11. Pyjamaparty: die Fortsetzung
Yoongi Pov
Nachdem ich haarscharf an drei Panikattacken vorbeigerauscht war und den Fohlen per Yongguks Handy eine besorgte Nachricht geschrieben hatte, auf die sich nicht antworteten, kamen wir bei Yongguks bekanntem Haus an.
Die Fans waren momentan zu sehr beschäftigt, um vielzählig hier zu erscheinen, doch die ein oder andere Person stand da und schrie lauthals Yongguks und... Jellos? Namen.
Der große Mann hatte einen schützenden Arm um Yongguks zierliche Hüfte gelegt, seine zweite Hand lag an meinem Rücken und steuerte mich warm und sicher ins Haus. Ich senkte den Kopf, als ein paar Kameras losgingen, hatte bereits genug angerichtet.
"Danke Jello... Sag den anderen, dass sie für eine Weile nicht vorbeikommen sollen, ja? Yoongi wird eine längere Zeit über hier bleiben.", wandte Yongguk sich gelassen an den Anderen, sobald die Türen hinter uns zu waren und der große Typ mit dem kindlichen Gesicht nickte, war irgendwie zwei mal so massig wie Yongguk und drei Ichs.
"Mach ich. Passt auf euch auf." Seine Augen streiften meine, dann verbeugte er sich knapp und ging. Yongguk wank mir mit einer Hand unter einem überlangen Ärmel ihm zu folgen.
Er rannte rum wie Jimin. Ein böses, tätowiertes Jimin, dass beinahe 10 Zentimeter größer war und trotzdem zwergig wirkte.
Schweigend erklommen wir die Stufen, ich fand dieses Mal keinen Spaß dabei die Schilder zu kommentieren.
Yongguk ließ mich wortlos in seine Wohnung ein, sperrte hinter mir die Tür ab.
Mit einem Seufzen schlüpfte er aus seinem Pullover.
"Da hast du dich ziemlich in was reingeritten... Ich werde dir nicht ins Gewissen reden, du weißt selber, was passieren kann oder wird. Aber du wirst hier bleiben müssen, niemand außer uns und Namjoon weiß, dass du hier bist und das ist gut so. Ich besorge dir morgen ein neues Handy, bleib den Medien fern.", redete er leise vor sich hin, ging seinen Pullover wegräumen, nahm mir Tasche und Jacke ab.
"Draußen waren Fans. Die haben mich gesehen."
"Nicht, wenn Junhong da ist, nein."
Ich brauchte einen Moment, bis ich den Namen mit dem großen Blonden in Verbindung bringen konnte.
"Ist er... dein Freund?"
Yongguk fuhr sich durch die schwarzen Locken, die ihm verführerisch in die schläfrigen Augen fielen und drückte mich auf die Couch herunter, ging Tee machen. "Er ist der Maknae meiner Gruppe."
"Ah..."
Ich erinnerte mich an unser Telefonat von zuvor, hatte irgendwie was anderes im Gedächtnis.
"Er... Als wir telefoniert haben, er meinte du seiest bald wieder auf ihm?" Richtig, das war auch er.
"Er scherzt gerne." Yongguk grinste mir vom Herd aus zu, erhellte den Raum und die düstere Stimmung kurzweilig etwas.
Ich schaffte es noch immer nicht meinen Kopf mit dem Geschehenen zu verbinden, mir das Chaos vorzustellen, das gerade über sie hereinbrach. Rein theoretisch war ich aus dem Schneider, ich war immerhin nicht mal der offizielle Manager, aber ich vermutete mal die Idee, dass die Idole tatsächlich offen schwul waren, das war das größere Problem für viele.
"Mach dir keinen Kopf. Du kannst nichts tun."
"Ich würde aber gerne." Ich vergrub den Kopf in den Händen, massierte konzentriert meine Kopfhaut, an den Stellen, an denen ich die Kopfschmerzen bereits spürte.
Yongguk brachte kurz später den Tee herüber und stellte ihn vor mir auf dem Beistelltisch ab, brachte noch zwei Tigger von Winnie Puuh Tassen mit. Ich musste etwas lächeln, er hatte sich kaum geändert.
"Ich hätte da eine Lösung... Aber die zieht mich mit rein. Also hilf du mir und ich helfe dir.", schlug er ruhig vor, ließ sich neben mich fallen und goss den Tee ein.
"Wie kannst du helfen?"
"Einfach. Ich sage, dass das Ich war und nicht Namjoon."
Ich hob langsam das Gesicht, musterte ihn, wie er da zurückgelehnt an die Armstütze saß, ein Bein angezogen und mich neutral musternd. Mein Blick folgte seinem eleganten Hals hinab zu einem sichtbaren, zarten Schlüsselbein, verlor sich auf den schwarzen Buchstaben, die unter seinem Shirt verschwanden.
"Du willst ihnen sagen, dass wir beide zusammen sind? Das wirft ein ziemlich schlechtes Licht auf dich."
"Ich bin in einer anderen Situation. Meine Fans sind nicht ihre Fans, sie ticken anders. Und sollte die Öffentlichkeit dennoch etwas zu meckern haben, kann ich die Band immer verlassen, meine Zeit ist ohnehin begrenzt."
Ich biss mir auf die Lippe, mochte es nicht ihn hier herein zu ziehen, schon wieder alles in seinem Leben zu ruinieren. Andererseits hatte er recht, auch bei ihm war es nurnoch eine Frage der Zeit, bis er aufflog und wegen einem Sexualitätsskandal zu gehen, wäre um Meilen besser, als als Killer verschrien im Gefängnis zu landen.
"Wir beide sitzen im selben Boot. Das ist nicht unsere Welt. Es wäre vorteilhaft für mich deine Lage zu nutzen und gleich zu gehen."
Er war vollkommen gelassen, schien sich lange mental darauf vorbereitet zu haben, das eines Tages zu sagen und traf meinen Blick ohne jede Furcht.
"Aber solltest du da mitmachen, müssen wir uns beeilen. Je nachdem, was BTS aussagen, klappt das sonst nicht mehr."
Mein Blut rauschte laut in meinen Ohren, ich hörte mein Herz so laut hämmern, dass sogar Yongguk es hören musste. Sein nackter Fuß berührte meinen Oberschenkel an einer Seite, drückte warm und Trost spendend gegen mein Bein.
"Was-" Meine Stimme brach.
"Was muss ich dafür tun? Dass du mir hilfst?"
Alles, für meine kleinen Fohlen. Alles.
Yongguk brummte nachdenklich und nahm einen Schluck Tee, legte beide Hände zart um die wärmende Tasse.
"Lass uns danach darüber reden. Ich vertraue dir.", lächelte er voller perlweißer Zähne, deutete mir mit einem Nicken auch zum Tee zu greifen.
"Ich rufe Jongup an. Er wird dir morgen ein neues Handy bringen und dich dann für eine Pressekonferenz hier abholen. Vertrau ihm, ja? Er kümmert sich um alles. Namjoon wird ebenfalls dort sein." Mit diesen Worten zog er sein Handy aus seiner Hosentasche, stellte die Tasse ab und griff dann abwesend unter sein Shirt, um den Waffengurt um seinen Körper zu lösen.
Mein Blick fiel sofort auf seine gebräunte Haut, die zähen Muskeln auf seinem schlichtweg dünnem Körper.
"Hi.", sagte er ins Handy und seine Augen trafen dunkel meine, als er das Klett löste, den schwarzen Gurt um seine Hüften weg zog und noch mehr Haut frei legte.
Ich schluckte und sah dann weg, fühlte mich nicht wohl dabei ihn so offen anzustarren, wenn er doch genau wusste, dass sein Bruder dahinter steckte.
Der Waffengurt klapperte schwer neben mir auf den Tisch, als ich zur Teetasse griff, Yongguk das Gespräch mit seinem Freund aufnahm. Still schlürfte ich meinen Tee, spürte in das Durcheinander in meinem Kopf etwas besänftigen.
Wir saßen ein paar Minuten so, alles im Raum das Ticken einer Uhr und Yongguks tiefe Stimme, als er sanft sprach.
Nachdem er fertig geredet hatte, stand er auf und streckte sich kurz, wieder rutschte sein Shirt nach oben und wieder lag mein Blick fasziniert auf seinen schmalen Hüften.
"Ich geh zuerst duschen, dann ist das Bad frei. Mein Bett ist groß, wenn das hier auf Dauer ist, kannst du einfach bei mir schlafen, dann tut niemand die Couch seinen armen Knochen an.", sagte er lässig, dann ging er aus dem Raum, ließ mich mit zwei Tigger Tassen und heißem Tee zurück.
Ich hoffte, dass es den Jungs gut ging.
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