Kapitel 21: Das Diadem
"Der Grund für euer Training -", begann Albus, nachdem sie alle Kaffee und Kuchen genossen hatten, seinen Plan für den nächsten Tag zu erklären. "- ist der, dass ihr lernen solltet, euch zu verteidigen. Dieses Training werden wir natürlich noch weiter verfolgen, aber ich bin der Meinung, dass wir morgen Nacht, beziehungsweise am frühen Abend nach Hogwarts reisen sollten. Es sind nur sehr wenige Schüler über die Ferien da geblieben, daher ist das Risiko, entdeckt zu werden, sehr gering. Trotzdem werden wir Desillusionierungszauber verwenden. Dann werden wir in den Raum der Wünsche gehen und das Diadem holen. Wir werden es jedoch noch nicht zerstören, da ich die Hoffnung habe, dass wenn wir alle Horkruxe auf einmal zerstören und Voldemort sofort danach angreifen, er noch geschwächter ist, als wenn man die Horkruxe einzeln zerstört." Albus' Schüler und auch das Potter - Ehepaar nickten zustimmend. "Das ist durchaus logisch, Professor.", sagte Hermine. "Wir sollten uns aber auf jeden Fall einen Plan überlegen, denn der Raum der Verborgenen Dinge ist alles andere als klein und übersichtlich.", sagte Ron und brachte damit genau auf den Punkt, was Albus sagen wollte. Also nickte dieser nur zustimmend. "Ich würde sagen, dazu schauen wir uns am besten nocheinmal unsere Erinnerungen an, oder?", mischte sich nun auch Hermine ein. "Ja, das wäre praktisch. Ich habe mein Denkarium aus diesem Grund schon mitgebracht.", sagte Albus und holte den besagten, verkleinerten Gegenstand aus seiner Umhangtasche und vergrößerte ihn. Dann ließen Harry, Hermine und Ron jeweils einen Gedankenstrang in das Becken fallen und alle tauchten ab.
Nachdem sie wieder aufgetaucht waren, fragte Albus: "Wer möchte denn nun alles mitkommen?" Sowohl die vier Rumtreiber, als auch das goldene Trio und Ginny meldeten sich. Nach kurzem Zögern hoben auch Lily, Emmeline und Dorcas ihre Hände. "Es ist wirklich toll, dass ihr alle dabei sein wollt, doch ich befürchte, es werden zu viele. Wir sollten vielleicht nur halb so viele sein, meint ihr nicht?" "Sie haben recht, Professor. Ich kann hier bleiben.", sagte Harry. "Dann werde ich auch hier bleiben. Lily, ich möchte dich von nichts abhalten, aber könntest du mir vielleicht in der Zeit noch etwas Nachhilfe geben?" "Natürlich, Peter. Das kann ich machen." "In Ordnung, ich denke, so wird es gehen, auch wenn wir bei künftigen Horkruxen maximal zu fünft sein sollten.", sagte Albus. So war es also beschlossene Sache.
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Am nächsten Abend machten sich die Freunde auf den Weg. Sie würden per Flohpulver nach Hogwarts ins Schulleiterbüro reisen. Als alle dort angekommen waren, wurden sie auch schon von Dumbledore begrüßt und gebeten, sich zu setzen. Dann besprachen sie den Plan, den Albus am Vortag mit Hilfe von Ron entworfen hatte. "So. Schön, dass ihr da seid. Unser Plan sieht folgendermaßen aus: Jeder von uns wird einen anderen Gang nehmen. Wir werden einzeln gehen und wenn jemand Gefahr ist, schickt er bitte rote Funken in die Luft. Wenn ihr aber das Diadem gefunden habt, schickt ihr grüne Funken los. Und fasst den Horkrux nicht an, er könnte verflucht sein! Also, habt ihr noch Fragen?" Alle schüttelten die Köpfe. "Dann mal los.", sagte Ron und öffnete die Tür. Dumbledore führte sie dann in den siebten Stock, ging vor dem Wandteppich auf und ab und öffnete schließlich die Tür. Dann traten sie ein. "Wow, so schlimm hatte ich es nicht in Erinnerung.", flüsterte Ron verblüfft und schockiert: Meterhohe Gerümpeltürme stapelten sich bis zur Decke. Und von diesen Türmen gab es verdammt viele. "Wie sollen wir hier jemals das Diadem finden?", fragte James kopfschüttelnd. Keiner antwortete. Und dann gab Albus das Startzeichen. Jeder verschwand in einem anderen Gang. Eine Weile war es ziemlich still in diesem Raum, doch plötzlich schrie jemand auf. "Hermine!", rief Ron und stürmte los. Dabei riss er einige Türme mit um, doch das störte ihn nicht. Außer Atem kam er schließlich bei seiner Freundin an. Und was er sah, ließ ihn einen erstickten Schrei ausstoßen. Dort saß Hermine auf dem Boden, vor ihr lagen er selbst, Harry, Ginny und Hermine's Eltern in einer riesigen Blutlache. Noch bevor Ron irgendetwas tun konnte, regte sich Hermine, zog ihren Zauberstab und sagte leise, aber bestimmt: "Ridddikulus!" Augenblicklich verwandelte sich der Irrwicht in einen kleinen, süßen Kuschelbär. "Ich bin stolz auf dich!", sagte Ron zu seiner Freundin. Diese nickte nur schwach und deutete auf etwas neben ihr. Ron's Augen weiteten sich. "Du hast es gefunden!" Sofort schickte er grüne Funken in die Luft. Wenige Minuten später kamen auch schon die anderen herbeigelaufen. Albus besah sich den Horkrux, bevor er zufrieden nickte. "Sehr gut. Lasst uns gehen.", sagte er und langsam stand Hermine auf und nahm die Hand dankend an, die Ron ihr hingehalten hatte. So gingen sie, mit einem Seelenstück Voldemorts in der Hand (beziehungsweise vor sich her schwebend), in das Schulleiterbüro zurück. Von dort aus reisten sie durch den Kamin in das Anwesen der Potters, wo sie schon sehnsüchtig erwartet wurden. "Hattet ihr Erfolg?", fragte Lily auch sogleich und fiel James um den Hals. "Ja, wir haben das Diadem.", sagte dieser und vergrub sein Gesicht in Lily's Haaren. Tief sog er ihren Geruch ein und küsste sie schließlich auf ihren Scheitel. "Ich liebe dich.", flüsterte er und Lily erschauderte, bevor sie die drei Worte für James wiederholte. Ihre Freunde beobachteten die beiden lächelnd. Es war schön, zu sehen, dass es trotz all dem Leid und der Trauer noch zwei sich liebende Menschen gab, die alles füreinander tun würden. Und auch für Harry war es schön, seine Eltern so jung, glücklich und vor allem lebend zu sehen. " Mister Potter, was muss man eigentlich tun, um Auror zu werden?" Alle starrten Emmeline geschockt an. "Ich möchte diesen Beruf ausüben, damit ich meine Eltern und alle, die gestorben sind, rächen kann. Ich weiß, Mum und Dad standen noch nicht auf der Liste der Gestorbenen, aber ich fühle mich seit heute morgen genauso mies, wie ich mich nur an dem Tag gefühlz habe, an dem meine Großeltern ermordet wurden. Ich fühle, dass sie gestorben sind." "Oh Emmi...", sagte Lily und zog die schluchzend Emmeline in ihre Arme, während sie selber spürte, dass ihre Wangen mit jeder Träne, die ihre Augen verließ, nasser wurden. James umarmte sie von hinten und sie spürte seinen warmrn Körper durch ihre Kleidung hindurch, doch in ihrem Herzen blieb es kalt. Kalt und Verzweifelt. Doch es war egal, wie es ihr ging, solange sie ihre weinende Freundin hielt, die ohne Lily's Arme zusammengebrochen wäre. Es war egal, wie es Lily ging, solange andere Menschen trauerten. Ja, Lily Evans würde nie zu erst an sich denken. Für sie würden immer Freunde und Familie an erster Stelle stehen. Doch was, wenn auch sie irgendwann einen Verlust würde erleiden müssen? "Sie waren doch unsere Freunde...", hörte Marlene Fleamont leise und verzweifelt sagen und jeder im Raum hörte die zurückgehaltenen Tränen darin. Auch Marlene weinte haltlos, sie hatte Emmelne's Eltern schon lange gekannt. Sie waren immer da gewesen, wenn Marlene zu Besuch gewesen war. Und so herzlich... Entschlossen schüttelte das Mädchen den Kopf und stand auf. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie auf den Boden gesunken war. "Wir müssen weiter machen. Wir dürfen jetzt nicht aufgeben.", sagte sie, mehr zu sich selbst, doch es erklangen vier Stimmen, die jeweils ein "Ja." ertönen ließen. Überrascht drehte Marlene sich zu den vier Zeitreisenden um. "Ihr kanntet sie nicht, oder?", fragte sie, immer noch mit Tränen in den Augen und Hermine schüttelte den Kopf. "Aber ich vermute, sie waren gute Menschen." Es war keine Frage, es war eine Feststellung, also nickte Marlene bloß. "Sie waren sehr herzlich und immer für einen da. Sie waren, gleich nach meinen Eltern meine ersten Ansprechpartner bei Problemen und ich... ich habe sie immer als... Teil der Familie angesehen." Stockend erzählte Marlene von ihrer Zeit mit den Vance's und mit der Zeit wurde ihr bewusst, dass sie dankbar sein sollte, dass das Ehepaar nicht noch mehr hatte leiden müssen. Denn das hatten sie nicht verdient. Auch Emmeline hatte sich wieder beruhigt und schlief nun auf einer Couch, während sich Lily anscheinend von James trösten ließ, denn die beiden waren nirgends aufzufinden.
Ich hoffe, die Suche nach dem Horkrux war euch nicht zu kurz, aber ich wusste nicht, wie ich die noch länger beschreiben soll. Manchmal ist es auch echt schwer, so viele Personen gleichzeitig in die Geschichte mit einzubeziehen, von daher hoffe ich, dass ihr es mir nachseht, wenn manche Personen, wie z. B. Alice und Frank nicht so oft erwähnt werden, aber trotzdem mit dabei sind. Ich hoffe, dass ihr mir ein Feedback da lasst und ansonsten wünsche ich euch noch einen schönen Tag!😊
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