Chapter 16 - Harry

"Yeah, you were kissing my neck, you were making me nervous" Favourite T-Shirt - Jake Scott


"Harry?"

Erschrocken zuckte ich zusammen und ließ die Glasflasche auf den Boden fallen, woraufhin sie lautstark zerbrach. Louis.

"Harry, bist du da drinnen?"

Ich hörte, wie er versuchte, die Tür zu öffnen und mehrmals die Klinke hoch und runter drückte. Verdammt, warum war er hier? Warum konnte er nicht verschwinden?

"Geh wesch Lou", nuschelte ich undeutlicher, als ich es vorgehabt hatte.

"Sag mal, hast du getrunken?"

Ich zog die Knie an meine Brust, während ich weitere aufkommende Tränen unterdrückte. Geh doch weg, verdammt.

"Harry", hörte ich seine Stimme erneut, dieses Mal ein wenig sanfter. "Ist alles okay? Du bist einfach so weg gerannt. Habe ich etwas falsches gemacht? Komm bitte, lass mich rein."

"Nein, allesch gud", erwiderte ich, während ich mir durch die Haare fuhr. Warum dröhnte mein Kopf bloß so?

"Wirklich? Du hörst dich nicht so gut an. Lass mich nur kurz gucken, ob wirklich alles okay ist. Bitte."

"Nein", widersprach ich verzweifelt.

Daraufhin verschwand er anscheinend wirklich, immerhin hörte ich nichts mehr von ihm. Doch gerade, als ich schon erleichtert ausatmen wollte, klopfte es bestimmend an der Tür, ehe die Klinke zum wiederholten Male hoch und runter gedrückt wurde.

"Harry? Komm, sei nicht albern, mach die Tür auf."

Niall.

"Harry, Louis hat mich geholt. Er macht sich Sorgen um dich, ist alles okay?"

"Nein", schluchzte ich und stand auf, woraufhin mir sofort schwindelig wurde und sich der pochende Schmerz in meiner Stirn augenblicklich verschlimmerte. "Niall? Niall kanns su Lou weschschigen?"

Ich hörte leises Gemurmel von vor der Tür, während meine zitternden Finger zögerlich den Schlüssel umschlossen.

"Er ist weg, Harry. Jetzt lass mich bitte rein."

Langsam, ganz langsam drehte ich den Schlüssel im Schloss. Fast gleichzeitig öffnete Niall von draußen die Tür und schob mich schon im selben Moment sanft nach hinten, um die Tür wieder zu schließen. Mit rasendem Herzen drehte ich den Schlüssel im Schloss.

"Hazza, hey, was ist passiert?", fragte Niall sanft und wischte mir liebevoll die Tränen von den Wangen.

Schluchzend lehnte ich meine Stirn gegen seine Brust und atmete seinen vertrauten Geruch ein, während er mir vorsichtig über den Rücken streichelte. Als mir immer mehr heiße Tränen die Wangen hinunter liefen, schlang er seine Arme schließlich fest um mich und begann, mich sanft hin und her zu wiegen.

"Was ist passiert?", wiederholte er leise seine Frage.

"Das", schniefte ich und löste mich von ihm, um auf den vermutlich riesigen Fleck an meiner Hose zu deuten.

"Oh Haz", murmelte er und wischte mir erneut die Tränen weg. "Das ist doch nicht schlimm, hörst du? Das ist überhaupt nicht schlimm."

"Doch", schluchzte ich, was meinen gesamten Körper erneut zum Beben brachte. "W-weil Louis."

"Weil Louis?", wiederholte Niall vorsichtig, ehe er zu verstehen schien. "Wegen Louis?"

Stumm nickte ich.

Gott wie peinlich. Ich stand hier heulend und betrunken vor meinem besten Freund und hatte ihm gerade mehr oder weniger erklärt, dass ich mir einen runter geholt hatte und das im Badezimmer einer unserer Freundinnen. Und zu blöd gewesen, vorher meine Hose auszuziehen war ich auch noch gewesen.Warum musste so etwas bloß immer mir passieren?

"Das isch so peinlisch", schniefte ich leise, während ich mir die Hände vor das Gesicht schlug.

"Nein, nein, nein", widersprach Niall sofort und nahm meine Hände wieder herunter. "Vor mir muss dir gar nicht peinlich sein, okay? Ich bin dein bester Freund, ich bin dafür da. Ich bin für dich da. Du wartest hier eben und ich besorge dir eine neue Hose, ja?"

"Dange."

"Kein Ding. Aber du schließt die Tür wieder ab, okay? Und pass bitte auf, was du anfasst. Hier auf dem Boden liegen überall Scherben herum. Ich bin sofort wieder da. Mach keinen Scheiß hier."

Stumm nickte ich. Niall strich mir noch einmal liebevoll über die Wange, ehe ich hörte, wie er hinaus ging und kurz darauf die Tür hinter sich schloss. Es dauerte wirklich keine fünf Minuten, ehe mein Freund zurück war und mir die Hose, die er anscheinend in Eleanors Zimmer gefunden hatte, in die Hände drückte.

"Eie Schkinnyjeansch? Erschsthaf Niall?", nuschelte ich seufzend, während ich mich in die enge Hose zwängte.

"Ist ja nur vorübergehend", schmunzelte er entschuldigend. "Ich hab halt nichts anderes gefunden. Außerdem versteckt sie die schöne pinke Unterhose mit den roten Herzchen."

"Niall", seufzte ich gequält. "Isch warne disch, wenn schu Eleanor gemalss erzählst, dasch isch ihre Unterhosche getragn hab, dann bringschee isch disch eigenständisch um."

"Rede nicht so viel, Hazza, bitte", lachte Niall. "Ich verstehe kaum ein Wort von dem, was du da von dir gibst. Komm, wir bringen dich nach Hause, damit du deinen Rausch ausschlafen kannst."

"Bin isch schwul, Niall?", fragte ich, während er meinen Arm um seinen Hals und seinen eigenen um meinen Rücken legte, um mich ein wenig zu stützen, während er die Tür öffnete und mich vorsichtig nach draußen bucksierte. "Wegn Louis."

"Über die Louis-Sache reden wir besser, wenn du wieder nüchtern bist, okay?"

Stumm nickte ich. "Aber hasch du was dagegn? Wenn isch schwul wäre mein isch."

"Nein, Haz", erwiderte er lächelnd und strich mir liebevoll eine Locke aus der Stirn. "Mach dir deswegen keinen Kopf. Ich liebe dich, okay? Egal wen oder was du liebst."

"Harry?", hörte ich plötzlich eine besorgte Stimme direkt neben mir, ehe ich auch von der anderen Seite gestützt wurde. "Harry, ist alles okay? Geht es dir gut?"

"Lou?"

"Ja, ich bin hier, Harry", antwortete er, ehe er meine Hand ergriff und unsere Finger miteinander verschränkte. "Ich bin hier."

Augenblicklich fing mein Herz wieder an zu rasen und tausend Schmetterlinge schienen in meinem Inneren umher zu fliegen. Jetzt bloß nicht wieder hart werden, Styles.

"Ist alles okay?", fragte er besorgt. "Was ist passiert? Was habt ihr so lange gemacht?"

Dann schien er meine andere Hose zu bemerken.

"Warum hast du dich umgezogen?"

"Er hat noch nie getrunken", antwortete Niall an meiner Stelle. "Und ich denke, er wusste nicht, wo seine Grenzen lagen, stimmst's Haz? Und dann ist ihm die Flasche mitten über die Hose gekippt."

"Achso", erwiderte Louis verstehend. "Geht es dir denn gut soweit oder ist dir irgendwie schlecht?"

"Kopfschmerschn."

"Ohje", schmunzelte er, ehe er mir mit dem Daumen über den Handrücken strich. "Ich kann ihn nach Hause bringen, Niall. Dann kannst du noch hier bleiben. Ich wollte sowieso gehen."

"Ist das okay?", fragte Niall mich so leise, dass nur ich es hören konnte. "Ich komme mit, wenn du willst. Du kannst sonst auch bei mir schlafen, wenn du nicht mit ihm..."

"Schon okay", unterbrach ich ihn, bevor er mich zögerlich losließ und ich mich stattdessen vollständig auf Louis stützte.

"Pass auf ihn auf, klar Louis?"

Ich konnte spüren, wie Louis leicht nickte, ehe wir schließlich alleine waren. Nur er und ich.

"Wieso trinkst du denn auch ohne meine Aufsicht?", lachte er leise. "Vorsicht, Stufen."

Prompt trat ich daneben und kam durch meinen durch den Alkohol völlig vernebelten Orientierungssinn aus dem Gleichgewicht. Gerade rechtzeitig schaffte Louis es, mich aufzufangen, bevor ich Bekanntschaft mit dem Boden machte. Plötzlich bückte er sich ein wenig und im nächsten Moment spürte ich seinen einen Arm an meinen Kniekehlen. Doch ehe ich noch irgendwie nachfragen konnte, hob er mich schon mit Leichtigkeit hoch und trug mich die letzten Stufen der Außentreppe nach unten.

Um besseren Halt zu haben, legte ich auch meinen anderen Arm um seinen Hals und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust. Der liebliche Duft von Zigaretten und Lavendel stieg mir in die Nase, während ich die Augen schloss und mich noch ein wenig mehr an sein Sweatshirt, das eigentlich mir gehörte, kuschelte.

Hier könnte ich ewig bleiben.

...

1264 Wörter - Ivy

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