Kapitel 12
Was zuletzt geschah:
Jule ist krankgeworden und in der Schule umgekippt. Aufgewacht im Krankenhaus, sieht er seinen Dad, der zum ersten Mal seit dem Tod seines Mates das Haus verlassen hat. Um Jule vor Folgen seiner Herzmuskelentzündung zu schützen, darf er laut Arzt 3-6 Monate nicht zur Schule gehen und muss erstmal auf der Intensivstation, und vor allem dannach im Bett, bleiben. Damit seine Brüder nicht ungeschützt in der Schule sind, geht Mike ebenfalls mit in die Schule.
Pov Jimmy
"Miiiiiiiiiiike!" Sobald ich aus dem Klassenzimmer gestürmt bin und ich meinen Mate entdeckt habe, springe ich ihm lachend in die Arme. Ebenfalls lachend fängt er mich auf und drückt seine Nase an meinen Hals.
"Hallo kleine Fellkugel. Hab dich vermisst."
"Hehehe. Komm lass uns zu Jesse gehen."
"Ey, du musst zurück sagen, dass du mich vermisst hast!"
Kichernd löse ich mich aus seinen Armen und renne zu meinem Bruder, der etwas abseitssteht und auf uns wartet, und hacke mich bei ihm ein.
"Let's gooooo!"
Mit großen Schritten will ich loslaufen, doch Jesse läuft nicht mit, sondern versucht meinen Klammergriff zu lösen. Eyyyy, was soll den das...
Grinsend gebe ich alles, dass sein Arm bei mir bleibt, aber Jesse ist leider stärker als ich und schafft sich zu befreien. So ein Rotz.
"Man Jimmy, du bist echt peinlich."
Nach den Worten schlüpft er genervt durch die Menschenmasse nach außen, zu seinen Freunden.
Nachdenklich schaue ich ihm hinterher. Bin ich ihm etwa wirklich so peinlich? Normalerweise würde ich mich jetzt an Jule hinkuscheln, welcher die Augen verdrehen würde, aber es akzeptiert hätte. Nach einiger Zeit hätte er sogar anfangen meine Ohren zu kraulen. Aber jetzt? Er liegt im Krankenhaus und macht sich bestimmt Sorgen um uns. Hoffentlich stresst es ihn nicht zu sehr, nicht dass es ihn dadurch schlechter geht.
Nachdenklich drehe ich mich zu Mike um, "Komm, lass uns schnell hinterher." Immer noch in Gedanken versunken laufe ich los, werde dann aber von einer Hand, die sich um mein Handgelenk schlingt, aufgehalten.
„Jesse kommt schon klar. Lass uns lieber irgendwo rumknutschen."
W-Was? Sprachlos schaue ich meinen Mate an. Warum sagt er sowas? Das kann er doch nicht ernst meinen... wir haben es Jule versprochen. Ein Versprechen bricht man doch nicht.
„A-Aber-" „Komm."
Die Hand um meinem Handgelenk verfestigt ihren Griff und fängt an mich wohin zu ziehen. Nein. Ich will das nicht. Ich will, nein, ich muss bei Jesse bleiben. Entsetzt schaue ich zu meinem Bruder, der sich immer weiter entfernt. Er bemerkt es nicht mal. Warum halten die beiden sich nicht an das Versprechen? Panisch fange ich an zwischen den beiden hin und her zu schauen.
„Mike. Wir müssen bei Jesse bleiben. Bitte."
Aber er hört mir nicht zu oder ignoriert mich, und zieht mich einfach weiter. Warum? Tränen bilden sich in meinen Augen. Was ist hier gerade nur los? Ich verstehe es nicht.
„Mike, hör auf."
„Lass mich los."
Nichts passiert, außer dass sein Griff um mein Handgelenk immer stärker wird. Es schmerzt.
„Ich sagte LASS MICH LOS!", schreie ich und reiße mich von ihm weg. Sofort umgreife ich mein blau werdendes Handgelenk und schaue ihn aus tränenden Augen an. Fuck, wie soll ich das vor Jule verstecken. Erschrocken schaut mich Mike an. Vermutlich realisiert er gerade, was er eigentlich getan hat.
„Jimmy, ich- es tut mir-", unterbrochen wird er von einer Faust, die ihm auf die Nase gedonnert wird. Ein entsetzliches Knacken ertönt, gefolgt von einem leisen Schrei. Jesse greift ihn am Hemdkraken und schaut ihn gefährlich mit seinen gelben Katzenaugen an. „Wie kannst du es wagen, ihm weh zu tun", flüstert mein Bruder gefährlich ruhig. Mit blutender Nase schaut mein Mate uns an, „Es tut mir so leid. Ich wollte-" „Halts Maul!", schreit Jesse und schubst Mike, sodass er zu Boden fällt. „Hättest du es nicht gewollt, dann hättest du es auch nicht gemacht!"
„Jesse, beruhig dich", versucht einer unserer Mitschüler die Situation zu retten.
„Nein! Er hat meinen Bruder verletzt. Damit kommt er nicht ungestraft davon. Und wenn ich es meinen Vater erzählen muss." Den letzten Satz flüstert er nur mit zusammen gekniffenen Augen. Erschrocken schauen Mike und ich ihn an. Er will es Dad erzählen? Das kann er nicht machen! Der bringt Mike um.
Langsam erholt sich mein Mate von dem Schock und steht auf. Dabei fängt er leise an zu reden: „Jesse, beruhig dich. Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich werde auch Jimmy gleich alles erklären. Aber Damon will ich es bitte selbst sagen. Wenn er es von jemand anderen erfährt, dann wird er mir den Kontakt zu Jimmy erstmal verbieten. Das wollen wir doch alle nicht."
Jesse's Gesichtsausdruck verändert sich kein bisschen. Mit verschränkten Armen steht er da und schaut, obwohl er kleiner ist, auf Mike herab. Mike versucht es weiter.
„Vor allem jetzt wo Jule kein Stress haben darf..."
Sofort verändert sich Jesses Gesichtsausdruck zu einem sanften, besorgten. „Na schön."
Tief durchatment dreht er sich zu mir und schaut mich besorgt an. „Tut es sehr weh?" Ich schüttele nur den Kopf. Ich muss erstmal verdauen, dass mein Bruder meinen Mate geschlagen hat. „Das sieht ziemlich blau aus. Komm wir gehen zum Sanitätszimmer." Vorsichtig legt er mir seine Hand auf den Rücken und schiebt mich sanft. Ein letztes Mal dreht er sich zu Mike um, der uns folgen will und sagt: „Nur damit du es weißt, Jule hätte dich, ohne zu zögern windelweich geprügelt und hätte auch nicht aufgehört."
Nach diesen Worten laufen wir stillschweigend alle drei zusammen zum Sanitätszimmer. Vermutlich haben wir alle unterschiedliche Gedanken, bis auf einen. Wie verstecken wir Jimmys Handgelenkt und meine gebrochene Nase vor Jule...
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930
Heyy, ich bin wieder da. In Zukunft kommen wieder mehr und regelmäßiger Kapitel raus.
Viel Spaß beim lesen.
Und Tschüss.👋🏻
Lina Dream
Fortsetzung folgt...
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