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„Dieser VERDAMMTE MISTKERL!"

Zum tausendsten Mal schlug sie nun schon auf die Tür ein, aber sie gab nicht nach. Sie hatte schon Kissen, den Stuhl, die teure Vase und sich selbst gegen dieses Holz gebrettert, aber nichts davon half.

Dementsprechend sahen aber nun ihre Hände und das Zimmer aus.
Teilweise tiefe Schnitte hatten sich in ihre Hand gebohrt, die sie nur dürftig mit Taschentüchern umwickelt hatte.

Es war ihr egal, wie weh es tat. Es war ihr egal, dass sie viele blaue Flecken davontragen würde und es interessierte sie auch nicht, was der Rest seiner Schlampen von ihr dachten. Sie war keins von seinen Spielzeugen und das würde er noch früh genug erfahren! Spätestens an dem Zeitpunkt, an dem er die Tür öffnete und sie ihm die Scherben der Vase um die Ohren werfen konnte.

„Ich werde ihn töten... hast du mich gehört!?"

Ihre Wut war außer Kontrolle. Wie Strom floss sie durch ihre Adern, sodass sie wieder und wieder wie eine Irre auf die Tür und auf die Wand einschlug. Gemischt mit Frustration begannen Tränen über ihre Wangen zu laufen, für die sie sich so schämte, dass sie hemmungslos anfing sich zu schlagen. Sie kratzte sich mit den abgebrochenen Nägeln vermutlich Hals und Wangen blutig, aber nichts davon schien wirklich real. Alles war nur durch eine dicke Wand aus Watte zu hören und in ihrem Inneren rauschte die Wut, wie ein Wasserfall.

Ihr Herz klopfte so schnell, dass es niemanden überraschen würde, wenn sie an einem Herzinfarkt umkippte.

„MACH DIE TÜR AUF!", brüllte sie, nahm Anlauf und sprang direkt in das Holz. Ihr Kopf knallte dagegen und ihr wurde so schwindelig, dass sie langsam an der Tür hinabrutschte.

„Bitte..."
Ihre Stimme war leise, dass sie sie selbst kaum hörte. Ihr ganzer Körper zitterte und langsam nahm sie auch das Stechen und Brennen ihrer vielen Wunden wahr.
Kaum war die Mauer ihrer Wut gebrochen, begann sie zu weinen. Sie heulte wie ein verdammtes Kleinkind. Schrie sich hin und wieder die Seele aus dem Leib und blieb dann an irgendeiner Wand einfach sitzen.

Es war ein Teufelskreislauf. Kaum war ihre Verzweiflung verschwunden kam ihre Wut zurück. Und es hörte nicht auf. Wie in einem Rausch wiederholte sich der Ablauf, Stunden lang, bis sie einfach zusammenbrach.

Wie ein geschlagener Hund blieb sie auf dem Parkettboden liegen und hatte das Gefühl zu Hyperventilieren.



„Na also..."

Als sie müde und ausgelaugt den Kopf hob, kniete Fabiano neben ihr und begann ihre Wunden in dürftige Verbände einzuwickeln.

„Fick dich, du elendiger Hurensohn..."
Sie hätte gerne mehr gesagt, aber ihre Stimme verließ sie.

„Du hast dich nicht viel geändert. Immer noch dieselben Anfälle wie damals, hm? Hat dir in der Psychiatrie denn keiner helfen können? Warst doch fast ein Jahr da.", höhnte er.

Dann hob er sie zurück auf das Bett und zog ein Beruhigungsmittel hervor und schloss es an eine Kanüle an.
Seine Art und Weise, die Püppchen, die sich wehrten, in Schach zu halten.

„Jetzt wo du weißt, wie die Sache hier läuft, kann ich kaum erwarten, mit dir anfangen zu können.", grinste er. Sie erschauderte. Zumindest fühlte sie es, aber ihr Körper regte sich nicht.

Fabianos Idee von „Spaß und Spiel" war eine viel abgefucktere als die andere Männer. Er war gar nicht so der, der selbst Hand anlegte, sondern seine Schlampen an Geräte band und zusah, wie sie fast an ihren Orgasmen verreckten. Ob sowas möglich war, wusste Alice nicht, allerdings würde es sie nicht wundern.

Drei Tage. Seit drei Tagen hatte er nichts mehr von Valenzuela gehört und er wurde unruhig. Es gefiel ihm nicht, dass er seinen Engel bei sich hatte. Dass er mit ihr spielte, wie er wollte, nur damit sie wieder bei ihm landete.

Es machte ihn wütend, denn er mochte Alice, wie sie war. Wenn dieser Hurensohn sie brechen sollte, brach er seine Wirbelsäule. Knochen für Knochen!

Seine Finger strichen über das Foto des jungen Mädchens. Sie war früh aus ihrem Leben gerissen worden und bis heute vergab er dem Bastard, der sich sein Vater schimpfte, nicht, was er ihr angetan hatte.
Sie war ein Kind gewesen!

Das war selbst für sein geficktes Gehirn zu viel gewesen. Frauen, die ihren Körper dafür verkauften, hatten es sich so ausgesucht, aber Alice war unschuldige Acht Jahre alt gewesen. Und als Strafe für ihr Ausbrechen, hatte er ihr alles genommen.

Von den Eltern, bis zu den letzten lebenden Verwandten, auch da hatte er keinen Halt gemacht.
Zum Glück wusste seine Prinzessin davon nichts.

Er wollte sie wieder sehen. Seit Jahren hatte er seinen Drang die Welt in Brand zu setzten nur ihretwegen unterdrückt! Es musste sie finden. Er würde ein Ultimatum stellen. Wenn Valenzuela sie nicht bis Ende des Monats zu ihm brachte, rollten Köpfe.

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