Kapitel 1

Auf einmal war es vorbei. Harry nahm wie in Trance wahr, dass Voldemort tatsächlich tot war, wie die Leute ihm gratulierten.
Als er gerade in die große Halle ging, musste er zum ersten Mal lächeln, als er seine besten Freunde sah, er freute sich für die beiden.

Später, als der Jubel abgenommen hatte und alle in den Betten lagen, machte Harry kein Auge zu. Er hatte noch nie darüber nachgedacht, aber jetzt hatte er eine Zukunft. Und das Einzige was er darüber sicher wusste, war, dass er seine Zukunft mit Ginny teilen wollte. Aber er wusste nicht, ob sie das noch wollte, ob sie ihn immer noch liebte. Das er sie noch liebte stand für ihn außer Frage.

Da er nicht schlafen konnte, stand er auf und beschloss eine Runde um den See zu gehen, um sich zu entspannen.
Er war nur ein Stück gelaufen, als eine bekannte Stimme ihn ansprach: "Potter?"
"Draco? Was willst du?"
"Mich bedanken. Du hast mir das Leben gerettet in dem Raum der Wünsche. Und ich bin froh, dass du ihn besiegt hast."
Harry schmunzelte: "Kein Problem. Und ich bin auch froh, dass er jetzt weg ist. Was wirst du jetzt machen?"
"Ich weiß es noch nicht genau, aber ich denke ich werde mich als Auror bewerben, falls sie mich annehmen. Jetzt wo Vater in Askaban ist, kann er nichts dagegen tun."
"Freut mich wirklich für dich, ich wünsche dir alles Gute.
Wir werden uns erstmal nicht wiedersehen. Viel Glück Draco "
"Danke dir auch Harry" und damit verschwand er in der Nacht. Fassungslos schüttelte Harry den Kopf. Das hatte er ganz sicher nicht erwartet, aber er war froh mit Draco abgeschlossen zu haben.

Als er seinen Gang fortsetzte sprach ihn eine weitere bekannte Stimme an: "Harry?"
Erstaunte drehte er seinen Kopf in die Richtung wo die Stimme herkam. "Mrs. Malfoy"
"Sag Narcissa. Ich wollte mich bei dir bedanken. Laut Draco hast du ihm mehrmals das Leben gerettet heute Nacht. Und ich danke dir, dass du uns von diesem Tyrannen befreit hast."
"Ich habe dir zu danken Narcissa, hättest du Voldemort nicht angelogen, wäre ich gestorben. "
"Da wäre ich mir nicht so sicher, du scheinst ja immun gegen den Todesfluch zu sein. Es ist mir ein Rätsel, wie du das im Wald überlebt hast. "
Harry winkte ab: "Eine lange Geschichte. Der einzige, der den Grund noch kennt, ist Dumbledore. "
"Das war zu erwarten, er hatte immer den Durchblick, egal in welcher Situation. Weißt du schon, was du nun machen wirst?"
"Nein, ich werde mich wohl erstmal erholen, aber ehrlich gesagt habe ich nie an eine Zukunft gedacht. Und sie?"
"Ich werde versuchen mich mit meiner Schwester zu versöhnen. Wenn ich richtig gehört habe, hat sie ihre Tochter verloren?"
Traurig nickte Harry: " Ja hat sie und ihren Schwiegersohn gleich dazu." Er blickte sie an: "Er wurde von Bellatrix ermordet."
Narcissa verzog das Gesicht: " Meine Schwester war verrückt und ich habe es nicht rechtzeitig bemerkt. Ich werde nun aufbrechen, wir sehen uns"
"Tun sie das. Ja werden wir, immerhin bin ich der Pate von ihrem Enkel. Bis bald"
Und damit verschwand auch Narcisssa in der Dunkelheit.
"Bist du berühmt Potter?" fragte eine Stimme, die Harry unter Millionen erkannt hätte.
Er fuhr herum: "Was machst du hier Ginny?"
"Dasselbe wie du. Spazieren. "
Harry zögerte: "Wollen wir zusammen gehen?"
"Gerne. Was wollte Narcissa von dir?"
"Reden. Sie hat mir das Leben gerettet und ich das von ihrem Sohn."
Geschockt sah Ginny ihn an: "Ernsthaft? Erklär es mir"
"Was?"
"Alles"
Harry nickte: "Aber komm mit in den Gemeinschaftsraum, das wird ein bisschen dauern." Zusammen gingen sie in den Gemeinschaftsraum und setzten sich nebeneinander auf ihr Lieblingssofa.
Schließlich begann Harry: "Als wir letztes Jahr aufgebrochen sind, hatten wir ein Ziel. Weißt du was ein Horkrux ist Ginny?" Sie schüttelte den Kopf.
"Ein Horkrux ist ein Gegenstand, der einen Teil deiner Seele bewahrt. Man ist also unsterblich. Man erschafft einen Horkrux durch einen Mord an einer unschuldigen Person."
Geschockt sah sie ihn an: "Und wie viele hat Voldemort erschaffen?"
"7"
"So viele?"
"Ja. Bei dem ersten Horkrux, der zerstört wurde, warst du dabei. Einen Horkrux kann man nur mit dem Zahn eines Basilisken zerstören."
"Das Tagebuch" hauchte Ginny.
"Genau. Die anderen waren schwerer zu finden. Einer war im Ministerium. Also sind wir da eingebrochen."
"Ihr seid ins Ministerium eingebrochen?" fragte Ginny mit großen Augen "wie habt ihr das gemacht?"
"Mit Vielsafttrank, dann haben wir Umbridge überlistet und sind geflohen. Wir wussten, dass seine Schlange Nagini auch ein Horkrux ist, deshalb haben wir Neville gesagt, dass er sie töten soll."
"Was er auch geschafft hat."
"Ja zum Glück. Naja, ein weiterer Horkrux war im Verließ der Lestranges."
"Moment. Sag mir jetzt nicht, ihr seid in Gringotts eingebrochen?"
"Wäre das so schlimm?"
"Wie bitte habt ihr das überlebt und wie seid ihr wieder da rein- und rausgekommen?"
"Wir hatten Vielsafttrank und den Tarnumhang. Aber der Kobold hat uns nicht geglaubt, also haben wir ihn, sagen wir überzeugt."
"Was meinst du mit überzeugt?" fragte Ginny skeptisch.
"Imperius" sagte Harry
"Aber der ist illegal."
"Wir mussten. Sonst wären wir aufgeflogen. "
"Nagut. Erzähl weiter. Wie seid ihr da rausgekommen?"
Harry grinste: :"Da ich Fliegen so mag, sind wir auf einem Drachen rausgeflogen."
"Drachen?" fragte Ginny entsetzt. "Gibt es was nicht so Gefährliches was ihr gemacht habt?"
Harry lachte: "Einen anderen Horkrux hat Dumbledore zerstört. Dabei lag aber ein Fluch auf ihm. Deshalb hatte er höchstens noch ein Jahr zu leben."
"Wusste Snape das?"
"Wie lange er noch leben würde? Ja"
Harry machte kurz eine Pause, er wollte ihr heute noch nichts von Snape erzählen, das wäre zu viel auf einmal. Also fuhr er mit der Geschichte fort:
"Wir haben dann gesehen, dass ein Horkrux in Hogwarts ist. Wir wussten wo er war, weil ich Voldemorts Erinnerungen gesehen habe. Also sind wir nach Hogwarts und haben nach dem Horkrux gesucht. Wir wussten durch die graue Dame, dass er im Raum der Wünsche ist, also haben wir ihn da gesucht. Wir wurden aber durch Malfoy und seine Freunde aufgehalten und der Idiot Crabbe hat das Dämonenfeuer beschworen.
Wir sind geflohen, aber Crabbe ist verbrannt worden. Als wir dann mit den Besen rausgeflogen sind, haben wir Draco und Goyle mitgenommen. Später im Kampf hat Ron Draco nochmal gerettet.
Der Horkrux aber war zerstört."
"Das waren 6, wenn ich richtig mitgezählt habe. Was war der 7te?"
Harry sah auf den Boden: "Ich"
"DU?" rief Ginny entsetzt. "Bist du deswegen in den Wald gegangen?"
"Auch" sagte Harry "ich konnte es nicht ertragen, Leute wegen mir sterben zu sehen" murmelte er.
"Harry" meinte Ginny traurig und nahm seine Hand "Sie sind nicht für dich, sondern für die Freiheit gestorben. Sie hätten nicht gewollt, dass wir so traurig wären. Fred hätte das auch nicht gewollt." Am Ende brach ihre Stimme und sie schaute traurig auf den Boden, wobei eine einzelne Träne ihre Augen verließ, die sie aber sofort wegwischte.
"Du musst nicht stark sein. Es ist normal bei so etwas zu weinen. Es wäre komisch wenn es dich nicht treffen würde. Du bist stark" meinte Harry "Aber Weinen hilft bei sowas, glaub mir" sagte er bitter, was zuviel für sie war und sie erst richtig anfing zu weinen und Harry sie nach kurzem Zögern in den Arm nahm und ihr beruhigend über den Rücken strich, bis sie sich wieder beruhigt hatte. "Danke, das hat gutgetan" sagte sie, worauf Harry sie vorsichtig losließ und ihr zulächelte.
"Du warst noch nicht fertig. Was ist im Wald passiert?"
"Ich habe den Stein der Auferstehung benutzt. Da habe ich gesehen, dass Remus auch tot war. Meine Eltern, Sirius und er haben mich begleitet. Dann hat Voldemort den Fluch gesprochen."
"Und dann?" fragte sie mit entsetztem Gesichtsausdruck.
"Ich war in einer Art Parallelwelt. Alles war weiß. Nur Dumbledore war da. Er sagte mir, dass ich ein Horkrux gewesen bin und ich entscheiden könne,ob ich zurückkehren oder tot sein will. Ich habe kurz überlegt und dann wollte ich zurück " weiter kam er nicht, weil Ginny ihm eine Backpfeife gab:"Warum das jetzt?"
"Du hast darüber nachgedacht zu sterben? Harry wir brauchen dich hier. Ich brauche dich" fügte sie leise hinzu.
"Ich weiß. Ich bin wegen dir wieder zurück gegangen. Sonst wäre ich geblieben."
"Warum?" fragte sie fassungslos.
"Weil ich dich brauche. Ich habe das alles nur wegen dir geschafft. Du hast mir Hoffnung gemacht, weiterzumachen, nicht aufzugeben. Weil ich mit dir zusammen sein wollte. Was meinst du, wie oft ich dich auf der Karte beobachtet habe?"
"Du weißt, wie enttäuscht ich von dir war. Du hast mir das Herz gebrochen Harry"
Harry nickte traurig:"Und meins gleich dazu."
"Du hast trotzdem Schluss gemacht."
"Ja, weil unsere Beziehung das nicht geschafft hätte. Ich wusste, dass ich dich hätte mitnehmen können, ich wusste, dass du eine starke Hexe bist. Du hättest das geschafft. Aber ich hätte ständig Angst um dich. Das hättest du nicht ausgehalten. Ich weiß, wie sehr du es hasst bemuttert zu werden."
"Ich weiß wie du es meinst. Vielleicht hast du Recht. Aber ich war auch in Hogwarts nicht sicher."
"Ich weiß. Hätte ich das damals gewusst, hätte ich dich mitgenommen, aber ich war zu besorgt um dich."
"Wenigstens hast du es gut gemeint" lachte Ginny trocken auf. "Warum hast du mich auf der Karte beobachtet?"
"Ich wollte sichergehen, dass es dir gutgeht. Und ich wollte sehen, ob du einen neuen Freund hattest."
"Hatte ich nicht. Nichtmal einen Kuss oder ein Date. Mir war immer klar, dass ich auf dich warte"
Harry nickte:"Dein Kuss war der letzte an meinem Geburtstag. Weißt du, dass du es damals fast geschafft hättest?"
"Was?"
"Wenn du mich weiter geküsst hättest und Ron uns nicht erwischt hätte, hätte ich dich mitgenommen. Aber so hätte Ron mich umgebracht. "
Sie musste grinsen: "Was machst du jetzt?" fragte sie.
"Auf der Couch sitzen bleiben "
Sie rollte mit den Augen "Idiot"
Er lachte nur. "Ich hab es vermisst von dir beleidigt zu werden."
Sie grinste: "Ich habe es auch vermisst dich zu beleidigen.
Meinst du, wir sollten langsam schlafen gehen?"
"Das hast du mich früher auch immer gefragt. Ich bin immer noch nicht müde und du?"
"Auch nicht. Was machen wir jetzt?"
"Was meinst du?"
"Naja, ich weiß jetzt was ihr gemacht habt. Wer weiß das noch?"
"Niemand"
"Warum hast du es mir dann erzählt?"
"Weil ich dir vertraue. "
Sie lächelte: "Und was machen wir jetzt mit uns?"
"Ich weiß es nicht."
"Danke für die Hilfe"
"Jederzeit "
"Hast du mal darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn Voldemort tot ist?"
"Nein nie, ich wollte glücklich sein und keine Angst mehr haben müssen."
"Bist du glücklich?"
"Nein"
"Warum?"
"Weil viele gestorben sind und ich so nicht glücklich sein kann."
"Beantworte mir eine Frage bitte."
Verwundert schaute er sie an und nickte dann
"Du bist wegen mir zurückgekehrt. Weil du mich brauchst. Warum?"
"Wie meinst du das warum?"
"Warum ich? Du könntest jede haben."
"Ich wollte aber nur dich. Und ich werde immer dich wollen."
"Aber es gibt viel bessere als mich."
"Das stimmt nicht. Jeder hat ein Bild, wie seine Frau aussehen soll. Sie sieht so aus wie du.Du hast einen Charakter, den niemand hat. Du kannst aufbrausend sein, bist verständnisvoll, manchmal frech und würdest alles machen, für die, die du liebst. Außerdem bist du toll im Quidditch, eine starke und talentierte Hexe, die sich nichts gefallen lässt. Und wenn du dich anstrengst, kriegst du rote Backen. Das alles finde ich toll an dir. "
"Aber ich bin nicht perfekt Harry"
"Keiner ist perfekt. Du hast auch Schwächen. Wenn man dich besser kennt, weiß man, dass du verletzlich bist, natürlich hast du Schwächen, aber die hat jeder. Ich habe es dir nie gesagt, aber ich liebe dich verdammt. Mit allem was du hast."
Ginny sah ihn an und legte den Kopf schief: "Wirklich?"
"Ja wirklich. Und ich habe nie aufgehört dich zu lieben. "
"Ich auch nicht. "
"Siehst du"
"Aber wer sagt, dass du mich nicht nochmal verletzt?"
"Ich schwöre dir, ich tue es nie wieder."
"Und wenn du wieder weg musst?"
"Dann nehme ich dich mit. Aber bitte gib uns noch eine Chance. Bitte lass uns nochmal zusammenkommen. "
"Okay. Eine Chance. Weil ich dich auch liebe".
Erleichtert atmete Harry aus: "Danke" flüsterte er und küsste sie endlich wieder, was sie sofort erwiderte.
"Ich schwöre dir, ich lasse dich nie mehr gehen." flüsterte Harry, als Ginny später an ihn angekuschelt halb auf ihm lag.
"Ich liebe dich" flüsterte sie, "bitte lass mich nie wieder gehen"
"Nie wieder" flüsterte Harry und küsste sie sanft.

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