Chapter 18 ☆ Darling

Einen Abend später hatte sich die Situtation zwischen den beiden Männern wieder einigermaßen entspannt. Ich hatte mich den Tag über mit Spaziergängen in Begleitung von Niesken abgelenkt und versuchte, nicht mehr an den gestrigen Tag und Eris verwirrende Worte zu denken.

Die Luft im Wohnzimmer war warm und schwer, als ich es betrat. Als erstes sah ich Eris; er lehnte an dem hohen Bartisch aus weißem Stein und sprach mit Din. Als sich die Tür hinter mir mit einem leisen Zischen schloss, wendete Eris seinen Kopf zu mir. Seine blonden, länger gewordenen Haare glänzten im Licht der Deckenlampen und seine blauen Augen mit ihnen.
"Na Rhea, auch einen Wein?", begrüßte er mich und hob sein Glas an, in dem sich eine dunkelrote Flüssigkeit befand. Mir kamen seine Worte wieder in den Sinn. Ich verspreche dir, dass Din davon nichts mitbekommt. Aber wie du willst Rhea. Als ob ich ihn deshalb nicht gewähren hatte lassen, weil ich nicht wollte, dass Din wieder davon erfuhr... Ich schob den Gedanken so schnell wie möglich beiseite.

"Ja gerne", antwortete ich lächelnd und ging auf die Bar zu. An der anderen Seite lehnte Din. Sein Ellbogen hatte er auf der Steinoberfläche abgelegt, seine Hand ruhte am Stiel seines Weinglases. Ich konnte spüren, wie er mich unter seinem Helm gerade heraus ansah. Wie ich wohl auf ihn wirken mochte? Was er wohl über mich dachte?
Meine Gedanken wurden von einem großen Glas Corellianischem Wein unterbrochen, das Eris mir in die Hand drückte. Ich dankte ihm und stellte mich neben ihn. Din stand mir gegenüber, immer noch still wie vorher.

"Wie trinkst du eigentlich mit deinem Helm?", wollte ich wissen und nahm einen Schluck von der schweren, alkoholhaltigen Flüssigkeit. Sie glitt meine Kehle hinab wie eine einzige, wohlige Wärme.
"Ich muss den Helm ausziehen", antwortete er schlicht. Sein Körper drehte sich zu mir. Er hatte etwas einschüchterndes an sich, wie er mit seiner dicken Rüstung über mir aufragte. Mit gerunzelter Stirn stützte ich meine Ellbogen auf den Tisch. "Aber das wirst du doch nicht hier tun?", fragte ich skeptisch nach.
"Ich dachte, du wolltest mich mal ohne Helm sehen, Rhea", entgegnete Din und faltete seine Hände. Sie waren nur wenige Zentimeter von meinen Unterarmen entfernt.
"Natürlich Din. Ich fände es ziemlich unpraktisch, so einen Helm aufzuhaben. Kann man durch das Ding überhaupt etwas erkennen?", neckte ich ihn.
"Dich kann ich klar und deutlich erkennen."

"Na los zieh ihn aus Din", forderte Eris ihn grinsend auf und prostete ihm zu, "Du verpasst den Wein!"
Ich beobachtete, wie Eris einen großen Schluck nahm und genießerisch seine Augen schloss. Sein Adamsapfel hüpfte unter seinem leichten Drei-Tag-Bart und ließ meinen Blick über seinen Hals bis hinunter zu seinem aufgeknöpften Hemd wandern. Der schwarze Stoff hielt förmlich einen strahlenden Leuchter auf seine muskulöse, leicht gebräunte Brust, in dessen Mitte ein metallener, spitzer Anhänger lag. Ich hatte ihn noch nie bei Eris bemerkt.

"Mach dir ein Foto, das hält länger Süße", sagte Eris. Erschrocken sah ich wieder zu ihm hoch und bemerkte noch, wie er mir verschmitzt zuzwinkerte. Ich wusste nichts zu erwidern. Peinlich berührt nahm ihch einen Schluck von meinem Wein und murmelte: "Bilde dir ja nichts darauf ein."
Eris lachte leise, bevor er über seinen kurzen Bart strich und erwiderte: "Keine Sorge, ich weiß auch so, dass du mich unwiderstehlich findest."
Ich warf ihm einen bösen Blick zu und schlug mit der Faust gegen seine Schulter.
"Du und unwiderstehlich?", keifte ich zurück. Wieso musste Eris nur immer so sein? Und dann auch noch im Beisein von Din!
"Lass sie in Ruhe", kam es da ruhig von dem Mandalorianer. Überrascht sah ich zu ihm. Er hatte sich zwar nicht böse angehört, doch seine Botschaft war klar. In meinem Herzen regte sich etwas. Ich hoffte, dass nicht schon wieder ein Streit zwischen den Beiden ausbrechen würde.

"Ruhig Kumpel", lachte Eris, bevor er aufstand und sich in die Mitte des Raumes begab, wo ein großes, weißes Sofa auf mahagonibraunen Holzfüßen stand. Ich beobachtete mit Argwohn, wie er sich auf das helle Sofa niederließ und der Wein in seinem Glas gefährlich gegen seine Wände schwappte.
"Na was ist?", fragte Eris und breitete seinen freien Arm auf der Sofalehne aus.
"Komm Rhea", forderte er mich auf. Seine himmelblauen Augen sahen mich tief durchdringend an und ließen mich nicht los, als ich auf ihn zuging und mich mit etwas Abstand neben ihn setzte. Sein trainierter Arm lastete auf der Lehne hinter mir und ich wagte es nur ganz vorsichtig, mich anzulehnen. Als ich mein Weinglas mit ihm anstieß, legte sich ein leichtes Grinsen auf seine leicht weinroten Lippen. Sie sahen so verführerisch aus, dass mein Blick länger an ihnen hängen blieb, als ich wollte. Neben mir senkte sich das Polster des Sofas etwas und ich bemerkte, dass sich auch Din zu uns gesetzt hatte.

Um von der komischen Stimmung zwischen Eris und mir abzulenken, sagte ich das Erstbeste, das mir in den Sinn kam: "Wieso musst du nur immer diese Rüstung tragen?"
Din lehnte sich zurück und wendete seinen Kopf zu mir. "Das ist der Weg", antwortete er nur. Ich sah ihn verwirrt an. Dann hörte ich plötzlich Eris in einem leisen, neckenden Ton neben mir sagen: "Ich glaube so gefällst du ihr nicht, Din."
Genervt drehte ich mich zu Eris um und sah in seine funkelnden, lachenden Augen. Musste er alles als ein kleines, lustiges Spielchen ansehen? Ich starrte ihn noch immer wütend nieder, während ich einen Schluck Wein nahm. Hinter mir hörte ich es Rascheln und Klicken.

Misstrauisch wandte ich meinen Blick zu Din und klappte den Mund auf, als ich ihn sah. Er hatte doch wirklich seinen Brustpanzer samt seinen Schulterplatten und den Armschonern ausgezogen, sodass sein dunkelgraues Hemd, aus einem rauen, dicken Stoff zum Vorschein kam. Es hing locker um seinen Körper und besaß einen großen Schlitz in der Mitte, der nur oben von lockeren Schnüren mehr schlecht als recht zugebunden war und bis zur seiner Brust reichte. Und bei den Göttern von Asteridea! Er sah so gut aus, wie ich es niemals erwartet hätte. Mir wurde mit einem Mal unglaublich heiß und meine Wangen röteten sich. Ich hatte freien Blick auf seine halb bedeckte, muskulöse Brust, die leicht von dunklen Haaren bedeckt war. Ich blinzelte ein paar Mal und zwang mich, wieder von ihm wegzusehen. Hoffentlich hatte er mein Starren nicht bemerkt. Mit erhitzten Wangen und verwirrten Gedanken nahm ich einen großen Schluck von meinem Wein, der allmählich meine Anspannung hinweg spülte.

"Din! Das hättest du doch nicht machen müssen, Eris ist nur wieder ein Idiot", sagte ich und wagte es nicht mehr, zu ihm zu sehen. "Ich weiß", meinte Din, seine Stimme klang immer noch verzerrt und doch konnte ich etwas anderes aus ihr heraushören. Ich wusste nicht genau was.
"Nana Rhea, pass auf was du sagst", schaltete sich Eris ein. Seine Stimme war tiefer, verschleierter als sonst. Ich konnte kaum darüber nachdenken, was Din mir sagen wollte, da spürte ich auch schon Eris heißen Finger ganz leicht durch den seidenen Stoff meines Oberteils hindurch. Mir stockte für einen kurzen Moment der Atem. Seine leichte, kaum wahrnehmbare Berührung löste so viel in mir aus. Da war Verwirrung, Überraschung. Doch vor allem war da Verlangen, das gegen den Sturm meiner Gefühle brandete und wie ein Leuchtturm zu sein schien.

"I-ist es nicht so viel bequemer Din?", durchbrach ich die aufgeladene, knisternde Stille. Ich konnte sie nicht mehr aushalten. Die Schwere von Eris Unterarm legte sich auf meine Schultern. Ich spürte jede einzelne Bewegung seiner Muskeln durch meine Seidenbluse hindurch.
"Das kann ich nicht verneinen. Es tut gut, mal nicht in Kampfbereitschaft sein zu müssen", antwortete er. Aus dem Augenwinkel nahm ich war, wie er an seinem Hemd fummelte und die Schnüre löste, sodass sich der Schlitz seines Hemdes vergrößerte und noch mehr von seiner starken, muskulösen Brust preisgab. Ich konnte nicht verhindern, dass mein Blick an ihm hängen blieb, als er sich schräg vorbeugte, um sein Weinglas vom Couchtisch zu nehmen. Nachdem er sich wieder zurückgelehnt hatte, musste er sich etwas umgesetzt haben. Sein Knie war nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt.

"Wann kommt Niesken wieder?", fragte ich in die Runde. Ich hatte das Gefühl, den beiden Antworten aus der Nase herausziehen zu müssen.
"Ich fände es besser, wenn sie noch ein bisschen länger wegbleiben würde", kam es von Eris. Sein Arm lag warm und schwer auf meinen Schultern. Sie brachten mir Geborgenheit und verwirrte Gefühle.
"Sie kann manchmal ziemlich nervig sein", gab Din zu. Dann spürte ich plötzlich sein Knie an meinem. Mein Blick ruckte auf seine auseinander gespreizten Beine und seine Hände, die lässig auf seinen Oberschenkel ruhten und zu meiner Überraschung nicht mehr von Lederhandschuhen bedeckt waren. Energie schoss durch meine Adern und ließ mich elektrisiert zurück. Mein Herz pochte so laut, dass ich es deutlich in meiner Brust spürte. War es Zufall, dass sein Knie an meinem lag? War er sich dessen überhaupt bewusst? So unauffällig wie möglich rückte ich ein Stückchen näher zu Din, sodass mein Bein nun vollständig seines berührte. Wir verharrten in dieser Position, bis Din uns mehr Wein brachte.

Der Abend wurde älter und unsere Weingläser leerer. Irgendwann war ich so müde, dass ich meine Augen schloss und meinen Kopf auf Eris Unterarm zurückfallen ließ.
"Was machen wir hier eigentlich?", fragte ich mich leise, ohne eine wirkliche Antwort der anderen zu erwarten.
"Wir sollten schlafen gehen. Morgen ist viel zu machen", kam es von Din. Er hörte sich mindestens genauso müde an, wie ich mich fühlte. In einem leisen Gähnen riss ich meinen Mund auf und machte mir nicht mehr die Mühe, meine Hand vorzuhalten. Ich verspürte das dringende Bedürfnis, mich einfach hinzulegen und zu schlafen. Mein Körper rutschte schwer zur Seite, sodass ich auf einmal an Eris Oberkörper gelehnt war. Ich spürte deutlich, wie seine Hitze durch meine Seidenbluse drang und mich von Innen verbrennen wollte. Sein harter Körper drückte sich gegen meinen Rücken und sein Arm fiel weiter nach unten. In meinem Inneren tobte ein Sturm, als ich meine Bein hob und sie, ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, über Dins Oberschenkel legte. Ich wagte es nicht, meine Augen zu öffnen. Die Hitze der beiden Männer fraß mich von Innen heraus auf und ließ nur noch wirbelnde Gefühle in meinem Bauch zurück. Was war das hier?

Plötzlich spürte ich Dins warme, starke Finger auf meinem nackten Schienbein. Mein Herz sandte kribbelndes Pochen in meinen gesamten Körper und aus einem inneren Impuls heraus rückte ich ein Stückchen näher zu dem Mandalorianer, sodass meine Oberschenkel beinahe seine berührten. Oh was tat ich hier?
Als ich die Augen langsam wieder öffnete, sah ich, dass Dins Kopf genau auf mich gerichtet war. Ich spürte förmlich, dass mich sein intensiver Blick durchbohrte, während seine beschützenden Finger auf meiner erhitzten Haut lagen.
"Nicht einschlafen cyar'ika", flüsterte Din und trotz der verzerrten Stimme konnte ich die tiefe, tiefe Wärme in seinem Ton ausmachen. Meine Wangen röteten sich. Ich konnte mir ausmalen, was er gesagt hatte.
"Darling", übersetzte Eris für mich. Doch wie er es in mein Ohr flüsterte, seine Stimme so nah, dass seine Lippen beinahe die empfindliche Haut an meinem Hals berühren mussten, hörte es sich wie ein Versprechen an. Ein geflüstertes, verführerisches Versprechen. Hitze und Pochen schoss durch meine Adern, als ich realisierte, wie sie beide mit mir redeten. Wie sie mich nannten. Wie sie mich berührten. Mein Herz schlug viel zu schnell.
"Eris...Din." Ich war viel zu müde und vom Wein betäubt, als dass ich einen klaren Gedanken formulieren wollte. Din verstärkte kaum merklich den Griff um mein Bein, doch es reichte aus, damit meine Lider sich in stummer Ergebung schlossen. "Ich gehe jetzt schlafen", wusste ich nur noch das letzte Bisschen zu meiner Verteidigung zu sagen. Doch ich war verloren, merkte ich. Verloren an einen Piloten und einen Kopfgeldjäger.

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Hallo meine Lieben!
Seid ihr Team Eris oder Team Din?
Ich habe heute erst später hochgeladen, da ich momentan in Paris bin. Freut ihr euch auf die Olympischen Spiele? Ich bin zumindest sehr gespannt :). Habt noch einen schönen Tag wo immer ihr seid!

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