02. play with fire
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F L O R E N C E
Musik dröhnte aus unsichtbaren Lautsprechern und
ließ den Bass auf meiner Haut vibrieren. Ich stand etwas abseits der Tanzfläche, die sich jetzt mitten im größten Esszimmer des Malfoy Manor befand.
Von der Decke hingen magisch verzauberte Kerzen und überall standen edle Kristallvasen mit den schönsten und herrlich duftendsten Sommerblumen.
Zu unserem Achtzehnten Geburtstag hatte meine Mutter unser gesamtes Anwesen aufwändig dekorieren lassen, was meinen Vater zu meiner Zufriedenheit beinahe zur Weißglut getrieben hatte.
Mit einem Gesicht als hätte man ihn als Squib beleidigt, stand Lucius neben Narzissa Malfoy und unterhielt sich missmutig mit einigen Gästen, darunter Mr. Nott, den er so viel leiden konnte wie unseren neuen Hauself Kreacher, der ihm fast jeden Nachmittag statt Zucker, Salz in den Tee kippte.
Ganz versehentlich natürlich und nicht weil ich ihm jede Woche fünf Galeonen dafür bezahlte.
Narzissa lachte herzlich über etwas das Theodores Vater zu ihr sagte und für einen Augenblick hatte ich das Gefühl, mein Vater würde jeden Moment seinen Zauberstab aus seinem Gehstock ziehen und ihm einen dunklen Fluch zwischen die Augen jagen.
Er hasste ihn mit jeder Faser seines kalten Herzens.
Genau wie Theodore war auch Mr. Nott dafür bekannt, dass er jeden Menschen stets mit Respekt behandelte, was auch für Hexen und Zauberer mit muggelstämmiger Abstammung galt, mit denen er weiterhin beruflich verkehrte und ihnen seine Waren verkaufte, obwohl der dunkle Lord es verboten hatte.
Amüsiert klimperte ich mit meinen dunkelrot lackierten Fingernägeln gegen mein edles Champagnerglas und beobachtete meinen Vater dabei, wie er immer rasender vor Wut wurde.
Doch gerade als er Anstalten machte seinen Zauberstab zu zücken, warf meine Mutter ihm einen warnenden Blick zu. Der Todesser schürzte die Lippen, drehte sich abrupt um und stolzierte davon.
Seufzend kippte ich mir den überteuerten Alkohol in den Rachen, hätte zu gern gesehen, wie sich die beiden Zauberer duelliert— und dabei die gesamte auf Hochglanz polierte Einrichtung meiner Mutter mit ihrer dunklen Magie in Stücke gerissen hätten.
Mr. Nott war zwar meist freundlich und ruhig, doch er war auch ein begnadeter Duellant, was ich des öfteren schon mit eigenen Augen gesehen hatte, denn Theodores Vater leitete seit einigen Jahren den legendären Duellierclub von Hogwarts.
Nur Draco hatte es bisher geschafft ihn zu besiegen.
Was aber auch kein Wunder war, denn seit er das dunkle Mal bekommen hatte, trainierte er zweimal die Woche mit unserer Tante Bellatrix Lestrange, die Salazar sei Dank heute nicht anwesend war.
Ein wenig enttäuscht seufzte ich, denn zu sehen wie mein Vater vor den Augen all der Gäste auf dieser Party gegen Mr. Nott einstecken muss, nachdem er mich wie eine billige Hure einfach an den Sohn des dunklen Lords verkauft hatte, wäre mit Abstand das beste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten gewesen.
Ich versuchte die Erinnerung an diesen Abend vor einigen Tagen zu verdrängen, doch immer wieder sah ich seine seelenlosen Augen vor mir und wie die Dunkelheit in ihnen Feuer gefangen hatte, als ich ihn angeknurrt hatte mich gefälligst nicht anzufassen.
Ich hasste ihn.
Und ich würde ihn auf gar keinen Fall heiraten.
Eher würde die Hölle gefrieren.
Der Alkohol den ich auf leeren Magen getrunken hatte, schoss mir direkt ins Blut, machte es mir noch schwerer, die Wut unter Kontrolle zu behalten, die wie ein dämonisches Feuer in meiner Brust wütete.
Plötzlich gab es ein klirrendes Geräusch.
Daphne, die neben mir gestanden hatte schrie auf und blickte entsetzt auf meine Handfläche, in der jetzt unzählige kleine Glasscherben steckten. Warmes Blut floss mir über die Finger und ruinierte das maßgeschneiderte, rosa Abendkleid das ich trug.
Ich begann zu lächeln—
denn dieses Kleid war absolut scheußlich.
»Florence«, flüsterte die warnende Stimme meiner Mutter in mein Ohr, bevor sie meinen Arm nahm und mich beiseite zog. »Was in Merlins Namen ist denn los mit dir? Du benimmst dich seit Tagen—«
»Was mit mir los ist, Mum?«, unterbrach ich sie zischend und zog ohne das Gesicht zu verziehen eine besonders tief sitzende Glasscherbe aus meiner Hand, was meiner Mutter jetzt auch den letzten Rest Farbe aus ihrem gepuderten Gesicht weichen ließ.
Sie war so viel hübscher ohne all das Make up unter dem sie ihre Ehekrise zu verstecken versuchte.
»Statt meiner Freiheit habe ich zur Volljährigkeit ein One Way Ticket in die Hölle bekommen, das ist los«, zischte ich giftig und funkelte sie zornig an.
»Florence Liebling, ich wünschte ich könnte—«
»Vergiss es einfach«, murmelte ich und blickte an ihr vorbei zu Draco, der neben Astoria an der Bar stand, den Arm beschützend um ihre zierliche Taille gelegt. Verliebt lächelte die ein Jahr jüngere dunkelhaarige Slytherin ihn an, während Draco seine Augen ebenfalls nicht von ihr lassen konnte.
Draco und Astoria waren seit einigen Monaten das Traumpaar unserer Schule. Sogar Rita Kimmkorn hatte schon im Propheten über die beiden berichtet.
Ich seufzte.
Wenigstens durfte mein Bruder glücklich sein.
»Ich gehe mich umziehen«, murmelte ich und apparierte hinauf in das Bad meines Zimmer, wo ich meine Hand mit einem Zauber heilte und das Blut abwusch, bevor ich das ruinierte Kleid auszog.
Ich hätte es einfach mit Magie reinigen können, ließ es stattdessen jedoch mit einem Fingerschnipsen lichterloh in Flammen aufgehen und sah dem grässlichen Fetzen zufrieden beim brennen zu.
Rosa war absolut nicht meine Farbe und ich hatte es nur meiner Mutter zuliebe angezogen, mal wieder.
Ich brachte meine Hände hinter meinen Rücken, zog meinen BH aus und schlüpfte in das enge schwarze Cocktailkleid das ich mit Daphne zusammen in dem todschicken Muggelladen in London gekauft hatte.
Zuletzt tauschte ich meine flachen und eindeutig viel zu braven Ballerina gegen schwindelerregend hohe High Heels mit diamantbesetzten Riemchen. Eines der vielen teuren Geburtstagsgeschenke, die ich mir im Namen meines Vaters selbst gemacht hatte.
Oder eher im Namen seines Gringotts Verließ.
Ich warf einen Blick in den Spiegel, ließ meine Finger über meinen silberblonden Bob gleiten, hellte ihn durch die Kraft meiner Gedanken noch ein wenig auf.
Das Kleid schmiegte sich verflucht eng um meine Kurven und war eindeutig zu kurz. Zumindest, wenn es nach meinem Vater ging. Doch ich war jetzt Achtzehn und damit volljährig. Wenn er mich schon wie eine Hure an den Sohn seines Herrn verkaufte—
konnte ich schließlich auch so aussehen.
Ich trug dunkelroten Lippenstift auf, ließ meine tiefschwarz getuschten Wimpern noch etwas voller wirken und apparierte zurück auf die Party, wo ich sofort sämtliche Blicke aller männlichen Gäste auf mich zog— und die hasserfüllten der weiblichen.
Lächelnd hob ich das Kinn und stolzierte in Richtung Bar, denn ich brauchte dringend einen Drink.
Oder zwölf.
Angeekelt wich ich zurück und rümpfte die Nase, als ein betrunkener Goyle vor meine Füße kotzte.
Merlin, ich hasste Partys.
»Belle Ragazza«, schnurrte mir Blaises vertraute Stimme ins Ohr, der seit einigen Jahren so tat als wäre er Italiener, obwohl er in Wahrheit seinen Nachnamen nur einem der ständig wechselnden Ehemänner seiner Mutter zu verdanken hatte.
»Es heißt bella, Zabini«, korrigierte ihn Theodore augenrollend, der im Gegensatz zu Blaise wirklich italienische Wurzeln hatte. »Aber ja er hat recht. Sie sehen bezaubernd aus, Miss Malfoy.« Mit einem charmanten Lächeln beugte er sich vor und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. »Happy Birthday.«
Meine Wangen begannen zu glühen.
Sein italienischer Akzent machte mich feucht.
Ich biss mir auf die Unterlippe und überlegte ob ich mir vielleicht noch ein weiteres Geschenk machen— und heute Abend heißen Sex mit dem attraktiven besten Freund meines Bruder haben sollte.
Auch wenn Draco mich umbringen würde, sollte er es je erfahren. Doch nachdem was mir Pansy über Theodore erzählt hatte, wäre es das alle Male wert. Die beiden waren Anfang des Jahres nach einer Party betrunken im Bett gelandet und Pansy behauptete seitdem, es wäre der beste Sex ihres Lebens gewesen.
Und ich musste unbedingt meine Jungfräulichkeit verlieren, denn ich wollte sie auf gar keinen Fall dem unerträglich arroganten Arsch von Todesser schenken, den ich demnächst heiraten musste.
»Danke, Theodore«, schnurrte ich und schenkte ihm mein verführerischstes Lächeln, woraufhin der Slytherin versehentlich seinen Drink über Adrian Puceys billigen schlecht sitzenden Anzug kippte.
Ich kicherte leise und winkte Pansy zu uns herüber, die gerade von der Tanzfläche kam, mit einem ziemlich betrunken aussehenden Enzo am Arm.
»H-Herzlichen Glückwunsch, Florence L-Liebes«, lallte er fröhlich und legte den Arm um meine Schultern, hätte mich fast zu Boden geworfen, wenn Blaise uns nicht im letzten Augenblick gestützt hätte.
»Merlin Berkshire, du verträgst echt gar nichts«, grinste Blaise, reichte ihm aber trotzdem einen Shot.
Eine Weile trank ich mit meinen Freunden eine schwindelerregende Menge an giftgrünen Shots, bis sich die Atmosphäre im Raum plötzlich änderte.
Die kristallbehangenen Kronleuchter an den Decken hatten zu flackern begonnen und mir war, als würden sich plötzlich Schatten im Raum ausbreiten.
Flüsternde Schatten.
Und dann sah ich ihn.
Mattheo Riddle hatte so eben das Malfoy Manor betreten, gekleidet in einen makellos sitzenden schwarzen Anzug und unverschämt gutaussehend.
Die weiblichen Gäste blieben entweder stehen als sie ihn sahen— oder drehten sich zu ihm um. Doch seine dunklen Augen waren nur auf mich gerichtet.
Seine tiefbraunen Locken waren mit Gel leicht nach hinten frisiert, ließen diesen verfluchten Bastard noch besser aussehen, als er eh schon tat.
Aus einiger Entfernung fixierte er mich mit einem gefährlichen Blick und als ich ihm den Finger zeigte, schenkte er mir ein zuckersüßes Grinsen.
Die Nerven, die dieser Junge besaß.
Ich verengte die Augen und wandte den Blick von ihm, doch mein Herz klopfte wie verrückt und ich spürte, dass er jetzt genau in meine Richtung kam.
»Ist das Mattheo Riddle?«, flüsterte Pansy aufgeregt in mein Ohr, was mich nur die Augen verdrehen ließ.
»Keine Ahnung wer der Typ ist«, antwortete ich genervt und kippte noch einen Shot auf Ex, der jedoch direkt in mein Hirn floss, denn ich taumelte und musste mich an Theodores Brust abstützen.
Aus Reflex spannte er die Muskeln an und legte den Arm um meine Taille, damit ich nicht stürzte.
Merlin, das Quidditchtraining zahlte sich aus.
»Holy Fuck, wer ist das neben ihm?«, flüsterte sie erneut, woraufhin ich ihrem Blick neugierig folgte.
Unwillkürlich löste ich mich von Theodore.
Bei Riddle war ein Junge mit breiten Schultern und ziemlich durchtrainiertem Oberkörper. Er schien schon etwas älter zu sein, hatte mittelbraunes leicht welliges Haar, kristallblaue Augen und eine auffällige Narbe, die sich quer über sein hübsches Gesicht zog.
Es war eine Fluchnarbe, das erkannte ich sofort. Sie war tief und es musste bestimmt schmerzhaft für ihn gewesen sein, als er sie bekommen hatte. Doch sie machte ihn nicht unattraktiv, ganz im Gegenteil.
Sie verlieh ihm etwas heißes und gefährliches.
Holy Fuck.
Er bemerkte unsere schamlosen Blicke und zwinkerte uns zu, woraufhin Pansy und ich leise quiekten.
Vielleicht sollte ich mir ihn krallen, statt Nott.
Plötzlich stand Riddle direkt vor mir.
Ich hob das Kinn um ihm zu sagen, dass es unhöflich war ohne Einladung auf einer Party zu erscheinen, als er sich im nächsten Moment einfach vorbeugte, seine Hand auf meine Hüfte legte und mich küsste.
Auf einmal wurde es ganz still.
Ich spürte die Blicke aller Gäste auf uns, konnte sie leise tuscheln hören, doch ich war wie erstarrt und konnte mich nicht rühren. Es fühlte sich so an als würde ich brennen, denn jede Zelle meines Körpers schien in Flammen aufgegangen zu sein, in der Sekunde, in der sich unsere Lippen berührt hatten.
Ich spürte die Wärme seiner Haut auf meiner und hob unwillkürlich das Kinn, erwiderte seinen Kuss.
Doch nur für eine einzige Sekunde.
Denn als mir klar wurde was ich da gerade tat, legte ich die Hände auf seine Brust und schubste ihn unsanft von mir weg. Fassungslos blickte ich hoch in sein amüsiertes Gesicht und es kostete mich jetzt alle Kraft meiner Selbstbeherrschung, ihm das schamlose Grinsen nicht mit meinen langen Nägeln von seinen sinnlichen geschwungenen Lippen zu kratzen.
Merlin, aus der Nähe war er nur noch attraktiver.
»Happy Birthday, Darling«, sagte er mit übertrieben lauter Stimme zu mir, als wollte er sicher gehen, dass ihn auch jeder der anwesenden Gäste gehört hatte.
Was mir definitiv für heute Nacht jede Chance auf heißen Sex versaute. Denn niemand der keinen Todeswunsch hatte, würde sich mit dem Sohn des dunklen Lords anlegen und sich etwas nehmen, was er gerade offiziell als seins deklariert hatte.
Mich.
Fucking Hell.
»Was fällt dir ein, Riddle«, zischte ich giftig und fühlte wie meine Wangen zu glühen anfingen.
»Was meinst du? Ich habe nur meiner Verlobten zum Geburtstag gratuliert«, antwortete er gespielt ahnungslos, doch in der Dunkelheit seiner Augen blitzte plötzlich etwas gefährliches auf. »Du siehst übrigens wirklich bezaubernd aus. Auch wenn das Kleid ein wenig zu kurz ist, wenn du mich fragst.«
»Ich habe dich aber nicht gefragt, Riddle«, fauchte ich ihn an. »Und ich bin nicht deine Verlobte.« Zum Beweis hielt ich ihm meine leere linke Hand unter die Nase, woraufhin er nur noch breiter grinste.
»Bist du sicher?«, entgegnete er amüsiert, nahm das edle Kristallglas mit dem Feuerwhiskey das ihm ein Kellner reichte und nippte daran, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen. »Sieh nochmal nach.«
Irritiert blickte ich ihn an und erstarrte, als ich plötzlich etwas schweres an meiner Hand fühlte.
Und als ich sie anhob, sah ich einen funkelnden Diamantring an meinem linken Ringfinger glitzern.
Entsetzt griff ich nach dem Ring und versuchte ihn von meinem Finger zu ziehen, aber es war vergeblich. Tränen der Wut schossen mir plötzlich in die Augen, doch ich blinzelte sie sofort hastig wieder davon.
Meine Mascara war viel zu teuer.
Und dieser Typ verdiente meine Tränen nicht.
»Nimm mir sofort diesen Ring ab Riddle, sonst schicke ich dich gleich zurück in die Hölle aus der du—«, doch ich verschluckte die Worte, als er meine Hand nahm und mich einfach auf die Tanzfläche zog.
Bevor ich wusste wie mir geschah, legte er seine Hände auf meine Taille und zog mich an sich, beugte sich vor und brachte seine Lippen an mein Ohr.
»Pass besser auf wie du mit mir redest Malfoy und zeig gefälligst ein wenig mehr Respekt«, drohte er mir. Ich versuchte meine Hand zu heben um ihm ins Gesicht zu schlagen, doch er hielt sie fest in seiner.
Meine andere Hand tastete nach dem Zauberstab unter meinem Strumpfband, doch dann begegnete mein Blick plötzlich dem warnenden meines Vaters.
Genervt blickte ich wieder zu Riddle, der mich die ganze Zeit beobachtet hatte. Ich legte meine Hand auf seinen Arm und begann mit ihm zu tanzen, wenn auch nur widerwillig, nur um schon nach wenigen Augenblicken zu merken, dass dieser unfassbar arrogante Typ auch noch ein begnadeter Tänzer war.
Und es machte mich nur noch wütender.
»Warum sollte ich dich respektieren?« Ich versuchte nicht dahinzuschmelzen, als er mich drehte und dann geschickt wieder auffing. »Du kommst auf meine Geburtstagsparty, ohne Einladung oder Geschenk und dann besitzt du auch noch die Frechheit mich vor all meinen Freunden zu küssen und—«
Sein dunkles Lachen ließ mich sofort verstummen.
Ganz langsam beugte er sich zu mir vor.
»Wenn du nicht von mir geküsst werden wolltest—«, raunte mir seine tiefe Stimme jetzt rau ins Ohr, was meinen Puls in die Höhe schnellen ließ. »Warum hast du den Kuss dann erwidert, Florence?«
Es war das erste Mal, dass er meinen Namen aussprach und er schien ihm wie die süßeste Sünde von den Lippen zu perlen. Ich mochte es nicht.
Nein, ich hasste es.
»Ich—«
Riddle lehnte seine Stirn an meine und blickte mir tief in die Augen. Der Augenkontakt den wir jetzt hatten war so intim, dass ich völlig zu atmen vergaß.
Wie hypnotisiert blickte ich ihn an und bemerkte, dass seine Augen überhaupt nicht schwarz waren, wie ich angenommen hatte, sondern braun. Und tief in ihrer Dunkelheit loderte ein gefährliches Feuer, in dem ich verbrennen würde, wenn ich auch nur noch eine Sekunde länger hineinblickte.
»Du wirst mich respektieren, weil wir einander versprochen sind. Und sollte ich noch einmal sehen, dass du mit jemandem so offensiv flirtest wie mit Nott, dann werde ich dir so lang deinen hübschen Arsch versohlen, dass du eine Woche nicht mehr laufen kannst. Hast du das verstanden, meine Süße?«
Fassungslos starrte ich zu ihm auf, presste unwillkürlich die Schenkel zusammen, denn seine Worte lösten ein Kribbeln in meiner Mitte aus.
Riddle war meine Reaktion nicht entgangen, denn er blickte mit feurigen Augen auf mich hinab. Schamlos starrte er auf meine Schenkel und hob eine Braue.
»Ich werde dir das Leben noch zur Hölle machen, Riddle«, versprach ich ihm und schenkte ihm mein verführerischstes Lächeln.
Kurz war er abgelenkt davon, dann grinste er. »Das hoffe ich doch, Malfoy«, sagte er und mein Herz flatterte unruhig, als sein Blick auf meine Lippen fiel.
»Und wegen vorhin—«, flüsterte ich verlegen, biss mir auf die Unterlippe und lächelte. »Vielleicht hat es mir ja doch gefallen, als du mich geküsst hast.«
Das Feuer in seinen Augen brannte heißer. So heiß, dass ich die Hitze auf meiner Haut spüren konnte.
»Ach, ist das so?«
Lächelnd legte ich meine Arme um seinen Hals, stellte mich auf die Zehenspitzen und brachte meine Lippen noch etwas näher an seine. Riddle schloss die Augen und zog mich eng an sich. Die Luft zwischen uns begann gefährlich zu knistern, doch bevor sich unsere Lippen berühren und in einem heißen Kuss verschmelzen konnten, schubste ich ihn von mir weg.
»Träum weiter, Halbblut.«
Dann drehte ich mich um und stolzierte auf meinen endlos hohen High Heels elegant von der Tanzfläche und in das nächstgelegene Badezimmer, wo ich unzählige unausgesprochene Flüche auf die Tür feuerte, für den Fall das dieser Bastard mir folgte.
Mir war so so unerträglich heiß, dass ich mir am liebsten das Cocktailkleid vom Leib gerissen hätte, gefolgt von meiner durchnässten Unterwäsche.
Mein Armband pulsierte und mit zitternden Händen beschwor ich ein kleines Fläschchen herauf, kippte den Zaubertrank gegen meine Anfälle hinunter.
Keuchend umklammerte ich die kühle Keramik des Waschbeckens und ließ kaltes Wasser über meine Hände laufen, probierte den Diamantring mit Seife vom Finger zu bekommen, doch es klappte nicht.
Frustriert starrte ich auf meine Hände und versuchte mich davon abzuhalten, vor lauter Wut meine Faust in den vergoldeten Spiegel über mir zu schlagen.
Nach einer Weile hob ich den Kopf und erstarrte, als ich etwas an meinem Hals funkeln sah.
Es war eine versilberte Halskette, die den atemberaubendsten Diamanten umfasste, den ich jemals gesehen, geschweige denn besessen hatte.
Der Diamant hatte die Form einer Blume, war so fein geschliffen, dass er trotz des gedämpften Lichts im Bad heller als der Sternenhimmel funkelte.
Sprachlos ließ ich meine manikürten Finger ganz vorsichtig über den glitzernden Edelstein gleiten.
Es war Liebe auf den ersten Blick.
Und ich hasste es, hasste diesen Jungen nur noch mehr dafür, dass er genau wusste, was mir gefiel.
Ich atmete tief durch und blickte auf den versilberten Siegelring, den ich an meinem kleinen Finger trug.
Er zeigte zwei feuerspeiende Drachen.
Das Wappen der Familie Malfoy.
Und dann verzogen sich meine tiefrot geschminkten Lippen zu einem teuflischen Lächeln. Wenn Riddle unbedingt mit dem Feuer spielen wollte—
dann würde ich ihn brennen lassen.
𓆙
Ich liebe dieses Mädchen ♡
wie ihr gemerkt habt ist florence ein wenig anders als meine anderen mädels :) & auch mattheo wird in diesem Buch um einiges toxischer sein als in PL.
bitte denkt ans voten, danke <3
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