06 - Kontrolle verloren (au)
Verlorene Kontrolle
,,Weißt du was? Ich werde gehen!" Brülle ich ihn an und stampfe in Richtung der Treppen, aber Harry greift nach meinem Arm und dreht mich zu ihm herum.
,,Du wirst nicht gehen." Versichert er mir durch zusammengebissene Zähne.
,,Ich werde! Du bist nicht mein Vater! Du kannst mir gar nichts sagen!"
,,Verdammt, hör auf so schwierig zu sein!"
,,Hör auf, immer betrunken zu sein!" Ich schreie ihn an und ziehe an meinem Arm, aber er weigert sich ihn loszulassen. Harrys Körper zittert und ich weiß, dass er probiert seinen Ärger unter Kontrolle zu bringen. Ich probiere auch meinen zu zähmen, doch im Gegensatz zu ihm, bin ich erfolgreich damit.
,,Was wirst du tun, huh? Mich in ein Zimmer sperren?" Schnaube ich und ziehe wieder an meinem Arm, aber es ist unmöglich meinen Arm aus seinem festen Griff zu befreien. ,,Wieso bist du überhaupt sauer auf mich ? Kannst du die Tatsache, dass du Alkoholiker bist nicht verkraften?" Sage ich boshaft.
,,Ich bin kein verdammter Alkoholiker!" Brüllt Harry und hebt seine Hand gegen mich. Ich wimmere während ich ein paar Schritte zurückstolpere, bis mein Rücken die Wand berührt. Ich bin gefangen zwischen der Wand und Harry und ich weiß nicht wie ich entkommen soll.
Plötzlich schlägt seine flache Hand auf meine Wange. Der Schmerz eilt durch meinen Körper und ich gebe einen lauten und hohen Ton von mir. Harrys Augen weiten sich, nachdem er realisiert hat, was er mir angetan hat. Ich presse meine Faust gegen meine Wange und meine Augen füllen sich mit Wasser. Harry bewegt sich nach vorne und will nach meinem Arm greifen aber ich presse meinen Körper nur noch mehr an die Wand, hoffe er versteht, dass ich nicht in der Nähe von ihm sein möchte.
,,Fass mich nicht an." Flüstere ich, unfähig meine Stimme stark klingen zu lassen.
,,Ich-Es tut mir leid. Ich ... Ich wollte nicht ...," Stottert Harry, unfähig einen Satz zu bilden, ,,Ich ... Ich habe die Kontrolle verloren, Bitte Baby ..."
,,Nenn mich nicht so. Nicht nachdem was du getan hast."
Ich sehe, wie verwirrt er ist, wie er versucht zu realisieren, warum er das getan hat. Ich könnte es auf den Alkohol schieben aber er hat mich geschlagen. Es gibt keine Entschuldigung für seine Freundin schlagen. Ich kämpfe gegen die Tränen und drehe mich um, um den Raum zu verlassen. Unser Schlafzimmer betretend, nehme ich eine Tasche und packe ein paar Sachen hinein. Ich höre Harrys Schritte, wie sie sich dem Schlafzimmer nähern. Ich kümmere mich nicht darum ihn anzusehen.
,,Bitte verlass mich nicht," Fleht Harry und legt seine Hand auf meine Schulter. Ich wimmere und gehe ein paar Schritte von ihm weg, ,,Hab keine Angst vor mir. Ich werde dir nicht wehtun."
,,Du hast es schon." Sage ich und sehe in seine hellen grünen Augen, in welchen man sich so leicht verlieren kann. Seine Augen sind mit Tränen gefüllt. Ich kann nicht bleiben. Nicht nachdem er mich geschlagen hat, auch wenn ich weiß, dass er es nicht wieder tun würde. Ich weiß es und ich weiß wie sehr er sich selber dafür hasst aber ich hasse ihn, weil er mich geschlagen hat. Ich hasse ihn, weil er es geschafft hat, dass ich mich in ihn verliebe.
Meine Liebe für ihn ist so tief. Manchmal fühlt es sich an, als würde er mich auf den Grund eines Ozeanes drücken und ertrinken lassen. Und gleichzeitig ist Harry mein Rettungsring. Der einzige, der mich vorm Ertrinken in all der Liebe für ihn retten kann. Ich schließe die Tasche und gehe an ihm vorbei. Ich fühle wie seine kalten Fingerspitzen meinen Arm berühren, aber er umklammert ihn nicht. Er lässt mich gehen.
,,Wirst du wiederkommen?"
Ich verharre an der Tür und schließe meine Augen. Seine Stimme ist so leise. Er hört sich so gebrochen an, wie ein kleines Kind. Als ich mich herumdrehe, um ihn anzusehen, sehe ich ihn weinen. Harry weint und dieser Anblick von ihm lässt mein Herz in zwei Teile brechen. Ich möchte zurückrennen und ihn umarmen und ihm sagen, dass ich ihn nicht verlassen werde. Aber ich bin sauer auf ihn. Ich bin so sauer auf ihm weil er mir wehgetan hat, obwohl er gesagt hat, er würde es niemals tun.
,,Ich weiß es nicht." Natürlich, ich werde zurückkommen. Wie soll ich nur mit einem halben Herz leben?
,,Bitte verlass mich nicht." Fleht Harry und eilt zur mir. ,,Du kannst mich so doll hassen wie du willst.Du kannst mich anschreien so oft du willst. Du kannst mich schlagen so doll du willst, nur bitte verlass mich nicht. Ich will nur ..."
,,Du hast die Kontrolle verloren.Ich weiß, aber das ist keine Entschuldigung für das, was du getan hast."
,,Ich weiß, dass es keine ist aber bitte gib mir eine zweite Chance. Das wird nicht wieder passieren. Ich liebe dich so verdammt doll! Bitte lass es mich wieder gut machen, auf jede Art und Weise. Es ist mir egal was ich machen muss, ich mache alles wenn es heißt, dass du bei mir bleibst."
,,Wieso hast du mich geschlagen? Ich probiere deinen Fehler zu rechtfertigen. Ich probiere einen verständlichen Grund zu finden, aber da ist keiner."
,,Du warst so schwierig und wolltest mir nicht zuhören und außerdem hast du mich einen verdammten - einen Alkoholiker genannt. Du machst mich verrückt. " Harry gibt mir die Schuld. Er gibt mir die Schuld für das alles hier. Was ist damit, dass er betrunken war? Ich hätte ihn nicht einen Alkoholiker genannt, wenn er nicht betrunken gewesen wäre.
,,Ich hasse dich so sehr," Flüstere ich und gucke ihm direkt in seine Augen. Harry schluckt schwer. Es muss hart sein, diese Worte zu hören, aber es war auch hart seine flache Hand auf meiner Wange zu spüren, ,,Ich hasse dich so sehr, dass ich dich verlassen möchte und nie wieder kommen möchte, aber zur gleichen Zeit liebe ich dich so sehr, dass ich bleiben und dich küssen möchte." Sage ich und sehe ihn leicht lächeln. Ich wünschte sein Lächeln würde größer werden, sodass ich seine Grübchen sehen könnte. Seine Augen glänzen immer noch von den Tränen und sind Blut unterlaufen von dem Alkohol.
Vielleicht tue ich das Falsche aber mein Herz sagt mir, dass es richtig ist. Vielleicht ist es besser auf meinen Kopf zu hören, um vernünftig zu sein, aber wer ist schon vernünftig wenn er verliebt ist?
Meine Tasche fällt auf den Boden und ich schlinge meine Arme um seine Taille. Sein Körper versteift sich, aber ich nehme seine Arme und lege sie um meinen Körper, möchte, dass er die Umarmung erwiedert. Als er sich komfortabel fühlt, verstärkt er seinen Griff um mich und vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren.
,, Es tut mir so leid, (D/N). Es tut mir so, so leid." Murmelt er und meine Haare verschlucken seine Worte.
,,Ich weiß."
,,Ich liebe dich so sehr." Sagt Harry, küsst meinen Kopf und ich lächele in seine Brust.
,,Ich weiß." Sage ich, mein Kopf an seiner muskulösen Brust. ,,Ich liebe dich auch."
Ich sollte ihn anschreien, ihn verlassen, aber anstatt dies zu tun, bin ich hier, in seinen Armen, die Wärme seines Körpers begrüßend. Was er getan hat, ist nicht akzeptabel und ein Teil von mir hasst ihn aber die Liebe zu ihm ist viel größer. So viel größer, dass ich ihn nicht verlassen kann. Vielleicht versteht keiner wie ich ihn immer noch lieben kann. Und wielleicht versteht niemand warum ich bleibe. Verdammt, selbst ich verstehe mich nicht einmal.
Aber ich brauche niemanden, der mich versteht, denn wer versteht schon wahre Liebe?
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Ich heule jedes verdammte Mal, wenn ich dieses Imagine lese - es ist so toll :'(
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