Hausdach
POV James Sirius
Ich lag auf meinem Bett und beobachtete Teddy, der sich im Bad gegenüber gerade zum schlafen umzog. Es störte uns gegenseitig eigentlich nicht, dabei die Tür offen zu lassen, wir waren schließlich so oder so platonische Familie.
Ich liebte seine blauen Haare. Sie waren genauso besonders wie anziehend für andere, speziell für mich.
"Wieso dein bester Freund!" , erinnerte ich mich selbst.
Teddy schmiss sich auf die Matratze, auf der er meistens schlief.
"Ich bin todmüde. Wollen wir schlafen gehen?"
Ich nickte und knipste das Licht aus.
Ich öffnete die Augen und setzte mich auf. Kein einziger Lichtstrahl hatte seinen Weg in mein Zimmer gefunden.
"Kein Wunder" , murmelte ich.
Es war noch mitten in der Nacht. Seufzend rieb ich mir die Augen.Teddy neben mir schlief im Moment noch friedlich. Er sah so süß aus.
Nein. Er war mein bester Freund. Ich schwang mich aus dem Bett und lief zum Fenster. Der Mond beleuchtete schwach unseren Garten. Ich setzte mich auf das Fensterbrett und zog die Beine an. Wieso musste alles immer so kompliziert sein.
Fast direkt neben meinem Fenster war das Flachdach, das zu unserer kleinen Garage gehörte.
Sollte ich? Es wäre nicht das erste Mal.
Ich gab der Versuchung nach und öffnete das Fenster. ES quietschte fürchterlich, und ehe ich mich versah, stand Teddy schon neben mir.
"James?"
"Sorry" , murmelte ich.
"Passt schon. Was machst du?"
"Ich konnte nicht schlafen. Ich wollte ein bisschen aufs Dach."
"Ich komme mit."
Ich nickte und zusammen kletterten wir aus dem Fenster.
Als wir auf dem Flachdach ankamen, hatte ich eine andere Idee.
"In der Garage ist noch ein alter Besen. Wir könnten eine Runde drehen."
Teddy nickte eifrig.
Ich holte bemüht leise den Besen und stieg auf. Teddy setzte sich hinter mich und legte seine Hände auf meine Schultern. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch.
Zusammen flogen wir einige Runden, bis ich auf unserem Hausdach landete. Das hatte ich bisher nur ein paar mal gemacht.
Teddy setzte sich neben mich.
"Die Aussicht ist super von hier oben."
Ich nickte.
Teddys Strähnen wehten in dem leichten Wind, der aufgekommen war. Er sah so perfekt aus.
"Fuck" , murmelte ich.
"Was ist?"
Teddy sah mich fragend an. Verdammt. Was sollte ich sagen?
So blieb ich einfach still.
"James! Sag jetzt! Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst, oder?"
"Nein, darüber nicht!"
Teddy drehte sich weg. Das war das Schlimmste für mich. Erst dieser anklagende Blick die ganze Zeit, und jetzt redete er nicht mehr mit mir.
Sollte ich? Es war hirnrissig, aber wenn ich es ihm nicht sagen würde, würde ich nie wieder normal über ihn denken.
"Äh... Teddy?"
"Mhm?"
"Können wir reden? Tut mir leid."
"Schon gut. Was ist los?"
"Ich-ich..."
"Alles ist ok."
"Ich-Ichhabemichindichverliebt."
Beschämt sah ich irgendwo hin, nur nicht zu Teddy.
"Oh."
Ja. Ich hatte unsere Freundschaft zerstört. Das war in der Tat ein "Oh" wert.
"Schon ok."
Ich stand auf und griff nach dem Besen, als Teddy mich am Ärmel zu sich zog.
"Das war nicht so gemeint. Ich meinte eigentlich, dass... Ach egal."
Mit diesen Worten küsste er mich. Er küsste mich. Einfach so. Mich kribbelte es am ganzen Körper. Ich vergrub meine Hände in Teddys Haaren, die noch weicher waren, als ich es mir vorgestellt hatte. Er wiederum zog mich an meiner Hüfte näher.
Langsam lösten wir uns. Ich sah Teddy tief in die Augen.
"Wow."
"Ebenfalls wow."
Nebeneinander setzten wir uns wieder aufs Dach.
"Was sind wir jetzt eigentlich? Als ich meine, sind wir ... zusammen?"
Teddy sah mich fragend an. Ich lächelte.
"Wenn du auch möchtest, unfassbar gerne."
Teddy gab mir einen weiteren Kuss.
"Ich werte das mal als ja."
Ich kuschelte mich glücklich an meinen Freund. Meinen festen Freund.
Als schließlich ein paar Sonnenstrahlen am Horizont zu sehen waren, griff ich mir den Besen.
"Wir müssen zurück."
Teddy nickte und wir stiegen beide auf. Es fühlte sich unglaublich gut an, dass er diesmal seine Hände um meine Hüfte legte.
Wir kletterten vorsichtig wieder durch mein Zimmerfester hinein. Ich hatte davor noch den Besen zurückgebracht. Ich wollte mich gerade unter meine Decke kuscheln, als mir etwas einfiel.
"Teddy? Willst du nicht.. hier oben schlafen? Auf deiner Matratze ist es ziemlich staubig."
Er lächelte und ich rutschte zur Seite.
"Gerne."
Wir kuschelten uns glücklich aneinander.
"Du, James?"
"Ja?"
"Wann sollen wir den anderen eigentlich... das Ganze erzählen?"
"Egal."
Ich gähnte.
"Ich habe jetzt erstmal dich, und das reicht."
Teddy gab mir einen Kuss.
"Du bist süß."
"Du auch."
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