Kapitel 2

Mit hängendem Kopf lief ich durch die endlos scheinenden Gänge. Alles war so vertraut. So verdammt vertraut. Seit Monaten kam ich jeden Tag hier her. Es gab keinen einzigen an dem ich es nicht tat. Jedes mal ging es mir schlecht. Doch heute war es noch viel schlimmer. Ich wusste, es würde etwas passieren. Und das etwas war nicht gut. 

"Mr. Irwin? Ich muss sie bitten mit zu kommen" meinte eine Krankenschwester als ich das Zimmer betreten wurde. "Wieso?" brachte ich schwach heraus und sie lächelte mich traurig an "Kommen sie einfach kurz mit, bitte". Ich schluckte, folgte ihr jedoch in ein kleines Büro. Dort setzte ich mich auf einen Stuhl und sie fragte "Wollen sie die neusten Ergebnisse wissen?". Ich nickte und sie seufzte "Es tut mir leid, doch sie wird es nicht schaffen". 

Mein Kopf begann sich zu drehen. Das konnte nicht sein.

Sie wird es nicht schaffen.

Sie konnte mich doch nicht alleine lassen. "N-Nein! Lassen sie mich zu ihr!" rief ich wütend, fügte jedoch schwach und gebrochen "B-Bitte" hinzu.

Kurz darauf saß ich an ihrem Bett und hielt ihre Hand. Sie war so unglaublich blass. Sie sah aus wie ein Geist. "Ich liebe dich doch Baby, du kannst mich hier nicht alleine lassen" schluchzte ich und drückte meine Lippen gegen die kalte Haut ihres Handrückens. "Du hast versprochen immer für mich da zu sein" wimmerte ich und immer mehr und mehr Tränen verließen meine Augen und Tropften auf den Boden, auf das Krankenhausbett oder auf ihre Hand. Plötzlich veränderte sich etwas an den Monitoren und ich wollte schon voller Panik einen Arzt rufen, als ich ein leises geräusch vernahm. Ich sah zu ihrem Gesicht und sah wie ihre Augenlieder zuckten. Schnell legte ich mich über sie und legte meine Hand an ihre Wange. Meine Lippen fanden ihre und ich war geschockt als sie sanf - nur ganz ganz leicht - meinen Kuss erwiederte. Ich löste mich von ihr und sah ihr in die Augen. Naja zumindest nachdem sie diese endlich öffnete. "Du bist wach" rief ich überglücklich, doch sie musterte mich besorgt. "Versprech mir dich niemals aufzugeben" hauchte sie schwach und ich nickte sofort. Ich würde ihr alles versprechen was sie wollte. "Versprich mir weiter zu machen" bat sie mich und erneut nickte ich. "Finde jemanden den du liebst, mit dem du zusammen sein kannst, aber versprech mir mich niemals zu vergessen" kam es noch viel leiser und ich sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an "Ich habe dich wieso sollte ich jemand anderes wollen?". "Versprech es mir, Ash" ich war verwirrt, doch nickte "Ich verspreche es". "Ich liebe dich, Ashton" hauchte sie gegen meine Lippen da ich sie gerade küssen wollte und ich legte lächelnd meine Lippen auf ihre. Sie erwiederte zaghaft, doch ihre bewegungen wurden immer schwächer und hörten schließlich ganz auf. Verwirrt löste ich mich von ihr und erst da nahm ich das 'peep'en war, es war jetzt durchgehend. Was genau dann passierte wusste ich nicht, doch ich fand mich irgendwann in ihrem leeren Zimmer vor. Sie war weg, für immer. "Ich liebe dich auch, mein Engel" flüsterte ich in die Stille und ich wusste sie hatte mich gehört, als ein Windstoß ein Blatt herein wehte. Es war ein Ahornblatt - ein Blatt von dem Baum gegen den sie bei unserer ersten Begegnung fast gelaufen wäre... Lächelnd hob ich es auf und sah aus das Fenster in den Himmel.

"Ich verspreche es"

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