Kapitel 9: Komisches Gefühl?
Irgendwo auf der Grandline...
- Maddox's Sicht -
Seit ein paar Tagen war ich nun bei Kid. Mit Kid und seiner Crew saß ich in der Kombüse. Die Jungs spielten Karten und ich las ein Buch. Selbst Kid spielte mit. Auch wenn er sich nebenbei hauptsächlich mit Killer wegen dem neuen Kurs unterhielt. Ich war glücklich hier. Doch, war dort noch ein Gefühl... Ich konnte es einfach nicht zuordnen. Vor ein paar Tagen hatte es angefangen sich komplett in mir breit zu machen. Hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass ich Law vermisse? Nein! Das kann nicht sein. Ich würde niemals Trafalgar Law vermissen. Nicht diesen Idioten. Na gut... Ich gebe es ja zu. Es hatte Spaß gemacht ihn auf die Palme zu bringen. Den anderen aus seiner Crew Angst zu machen oder zu verunsichern war auch witzig. Am meisten dem Eisbären. So in Gedanken versunken bemerkte ich nicht, wie sich ein Schmunzeln auf mein Gesicht schlich. "Warum grinst du so?", fragte mich Kid und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich sah auf. Kid sah mich aus dem Augenwinkel heraus an. "Ich musste nur an etwas denken. Nichts wichtiges.", erklärte ich. Kid sah wieder auf seine Karten. "Solange es nicht dieser Trafalgar ist.", murmelte er kaum hörbar. Ich verstand trotzdem was er sagte. Mein Schmunzeln verstarb augenblicklich. "Und wenn schon...", murmelte ich genauso kaum hörbar und sah wieder in mein Buch. Kid sah mich wieder aus dem Augenwinkel heraus erneut an. Anscheinend hatte er es gehört, denn er sah geschockt aus. "War nur Spaß.", versicherte ich ihm. "Hoffe ich auch.", sagte er und wandte sich nun ganz seinen Karten wieder zu. Ich schüttelte darauf den Kopf. Ihm sollte es doch eigentlich egal sein.
Eben erst war die Hinrichtung von Puma D. Ace. Wie man dort erfahren hat, war Portgas D. Ace der Sohn vom Piratenkönig. Gold Roger. Deswegen war es bestimmt wichtig ihn umzubringen. Auch wenn er nichts für die Taten seines Vaters konnte. Portgas D. Ace war nicht schuld dafür. Der Strohhut, Monkey D. Ruffy, wollte den Tod verhindern, doch war es zu spät. Portgas D. Ace starb in seinen Armen. Auf der Flucht vom Strohhut tauchte plötzlich Law auf. Er half ihm von Marineford abzuhauen und die Marine verfolgte sie. Doch wurden sie bis heute nicht gefunden.
Was Law dort zu suchen hatte war mir ein Rätsel. Doch als ich ihn dort sah war dieses komische Gefühl zum ersten mal da. Ich hatte irgendwie... Bedenken, dass ihm etwas passieren könnte. Ich glaube... Ich hatte sogar Angst um ihn. Ich hätte mich in dem Moment, als dieses Gefühl zum ersten mal in mir aufkam, ohrfeigen können. In diesem Moment dachte ich unbewusst wieder an ihn. <Wo er sich wohl gerade aufhält?... STOPP! Hör auf an diesen Idioten zu denken.> In diesem Moment hätte ich mich wieder selbst ohrfeigen können, was ich gedanklich auch tat. Ich spürte immer wieder Kid's Blick auf mir. Er bemerkte wohl, dass ich über etwas stark nachdachte. Er legte seine Karten auf den Tisch und drehte sich zu mir. Ich hatte immer noch das Buch aufgeschlagen in der Hand und starrte hinein. Kid nahm mir das Buch aus der Hand, schlug es zu und sah mich an. Ich sah auf und schaute ihn ebenfalls an. "Was ist?", fragte ich. Doch anstatt einer Antwort zog Kid seine nicht vorhandenen Augenbrauen langsam zusammen und schaute mich noch eindringlicher als zu vor an. Das wurde mir unheimlich. Normalerweise hielt ich seinem Blick stand, doch dieses mal schaute ich auf meine Beine und verschränkte meine Arme. "Irgendetwas stimmt nicht mit dir. Du starrst nur in dein Buch. Über was denkst du nach?", fragte er mich. Ich sah auf und schaute ihn fragend mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. Die Blicke der anderen lagen auf uns beiden. "Ist doch egal.", antwortete ich nur. "Ist es nicht.", erwiderte Kid. "Und die Diskussion beginnt...", seufzte Killer, doch ignorierten Kid und ich ihn. "Doch ist es." "Nein ist es nicht." "Doch ist es." "Ist es nicht." "Doch." "Ist es Trafalgar?" "Nein!" "Es ist Trafalgar!" "Nein ist es nicht! Und jetzt hör auf zu nerven!" Damit war für mich die Sache beendet. Ich nahm mir das Buch wieder an mich und stand auf. Ich lief an Kid vorbei, nahm mir im vorbei gehen eine Flasche Sake und verließ die Kombüse.
Ich lief an Deck. Ich brauchte einfach erstmal meine Ruhe. Dort angekommen atmete ich erstmal tief durch. Ich setzte mich im Schneidersitz etwas abseits von der Tür, die wieder zurück unter Deck führte, auf die Planken des Schiffes und lehnte mich mit dem Rücken an die Schiffswand hinter mir. Das Buch legte ich neben mich auf die Planken, öffnete die Flasche Sake und nahm einen großen Schluck daraus. Ich sah hoch in den Himmel. "Warum muss Kid so scheiße neugierig sein?", murmelte ich vor mich hin und nahm einen weiteren Schluck vom Sake. Ich dachte wieder nach. <Wann soll ich das Kid erklären, dass ich eine Elfe bin? Vor allem wie? Am wichtigsten ist, wie würde er darauf regieren? Was ist, wenn die Marine wieder mich holen kommt? Dann wird er Fragen stellen. Aber irgendwann muss er es erfahren... Was wäre, wenn ich zuerst mit Killer darüber sprechen würde? Das wäre aber auch keine große Hilfe. Ich weiß nicht was ich tun soll...> Ich nahm nochmals einen Schluck vom Sake, stellte die Flasche neben mich, zog die Beine an meinen Körper, schlang meine Arme um diese und vergrub mein Gesicht in meinen Beinen. Ich war ratlos. "Was soll ich bloß tun?", wisperte ich gegen meine Beine.
- Kid's Sicht -
Ich starre auf den leeren Platz neben mir, wo eben noch Maddox gesessen hat. Automatisch ballte ich meine Hand zu einer Faust, die auf dem Tisch liegt. Was ist bloß los mit Maddox? Sonst ist sie auch nicht so zerstreut. Seitdem wir nach der Hinrichtung vom Sabaody Archipel aus weiter gesegelt sind, ist sie immer in Gedanken versunken und abwesend. Auch wenn sie es abstreiten mag, ich denke dass es mit Trafalgar zu tun hat. "Kid?", sagte Killer, doch ignorierte ich ihn. Ich stand auf und verließ ebenfalls die Kombüse. Ich lief in meine Kajüte. Dort angekommen knallte ich wie gewohnt die Tür hinter mir zu und setzte mich auf mein Bett. Ich stützte meine Ellenbogen auf meine Knie und legte meine Hände auf mein Gesicht. Tief atmete ich ein und wieder aus. <Was ist in der Zeit passiert, wo Maddox bei Trafalgar war? Sie hat erzählt, dass er ihre Wunden versorgt hat. Lief da vielleicht mehr zwischen den beiden? Oder mache ich mir umsonst so einen Kopf darum? Ich muss einfach nochmal mit ihr reden. Ich bin ihr Bruder. Sie müsste mir mehr als jemand anderem vertrauen. Warum spricht sie dann nicht mit mir?> Ich nahm die Hände von meinem Gesicht und ließ mich mit dem Rücken Ganz aufs Bett fallen. Meine Arme ruhten auf meinem Bauch. Ich starrte die Decke an. <Früher haben wir uns alles erzählt.> Ich schüttelte leicht den Kopf und lachte kurz auf. <Damals waren wir ja auch Kinder. Jetzt sind wir erwachsen.> Mein Kopf schweifte zur Seite zum Nachttisch. Mein Blick heftete sich sofort auf die oberste Schublade des Nachttisches. Ich setzte mich wieder aufrecht, stützte mich mit dem rechten Arm auf meinem Bein ab und mit meiner linken Hand öffnete ich die oberste Schublade. Darin lag ein weiteres Messer und ein Foto. Das Messer schob ich etwas zur Seite und nahm das Foto heraus. Ich hielt es nun vor mich und sah es mir an. Ich musste lächeln. Auf dem Foto waren Maddox und ich als Kinder zu sehen. "Damals war alles anders...", murmelte ich und schaute mir einfach weiterhin das Bild an. Irgendwann seufzte ich laut auf, kratzte mich am Nacken und legte das Foto zurück in die Schublade und schloss sie auch wieder.
Zur selben Zeit irgendwo auf dem Calm Belt...
- Law's Sicht -
Nachdenklich saß ich unter einem Baum auf der Insel Amazon Lily. Es war schon schwer die Verletzungen des Strohhuts zu behandeln. Jetzt liegt er vorerst im Koma. Ich nahm einen Schluck aus der Sakeflasche, die ich in der Hand hielt. Mein Blick lag auf dem Horizont. Auf dem Meer, der sich hinter der Küste befand. Erneut nahm ich einen Schluck von meinem Sake. "Wie geht es Ruffy? Ist er schon aufgewacht?", vernahm ich neben mir plötzlich eine Stimme. Ich sah kurz auf. Es war eine der Inselbewohnerinnen. Ich senkte wieder den Kopf und schüttelte diesen als Antwort auf ihre Frage. "Hoffentlich wacht er bald auf.", sagte sie darauf. Ich wandte mich einfach wieder dem Meer zu. "Ein paar der anderen und ich haben euch etwas zu Essen gebracht. Möchtest du auch etwas?", fragte sie mich, doch schüttelte ich wieder als Antwort nur den Kopf und nahm erneut einen Schluck vom Sake. "Marguerite! Kommst du!" "Ich komme!", rief sie zurück und verschwand auch wieder. Aus dem Augenwinkel heraus schaute ich ihr nach. <Sie ist zwar hübsch, aber nicht so schön wie Maddo- HALT! Ich denke schon wieder an sie.> Über mich selbst schüttelte ich den Kopf. Ich nahm einen Schluck vom Sake. Wieso kann ich keinen klaren Gedanken mehr fassen? Wenn ich versuche nachzudenken, fange ich an an Maddox zu denken. Seit Tagen habe ich auch kaum bis gar nichts gegessen. Ich hatte einfach keinen Hunger. Ebenfalls konnte ich seit der verholfenen Flucht des Strohhuts auch kaum ein Auge zu machen. Ich war ständig wach. Es war schon ein Wunder, wenn ich mal geschlafen habe. Mir selbst konnte ich es nicht erklären. Auch in meine Büchern konnte ich nichts darüber herauszufinden. Ich war ratlos. Auch als Maddox mit Eustass weggesegelt war, war dort ein Gefühl in mir aufgetaucht... Ich wusste nicht was es war. Es war komisch. Ich konnte es nicht zuordnen. Neben diesem komischen Gefühl, fühlte ich mich auch wieder allein gelassen. Auch wenn ich meine Crew habe... Mir half dieses Argument nicht.
Ich versuchte mich abzulenken. Ich sah durch die Gegend und beobachtete meine Crew. <Wenn Maddox hier wäre, würde sie sicherlich hier irgendwo allein sitzen und Bepo würde zu ihr gehen und sie fragen, ob sie sich nicht zu ihnen gesellen will. Sie würde es verneinen und Bepo würde dann traurig wieder zu den anderen gehen.> Ich musste schmunzeln und sah vor mir auf den Boden. <Ich wünschte sie wäre hier... HALT! Sie ist bei Eustass, ihrem Bruder. Dort ist sie am besten aufgehoben. Dort ist sie glücklich. Dort ist sie in Sicherheit.> Wieder einmal waren meine Gedanken bei ihr. Ich nahm einen großen Schluck aus der Sakeflasche, schloss die Augen und legte meinen Kopf in den Nacken. Ich atmete tief ein und wieder aus. "Warum?", murmelte ich. "Warum geht mir dieses Mädchen nicht mehr aus dem Kopf?", murmelte ich weiter. "Hab ich mich etwa in sie verliebt, oder was?", lachte ich und öffnete wieder meine Augen. Ich sah in den Himmel. "Ich brauche echt Schlaf. Durch den Schlafmangel denke ich mir schon solchen Scheiß aus!", sagte ich zu mir selbst und wollte wieder zum trinken ansetzten, doch stellte ich die Flasche zur Seite. "Jetzt fange ich auch noch wegen so einem Mist an zu trinken.", murmelte ich und schüttelte wieder den Kopf über mich selbst.
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