Chapter 39

Es klopfte an meiner Zimmertür, doch ich ignorierte es. Heute wollte ich mit niemanden sprechen, denn ich fühlte mich nicht besonders gut. Gestern hatte ich Henry tatsächlich gesagt, dass er mich damals geschwängert hatte und ich das Kind angetrieben hatte. Eigentlich hatte ich es nie geplant ihn zu sagen, doch gestern war alles einfach zu viel und es war mir rausgerutscht.

"Hailey, wenn etwas ist kannst du immer mit uns reden. Wir sind jederzeit für dich da", sagte Mum schon zum dritten Mal und ging wieder, da sie wusste, dass ich ihr nicht antworten würde. Vorn draußen hörte ich die weggehenden Schritte und wusste, dass ich jetzt für eine Zeit alleine war, bis sie wieder kam.

Seufzend schlug ich meine Decke wieder über mein Kopf und spielte des ganzen gestrigen Tag in meinem Kopf ab. Zuerst war alles normal und ich bereitete schon mal alles für meine Reise vor. Danach bekam ich die Nachricht und ab da ging es alles abwärts. Zuerst traf ich Chris und Nicole die unzertrennlich aussahen. Bei dieser Erinnerung spürte ich ein schmerzhaftes Stechen in meinem Herzen. Dazu kam noch die Sache mit Henry, der mich angewiesen hatte. Das machte alles noch schlimmer.

Meine Gedanken wurden wieder vom Klopfen unterbrochen. Wie vorhin ignorierte ich es, doch dieses Mal wollte es nicht aufhören und das Klopfen ging mit langsam auf die Nerven.

"Geh weg, Mum!", rief ich und hoffte, dass es reichte. Für einen Moment hörte es auf, doch danach fing es erneuert an. Dieses Mal klopfte die Person schneller und lauter. Aufgebracht sprang ich auf dem Bett und riss meine Tür auf. "Ich sagte, geh weg!", sagte ich dabei.

Als ich sah, wer wirklich vor meiner Tür stand, stockte ich. Henry lächelte mich an und hielt mir ein Strauß Blumen entgegen. Ich lachte trocken auf. Er dachte wirklich, dass das reichte, um alles wieder gut zu machen.

"Hau ab, ich will dich nicht sehen", sagte ich grimmig und schloss die Tür wieder. Kur bevor die Tür uns Schloss fiel, quetschte sich ein Fuß dazwischen und verhinderte, dass sie zu ging. Danach drückte er die Tür auf und ich machte schnell einige Schritte nach hinten, damit ich die Tür nicht voll ins Gesicht bekam.

"So einfach wirst du mich nicht los", meinte Henry und betrat einfach mein Zimmer.

"Was willst du?", fragte ich, nachdem er die Tür geschlossen hatte und sie versperrte.

"Ich hatte mir gedacht, dass du heute nicht bei bester Laune bist", fing er an und ich unterbrach ihn.

"Nicht bei bester Laune?!"

"Auf jeden Fall hatte ich mir gedacht, dass ich dir helfen könnte deine Stimmung zu bessern", beendete Henry seinen Satz.

"Und was hast du vor?", fragte ich.

"Du hast heute ein Date mit mir." Dabei hielt er mir die Blumen hin.

"Nein", sagte ich einfach nur, denn mehr war nicht nötig.

"Warum nicht? Ein Date mit mir würden jedem glücklich machen?", meinte Henry und grinste mich an. Er wartete auf meine Reaktion, doch ich guckte ihn einfach nur an, mehr nicht. Wenn er dachte, dass dieser Plan wirklich auf ging, musste er noch selbstverliebter sein, als ich dachte.

Als nichts weiter von mir kam, klatschte er sich in die Hände und ging rüber zu meinem Schrak. Wie selbstverständlich öffnete er ihn und nahm sich irgendwelche Sachen daraus, die er mir einfach zu mir rüber warf.

"Zeit sich umzuziehen", sagte er und verließ das Zimmer wieder. Da ich wirklich keine Lust hatte, mit ihm auf ein Date zu gehen, ging ich einfach wieder zu mein Bett und legte mich wieder hinein. Hoffentlich würde er bald wieder gehen. Einige Minuten Später kam er wieder rein und blieb direkt vor meinem Bett stehen.

"Warum hast du dich nicht ungezogen?", fragte er und stemmte die Arme an die Hüfte. Als Antwort drehte ich mich demonstrativ vom ihm weg.

"Na gut, dann halt ohne umziehen", meinte Henry eher zu sich selber als zu mir. Zuerst verstand ich nicht, was er damit sagen wollte, bis er plötzlich meine Decke wegschlug und mich Taille packte. Ich spürte, wie ich hochgehoben wurde und landete wenig später auf seiner breiten Schulter.

"Lass mich sofort runter", befahl ich ihn, doch daran dachte er nicht mal. Stattdessen marschierte er grade aus, durch die Tür und dann ab nach draußen. Ich zappelte so viel ich konnte, aber sein Griff war einfach zu fest und ich konnte mich nicht befreien.
"Lass. Mich. Runter!"

Auf dem Weg zu Haustür, kamen wir sogar an Madison vorbei, doch sie winkte uns einfach nur zum Abschied zu. Wozu hatte man Geschwister?

Erst als wir draußen waren, ließ Henry mich runter und setzte mich in sein Cabrio. Gleich darauf verschloss er meine Tür, damit ich nicht wieder fliehen konnte. Danach setzte sich Henry auf dem Fahrersitz und fuhr los.

"Wohin fahren wir?", verlangte ich zu wissen, während ich mich anschnallte. Da ich schon im Auto saß, hatte ich nicht wirklich eine Möglichkeit zu fliehen, außer ich sprang aus dem fahrenden Auto.

"Ist eine Überraschung", war alles, was Henry sagte und machte die Musik an. Erschöpft ließ ich mich nach hinten Fallen und schloss meine Augen. Der Sommerwind wehte mir durch meine Haare und ich spürte die angenehme Wärme der Sonne auf meiner Haut.

Die Fahrt verlief schneller als ich dachte, denn schon nach einigen Minuten hielten wir an. Neugierig öffnete ich meine Augen und sah, dass wir vor einem Kleiderladen standen.

"Was wollen wir hier?", fragte ich und stieg wie Henry aus dem Auto. Erst als meine Füßen den Boden berührten, fiel mir auf, dass ich keine Schuhe hatte.

"Keine Sorge, die kaufen wir dir noch", meinte Henry dem das auch aufgefallen war. Schnell folgte ich ihm in den Laden und fühlte mich sofort fehl am Platz. Hier sah alles so nobel und elegant aus und wenn man mich in meiner Shorts und meinen Schlaftop sah, waren es starke Gegensätze. Die Blicke der anderen machten es nur nich schlimmer und ich versteckte mich hinter Henry, um den Blicken zu entkommen. Zum Glück brauchten wir nicht lange zu warten, bis eine Angestellte kam und uns ihre Hilfe anbot.

"Kann ich Ihnen irgendwie helfen?", fragte die Angestellte und sah leicht an Henry vorbei, um ein Blick auf mich werfen zu können.

"Ich brauche ein Kleid für meine Freundin. Es sollte schlicht sein, aber gleichzeitig auch auffällig", sagte Henry zur Verkäuferin und sie nickte.

"Wenn Sie mir folgen würden." Sie wies uns den Weg zu einer kleinen Ecke, wo Henry sich auf die Couch setzte. Ich wurde weiter in die Umkleide geführt, die direkt gegenüber von der Couch war.

Nacheinander wurden mir mehrere Kleider in die Umkleidekabine gestellt und ich fing an eins nach dem anderen anzuziehen. Eigentlich liebte ich es zu shoppen, doch das An- und Ausziehen war einfach nur nervig. Dazu musste ich noch jedes der Kleider Henry präsentieren, der sehr wählerisch war.

Erschöpft drehte ich mich und schloss den Vorhang der Kabine hinter mir. Ich betrachtete mich im Spiegel und sah, wie meine Haare schon zu Bergen standen, wegen dem vielem Umziehen. Seufzend zog ich mein jetziges Kleid aus und zog das Fliederfarbene an. Als ich mich im Spiegel betrachtete, bildete sich sofort ein Lächeln auf meinen Lippen. Das Kleid was perfekt. Egal was Henry sagte, ich würde es nehmen. Es war schulterfrei und hatte Nackenträger. An der Taille war es perfekt angepasst und der Rock ging mir bis kur über meine Knie, also war es nicht zu lang und nicht zu kurz.

Zufrieden schob ich den Vorhang schwungvoll zur Seite und trat aus der Kabine. Henry sah von seinem Handy auf und als er mich sah, schienen seine Augen zu funkeln.

"Und? Wie findest du das?", fragte ich und drehte mich einmal um die eigene Achse.

"Das ist perfekt", meinte Henry schließlich. "Du siehst wunderschön aus." Bei seine Worten konnte ich kaum noch aufhören zu lächeln.

"Danke", sagte ich fast schüchtern und steckte mir eine Strähne hinters Ohr.

Henry stand von der Couch auf und kam zu mir. Dabei ließ er seine Augen nicht von mir, was mir irgendwie gefiel. Vor mir blieb er stehen und kniete sich vor mich. Überrascht machte ich einige Schritte zurück, bis ich sah, dass er Schuhe bei sich hatte. Henry leget mir ein Schuh hin und langsam stieg ich hinein. Das Selbe machte ich mit dem anderen Schuh und erst dann Stand er auf.

"Genau so habe ich es mir vorgestellt", meinte er und ich spürte, wie sich in meinem Inneren etwas veränderte.

Ich war zuerst dagegen, dass er mir das alles kaufte, bis er mich daran erinnerte, dass ich gar kein Geld bei mir hatte. Danach verließen wir den Laden und setzten uns wieder ins Auto.

"Wohin fahren wir?", fragte ich nochmal.

"Überraschung", sagte er wieder und fuhr los.

•••
Hallo!
Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat:) Mich würde es freuen, wenn ihr mal bei meiner neuen Kurzgeschichte, Shooting Star, vorbei schauen würdet.

Eure Story245

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top