Kapitel 2 - Hanna

Ich komme zuhause an und finde eine komplett verwüstete Küche vor.
Überall liegen Alkohol Flaschen und Zigaretten herum und auf dem Boden liegen sogar noch halbvolle geöffnete Alkohol Flaschen die auslaufen.
In dem ganzen Wust schläft mein Vater.
Ich sehe mich um.
"Mama?" frage ich leise.
Aber ich bekomme keine Antwort.
Ich habe Angst meinen Vater zu wecken, aber ich muss, denn ich mache mir Sorgen, dass Emma immer noch in der Grundschule ist und wartet, dass jemand sie abholt.
Ich rüttele ihn.
"Dad!"
Er stöhnt.
Ich rüttele erneut.
"Dad, wach auf!"
Stöhnend richtet er sich auf.
Er sieht mich und fängt an gröllend zu lachen.
"Du kommst mir gerade Recht, du kleines, dummes Ding! Suchst wohl deine Mama, huh? Tja die Bitch ist schon gestern Nacht abgehauen! Keine Sorge, wenn sie wiederkommt werde ich ihr eine Lektion erteilen die sich gewaschen hat!"
Ich spüre die Tränen in meine Augen steigen.
Mama ist weg? Sie hat mich und Lily mit diesem Mann, der widerlicherweise unser Vater ist, allein gelassen?
"Nein", bringe ich hervor.
Ich rieche Rauch und sehe hoch.
Er hat sich eine Kippe angezündet.
Ich kann ihn nur anstarren.
"Was starrst du so, huh? Hälst dich wohl für was besseres, ja?"
Er richtet sich auf.
Es ist ziemlich klar, dass er seinen Rausch noch keineswegs ausgeschlafen hat, denn er torkelt etwas.
Ich weiche zurück.
Es scheint sich kein guter Zeitpunkt zu ergeben um ihn zu fragen, wo Lily ist, aber so wie die Küche aussieht, kann ich mir denken, dass er heute noch keinen Fuß vor die Tür gesetzt hat.
"Du siehst genau wie deine Mutter aus, du widerliches Stück Scheiße! Ich sollte dir eine Lektion erteilen!"
Ich weiche noch ein Stück zurück.
"Wozu?" kann ich nur hervor bringen.
"Dafür mich zu wecken und auf mich herab zu sehen, als wärst du etwas besseres!"
"Aber ich habe doch nichts getan!" bringe ich hervor.
Er grinst hohl.
"Freu dich doch, Kleine! So wie deine Nase aussieht, magst du es doch, dich zu prügeln! Ich könnte dich härter machen!"
Dann spüre ich etwas an meinem linken Auge und dann wird mir schlecht.
Ich stolpere zurück.
Ich packe meine Tasche und beginne zu rennen.
Ich halte meine Hand vor mein Auge.
Ruhig bleiben!, befehle ich mir selbst.
Zuerst musst du Lily abholen!

Als ich an der Schule ankomme, ist Lily die einzige, die noch draußen steht.
Ängstlich sieht sie mich an.
"Warum ist Mama nicht gekommen um mich abzuholen?"
Ich schließe sie in meine Arme.
"Sie ist weg, Kleine. Es tut mir leid."
Als ob sie je besonders dominant in meinem Leben gewesen wäre, denke ich bitter. Aber trotzdem ist die Feststellung auszusprechen, dass sie uns im Stich gelassen hat wie ein starker Stich.
Ich höre Lily schniefen.
"Aber sie kommt doch wieder, oder Hanna?"
Ich kann ihr keine Antwort auf diese Frage geben ohne ihr weh zu tun, deshalb nehme ich sie nur an die Hand und sage: "Komm, lass uns nachhause gehen, Lily."
Still begeben wir uns auf den Weg.
Sie erwähnt mein Auge nicht.
Zum Glück, ich wüsste nicht, was ich ihr sagen sollte.

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