Adsila und Tear - Teil 7
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Ein Mond war nach dem Tod von Fau vergangen. Susan hatte verkündet, dass sie demnächst Junge bekommen würde. Willow hatte sich wieder etwas beruhigt, nachdem Chupy ihn getröstet hatte.
Die Beiden verstanden sich besser denn je. Willow hatte sie gefragt, ob Chupy seine Gefährtin sein möchte. Sie hatte ja gesagt.
"Willow? Ich muss dir etwas erzählen...", schnurrte Chupy.
"Was gibt es denn?", fragte Willow und sah von dem Kaninchen hoch, welches er gerade aß.
"Wir bekommen Junge!", verkündete sie glücklich.
Ihre Augen leuchteten vor Glück, aber auch vor Angst.
"Was ist los? Warum hat du Angst?", fragte der weiße Tiger erschrocken.
"Ich bin nur aufgeregt... normalerweise hätte ich meine Mutter alles über das Muttersein gefragt... aber sie ist... nicht da... und dann hätte ich eigentlich Fau gefragt, aber sie ist nun bei der Erdkatze..."
"Wir können Vita und Viella fragen. Vita hatte doch mal Junge...", murmelte Willow und wurde immer leiser.
"Ich möchte keine alten Wunden bei Vita aufreißen... wir fragen lieber Viella", flüsterte Chupy und legte sich neben ihren Gefährten.
Ein unbekannter Geruch stieg Willow in die Nase. Es roch nach Schnee und Eis.
"Was ist das?" Der weiße Tiger baute sich instinktiv vor Chupy auf, bereit, sie zu verteidigen. Koste es, was es wolle.
Chupy hob die Nase, um den Geruch aufzunehmen.
"Irgendwoher kenne ich den Geruch...", murmelte Chupy und öffnete das Maul.
Das Gebüsch am Eingang des Lagers raschelte und eine grauweiße Kätzin stand im Lagereingang.
Es war eine Schneeleopadin. Sie war größer und hatte mehr Muskeln als Willows Gefährtin.
Willow nahm den Geruch von Rauch war, als ein großer, grauschwarzer Panther hinter der Schneeleopardin in das Lager trat. Auf seinem Pelz zeichnete sich eine leichtes Leopardenmuster ab.
"Wer seid ihr?" MacHuge trat auf den Anführerfelsen.
"Ich bin Adsila...", antwortete die Schneeleopardin. "... und das ist Tear."
Sie zeigte mit der Schwanzspitze auf den Kater.
"Mama?" Chupys Augen weiteten sich.
"Chupy!" Adsila rannte auf ihre Tochter zu.
Überglücklich leckte sie der kleineren Schneeleopardin übers Gesicht.
"Ich bin so froh, dass du mich gefunden hast...", flüsterte Chupy.
"Was ist als passiert, wärend ich weg war? Ist jemand gestorben?", sprudelte es aus Adsila heraus.
"Fau ist gestorbe", erklärte Chupy. "Vielleicht kennst du nich Willow? Er ist Faus Sohn und mein Gefährte."
Sie schnurrte laut.
"Sie bekommt unsere Junge", erzählte Willow fröhlich.
"Das ist wunderbar! Ist Viella noch da? Und Chuck?", fragte Adsila nach ihren ehemaligen Rudelgefährten.
"Ja. Wir leben beide noch", antwortete Viella.
"Viella! Schön dich zu sehen! Was ist Maya?", fragte die Schneeleopadin vorsichtig.
"Sie lebt", erklärte Viella. "Ihr Hinterlauf ist gelähmt, aber sie lebt. Sie zieht momentan Junge auf! Willst du sie sehen?"
"Gerne!", schnurrte Adsila und ließ sich von der Hebamme zum Bau von Maya und Chuck führen.
Aus dem Augenwinkel sah Willow Tear, der sich in die Schatten der großen eiche zurückgezogen hatte, die am Rand des Lagers stand.
"Möchtest du etwas essen", fragte Willow.
Tear antwortete nicht. Er nickte nur.
"Redest du auch?", fragte Willow, dessen Geduld langsam dahinschwand.
"Ja", knurrte Tear mit rauer Stimme.
"Woher kommt ihr?", wollte der Tiger wissen.
"Adsila war mit Chupy schwanger. Sie ist aus dem Winscamp geflüchtet, da sie damals eine Sklavin war-"
"Eine was?!", unterbrach Willow sie.
"Eine Sklavin! Gibt es das etwa nicht mehr?", fragte Tear.
"Nein. Gab es das etwa?", fragte Willow geschockt.
"Ja. Adsila hat mir viel darüber erzählt. Ich frage mich, warum du das nicht weist!"
"Ich glaube, sie wollten diese schwierige Zeit in der Vergangenheit lassen", murmelte Willow. "Erzähl weiter!"
"Ich habe sie weit entfernt von hier getroffen. Damals hatte es gerade gsschneit. Sie bekam einige Tage nach unserem zusammentreffen ihr Junges", setzte Tear seine Geschichte fort.
"Chupy", flüsterte Willow.
"Ja. Nach der Geburt stieß ich wieder zu ihr. Du musst wissen, am Anfang wollte ich nicht bei ihr bleiben. Aber dann habe ich gemerkt, wie toll sie ist. Sie ist unglaublich nett und freundlich. Doch sie wollte Chupy nicht behalten. Sie konnte es nicht. Adsila war zu dieser Zeit sehr schwach. Sie konnte sich und Chupy nicht selbst ernähren. Also habe ich mich entschlossen bei ihnen zu bleiben. Ich wollte ihnen helfen", erklärte Tear. "Adsila wollte aber, dass Chupy beim Windcamp aufwächst. Also sind wir eine Ewigkeit lang hierher gelauufen und haben sie vorm Lagereingang abgelegt. Dann sind wir gerannt. Tage lang sind wir gelaufen, da Adsila nicht mehr zum Windcamp zurück wollte."
"Und so kam Chupy also zum Camp", flüsterte Willow.
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