4.Kapitel
Ich habs geschafft! Ich habe in den letzten zwei Tagen 7 Kapitel überarbeitet und schaffe doch ein Update. Oh man, das war knapp, weil ich erst um 23:48 damit fertig geworden bin, aber egal. Wichtig ist: es hat gereicht und ihr bekommt euere Update :-)
Viel Spaß
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Die Gedanken verwirren sich zu einem einzigen Knoten, von dem ich Kopfschmerzen bekomme. Schwer atmend lege ich mich wieder hin und starre an die Decke.
Louis steht nach wie vor unschlüssig im Zimmer und als der Arzt gegangen ist, höre ich ein leises Schniefen. Er weint, das kann ich nicht mitansehen und setze mich schnell wieder hin. Meine Gedanken zu meinem Gesundheitszustand sind vergessen. „Louis, bitte...", fange ich an, doch er schüttelt nur den Kopf und dreht sich weg, versucht Haltung zu wahren, obwohl in ihm alles zu zerbrechen scheint. Wenn er jetzt geht, dann ist es mit uns vorbei, da bin ich sicher und auch mir steigen die Tränen in die Augen.
Ich kann ihn nicht zurückhalten, aber ich wünsche mir, dass er bleibt.
„Louis...ich habe in dem Moment keine andere Möglichkeit gesehen. Wir sind in diesen Club gegangen und die Jungs haben damit geprahlt, wie toll die ganzen Frauen hier sind. Ich durfte mich in keiner Weise verdächtig machen und habe natürlich alles mitgemacht. Es war wichtig, dass sie glaubten, ich wäre ihrer Meinung und als Cornel mir dann überraschenderweise diese Dame gebucht hat, konnte ich nicht nein sagen. Wie hätte das ausgesehen." Bittend sehe ich Louis an und hoffe, dass er mir glaubt. Der schnieft und sieht mich weiterhin einfach nur an, also fahre ich fort: „Ich bin mit ihr mitgegangen und dachte, dass ich einfach ablehnen könnte. Aber als ich die Kamera im Zimmer gesehen hatte, ging das nicht. Ich konnte ja schlecht fragen, von dem die ist, denn ich bin sicher, dass ich sie eigentlich gar nicht hätte sehen sollen. Nur durch das blinkende Licht ist sie mir aufgefallen...bitte Louis ich hatte wirklich keine andere Wahl. Ich brauchte ihr Vertrauen, um in den Kreis der Männer aufgenommen zu werden."
„Und dann hast du dir gedacht, du machst mein Vertrauen, das ich in dich habe, einfach mal kaputt?" Seine Stimme zittert, als er das sagt und er wischt sich wütend über die Augen, als würde er sich die Tränen nicht gönnen.
„Ich hab Scheiße gebaut, das weiß ich und ich kann total verstehen, dass du verletzt und wütend auf mich bist, Louis. Aber du musst mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe...bitte verlass mich nicht..."
Wir schweigen uns an, dann macht er einen Schritt auf mich zu und mein Herz beginnt sofort wieder zu rasen. Die Linie auf dem Monitor schlägt aus, als sich mein Puls beschleunigt und Louis weiß genau, was sich in mir abspielt.
Langsam, als sei er nicht ganz sicher, was er da tut, holt Louis tief Luft, um sich zu beruhigen. Und ich starre ihn an, kann es kaum erwarten, dass er endlich etwas sagt. Mehrere Atemzüge später haucht er: „Ich glaube dir."
„Ja? Wirklich?" Überrascht starre ich ihn an.
Er nickt und schluckt die Tränen hinunter „Ich glaube dir, dass du in einer schweren Situation warst...aber das macht nicht besser, was du getan hast...Ich kann das nicht einfach so vergeben. Ich hab die ganzen drei Wochen, in denen du geschlafen hast, jeden Tag hier gesessen und hatte immer Angst. Wie wird es sein, wenn du aufwachst? Der Arzt hat meinem Onkel gesagt, dass die Kugel, die dein Auge kaputt gemacht hat, auch einen Bereich im Gehirn hätte treffen können und wir wussten nicht, ob du einen bleibenden Schaden zurückbehältst. Und dazu kam diese Ungewissheit, weil ich deine Aussage zu dem Video nicht kannte. Ich wusste nie wirklich, was ich glauben soll. Es gab Tage, da wollte ich dich verlassen, dann gab es Tage, da empfand ich es als unfair, zu gehen, ohne dich anzuhören. Die drei Wochen waren wirklich schlimm. Also bitte entschuldige, wenn ich nicht wieder sofort so sein kann, wie früher. In meinem Kopf ist einfach zu viel los."
„Ich geb dir alle Zeit der Welt, solange ich weiß, dass du bei mir bleibst", sage ich leise und wieder steigen mir die Tränen in die Augen. Louis sieht mich an und seine Hände krallen sich in die Haut seiner Unterarme, die Schultern hat er unsicher hochgezogen.
Er weiß nicht, wie er reagieren soll. Ich ahne, dass er hin und her gerissen ist, zwischen dem, was er fühlt und dem, was ich sage. Verdammt, ich habe ihn so dermaßen enttäuscht – wenn er mir doch nicht verzeiht, dann könnte ich es sogar verstehen!
„Louis, bitte..." Er weicht meinem Blick aus, will mir nicht in die Augen sehen. Wankend stehe ich wieder auf, kralle mich am Bettgestell fest und arbeite mich vor. Meine Muskeln haben drei Wochen lang nicht gearbeitet und ich komme kaum von der Stelle, aber ich muss näher zu ihm und wenn mich das Tage kostet, werde ich es versuchen. Louis sieht mich an und macht kaum merklich einen Schritt zurück, bis das Kabel des Monitors, an den ich angeschlossen bin, mich zurückhält, wie eine Hundeleine.
„Harry bitte..."
„Was bitte? Willst du mich jetzt alleine lassen? Ich kann doch nicht mehr, als dir zu sagen, dass es mir leid tut. Bitte Louis, du musst mich verstehen." Ich bettele um jedes noch so kleine Stück seiner Liebe. Hat der Arzt nicht gesagt, dass Louis jeden Tag hier war? Würde ich ihm nichts bedeuten, dann wäre er doch einfach mit seinem Onkel zurück nach London gefahren, oder nicht? Obwohl ich versuche, mich selbst irgendwie davon zu überzeugen, dass Louis mich trotz allem noch liebt, breitet sich die Angst in mir aus, wie ein tödliches Gift.
Wieder piept der Monitor, weil mein Herz alles gibt, um das Gift durch die Blutbahn zu pumpen. Verteilt tut es vielleicht nicht ganz so weh.
Die blauen Augen huschen zu dem Monitor hin und schniefend wischt er sich übers Gesicht, sieht mich direkt an und sagt: „Ich hab mir gewünscht, dass du reinkommst und mich befreist, Harry. Aber du bist nicht da gewesen. Und dann kam dieser furchbare Mann rein..." Seine Stimme bricht, wird leiser und erstirbt. Ich weiß genau, dass er damit Cornel meint und ich habe Angst vor dem Moment, an dem ich erfahre, was er wirklich alles mit Louis gemacht hat. Wieder piept der Monitor und genervt reiße ich mir die Elektroden von der Haut. Das kann ich jetzt nicht gebrauchen – meinen Herzschlag zu hören, macht mich irre.
Als der Monitor jedoch ein durchdringendes Piepen startet und die Null-Linie anzeigt, zucken sowohl Louis, als auch ich heftig zusammen. Louis' Blick klebt an der Linie fest. Ob er gerade dachte, ich sterbe?
Kurz überkommt mich die Vorstellung, dass er mir unter Tränen verzeiht, während ich den Lebensatem aushauche...doch die auffliegende Tür zerstört mein Bild und eine Krankenschwester stürmt herein. „Was machen Sie denn da? Der Monitor muss angeschlossen sein, Mr Styles", rügt sie mich.
Dass ich vollkommen aufgelöst und dazu noch aufgestanden bin, scheint sie nicht groß zu kümmern. „Hinlegen, Sie dürfen sich nicht überanstrengen, das hat Ihnen Mr MacLeay doch sicherlich gesagt", sagt sie streng, wartet gar nicht auf eine Antwort von mir, sondern schiebt mich zurück zum Bett, wo sie mich auf die Matratze drückt, wobei ich an ihr vorbei zu Louis sehe, der auf die offene Tür zugeht. Ich will ihn zurückhalten, doch das Aufstehen war viel anstrengender, als ich erst dachte und für wenige Sekunden habe ich nicht einmal die Kraft, seinen Namen auszusprechen – und natürlich reicht diese Zeit für Louis aus, um zu verschwinden.
Ist er vielleicht nur aufs Klo und kommt gleich wieder?
Die Schwester klebt mir neue Elektroden auf die Brust und ich sammele meine Kraft, die ich noch finden kann. „Louis!", rufe ich so laut ich kann, doch es ist immer noch recht leise und kraftlos. „Also Mr Styles, ich muss doch sehr bitten", rügt mich die Schwester und sieht mich tadelnd an.
Natürlich. Wer brüllt schon auf einer Intensivstation herum.
„Holen Sie ihn zurück, bitte", flehe ich die Schwester an, die den Kopf schüttelt. „Der junge Mann wird wohl allein entscheiden, wann er wieder kommt und Sie sollten sich bis dahin ein wenig beruhigen. Ihre Werte sinken sonst noch weiter in den Keller." Das kleine Gerät, das sie mir um den Zeigefinger klemmt, zwickt kurz und sie prüft mit strengem Blick den Monitor, dann verschwindet sie kurz und kommt wenig später mit einer Kollegin und einer Metallschale zurück. „Sie sind vollkommen aufgelöst, das tut Ihrem Körper gar nicht gut. Wir spritzen Ihnen etwas zur Beruhigung."
„Was? Nein, ich will mich nicht beruhigen, ich will nur mir Mr Tomlinson sprechen", wende ich schnell ein und will mich aufsetzen, doch da halten mich schon zwei starke Hände fest. „Sie brauchen Ruhe, Sie sind noch ein wenig verwirrt, machen Sie sich keine Sorgen, das wird alles wieder gut. Sie haben eine Menge durchgemacht und müssen sich erst sortieren." So schnell, wie sie mir das Beruhigungsmittel in den Zugang auf dem Handrücken gespritzt hat, kann ich gar nicht gucken und weil es direkt ins Blut geht, dauert es nicht lange und ein belämmerter, traumartiger Zustand stellt sich ein.
Es ist halb Wachsein, halb Schlafen und ich mache nichts mehr, außer im Bett zu liegen und auf die Tür zu starren, hinter der Louis vielleicht noch irgendwo ist.
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Ich treibe mich die Tage in München herum. Kommt jemand von euch von dort und kann mir etwas empfehlen, was man unternehmen kann (Essen gehen, Sightseeing etc)
Liebe Grüße
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