Chapter 12
"Okay, was machen wir jetzt?", fragte ich Greyson, als er sein Eis auch aufgegessen hatte.
"Keine Ahnung, was willst du denn machen?", fragte er mich zurück.
"Hmm.., vielleicht können wir einen Film gucken?", schlug ich vor.
"Ja, klar. Bei mir?", fragte er in seiner gewohnten kalten Stimme.
"Okay, ich suche aber aus welchen Film wir gucken", bestimmte ich und ging los.
Die Straßen waren voll und alle schienen es eilig zu haben. Schweigend gingen wir gemeinsam durch die Straßen. Greyson war noch nie der Typ, der viel redete, weswegen ich es gewohnt war, schweigend neben ihm her zu gehen. Das Schweigen war auch kein unangenehmes, sondern ein entspanntest Schweigen. Zum Glück. Das lag aber auch zum einen daran, dass wir schon seit Jahren befreundet waren und zum anderen, dass er immer diese Ruhe ausstrahlte. Wenn man in seine Augen sah, konnte man pure Kälte sehen, ohne irgendeine Emotion, aber auch Ruhe.
Bei ihm zu Hause war Niemand da, wie fast immer. Seine Eltern waren oft auf Geschäftsreisen und nur sehr selten zu Hause. Das war auch der Grund warum er so kalt ist. Als Greyson klein war wurde er nur von Kindermädchen aufgezogen. Jede Woche ein neues. Niemand hatte es mit ihm und seiner kalten Art ausgehalten. Bis wir gekommen waren. Zwar hatte er danach auch noch Kindermädchen, aber die hatten es etwas länger ausgehalten als die davor.
"Mach du mal Popcorn. Ich such dann einen Film aus." Schnell rannte ich nach oben in sein Zimmer.
Sein Raum war riesig. Es bestand aus zwei etwas größeren Zimmer. In dem einen stand sein Bett, sein Schrank und sein Schreibtisch. Im anderem Zimmer war ein riesiger Flachbildfernseher an der Wand, davor stand eine Couch. Unter dem Fernseher befand sich ein DVD-Player und seine Playstation. Daneben war ein Regal mit seinen Spielen und seinen DVDs. Auf beiden Seiten vom Fernseher standen noch große Boxen.
Ich ging zum Regal und überlegte welchen Film wir gucke könnten. Letztendlich entschied ich mich für The Maze Runner, auch wenn ich ihn schon mal geguckt hatte.
Nachdem ich die DVD eingelegt hatte, sammelte ich paar Kissen und Decken zusammen und machte es mir auf der Couch gemütlich. Ein Kissen hinter mir, für mein Rücken und noch zwei Kissen, jeweils an einer Seite. Ich hatte noch eine große blaue Decke, die ich wie ein Umhang um mich warf.
Nach einer Weile kam dann auch Greyson und setzte sich zu mir. Schnell nahm ich mir die Popcornschüssel und stellte den Film an.
Es kam die Stelle, wo Thomas ins Labyrinth rannte um seinen Freunden zu helfen. Da sagte mir mein Gefühl, dass ich beobachtet werde. Ich guckte zu Greyson und tatsächlich wurde ich von ihm beobachtet.
"Was ist?", fragte ich ihn und stopfte mir noch eine Hand voller Popcorn im den Mund. Auf seinem Gesicht bildete sich augenblicklich ein Grinsen, was ich nicht wirklich verstand.
"Nichts", sagte er und machte eine Pause. "Ich stelle mir mir grade vor wie, du anstatt durch die Gänge der Schule zu gehen, durch die Gänge der Schule rollst."
Ich guckte ihn mit offenen Mund an, aber schloss ihn gleich wieder, weil ich bemerkte, wie mir das Popcorn aus dem Mund fiel. "Das kann doch nicht dein ernst sein?! Mag ja sein, dass ich zugenommen habe, aber soweit bin ich noch lange nicht."
Im nächsten Augenblick fing Greyson schallend an zu lachen. "Ich glaube noch ein Monat und ich muss mir meine Türen vergrößern lassen, sonst können wir uns leider nicht mehr bei mir treffen", meinte er, während ihm vom Lachen schon die Tränen kamen. "Ja, das findest du lustig. Andere Menschen zu verletzen", sagte ich gespielt beleidigt, musste aber im nächsten Moment auch lächeln.
Es war so schön sein Lachen zu hören. Es war warm und freundlich, als wäre die ganze Kälte aus ihm entflohen. Greyson lachte viel zu selten. Wenn er öfters Lachen würde, würden ihm hunderte oder sogar tausende von Mädchen hinterherlaufen, weil er so unglaublich gut aussah, nicht dass die es nicht jetzt schon taten.
Am liebsten würde ich ihn mit Popcorn abwerfen, aber ich wollte sein Lachen hören. Jetzt war ich wohl diejenige, die ihn beobachtete. Leider musste mein Handy klingeln und sein Lachen hörte langsam auf.
Ich taste nach meinem Handy, fand es aber nicht. Langsam wurde ich immer panischer und schmiss mit den Kissen und Decken um mich, um mein Handy zu finden. Noch bevor ich es gefunden hatte hörte mein Handy auf zu klingeln.
"Wer ist Dan?", fragte mich Greyson und ich guckte verwirrt zu ihm hoch, da er eigentlich hätte erkennen müssen, dass ich mein Handy noch nicht gefunden habe.
Meine Kinnlade fiel zum zweiten mal an diesen Tag runter. Greyson hielt mein Handy in der Hand und guckte mich mit seinem kalten Blick an. "Sag nicht du hattest die ganze Zeit mein Handy in der Hand", sagte ich ungläubig. Wenn ja musste ich vollkommen blind sein. Wie konnte ich es nicht merken, dass er mein Handy die ganze Zeit in der Hand hielt.
"Nein. Als dein Handy aufgehört hat zu klingeln lag es plötzlich neben mir. Wer ist Dan?", wiederholte er seine Frage. Gut, ich war nicht blind geworden.
"Das ist dieser Typ, den ich im Bistro getroffen habe", sagte ich Schulterzuckend. Es war nie ein Geheimnis oder eine große Sache gewesen, weswegen mir es auch total egal war wer davon wusste.
"Ich dachte du hättest ihm nicht deine Nummer gegeben?", fragte er überrascht.
"Habe ich auch nicht. Er hat die Nummer von Henry bekommen", erklärte ich ihm. Ich zögerte, denn ich wusste nicht, ob ich es ihm erzählen sollte. Tratsch war nie wirklich mein Ding und ich war mir auch nicht sicher, wie weit verbreitet diese Anschuldigung war und wie viel Wahrheit dahinter steckte. Aber es war Greyson. Diese Tatsache schlug alle vorherigen Argumente. "Ich habe es dann Lacy erzählt und sie hat für mich raus gefunden, dass Dan ein Drogendealer ist."
"Der ist ein Drogendealer?" Seine Reaktion war die selbe wie meine als ich es erfahren habe. Trotzdem konnte man sehen, dass er es nicht glaubte. Er glaubte nie an die Sachen, die man ihm erzählt, wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hatte. Vor allem nicht solche Sachen, wie die, die über Dan erzählt wurden. Deswegen hat er auch nie irgendwelche Vorurteile.
"Ja, kaum zu glauben oder?" Ich wusste ja selber nicht, ob ich es glauben sollte.
Greyson nickte einmal, auch wenn er es nicht glaubte und wir widmeten uns wieder den Film, der grade zu Ende war. Wir räumten dann alles auf und Greyson brachte mich nach Hause.
"Mum, Dad, ich bin zu Hause!", schrie ich wie jedes Mal durch das ganze Haus, nur dieses Mal antwortet mir Niemand. Ich rannte einmal durch das ganze Haus und sah ein Zettel am Kühlschrank hängen.
Hey Schatz,
wir haben uns kurzfristig dazu entschieden essen zu gehen. Im Wohnzimmer liegt etwas Geld, womit du dir eine Pizza bestellen kannst,
Tschüss.
Ich ging in unser Wohnzimmer und nahm das Geld. Gleich darauf schnappte ich mir mein Handy und bestellte mir eine Pizzahawaii.
Kommst du morgen um 17 Uhr? ~ H
Ja, klar! ~ L
Weißt du schon, was du anziehst? ~ H
Nein, du? ~ L
Ja, wahrscheinlich ziehe ich mein Kleid mit dem silbernen Oberteil und dem weißem Rock an. ~ H
Ja, ziehe das auf jeden Fall an. Das Kleid ist wie für dich gemacht worden! ~ L
Und du musst unbedingt das schwarze Kleid mit den Pailletten tragen! ~ H
Meinst du wirklich? ~ L
Ja, auf jeden Fall! Und weißt du was? ~ H
Was? ~ L
Heute war ich mit Greyson unterwegs und rate mal wem ich getroffen habe! ~ H
Keine Ahnung, sag mal! ~ L
Henry! ~ H
Was? Was ist passiert?! ~ L
Tja, er ist 'zufällig' auch dort gewesen und ist mir zu nah gekommen. ~ H
Warte, lass mich raten. Du hast ihn auf irgendeine Art und Weise verletzt. ~ L
Ja, ich habe ihn ein 'Tritt' in seine Kronjuwelen gegeben! Oh mein Gott! Du hättest es sehen müssen, wie er sich auf dem Boden gekrümmt hat! ~ H
Es klingelte an der Haustür. Ich war etwas verwundert darüber, dass es so schnell ging, aber ich verschwendete keinen weiteren Gedanken daran. Vielleicht hatten sie heute nicht so viele Kunden.
Meine Pizza ist da, ich schreibe dir gleich wieder ~ H
Schnell schnappte ich mir das Geld und ging schnell zur Tür. Meine Pizza war nicht mehr weit entfernt, nur noch paar Zentimeter!
Ich schloss die Tür auf und mein Herz blieb sofort stehen und mein ganzer Körper gefror.
•••
Hello!
Hier ist wieder Mal ein neues Kapitel für euch!
Wie immer hoffe ich es hat eich gefallen:)
Und jetzt.... Wer denkt ihr steht vor der Tür? Ab in die Kommis damit!
Würde mich riesig über Votes und Feedback freuen!
Bye, bye
Eure Story245
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