Chapter 34
Ich verstand einfach nicht, was mit ihm los war. Die ganze Zeit ging Chris mir aus dem Weg und ich wusste einfach nicht warum. Auch die anderen hatte ich gefragt, aber sie hatten auch keine Ahnung. Jedes Mal wenn ich versuchte mit ihm zu reden, blockte er vollkommen ab und ging weg.
Ich war auch zu ihm nach Hause gegangen, aber seine Mutter meinte, dass er mit niemanden sprechen wollte. Sie hatte mir auch nich erzählt, dass er den ganze Tag lang im Zimmer säße und nur abends raus ging. Wenn er dann wieder zurück war, war er immer betrunken gewesen.
Leider waren jetzt auch noch Sommerferien und somit sah ich ihn überhaupt nicht mehr.
Wie auch jeden Tag zuvor schrieb ich Chris unzählige Nachrichten, die er nie beantwortete, geschweige denn laß.
Greyson, Nick und Lacy hatten zuerst Gedacht, dass es bald wieder bessern werden würde, aber als es nicht besser wurde hatten sie sich auch angefangen Sorgen zu machen.
"Komm schon, geh' ran", murmelte ich, während ich Chris anrief.
Aber natürlich ging wieder niemand ran und ich schmiss mein Handy frustriert weg.
Warum ging er nicht ran? Was hatte er? Er wusste ganz genau, dass wir uns Sorgen um ihn machten, aber er machte einfach nichts. Es reichte vollkommen, wenn er mal eine Nachricht schrieb in der steht, dass alles ok wäre. Auch wenn es dann höchstwahrscheinlich gelogen wäre, war es immer noch besser als nichts von ihm zu hören.
Henry hatte von der ganzen Sache irgendwie mitbekommen und hatte mehrmals versucht mich aufzumuntern, aber es hatte nicht geklappt. Am Ende saßen wir dann einfach nur rum und sagten nichts.
Da es schon mitten in der Nacht war, und ich Chris wie davor auch schon nicht erreichen konnte, beschloss ich einfach schlafen zu gehen.
Ich wusste, dass es Stunden dauern würde, bis ich endlich einschlief, aber die ganze Zeit die Wand anzustarren war auch nicht besser.
Als ich das Licht in meinem Zimmer ausschaltete, klingelte plötzlich mein Handy. Sofort knipste ich das Licht wieder an und schnappte mir mein Handy.
Es war ein Anruf von Chris. Mein Scherzchlag beschleunigte sich und mir fiel ein Stein vom Herz. Endlich meldete er sich mal.
"Chris? Wie geht's dir?", fragte ich sofort, nachdem ich den Anruf annahm.
"Ich...", hörte ich und danach kam nur noch ein lautes Rascheln.
Wieder murmelte er etwas unverständliches und daraufhin folgte immer ein Rascheln. Wahrscheinlich war er grade betrunken.
"Chris, wo bist du?", fragte ich besorgt und sprang vom Bett auf, um im Zimmer hin und her zu laufen.
Dieses Mal kam auch nur ein Murmeln und danach war es still.
"Chris?", rief ich mehrmals, aber er sagte nichts.
"Hallo?", ertönte plötzlich eine fremde Männerstimme.
"Hallo, wer spricht da?", fragte ich und meine Hände wurden schwitzen. Ist irgendetwas mit Chris passiert?
"Ich bin der Barkeeper vom Rocky. Könntest du deinen Freund abholen?", sagte die Stimme.
"Äh, klar. Ich bin gleich da", sagte ich und legte auf. Danach rief ich sofort Greyson an. Leider hatte ich noch keinen Führerschein und konnte deswegen auch kein Auto fahren. Außerdem war Chris betrunken und ich wüsste nicht, wie ich ihn daraus schaffen sollte.
"Greyson? Wir müssen Chris abholen", sagte ich sofort, nachdem sie ranging.
"Was ist passiert?", wollte er wissen und klang alarmiert.
"Erkläre ich dir später, hole mich erstmal ab." Ohne noch etwas zu sagen legte Greyson ab und ich zog ich schnell an.
Nach einige Minuten war er auch schon vor meiner Haustür und ich schlich mich aus dem Haus.
"Er ist beim Rocky", gab ich ihm bescheid und sie fuhr los.
"Woher weißt du, dass er da ist?", fragte Greyson.
"Er hat mich angerufen", klärte ich ihn auf. "Zuerst hat er nur irgendetwas vor sich hin gemurmelt und dann hat der Barkeeper wohl sein Handy weggenommen und hat mir dann gesagt, dass ich Chris abholen soll."
"Ich verstehe echt nicht, was mit ihm los ist", sagte Greyson aber mehr zu sich selber als zu mir.
Als wir beim Rocky ankamen sprang ich aus dem Auto und rannte hinein. Hecktisch suchte ich nach Chris, bis ich ihn nach einiger Zeit an der Bar fand.
"Chris", rief ich obwohl er mich nicht hören konnte und drängte mich zu ihm.
Mehrmals hielt mich jemand fest, oder fasste mir an den Hintern, aber ich ignorierte es einfach und quetschte mich durch die Menge.
"Komm mit", sagte ich, als ich bei ihm ankam und ich versuchte mit mir zu ziehen.
Chris öffnete seine Augen und als er mich sah, entzog er mir seinen Arm.
"Stell sich nicht so an und komme mit." Ich nahm seinen Arm, aber er zog ihn sofort wieder weg.
"Lass mich das machen", meinte Greyson, der plötzlich hinter mir stand.
Greyson legte Chris' Arm um seine Schulter und stemmte ihm hoch. Schnell ging ich auf die andere Seite und stütze ihn. Ich nickte dem Barkeeper noch beim Vorbeigehen zu.
Wir trugen Chris durch die tanzende Menge nach draußen und setzten ihn ins Auto. Zur Sicherheit setzte ich mich mit ihm nach hinten, nicht dass er umkippte. Greyson setzte sich hinters Steuer und fuhr los.
"Ich bringe ihn zu mir", informierte mich Greyson.
Hinten passte ich auf Chris auf und hielt ihn fest, damit er nicht umkippte. Als wir bei Greyson ankamen trugen wir ihn ins Haus und brachten ihn ins Gästezimmer. Dort zogen wir ihm die Schuhe aus und legten Chris ins Bett.
"Du kannst schon mal schlafen gehen, ich bleibe noch etwas hier", sagte ich zu Greyson und er ging aus dem Zimmer.
Ich setzte mich zu Chris ans Bett und beobachtete ihn. Wenn er schlief erschien er so friedlich. Vorsichtig strich ich ihm über die Haare unf über seine Wange.
Als ich seine Hand nahm und sie drückte, fing er an etwas unverständliches zu murmeln. Er sagte immer das selbe und nach einer Weile wurde sein Gemurmel deutlicher.
"Nicole", sagte er immer wieder.
Ein Stich durchfuhr meinen Herzen und ich ließ sofort seine Hand los. Der Schmerz, der sich in meiner Brust ausbreitete war unbeschreiblich. Ich hatte mir Hoffnungen gemacht. Ich dachte wirklich, dass Chris in mir mehr sah, als nur eine Freundin, aber da lag ich wohl falsch. Nicole war die Person, die er liebte, nicht ich. Aber warum hatte er mich geküsst? Wahrscheinlich hatte er sich vorgestellt, dass ich Nicole wäre.
Immer noch murmelte er ihren Namen und seine Hand schien nach jemanden greifen zu wollen. Verletzt und etwas angewidert stand ich abrupt auf und ging aus dem Zimmer.
Ich war echt dumm zu glauben, dass er mich lieben würde.
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