Ich liebe dich, mein Schatz

Der Geruch frisch zubereiteter Lasagne erfüllte den ganzen Raum. Er öffnete den Ofen und heißer Qualm stieg ihm entgegen, woraufhin seine runden Brillengläser deutlich anliefen.

Das Lächeln in seinem Gesicht wurde breiter, als er das köstliche Gericht auf beiden Tellern schön anrichtete. Alleine beim Anblick lief ihm das Wasser im Mund zusammen.

Er holte zwei große Gläser aus dem oberen Küchenschrank und füllte sie mit ihrem Lieblingssekt. Da er von Beruf Kellner war, war er geübt darin, mehrere Geschirre und Bestecke gleichzeitig zu tragen. Er wusste außerdem, dass sie es mochte, wenn eine Kerze in der Mitte des Tisches stand.

Ihre Lieblingsblumen waren orangefarbene Tulpen, weshalb er einen kurzen Stopp beim örtlichen Gärtner eingelegt und einen Strauß dieser Blumenart gekauft hatte.

Als sie nach Hause kam, stand sie den Tränen nahe. Es waren keine Tränen der Trauer; nein, es waren Tränen der Freude. Freude darüber, dass er sich so viel Mühe für sie gab.

Ihre Blicke wanderten zu ihm, der mit einem herzlichen Lachen im Türrahmen stand. Beide sagten nichts; sie setzten sich und sie atmete den verführenden Duft der warmen Lasagne ein.

Die Kerze leuchtete in ihrem vollen Schein in der Mitte des Tisches. Der Tulpenstrauß stand in einer durchsichtigen Vase in voller Pracht einige Zentimeter daneben. Die frisch gewaschene Tischdecke war so weiß wie der Schnee im Winter, der die komplette Landschaft mit seiner Eleganz bedeckte.

Sie sahen einander in die Augen; seine glänzten in einem wunderschönen Himmelblauton, während ihre grün schimmerten wie Smaragde; Liebe lag in der Luft.

Er nahm ihre Hand in seine und sprach: „Ich liebe dich, mein Schatz." Ein sanftes Lächeln formte sich um ihren Mund, als sie antwortete: „Ich liebe dich auch."

Einige Minuten vergingen, als ihr Lachen plötzlich fiel und sie ihren Blick kurz von ihm abwandte. „Ich liebe dich auch, Schatz", sagte sie nochmals und ihre Augen wanderten wieder zu ihm. „Aber du musst aufhören, an mir festzuhalten. Es ist acht Jahre her."

Er öffnete seine Augen; seine geröteten, nassen Augen. „Ich liebe dich, mein Schatz", schluchzte er und platzierte einen Strauß orangefarbener Tulpen auf ihrem Grab.

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