Kapitel 17: Familie

Das Potter - Manor war wirklich gewaltig. "Hier wohnst du?", platzte es Harry ungewollt heraus, als er neben James durch den riesigen Vorgarten zum Haus ging. Grinsend drehte sich James zu seinem Sohn und nickte. "Theoretisch müsste das Haus zu eurer Zeit auch noch stehen, denn es liegt ein Zauber auf ihm, dass es nicht beschädigt, oder gar zerstört werden kann." "Hmm. Was meinst du, 'Mine? Wir sollten uns das mal ansehen, sobald wir zurück sind.", sagte Harry nachdenklich. Hermine nickte zustimmend. "Unbedingt, Harry.", sagte sie. "Sirius! Ron!", hörten sie Ginny plötzlich kreischen. Alle drehten sich um, denn Ron, Ginny und Sirius hatten das Schlusslicht der Gruppe gebildet. "Leute, lasst mir meine Freundin bloß am Leben!", rief Harry, da er sah, dass Ginny ordentlich durchgekitzelt wurde. Grinsend schüttelte Harry den Kopf und wandte sich um, um in das Haus zu treten, in dessen Tür das Ehepaar Potter gemeinsam mit Emmeline stand. Euphemia hatte tröstend einen Arm um die Schulter des Mädchens gelegt. "Kommt schon, sonst wird das Essen kalt.", rief sie. Und es wirkte. Auf der Stelle ließen die beiden Jungs von Ginny ab und rannten ins Haus. Lachend half Harry seiner Freundin auf die Füße und sie verschränkten ihre Finger. Dann liefen sie ebenfalls ins Haus, um Mittag zu essen.

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"Du bist WAS?! Sag mal James, was bringst du denn für Leute in unser Haus, die irgendetwas von einer Zeitreise faseln?! Ich habe auch schon bessere Witze gehört.", schnaubte Euphemia empört, nachdem die vier Zeitreisenden am Abend ihre Geschichte erzählt hatten. Fleamont reagierte da schon wesentlich gelassener. "Aber Euphemia, Liebes. Harry sieht doch quasi schon aus, wie ein Potter. Die nicht zu bändigenden, schwarzen Haare und die schlechten Augen sprechen für sich. Außerdem sieht er genauso aus wie James, nur die Augen sind anders. Es muss einfach stimmen. Aber Harry, sag, wie seid ihr hier her gereist? Ich habe schon eine Vermutung und würde gerne wissen, ob sie stimmt." "Das habe ich ganz vergessen.", rief Harry aus und schlug sich mit einer Hand vor die Stirn. "Wir sind mit dem Greifen in diese Zeit gereist." Fleamont nickte, das hatte er sich schon gedacht. "Unmöglich.", hauchte Euphemia. "Es muss stimmen, Liebling. Kaum einer weiß davon und es macht alles Sinn. Also, lieber Enkelsohn, liebe anderen Zeitreisenden: Herzlich Willkommen in unserem Zuhause.", sagte Fleamont und umarmte die vier der Reihe nach. Auch Euphemia spendierte jedem eine herzliche Umarmung, wobei sie jedoch noch sehr geschockt aussah. Als sich dann alle in das gemütliche Wohnzimmer gesetzt hatten, fragte Fleamont: "So, jetzt erzählt mal. Wie habt ihr euch die Ferien vorgestellt?" "Da, wie ihr nun dank den vieren hier wisst, Voldemort Horkruxe hergestellt hat, wollen wir sie zerstören. Dafür brauchen wir aber gutes Training, damit wir auch Schutzbanne oder Ähnliches erkennen. Außerdem müssen wir auch gut Kämpfen können und im Duell stark sein, da es ja immer zu unvorhergesehenen Komplikationen kommen kann. Und natürlich müssen wir uns beim großen Schlag, bei dem Voldemort umgebracht werden soll, ebenfalls im Duell beweisen können.", erklärte Emmeline ihren Plan. "Aber das ist doch viel zu gefährlich! Und ihr könnt Voldemort doch niemals allein vernichten. Ihr dürft nicht kämpfen, ich bitte euch!", sagte Euphemia sorgenvoll. "Wir müssen das alles ja gar nicht alleine machen. Es gibt ja noch Dumbledore und den Orden.", sagte Harry beruhigend. "Und dafür werden wir ja auch trainieren: Dass wir uns im Ernstfall verteidigen können!", fügte Sirius entschlossen hinzu. "Trotzdem fände ich es besser, ihr würdet euer Leben nicht so leichtsinnig auf's Spiel setzen. Aber, wie auch immer, es ist jetzt Zeit fürs Bett. Also schlaft gut, alle Mann, bis morgen.", sagte Euphemia und scheuchte die sieben Jugendlichen somit die Treppe hinauf. Dort bekam jedes Pärchen, Emmeline ihr eigenes, ein Zimmer von Sirius und James zugewiesen, bevor auch die beiden in ihren Zimmern verschwanden und in Morpheus' Arme drifteten. Während die Jüngeren bereits schliefen, hatten es sich Fleamont und Euphemia auf der Couch im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Euphemia's Kopf ruhte auf Fleamonts Schoß und ihr Ehemann spielte mit ihren Haaren. Beide schwiegen, doch es war keineswegs eine unangenehme Stille zwischen ihnen. Vielmehr wirkte sie beruhigend auf beide Gemüter. Irgendwann durchbrach Fleamont dieses Schweigen jedoch. "Soso. Wir sind jetzt also Großeltern. Jetzt fühle ich mich alt.", witzelte er, doch beiden war klar, dass es nur ein kläglicher Versuch war, sie vom Krieg, der nun auch ihre Söhne nicht mehr verschonte, abzulenken. Seufzend strich Euphemia ihrem Ehemann über die Hand. "Sie werden das schon hinkriegen. Wir werden das schon hinkriegen.", sagte sie entschlossen. "Dieser Krieg hat schon zu viel genommen. Meine und auch deine Eltern. Hunderte von Menschen gehen auf Voldemort's Konto. Und was machen wir? Wir sitzen, beziehungsweise liegen gemütlich auf dem Sofa im Wohnzimmer. Das ist doch nicht richtig. Irgendwo anders kämpft vielleicht gerade jemand um sein Leben.", sagte Fleamont und umklammerte Euphemia's Hand, als wäre sie der Rettungsring im riesigen Ozean. "Schatz, wir werden das schon hinbekommen. Du wirst sie super ausbilden. Und dann droht ihnen keine Gefahr, der sie nicht gewachsen wären. Sie sind alle stark und das weißt du. Also hör bitte auf, die über die Menschen Gedanken zu machen, die nicht in deinem Aufgabenfeld liegen. Du kannst nicht alle schützen, aber du kannst die schützen, die du schützen musst." "Ich weiß... Und trotzdem. Ich kann das nicht mehr. Erst vor ein paar Monaten ist Ralph gestorben. Er war einer der besten Jungauroren. Er war fast so gut wie ich, Amelia oder Alastor. Und er ist gestorben. Das hat mir deutlich gemacht, dass jederzeit eine geliebte Person an der gleichen Stelle wie er stehen könnte. Und jetzt sind auch noch Patrick und Elsabeth verschwunden. Wir kannten sie seit unserer Schulzeit, Euphemia. Sie waren mit unsere besten Freunde. Und jetzt, jetzt sind sie bald tot.", sagte Fleamont bitter. Dass er nichts am vorhersehbaren Tod seiner Freunde hatte verhindern können, wurmte ihn immer noch sehr.

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"Aufstehen, Harry. Heute kommen eure Freunde zu Besuch, damit ihr trainieren könnt.", wurde Harry von einer sanften Stimme geweckt. Murrend schlug er die Augen auf und blinzelte, bis sich seine Sicht klärte. "Guten Morgen, Grandma.", nuschelte er verschlafen und setzte sich auf, um nach seiner Brille zu tasten und sie sich auf die Nase zu schieben. "In einer halben Stunde gibt es Frühstück.", rief Euphemia ihm noch zu, bevor sie aus dem Zimmer ging. Dann weckte Harry seine Freundin mit einem sanften, aber leidenschaftlichen Kuss. "Aufstehen, Liebling, in einer halben Stunde gibt es Frühstück.", flüsterte er Ginny zu, während sie die Augen öffnete und ihn kurz anlächelte, bevor sie ihn dann für einen Kuss zu sich hinunter zog. Irgendwann lösten sie sich voneinander und machten sich fertig, damit sie etwas essen und dann ihre restlichen Freunde begrüßen konnten. Als sie in die Küche kamen, doch es dort schon herrlich nach Kaffee und frischen Brötchen. Die beiden waren die letzten, die die Küche betraten, da alle anderen schon am Frühstücken waren. "Gibst du mir bitte mal die Marmelade?", fragte Emmeline an Ron gewandt. "Isch geb sie dir gleisch, warte kurz. Welsche möschtescht du denn?", fragte der Angesprochene mit vollem Mund. "Erdbeere." Ron nickte und wollte das gewünschte Gläschen zu Emmeline reichen, bekam jedoch einen Ellenbogen von Hermine in die Seite gerammt, wodurch ihm das Glas aus der Hand zu rutschen drohte. "Ronald! Nicht mit vollem Mund reden!", zischte Ron's Freundin, als das Glas auch schon mit einem Klirren auf dem dunklen Holztisch landete. "So ein Mist!", schimpfte Ron, der mittlerweile ausgekaut hatte, und sah Hermine böse an. Diese hob bloß die Schultern und machte ein entschuldigendes Gesicht. "Dir ist da was runtergefallen.", sagte eine Stimme hinter ihnen trocken und alle, die mit dem Rücken zur Tür saßen, drehten sich um. Ein grinsender Sirius trat nun vollständig in den Raum und setzte sich dazu. Kurz darauf folgten auch schon die restlichen Schüler und nach kurzer Zeit fanden sich alle in einem großen, hohen Raum wieder, der für Duelle wie gemacht schien. "So. Ich werde jetzt nicht lange um das heiße Kraut reden, sondern gleich zum Punkt kommen: Ihr werdet hier Duellübungen machen, das heißt, ihr habt zu tun, was ich euch sage. Wenn ihr etwas nicht verstanden habt, dann scheut euch nicht, nachzufragen. Ansonsten erwarte ich, dass ihr euer bestes gebt. Außerdem werden wir Fitnesstraining machen. Zum einen für die Ausdauer, damit ihr in einem Duell auch lange durchhaltet, zum anderen zur Kräftigung, damit man zur Not auch auf Muggelart eingreifen kann und zu guter letzt noch für die Magie, damit sich euer Magiepotential steigert und ihr nicht vor dem Gegner schwach werdet. Klar soweit?", fragte Fleamont mit autoritärer Stimme und seine Schüler nickten. "Also gut. Los geht's. Ihr lauft jetzt fünf Runden um das ganze Manor und kommt dann wieder hier her. Dann sehen wir weiter.", sagte James' Vater und die fünfzehn Freunde gingen hinaus, um ihre Aufgabe zu erfüllen.

Vielen Dank für die 3k Reads!❤

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