Chapter 21

Endlich Mittagspause. Wie immer saß ich mit Leah und Joana an einen Tisch. Es war eigentlich so wie immer. Die Cafeteria war voll. Es war laut. Alle aßen und trinken. Leah und Joana redeten über den neusten Tratsch und Klatsch. Wie gesagt, eigentlich. Denn direkt hinter mir saßen Henry und seine Lakaien.

Immer wieder spürte ich seinen Blick auf mir, aber ich ignorierte ihn gekonnt.

"Sag mal, was ist den mit Henry los?", fragte Leah, die Henry's Blick auch bemerkt hatte.

"Frag mich nicht", sagte ich und warf einen Blick über die Schulter.

Henry guckte mich immer noch an.

"Ich habe von Nicole gehört, dass ihr euch auf der Party näher gekommen seid", meinte Joana, die sich näher zu mir gelehnt hatte.

Nicole. Warum erzählte sie solche Lügen? Ich hatte ihr nichts getan.

"Glaubt du das etwa?", fragte ich ungläubig.

"Nein, natürlich nicht. Wir kennen dich doch", sagte Joana schnell.

"Aber warum sagt Nicole sowas. Ihr beide habt euch doch sonst immer ziemlich gut verstanden", überlegte Leah laut.

"Ich weiß es nicht, fragt sie doch selber", sagte ich genervt und wandte mich wieder meinem Essen zu.

Beide zuckten nur mit der Schulter und aßen weiter.

Als ich grade aus meiner Limonade trinken wollte, spürte ich etwas gegen meinen Rücken fliegen. Dann noch was.

Genervt drehte ich mich zu Henry, der grade noch ein Stück Brot in meine Richtung feuerte.

"Sind wir im Kindergarten, oder was?", sagte ich und wich dem Brotstück aus.

"Hör auf mich zu ignorieren", meinte Henry und warf noch ein Stück.

"Hör auf mich abzuwerfen", sagte ich leicht gereizt.

"Erst wenn du aufhörst mich zu ignorieren", sagte Henry und warf noch ein Stück.

Bisher hatte ich immer vermutet, dass sein Gehirn im Kindergarten steckengeblieben war, doch jetzt hatte ich meine Bestätigung.

"Wenn du nicht sofort aufhörst, wirst du was erleben", drohte ich und drehte mich wieder um.

Trotz meiner Drohung hörte er nicht auf mich mit Brot abzuschießen. Wie viel Brot hatte er? Musste es ihm den nicht irgendwann leer gehen?

Mit jedem Stück, dass er warf wurde meine Wut immer größer. Ich umklammerte meine Gabel so fest wie es ging, um nicht auf ihn loszugehen.

"Hailey, lass dich nicht provozieren", sagte Leah zu mir uns legte eine Hand auf meine geballt Faust.

"Irgendwann wird er damit aufhören", meinte Joana und nickte mir bekräftigend zu.

Ich schloss meine Augen und atmete langsam ein und aus, um meine Wut zu kontrollieren. Er wollte mich nur provozieren, mehr nicht. Langsam öffnete ich wieder meine Augen und es hatte tatsächlich aufgehört. Es flogen keine Brotstücke mehr an meinen Rücken.

Erleichtert darüber nahm ich meine Limonade uns wollte einen Schlick draus trinken, als etwas größeres gegen meinen Rücken traf. Ich drehte mich zu Henry und sah eine leere Orangensaftverpackung auf dem Boden vor mir.

Wütend umklammerte ich meine Limonade uns stand auf. Ich lief zu Henry rüber und kippte den gesamten Inhalt auf ihn drauf.

Alle um uns keuchten erschrocken auf. Danach war alles still. Henry guckte mich geschockt an.

"Ich habe dich gewarnt", sagte ich und grinste ihn an.

Sein Gesicht verwandelte sich von geschockt zu wütend.

Ich drehte mich einfach um und wollte auf mein Platz zugehen, als etwas nass über mich geschüttelte wurde. Wieder keuchten alle. Geschockte drehte ich mich zu Henry, der mich genau so böse angrinste wie ich ihn vorhin.

Kurzerhand nahm ich mein Salat und klatschte ihm den auf die Brust.

Man spürte die Anspannung zwischen uns im Ganzen Raum. Die anderen Schüler waren wie erstarrte und warteten auf das nächste Geschehen.

Henry ließ sich da natürlich nicht gefallen und warf mit seinem Schnitzel nach mir. Daraufhin nahm ich die Spagetti von Leah.

"Ich darf es mich doch bestimmt ausleihen", sagte ich zu Leah und warf damit nach Henry.

"Essenschlacht", rief jemand von weiter hinten und ich war mir ziemlich sicher, dass es Marvin war.

Darauf hin flog das ganze Essen quer durch die Cafeteria.

Henry und ich guckten uns geschockt an. Das war nicht das erste Mal, dass wegen uns eine Essenschlacht stattfand und wenn ein Lehrer das rausfindet waren wir am Arsch. Oder besser, ich war am Arsch. Mir war egal, was mit Henry passierte.

So schnell wie möglich kroch ich unter einen Tisch und suchte einen Weg nach draußen. Henry tat es mir nach. Ich versuchte so gut wie es ging, dem Essen auszuweichen, dass auf mich zuflog.

Noch drei Meter und ich war raus aus der Cafeteria. Ich krabbelte so schnell wie ich konnte zum Ausgang, doch versperrte mir jemand den weg. Und der jemand hatte schwarze polierte Lederschuhe. Oh oh.

Ich guckte auf und sah den Rektor direkt vor mir stehen. Er hatte seine Arme vor seiner Brust gekreuzt und guckte mich böse an.

Von der Seite konnte ich erkennen, wie Henry sich versuchte an ihm vorbeizuschleichen.

"Nicht so schnell, junger Mann", sagte er Direktor, der Henry auch bemerkt hatte.

"Aus", rief Mr. Jackson mit seiner lauten Stimme uns sofort verstummten alle. "Jeder Schüler in diesen Raum wird jetzt nach Hause fahren und danach wieder herkommen, um den Unterricht fortzusetzen."

Während er mit den Schülern redete, kroch ich langsam wieder unter den Tisch und wollte mit der Menge verschwinden.

"Wo wollen sie den so schnell hin, Ms. Marshall", dröhnte eine laute und strenge Stimme in meine Richtung.

Shit. Ich drehte mich wieder zu Mr. Jackson und und sah ihn unschuldig an. Hinter ihm sah ich Henry, der mich grinsend ansah und auch versuchte sich wegzuschleichen. Am liebsten hätte ich ihn meinen Mittelfinger hingehalten, aber der Schuldirektor stand noch vor mir und ich wollte nicht riskieren noch mehr Ärger zu bekommen.

"Das gleiche gilt auch für Sie Mr. Sinclare", sagte er und drehte sich zu Henry der leise fluchte.

Jetzt war ich diejenige, die ihn angrinste.

"Ihr beide werdet sofort mit ein meinen Büro kommen", sagte Herr Direktor streng.

"Dürfen wir uns nicht auch umziehen?", fragte ich hoffnungsvoll.

Meine Kleidung war platschnass und es klebte an meiner Haut. Noch dazu war da noch der Fettfleck von Henry's Schnitzel.

"Das hätten Sie sich davor überlegen sollen, bevor Sie eine Essenschlacht anfangen", meinte der Direktor uns stampfte in sein Büro.

Henry und ich folgten ihm. In seinem Büro nahmen mussten wir vor seinem Schreibtisch stehen bleiben während der durch den ganzen Raum wanderte uns uns eine Predigt hält, warum man keine Essenschlacht anfängt.

"Und das ist nicht das erste Mal, das sowas geschieht. Noch ein Jahr und ihr macht euren Abschluss. Da kann man doch erwarten, dass ihr euch ordentlich, wie erwachsene benimmt und nicht bei jeder Kleinigkeit miteinander streiten müsst. Wenn es so weiter geht, werdet ihr noch unsere ganze Schule außer Gefecht setzen",  sagte Mr. Jackson streng, dennoch konnte ich mir ein grinsen bei seinem letzten Satz nicht verkneifen.

Ich schaute zu Henry und sah, das er sich auch kein Grinsen verkneifen konnte. Er erwiderte meinen Blick und ich sah das Funkeln in seinen Augen.

Mein Kopf sagte mir, dass er mein Feind wäre und sofort guckte ich ihn wieder böse an. Nur wegen ihm war ich hier.

"Zur Strafe werdet ihr heute Nachmittag die ganze Cafeteria putzen", verkündigte der Direktor.

"Was?", sagten Henry und ich gleichzeitig.

"Ihr werdet dazu noch jeden Tag bis zu den Ferien zwei Stunden nachsitzen. In den zwei Stunden werdet ihr in der Bücherei helfen", sprach der Direktor weiter.

"Aber..", setzte ich an, wurde aber unterbrochen.

"Und ihr werdet am Samstag in die Schule kommen und helfen sie für die Ferien sauberzumachen."

"Das kann doch nicht Ihr Ernst sein?", fragte Henry aufgebracht.

"Doch, und jetzt geht euch zu Hause umziehen. Danach werdet ihr wiederkommen um sauber zu machen", sagte Mr. Jackson.

Wir nickten einmal, als Zeichen dafür, dass wir verstanden hatten und verließen sein Büro.

"Das ist alles nur deine Schuld", sagte ich zu Henry, als wir die Tür hinter uns geschlossen hatten.

Am liebsten hätte ich ihn jetzt eine geschlagen. Jetzt musste ich jeden Tag in der Bücherei helfen, die Cafeteria putzen und noch den verdammten Schulhof saubermachen.

"Warum ist es meine Schuld? Du hast mich als erstes mit deiner Limonade begossen", feuerte Henry zurück.

"Ja, aber du hast damit angefangen mich mit Brot abzuwerfen", konterte ich.

"Ich hätte es nicht getan, hättest du mich nicht ignoriert."

"Das hast du auch nicht anderes verdient."

Und schon ging die Tür des Rektors auf.

"Hab ich nicht gesagt, dass ihr nach Hause euch umziehen sollt?", sagte der Direktor streng.

"Ja", nuschelten wir beide.

Bevor sich unsere Wege trennten warfen wir und gegenseitig noch einen bösen Blick zu.

•••
Hier ist wieder ein neues Kapitel für euch. Ich hoffe es hat euch gefallen. Wenn ihr wollt könnt ihr mir auch Feedback hinterlassen.

Eure Story245

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top