18. ...und jetzt?

Yoongi Pov

Ich dachte mit Jungkooks Präsenz in meiner Nähe nicht klar, achtete nicht auf meine Umgebung, als alles aus dem Ruder lief.

Alles geschah wie auf Autopilot, ohne mein Zutun oder eine bestimmte Ordnung, wie Atmen, man machte es automatisch.

Bis man sich darauf konzentrierte und der Atem ins Stottern geriet.

Meine Augen flogen in dem Moment auf, als Jungkook zitternd in mir kam, ich hielt den Atem an, als mein eigener Orgasmus mich überrollte, mich wach zurückließ.

Hinter Jungkook stand ein fremder Mann und hielt ihm eine Waffe an den Kopf.

Moment, was?

Ich stockte, dachte nochmal nach.

Wir waren in Yongguks Wohnung, die gleichzeitig meine alte war.

Ich lag mit dem Rücken auf dem Esstisch - schon wieder - und Jungkook hatte meine Beine über seinen Schultern.

Sein Oberkörper war nackt und Schweiß ließ sein dunkles Haar an seiner Stirn kleben. Seine Lippen waren rot gebissen und geschwollen, alles ein vertrauter Anblick.

Aber ein Mann mit schwarzer Gesichtsmaske drückte ihm die Mündung einer Pistole an die Schläfe.

Jungkook brauchte selber noch einen Moment, um zu verstehen, dann weiteten sich seine Augen entsetzt und er verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere, war bereit vorwärtszuschnellen.

Die Regung brachte das empfindliche mich zum Wimmern, er war noch immer in mir und ich nahm auch langsam den stechenden Schmerz in meinem linken Arm wahr.

Der Blick des Maskierten zuckte bei dem Geräusch zu mir und ich sah, wie seine Augenwinkel sich amüsiert in Falten legten, er musste grinsen.

Und das war der exakte Moment, in dem Yongguk beschloss dem anderen Typen eine Kugel durch den Kopf zu jagen.

Jungkook zuckte bei dem Geräusch gewalttätig zusammen, glitt dabei aus mir und ich wandte den Kopf ab, wartete, bis der Körper mit einem dumpfen Laut auf den Boden gefallen war, um aufzusehen.

"Shit.", sagte Jungkook atemlos, sah in Horror auf die Leiche herunter, ich sah seine Hände verdächtig zittern.

"Du musst hier raus.", stellte Yongguk knapp klar und packte sich dann den Körper des Toten, begann ihn mit etwas Mühe zur Tür zu schleifen, überall Blutflecken zu hinterlassen.

"Du bist gefährlich. Verdammt, ich wusste, dass wir dir nicht trauen können! Ich nehme Yoongi mit."

"Nein, das tust du nicht."

Ich sah besorgt zwischen den beiden Männern umher, Yongguk kalt und berechnend und Jungkook so verwirrt.

"Draußen wimmelt es nur so von Fans. Geh raus, sag du hast Yoongi seinen Musikkram gebracht und fahr heim. Das hier hat nichts mit dir zu tun."

"Ich..."

Yongguk holte ohne weiter zu fackeln aus und hieb Jungkook den Knauf seiner Waffe an den Schädel.

Zusammen beobachteten wir flach, wie der Mann auf dem Boden zusammenstürzte, knapp eine Blutpfütze verfehlte.

"Dann halt so... Komm her." Ich drückte Yongguks Hände weg, die mich greifen wollten. "Du musst dich schonen, du bist verletzt." Da war es wieder, dieses große, glückliche Grinsen, das die Sonne aufgehen ließ.

"Du doch auch."

Ich lächelte zurück, rutschte dann mit etwas Mühe vom Tisch und suchte mir meine Klamotten, bevor ich in Richtung Bad wanderte. "Ich helfe dir sofort sauber zu machen. Nur... Naja." "Ist okay.", lachte Yongguk nur, dann schloss ich mich im Bad ein.

Ich duschte sehr schnell, wollte es nicht riskieren, dass wir in der Zeit nochmals angegriffen wurden und ging dann sauber und neu eingekleidet zurück ins Wohnzimmer, half dort erst mal Yongguk Jungkooks schweren Körper auf die Couch zu hieven.

"Du kümmerst dich um den Teppich, ich die Leiche, ja?" Ich nickte nur, wusste selber nicht, wohin die Getöteten kamen und überließ es deshalb ihm.

Eine halbe Stunde später war er wieder da und ich saß noch auf dem Teppich, ließ das wundersame Mittel einwirken.

"Ich muss langsam wirklich Rücksprache mit meinen Fans halten.", murmelte Yongguk unentschlossen, fuhr sich durchs wilde Haar.

"Tu es. Ich sitze nur hier rum und störe niemanden."

Ich ging Jungkooks Handy holen, schrieb Jimin, dass er gleich wieder da sei.

Yongguk suchte sich eine Kamera und putzte kommentarlos den Tisch ab, bevor er sie aufbaute, sich so davor setzte, dass man Kookie und mich nicht sah.

Er wartete kurz auf die Verbindung, begann dann mit seiner angenehm ruhigen und tiefen Stimme zu reden, während ich noch wartete.

Gedankenverloren schrubbte ich den Teppich, sah irgendwann Yongguk die Kamera nehmen und in sein Zimmer tragen, Jungkook war aufgewacht.

"Hey Schlafmütze.", grüßte ich ihn mit einem Grinsen, wuschelte durch seine Haare, die aus seiner heiligen Stirn gefloppt waren.

"Yoongi... Was ist los?", fragte er konfus, sah sich aufmerksam um.

"Sht, Guk broadcastet noch. Hoffe nur, dass er spät genug angefangen hat."

Seine Augen waren ruhelos, fanden weder eine Leiche, noch Blut, nur frisch saubere Flecken auf dem Teppich.

"Was war hier los?", fragte er vorsichtig und ich lehnte die Hüfte an die Couchlehne, verschränkte abenteuerlustig die Arme vor der Brust.

"Du hast uns heim gebracht, nachdem ich mir weh getan hatte und Yongguk ist gleich schlafen gegangen und wir beide waren so respektlos es auf dem Tisch zu tun. Nachdem du den ganzen Boden eingesaut hast, bist du über das Tischbein gestolpert und hast dich am Rand angeschlagen und warst 'ne Weile bewusstlos. Erinnerst du dich nicht mehr? Bist du okay?", redete ich improvisatorisch vor mich hin, legte dann eine Hand auf seine Stirn, um nach Fieber zu checken.

"Du bist wirklich heiß, ja, grins mich nicht so an. Vielleicht solltest du heim gehen und Fieber messen und so. Jimin wartet auf dich."

"Das tut er?"

Ich gab ihm einen sanften Klaps auf den Kopf. "Natürlich, du Idiot hast ihm doch selber noch eine Nachricht geschrieben." Ich lachte auf, studierte seinen verlegenen Gesichtsausdruck. "Sorry, ich bin irgendwie komplett raus. Am besten ich gehe wirklich heim.. Sag... Sag Yongguk einen Gruß von mir, ja?"

Ich bewunderte es, wie akkurat sein Instinkt ihm davon abriet Yongguk zu trauen aber er sich trotzdem so hinreißend Mühe gab.

"Mach ich. Komm gut heim und gute Besserung."

Er küsste mich noch kurz, dann wanderte er mit einer Hand am Kopf nach draußen, während ich erleichtert aufatmete.

Es wurde schwerer, riskanter.

"Hey Yoongi."

Ich sah zu Yongguk auf, der in der Tür zum Schlafzimmer stand, mir winkte zu kommen. Genau das tat ich auch, ließ zu, dass er mir eine Hand an den unteren Rücken legte, mich zum Bett hin führte, neben dem er die Kamera aufgebaut hatte.

"Gruß von Kookie."

"Danke. Die Fans haben nach dir gefragt, ich habe gesagt, dass du grad hier bist.", erläuterte er laut genug, damit die Kamera es hörte, ließ mich dann zuerst knochenlos auf das Bett niederfloppen.

Yongguk folgte mir, arrangierte uns so, dass ich bequem in seinem Arm liegen konnte, er halb über mir lehnte und die Kamera rechts von uns lag.

Ich legte Taeyang hinter die Kamera.

Die Kommentare auf dem Bildschirm zeigten, wie begeistert die Fans waren uns zu sehen, auf Anhieb sah ich nur Herzen und Sternchenaugen-Smileys.

Es war nett. Ganz anders als mit meinen wertvollen Fohlen, die mich unter so ziemlich jeder Kamera ducken ließen.

Irgendwo stand, dass wir uns küssen sollten und mit einem strahlenden Lächeln tat Yongguk genau das, beugte sich behutsam zu meinem Gesicht herab, das bequem in seiner Armbeuge lag und teilte einen warmen Kuss mit mir, Rated 12 und so.

Und so verbrachten wir den Tag, im Bett im Arm des Anderen, tauschten träge Küsse und lasen Kommentare, ein Geschehen, dass ich mir vor 7 Jahren, als ich die Zwillinge das erste Mal traf niemals vorgestellt hätte, erst recht nicht mit dieser Hälfte der beiden.

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