Chapter 40

Wieder fuhren wir eine Weile und ich genoss den Wind in meine Haaren. Da niemand von uns beiden etwas sagte, sah ich einfach nur grade aus. Plötzlich spürte ich eine angenehme Wärme auf meiner Hand und sah auf unsere Hände. Henry hatte seine Hände auf meine gelegt und wollte seine Hand in meine verschränken. Schnell zog ich meine Hand weh und sah von ihm weg.

"Konzentriere dich aufs Fahren", befahl ich ihm und rutschte etwas zu meiner Seite.

Die Restliche fahrt verlief weiterhin still und nach wenigen Minuten kamen wir an einer Art Schloss an.

"Was machen wir hier?", fragte ich und sag mir das Schloss an. Es war riesig und alt. Ich konnte mir vorstellen, dass das Schloss einen noch größeren Garten hatte.

"Überraschung", wiederholte er sein Wort zu dritten Mal heute. Henry stieg auf dem Auto und ich tat es ihm ihn. Er ging um das Auto zu mir und nahm meine Hand in seine. Sofort entzog ich ihm sie wieder.

"Fass mich nicht an", meinte ich, aber er nahm sie wieder.

"Tut mir leid, aber du musst es heute aushalten", sagte er und zog mich mit sich mit.

Während wir in das Schloss gingen versuchte ich meine Hand frei zu bekommen, aber Henry hielt sie so fest, dass ich keine Chance hatte.

Das Schloss sah von innen genau so aus, wie man sich ein Schloss halt vorstellte. Es war riesig, hell, hatte einen glänzenden Marmorboden und alles sah so elegant aus.

Henry führte mich in nach oben in den zweiten Stock und ich hatte das Gefühl jede Sekunde auf den Steinstufen auszurutschen. Ohne dass wirklich mitzubekommen, verfestigte ich meinen Griff in Henrys Hand.

"Ich weiß, dass du mich liebst, aber meine Hand wir langsam taub", meinte er und grinste mich an.

"Ich hasse dich", sagte ich sofort zurück und ließ seine Hand los.

"Das tut weh." Henry machte einen verletzten Gesichtsausdruck und legte spielerisch seine Hand auf sein Herz.

Ich beschleunigte meine Schritte und ging schnell die Treppe hoch. Am Ende kam ich aber genau mit Henry an, da ich aufpassen musste nicht hinzufallen.

"Wir müssen da lang", teilte mir Henry mit. Er legte mir eine Hand auf den Rücken und führte mich den Gang entlang.

Vor einer Doppeltür blieben wir stehen und er machte die Tür auf. Im Zimmer befanden sich mehrere Tische und Spiegel. Auf den Tischen in der Mitte lagen Schminke und weitere Kosmetikprodukte. Die Tische an der Seite sahen aus wie Friseurtische.
Eine Menge Angestellte liegen auch hier rum und schienen sehr beschäftigt zu sein.

"Hallo Henry", begrüßte eine Frau Henry. "Und hallo...." Sie sah mich fragend an.

"Das ist Hailey", stelle Henry mich vor. "Sie ist meine Freu.."

"Klassenkameradin", fiel ich ihm ins Wort.

"Oh! Schön dich kennenzulernen", sagte sie zu mir und sah dann zu Henry. "Du bist bestimmt hier um Laura zu sehen, stimmst?"

"Nicht nur", meinte Henry. "Hailey hatte sich sehr kurzfristig entschieden mich zu begleiten und hat es nich nicht geschafft sich ganz fertig zu machen." Als hätte ich mich dazu entschieden mit zu kommen?! Er hatte mich gekidnappt, das war der richtige Ausdruck dafür.

Die Frau sah mich an und lächelte breit. "Perfekt." Sie griff nach meiner Hand und zog mich mit sich mit. Vor einem Friseurtisch schrieb sie stehen und drückte mich auf den Stuhl. Erst als ich in den Spiegel sah, bemerkte ich, wie unordentlich meine Haare waren. Man konnte sie schon mit einem Vogelnest vergleichen.

In den nächsten Minuten, oder gefühlten Stunden, wurden meine Gewaschen, gekämmt, geföhnt und ordentlich hergerichtet. Sie machte mir einen Hochsteckfrisur. An der Seite waren meine Haare zu einem Kranz geflochten und hinten wurden sie tief zusammen gebunden und verknotet, sodass am Ende ein lockerer Dutt rauskam.

Nach meiner Friseur wurde mein Make-up gemacht. Da ich heute den ganzen Tag nur im Bett lag, war es unnötig sich zu schminken.
Mir wurde nur ein bisschen Make-up aufgetragen, da die Frau meinte, dass ich kein Make-up brauchte.

Als sie fertig war, konnte ich nicht aufhören ihr Werk im Spiegel zu betragen. Die Frisur sah einfach nur wunderschön auf uns das Make-up ließ mich fiel frischer und wacher erscheinen.

"Du siehst wunderschön aus", sagte Henry plötzlich, der sich hinter mich stellte.

"Danke." Ich betrachtete und beiden im Spiegel und erst dann bemerkte ich, dass Henry jetzt einen Anzug trug. "Du siehst auch nicht schlecht aus."

"Das ist alles? Ich sehe nur nicht schlecht aus?", hakte er nach.

"Ja, was hast du den sonst erwartet?", meinte ich grinsend und stand auf. "Was jetzt?"

"Jetzt stelle ich dir die wichtigste Frau in meinem Leben vor." Henry grinste mich an und ich überlegte, wer es sein könnte. Meinte er vielleicht damit seine Mutter?

Wieder nahm er meine Hand und führte mich aus dem Zimmer. Wir gingen die Treppe wieder runter und danach in den Garten. Draußen war es voll, sehr voll sogar. Alle waren schick gekleidet und waren sehr glücklich. Bestimmt musste das eine Hochzeit sein, riet ich.

Henry führte mich rum und stellte mich allen möglichen Leuten vor. Es stellte sich heraus dass er ziemlich viele Verwandte hatte. Nachdem wir fast jede Person begrüßt hatten, holten wir uns was zu trinken.

"Das ist eine Hochzeit, oder?", fragte ich ihm.

"Ja, meine Cousine Laura heiratete heute."

"Ich habe kein Geschenk", stellte ich fest.

"Brauchst du auch gar nicht. Sie ist reich genug, sie braucht keine Geschenke."

"Auch wenn sie reich ist glaube ich, dass sie sich über ein Geschenk freut", meinte ich. "Und außerdem, wo ist denn die wichtigste Frau in deinem Leben?"

"Da drüben." Henry zeigte von mir noch rechts und ich sah ein hübsches Mädchen mit wunderschönen blonden Haaren. Ich konnte sie nicht aufhören anzustarren. Also war die wichtigste Frau seines Lebens nicht seine Mutter? Ich fragte mich, wer sie war. Seine Schwester? Eine andere Verwandte? Oder war das vielleicht das Mädchen, dass er liebte? Aber warum wollte er mich als sein Date? Vielleicht um sie eifersüchtig zu machen?

"Komm, ich stell sie dir vor." Henry nahm meine Hand und zog mich zu der Person. Ich war irgendwie ein bisschen aufgeregt zu erfahren, wer sie war.

Als wir nur noch wenige Meter vor ihr waren, setzte ich mir ein leichtes Lächeln auf, um einen guten Eindruck zu machen. Doch zu meiner Überraschung gingen wir an ihr vorbei. Zuerst war ich etwas überrascht. Ich musste mich eben wohl versehen haben.
Wir gingen weiter und blieben vor einer Frau stehen, die Henrys Mutter hätte sein können.

"Hey Mum", begrüßte er sie. "Das ist Hailey eine Freundin." So hatte er mich auch allen anderen vorgestellt.

"Schön Sie kennenzulernen Mrs. Sinclaire", sagte ich.

"Es freut mich auch. Du bist anders, als die anderen Mädchen, die ich bis jetzt an seiner Seite gesehen habe", meinte Mrs. Sinclaire.

"Wie anders?", hakte ich nach.

"Anders", war alles was sie dazu sagte und zwinkerte mir zu. "Wir sehen uns gleich noch mal!"

Danach drehte ich mich zu Henry. "Was meinst sie mit anders?"

"Ich habe keine Ahnung", sagte er, was ehrlich klang. Ich sah seiner Mutter noch eine Weile hinterher und überlegte, was sie damit meinte, bevor mich Henry wieder weg zog.

"Komm, est fängt gleich an." Wie alle anderen Gäste auch, setzten wir uns auf unsere Plätze. Seine Mutter hatte uns zu sich in die zweite Reihe gewinkt, aber Henry ignorierte sie uns zog mich in die letzte Reihe.

"Warum willst du nicht zu deiner Mum?", fragte ich nach.

"Einfach so", lautete seine Antwort und wir setzten uns hin. Wenig später fing die Trauung an und ich sah gespannt zu.

"Und nun dürfen sie die Braut küssen", sagte der Theologe.

"Sie sind ein hübsches paar", sagte ich zu gleichen Zeit leise zu Henry. Ich drehte mich zu um und im nächsten Moment spürte ich seine Lippen auf meinen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top