34. Kapitel

Wasser. Überall.
Das war das einzige, das Annabeth wahrnehmen konnte. Sie versuchte zwar die Luft anzuhalten, aber es drang in ihre Nase und das Salz brannte in ihren Augen.
Sie versuchte sich zu bewegen und zu schwimmen, aber die Kanonenkugeln an ihren Füßen zogen sie erbarmungslos immer und immer tiefer in ihr Verderben.
Viel zu schnell wurde das Licht der Oberfläche schwächer und der Zug zum Grund war das Einzige was ihr noch Orientierung bot.
Die Stille um sie herum hätte beruhigend sein können, aber sie musste versuchen sich vom paniken abzuhalten.
Sie konnte hier nicht einfach so auf dem Grund des Meeres sterben, das konnte sie nicht zulassen.
Sie würde niemanden von der Crew oder ihrer Familie je wiedersehen.
Sie hätte gerne geschrien, wenn da nicht der Knebel gewesen wäre, ach und natürlich das Wasser.
Ihre Augen waren weit aufgerissen und tränten inzwischen und vermutlich würde sie hyperventilieren, wenn sie genug Luft dazu hätte.
Um sie herum wurde es immer dunkler, aber sie konnte sowieso nur verschwommen sehen.
Ganz ruhig Annabeth, versuchte sie sich einzureden. Geh die Probleme nach einander an. Schön der Reihe nach.. 1. Mach deine Hände frei.
Gut. Ihre Hände waren allerdings hinter ihren Rücken so fest zusammengeknotet, dass sie sie kaum noch spürte. Jegliches Zerren half nichts und Annabeth begann dunkle Flecken vor ihren Augen zu sehen, die nichts mit ihrer Umgebung zu tun hatten.
Ihr Gehirn schien nach Sauerstoff zu schreien und sie stand kurz vor einer Ohnmacht.
Denk nach, denk nach! ,versuchte sie sich selbst zu sagen, aber da war nur noch Panik und Verzweiflung übrig.
Sie konnte nichts tun, weder ihre Hände befreien, noch sich von dem Netz losmachen und jetzt konnte sie nicht einmal mehr Denken!
Wieso nicht? Warum wollte ihr Kopf ihr nicht gehorchen? Es musste doch bestimmt irgendeine gute Idee geben mit der sie sich aus dieser Situation heraus kriegen könnte..
Aber da war nichts. Nur drückende Leere und immer tiefere Dunkelheit.
Sie konnte nichts machen. Annabeth hatte keinen Plan.
Bei dieser Erkenntnis wäre ihr die Luft weggeblieben, wenn sie noch welche übrig gehabt hätte.

Da spürte sie eine Bewegung hinter sich, aber Annabeth hatte nicht mehr die Kraft sich davor zu fürchten, sie stand kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren.
Das Letzte was sie wahrnahm waren zwei meergrüne Augen, die in ihrem Blickfeld auftauchten und eine bekannte Stimme sagte: "Ähh brauchst du nicht Luft?"

Licht. Es war das Erste was ihr auffiel, als sie die Augen aufschlug.
Und Luft. Sie konnte wieder atmen. Frische Seeluft und eine leichte Brise.
Sie keuchte erschrocken auf, wobei sie noch ein wenig Wasser ausspuckte und sie schnappte heftig nach Luft.
Annabeth fiel auf, dass sie am ganzen Körper zitterte, obwohl sie, schon fast wieder trocken, auf einem sonnenbeschienen Felsen lag.
Da fiel ihr ihr Retter wieder ein und sie drehte sich mit halb ausgestreckte Armen um und schlug ihm ins Gesicht.
"Hey" Percy hielt sich die Nase. "Ich hab eigentlich eine nettere Begrüßung erwartet, Captain Chase."
Annabeth antwortete gar nicht erst, sondern machte nur irgendein komisches Geräusch und fiel ihm einfach um den Hals.
"Du zitterst" ,sagte Percy, als er ihre Umarmung erwiderte.
„Ausgesprochen gut beobachtet, du Idiot", grinste sie in seine Halsbeuge, als sie nach einer Weile ihre Worte wiederfand.
Sie spürte einfach nur Erleichterung.
„Und: Danke."
Das war alles, sie brauchte keine Erklärung zu hören, wie er sie gefunden hatte.
Annabeth war einfach nur überglücklich ihn wiederzusehen.
Und obwohl sie gerade nicht nachdenken wollte, beschäftigte sie doch noch eine Frage... sie wollte die Wahrheit hören.
„Warum hast du mich gerettet?"
Der Prinz der Meere wirkte etwas verlegen, aber er setzte sich neben sie, sodass seine Schwanzflosse noch immer teils im Wasser um den Felsen war, und begann zu erzählen.
„Also ich habe mit dieser Seekuh UNO gespielt- ja lach nur, jedenfalls war es kein normales UNO. Es war das gleiche Spiel was wir mit Leo und Piper und so noch an Board gespielt haben. Leo hat es mir mitgegeben, nur dass er es Wassertauglich gemacht hat und naja, er hat auch Bilder auf die Rückseite von manchen Karten gegeben. Das ist mir auch erst später aufgefallen, als ich eben gegen die Seekuh gespielt habe, und es sind Bilder von der Mannschaft und dem Schiff und.. und von dir."
Er reichte ihr eine blaue Karte und als sie sie umdrehte sah sie ein Bild von sich an der Reling. Wäre Leo da gewesen, dann hätte sie ihn ordentlich zur Rechenschaft gezogen, einfach so Bilder von allen zu machen... Sie wollte lieber gar nicht wissen, wie er das angestellt hatte.
„Ich war nie weit weg von der Argo. Also naja anfangs schon, ich wollte eigentlich nach Hause, aber das fühlte sich dann nicht richtig an und ich bin herumgeschwommen und habe vielleicht versucht euch zu finden... naja... dich zu finden."
Er redete schnell und hörte sich nervös und Annabeth konnte nicht anders als zu lächeln. Doch dann drehte sie sich wieder zu Percy und sah ihm fest in seine grünen Augen.
„Du hast meine Frage nicht beantwortet."
Er sah sie verwirrt an.
"Wieso ich dich gerettet habe? Wieso denn nicht? Ich lasse im generellen niemanden ertrinken. Und schon gar nicht eine so tolle Kapitänin, was würden die denn ohne dich machen."
"Schön, aber wieso hasst du mich nicht? Also ich meine, ich schätze es war ziemlich egoistisch dich wegzuschicken und wenn ich darüber nachdenke, dann war es eine blöde Entscheidung.."
Annabeths Stimme war heiser und und es fiel ihr nicht gerade leicht, dass auszusprechen. Die Angst eine falsche Entscheidung zu machen war ihr stetiger Begleiter und es wurde nicht gerade besser, wenn sich alle auf sie verließen.
„Hat Capitan Chase mich so sehr vermisst?", fragte er neckend, doch sie sah ihm an, dass er das nur zu gerne bestätigt hätte.
Annabeth grinste und wollte ihm widersprechen, aber beugte sich nach vorn und küsste sie.
Seine Lippen schmeckten nach Salz und Annabeth fuhr ihm abwesend durch die Haare, was sie schon lange hatte tun wollen.
Als sie sich lösten, umarmte Annabeth Percy nochmals.
"Danke" ,schluchzte sie beinahe und war froh, dass er sie festhielt.
"Äh gerne" ,sagte er. "Aber weswegen?"
Annabeth sagte nichts, sie wusste auch gar nicht wie sie es erklären konnte. Aber etwas in ihr hatte sich gelöst und sie fühlte sich so viel leichter als davor. Percy hatte sie auch abermals gerettet.

Erst jetzt sah sich Annabeth wirklich auf der Insel um, die man kaum so nennen konnte. Sie bestand großteils aus Felsen mit einem winzigen sandigen Hügel.
"Wo hast du uns hier denn hingebracht?" ,fragte sie Percy.
Er hatte ihre Hand in seine genommen, wofür sie sehr dankbar war.
"Naja, das war das nächstbeste Stück Land, weißt du. Kreta war schon ziemlich weit weg und die Argo II auch... aber wir werden sie sicher schnell einholen" ,fügte er rasch hinzu, als er ihren erschrockenen Gesichtsausdruck sah.
Sie nickte und bemühte sich aufzustehen.
„Gut, dann..", sie atmete kurz tief durch und sortierte ihre Gedanke neu, die zu ihrer Erleichterung wieder normal funktionierten.
„Gut, so gern ich allein mit dir Zeit verbringe, wir werden uns auf den Weg machen müssen. Denn wie du schon gesagt hast, was würde meine Mannschaft ohne mich machen."

Ja, das ist das Kapi auf das wir alle lange gewartet haben>.<
Noch pünktlich zu Annabeths Geburtstag^^ Happy birthday Annabeth!
Und was haltet ihr von einer Lesenacht Ende Juli? Wir würden nämlich dieses Buch im Sommer noch fertig kriegen haha haha..

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