Kapitel 14: Der Streich
"Ich freue mich so, dass ich genau zu der Zeit gekommen bin, in der du und Mum euch nicht die ganze Zeit streitet.", sagte Harry am Abend, als sie alle schon in ihren Betten lagen, leise zu seinem Vater. "Ich freue mich auch. Du weißt nicht, wie lange ich ihr schon hinterherrenne.", lachte James. "Naja, Remus und Sirius hatten ab und zu mal was erwähnt...", sagte Harry grinsend. "Mum hat dich immer abgewiesen, weil sie dich arrogant fand. Und du hast sie immer auf die Palme gebracht, weil du sie so süß fandest, wenn sie wütend war.", neckte er seinen Vater. "Pff.", machte James. "Da wird man auch noch von seinem eigenen Sohn verspottet." "Tja, Krone, so ist das, wenn man sich Kinder anschafft." "Ach halt die Klappe, Tatze." "Er hat doch recht. Wenn du einen Sohn hast, musst du damit leben, liebes Krönchen.", lachte nun auch der Werwolf. "Ich bin voll deiner Meinung, Remus." "Frank, nicht auch noch du!", stöhnte James. Alle bis auf James lachten. "Hey Peter, was ist los? Du bist so still?", fragte Sirius auf einmal. "Er ist verliebt, Sirius, was erwartest du?", meinte Remus schmunzelnd. "Da hast du auch wieder recht. Remus, ist dir schon mal was aufgefallen?" "Dass wir die einzigen aus diesem Zimmer sind, die nicht in einer Beziehung oder verliebt sind? Ja, das ist mir aufgefallen.", erwiederte das Gehirn der Rumtreiber. "Dagegen müssen wir was unternehmen. Remus, wir müssen uns verlieben. Jetzt.", sagte Sirius so ernst wie möglich und das ganze Zimmer prustete los. "Der war gut, Sirius." Frank lachte unter Tränen. "Als ob du dich jemals verlieben würdest." "Das wäre wirklich das achte Weltwunder.", meinte der Hundeanimagus nachdenklich. "Naja, wie auch immer, lasst uns schlafen gehen." "Ja Harry hat recht, gute Nacht, Leute.", sagte James und legte sich ins Bett. Kaum hatte er die Augen geschlossen, war er auch schon eingeschlafen und träumt von einer Traumhochzeit mit Lily und ihm.
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Am nächsten Nachmittag stand eine Rumtreibersitzung auf dem Plan. Die vier Freunde schlossen sich in ihrem Schlafsaal ein, um ein paar neue Streiche zu planen. "Also, ich hab mir da so meine Gedanken gemacht...", fing Sirius an. "Oh nein, Tatze! Vergiss es! Ich will Lily nicht verärgern." "Genau aus diesem Grund, Krone, hab ich mir folgendes überlegt..."
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Im Gemeinschaftsraum saß der Rest der Freunde zusammen. "Ich hoffe, dass sie keinen schlimmen Streich planen, jetzt, wo ich angefangen habe, sie zu mögen.", meinte Emmeline. "Ja, ich würde James den Kopf abreißen, immerhin ist er Schulsprecher.", meinte auch Lily und schaute besorgt zum Jungenturm. Plötzlich hörte man lautes Geschrei. "DAS DU ES ÜBERHAUPT WAGST, SOWAS VORZUSCHLAGEN! DAS IST UNTER ALLER KANONE!", schrie James. "WIR SOLLTEN DICH VON DEN RUMTREIBERN VERSTOSSEN!" Besorgt sahen auch Harry und Ron auf, die bis eben Zauberschach gespielt hatten. "Was ist denn da los?", fragte Hestia erschrocken, die gerade in den Gemeinschaftsraum trat. "Die streiten sich wegen irgendwas.", meinte Alice schulterzuckend. "Aber keine Sorge.", fügte Frank hinzu. "Spätenstens heute Abend ist alles wieder gut." "Na, das wollen wir hoffen.", sagte Dorcas. Ein wenig Geschrei später knallte eine Tür. Alle Anwesenden zuckten zusammen. Dann stapfte Sirius die Treppe hinunter, gefolgt von James, Remus und Peter. Letzterer setzte sich zu den Anderen, während Remus kurz nuschelte: "Ich geh in die Bilbliothek." Sirius und James verschwanden Türenknallend aus dem Gemeinschaftsraum und kurze Zeit später sah man James auch schon auf seinem Besen an den Fenstern vorbei sausen. "Wo ist Sirius?", fragte Harry an Peter gewandt. "Wahrscheinlich wieder mal in der Küche um sich voll zu fressen.", meinte dieser abfällig. "Schatz, was ist überhaupt passiert?" "Wir haben jeder Streiche vorgeschlagen und irgendwann wollte Sirius Snape einen so gemeinen Streich spielen, dass Snape von der Schule fliegen würde. Da ist James laut geworden. Remus und ich standen im Kreuzfeuer. Remus hat versucht, James zu beruhigen und ich hab's bei Sirius versucht. Wir haben es nicht geschafft und uns dann auch noch zerstritten." "Ohh.", sagte Hestia und umarmte ihren Freund mitfühlend. Dieser grinste nur in sich hinein, denn alle schluckten den Köder, der das Wichtigste für ihren Streich war. Der Plan war nämlich folgender: Sie wollten so tun, als hätten sie sich wegen eines Vorschlags für einen Streich zerstritten. Einen Tag lang, der war morgen, wollten sie sich aus dem Weg gehen und völlig ignorieren. Nebenbei würden sie jeder alleine einen kleinen Streich spielen und zum Abschluss würde es ein großes Feuerwerk am schwarzen See geben. James würde allen Slytherins die Anziehsachen knallpink färben, sogar Slughorn würde etwas davon abbekommen. Außerdem wollte James Dumbledore's Bart grell - grün färben. Ob das funktionierte? Sirius wollte überall in der Schule Mistelzweige aufhängen. Wenn ein Mädchen darunter geriet, war es wie erstarrt und musste warten, bis es von einem Jungen geküsst wurde. Bei Jungs war es umgedreht. Dank Remus würde jeder Schüler gefärbte Haare bekommen. Die Slytherins in Gryffindorfarben (Was sich hervorragend mit ihrer Kleidung beißen würde), die Rawenclaws in Hufflepufffarben, die Gryffindors in Rawenclawfarben und die Hufflepuffs (So leid es ihnen auch tat) in Slytherinfarben. Die Lehrer würden von allem etwas bekommen. Sie würden einfach immer zwei kleine Längsstreifen auf dem Kopf der Lehrer in den Farben eines Hauses färben. Ein ganz schönes, buntes Durcheinander. Und er, Peter... tja. Er hatte vor, die Rünstungen und Statuen zu verzaubern, damit sie jeden grüßten oder ansprachen, der an ihnen vorbei lief. Es würde alles auf einmal passieren und einfach großartig werden. Natürlich würden auch sie, die Rumtreiber von den gefärbten Haaren betroffen sein, damit man sie nicht verdächtigte, was aber in Peter's Augen nichts brachte, da immer alle wussten, wer dahinter stand. Aber jedenfalls fanden sie es weitaus weniger schlimm, Blau - Bronzene Haare zu haben, als Grün - Silberne. Und, laut Sirius, passten seine Augen viel mehr zu den Farben Rawenclaws, als zu denen von Hufflepuff. Remus war zwar anderer Meinung gewesen, hatte sich aber gefügt, denn einem Hundeblick ala Sirius Black konnte niemand, außer Lily Evans wiederstehen. "Aber ihr werdet euch doch wieder vertragen, oder?", fragte Frank ein wenig besorgt. "Ich will nicht in einem Schlafsaal voller verrückter, zerstrittener Teenager schlafen.", fügte er jammernd hinzu, als die Antwort als ein Kopfschütteln ausfiel. "Ach komm, Schatz. Sonst schlafen wir im Raum der Wünsche.", schlug Alice grinsend vor. "Gute Idee." "Hey, und was ist mit uns? Wir müssen doch auch irgendwo schlafen.", meinte Harry entrüstet. "Tja, der Raum der Wünsche ist belegt. Ihr könnt ja hier unten auf den Sofas schlafen.", schlug Frank vage vor, doch man sah ihm an, dass er selbst nicht von seinem Vorschlag überzeugt war. "Wer will wo schlafen?" Ein verwirrter Sirius stand im Eingang des Gemeinschaftsraumes. "Kommst du mit an den See?", fragte Peter Hestia und die beiden verließen ihre Freunde. "Jetzt komm schon her, Schnuffel.", sagte Lily und verdrehte die Augen, da Sirius sich noch immer nicht bewegt hatte. "Was ist, wenn sie mich wirklich verstoßen?" "Werden sie schon nicht. Aber warum hast du sowas überhaupt vorgeschlagen?", fragte Lily. "Ich meinte es eher als Scherz, aber James hat es falsch verstanden." "Was war überhaupt dein Vorschlag?" "Glaub mir, Ginny, das willst du gar nicht wissen." "So schlimm?" Harry zog erstaunt eine Augenbraue hoch. Sein Pate nickte bloß. "Oh.", war die aufschlussreiche Erwiederung. "Es ist einfach alles so mies gelaufen." "Ach komm, Sirius. Bis heute Abend vertragt ihr euch doch sowieso wieder. Euch vier kann doch nichts trennen.", versuchte Frank, seinen Freund aufzuheitern, kam jedoch nicht weit damit. "Glaub mir, Frank. James meinte es richtig ernst. So sauer habe ich ihn nur erlebt, als Snape Lily... ihr wisst schon wie genannt hat." "Wie hat er sie denn genannt?", fragte Hermine neugierig. "Schlammblut.", sagte Harry leise zu seinen zwei besten Freunden und Ginny. "Oh."
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Am nächsten Morgen wachten alle wie gerädert auf. Das Abendessen und der Abend waren vor allem für die Jungs der Horror gewesen. Da die Rumtreiber sich die ganze Zeit ignoriert, oder gestritten hatten, waren sie auch dem entsprechend schlecht gelaunt. "Morgen Dad.", sagte Harry zu seinem Vater, der gerade aus dem Bad trat. "Morgen.", grummelte sein Vater zurück. "Leute, könnt ihr euch bitte wieder vertragen?", flehte Frank, der letztendlich doch im Schlafsaal übernachtet hatte, und warf die Hände in die Luft, um sich gleich darauf die Haare zu raufen. "Nur, wenn er sich entschuldigt.", stellte Sirius klar. "Ich soll mich entschuldigen?! ICH?! Du warst es doch, der überhaupt erst sowas beschissenes vorgeschlagen hat!", schrie James. Verzweifelt warf Frank Harry einen Blick zu. "Tu doch was!" "Was denn?" "Irgendwas." Da hatte Harry eine Idee. "Schweigezauber." Frank nickte und beide schossen gleichzeitig einen Silencio ab. Harry auf Sirius und Frank auf James. Als Ron aus dem Bad trat, prustete er los. Es war einfach ein zu komisches Bild, wie James und Sirius sich ohne Stimme angeschrien. Dann bemerkten sie, dass ein Schweigezauber auf ihnen lag und schlossen ihre Münder. "Ich glaube,Harry, Frank, den solltet ihr nicht vor dem Unterricht von ihnen nehmen.", sagte Remus belustigt. Von James und Sirius bekam er dafür nur zwei böse Blicke. Entschuldigend hob er die Hände und verschwand im Bad. "Danke Leute. Ich hätte das Geschrei keine Sekunde länger ausgehalten.", sagte Peter leise. "Alles gut. Ich gebe zu, es war ja auch eigennutz dabei." Ron grinste. "Das ist ja mal wieder typisch. Denkst immer nur an dich.", zog er seinen besten Freund auf. Dieser grinste nur und setzte sich wieder auf sein Bett. Während Ron und Harry noch weiter redeten und Frank ins Bad verschwunden war, grinsten sich die vier Rumtreiber an. Es lief einfach perfekt.
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Als die Freunde alle zusammen die große Halle betraten, brandete Applaus auf. Natürlich wusste jeder, dass die Rumtreiber schuld an der Kleidungsfarbe der Slytherins hatten, auch, wenn es dafür keinerlei Beweise gab. Und alle fünfzehn mussten ebenfalls lachen. Es war zu gut. Slughorn in knallpink und dazu noch alle Slytherins. Grinsend nahmen sie schließlich platz, als auch schon Avery, Mulciber und Snape wutschnaubend vor ihnen standen. "Macht. Das. Verdammt. Nochmal. RÜCKGÄNGIG!", schrie Mulciber außer sich vor Wut. James' Mundwinkel zuckten, ebenso die der anderen. Mulciber war einfach nicht ernstzunehmen, in seinen knallpinken Klamotten. Und zu allem Übel schwang Remus nun seinen Zauberstab, natürlich unauffällig, unter dem Tisch. Marlene war die erste, die nicht mehr an sich halten konnte. Prustend lachte sie los. Als alle, abgesehen von Mulciber, den Grund für ihr Lachen bemerkt hatten, lachte schließlich die ganze große Halle. Das Gryffindor - Rot biss sich einfach zu stark mit dem Pink der Umhänge. Aber auch die anderen Häuser blieben nicht verschont, was die Haarfarnen anging, ebenso wenig wie die Lehrer. "Grandios.", sagte Lily, während sie sich die Lachtränen aus den Augen wischte. Dass sie selber ebenfalls gefärbte Haare hatte, war ihr ziemlich egal, denn so Schlacht sah es ja auch gar nicht aus. Als einziger von den Rumtreibern sah James sehr betrübt aus. Also fragte Lily ihn, was ihm denn über die Leber gelaufen sei. "Dumbledore.", murrte James. "Ich wollte ihm den Bart in einem schönen, grellen Grün färben, aber er hat es wahrscheinlich bemerkt. Zumindest hat er nichts von dem Kürbissaft getrunken. Bei den anderen Lehrern wurden die Haare wahrscheinlich über den Kürbissaft gefärbt." Lily nickte. "Das hast du jedenfalls gut gemacht, egal, ob Dumbledores Bart gefärbt ist, oder nicht.", meinte sie. "Da wird Sirius es schwer haben, ranzukommen." "Naja, ich war nur das mit den Umhängen. Das mit den Haaren war ich nämlich nicht. Das muss irgendwer anderes gewesen sein." "Ach so? Du warst nur das mit den Slytherins?" "Ja." Überrascht nickte Lily und aß weiter. Währenddessen gratulierte Peter Remus leise zu seinem gelungenem Streich, denn offiziell waren sie ja noch zerstritten. "Danke, Peter. Aber ich muss sagen, ich freue mich auch schon auf die Mistelzweige und die Rüstungen. Das wird echt der Hammer." Peter nickte.
Nach dem Frühstück strömten alle Schüler aus der großen Halle zu den Klassenräumen. Doch plötzlich, auf dem Weg zu Zaubertränke, staute sich etwas. Die Rumtreiber, die mit ihren Freunden weiter vorne standen, sahen sofort die Ursache. Ein Mädchen aus Hufflepuff hatte sich unter einem Mistelzweig verfangen. Sie konnte nicht mehr, als einen Quadratmeter gehen. Erschrocken schrie sie auf, als man dann auf einmal noch eine Stimme hörte. "Du musst dich von einem Jungen freiküssen lassen." Alle suchten nach dem Verursacher der Stimme und sahen eine Rüstung, die sich auf sie zu bewegte. Nicht wenige schrieen auf. Dann trat ein Junge aus Rawenclaw vor. "Darf ich?", fragte er das Mädchen vorsichtig. Sie nickte. Also küsste er sie kurz und sie war frei. "Danke.", hauchte sie noch, bevor sie ihren Weg fortsetzte. An diesem Tag sollten noch einige Schüler zu spät kommen.
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"Guten Tag, Mylady." Lily zuckte zusammen. Suchend sah sie sich nach der Rüstung um, die nun in ihr Blickfeld trat. Höflich grüßte sie zurück und die Rüstung salutierte. "Wie ich sehe, befinden sie sich zweifellos in einer misslichen Lage..." Lily schnaubte. Missliche Lage war noch milde ausgedrückt. Sie hatte sich unter einem Mistelzweig verfangen. Ausgerechnet auf dem Weg zu Zauberkunst. Sie würde in ihrem zweitliebsten Fach (Zaubertränke konnte keiner toppen) zu spät kommen. Merlin, sie würde überhaupt zu ersten Mal zu spät kommen. "Wissen sie schon, wie sie sich befreien können?", ergriff nun die Rüstung wieder das Wort. "Ja. Und sie können mir glauben, sobald ich frei bin, werde ich diejenigen umbringen, die hierfür verantwortlich sind.", knurrte der Rotschopf. Ihr Gegenüber wollte gerade etwas erwiedern, als James um die Ecke gesprintet kam. Er blieb jedoch stehen, als er Lily erkannte. "Na da haben wir ja schon den ersten.", sagte diese wütend an die Rüstung gewandt. "Darf ich die befreien?" Charmant lächelnd trat James näher. "Du darfst. Aber ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist." "Warum?" "Weil ich dich, Black, Peter und Remus umbringen werde, sobald ich frei bin." "Oh. Dann sollte ich mich vielleicht doch in Richtung Zauberkunst bewegen und dich hier lassen?" "Nein, du Idiot. Jetzt befrei mich. Bitte." "Also schön." Seufzend trat James noch näher und legte seine Lippen auf ihre. Beide seufzten kurz, ehe sie sich lösten. "Danke.", sagte Lily und drohte, in James' Augen zu versinken, doch dann strafte sie sich. "Komm!", rief sie und rannte los, James folgte ihr, während er innerlich vor Glück platzen zu schien.
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Am Abend kam plötzlich eine Durchsage von Dumbledore. "Alle Schülerinnen, Schüler und Lehrer finden sich bitte unverzüglich am Schwarzen See ein." "Weißt du, was los ist?", fragte Hestia ihre beste Freundin. "Keine Ahnung, aber vielleicht hat es noch etwas mit den Streichen zu tun.", antwortete Lily schulterzuckend. "Ja, kann sein.", stimmte Alice ihr zu. "Was zur Hölle?!", entfuhr es Lily, als sie das Ufer des Sees erreicht hatten. Dort waren kleine Tische aufgestellt und ein riesiges Buffet. Als sich alle Schüler gesetzt hatten, trat James mit einem Sonorus - Zauber vor. "Liebe Schüler, ihr wundert euch sicherlich schon, was das ganze hier soll, oder?" Zustimmendes Gemurmel ertönte. "Nun, es haben wahrscheinlich alle hier mitbekommen, dass heute ein regelrechter Streichewettbewerb stattfand. Ich bitte nun die Schulsprecherin Lily Evans zu mir, damit sie den Gewinner verkünden kann." Stockend trat Lily vor. "Ich weiß doch gar nicht, von wem welcher Streich war.", flüsterte sie James zu. "Quietus. Sag einfach den besten Streich." Lily räusperte sich, ehe sie ebenfalls "Sonorus." flüsterte. "Nun ja. Vorneweg möchte ich sagen, dass ich mit dem ganzen Streichekram nichts zu tun habe und bis eben nicht mal wusste, dass ich irgendwas auswerten soll. Also am besten fand ich eindeutig den Streich der Haarfarben. Knapp dahinter ist der mit den pinken Umhängen. Auf Platz drei ist der Streich mit den Rüstungen und auf Platz vier der mit den Mistelzweigen. Eigentlich fand ich den ja am besten, aber wenn man selber drunter steht, ändern sich Meinungen schnell." Vereinzelt ertönte Gelächter. "Also James, wärest du so freundlich, uns mitzuteilen, wer welchen Streich geplant hat und ob sich die Rumtreiber endlich wieder vertragen?" James richtete kurz seinen Zauberstab auf seinen Hals und flüsterte: "Sonorus.", während Lily "Quietus.", sprach. Dann begann James, zu erklären. "Also erst mal: Der Streit war nur vorgetäuscht. Wir haben immer an einem Strang gezogen und ich glaube, dass wir uns so heftig streiten, wird nur ganz selten vorkommen. Wahrscheinlich sogar nie." Jetzt lachten alle und jubelten. Anscheinend war der Streit wohl der größte Streich gewesen. "Aber jetzt zur Auflösung.", rief James und langsam kehrte wieder Ruhe ein. "Den vierten Platz hat Sirius Black mit seinen Mistelzweigen erreicht. Den dritten Platz Peter Pettigrew, indem er die Rüstungen und Statuen verzaubert hat. Auf dem zweiten Platz liege ich, also James Potter mit den knallpinken Klamotten der Slytherins, an dieser Stelle entschuldige ich mich vielmals." Man hörte James an, dass ihm sein Streich keineswegs leid tat, aber das störte keinen, schließlich waren die Slytherins ziemlich unbeliebt. "Und der Sieger ist Remus Lupin mit den Haarfarben.", verkündete James schließlich. Alle jubelten. "Aber es ist noch nicht vorbei. Jetzt geht es erst richtig los. Heute Abend gibt es hier draußen Abendbrot. Und nachher noch eine große Überraschung." Applaus brandete auf und die anderen Rumtreiber gesellten sich zu Lily und James auf die provisorische Bühne. Dort verbeugten sie sich. Nachdem Dumbledore sich noch kurz für den unterhaltsamen Tag bedankt hatte, war das Buffet auch schon eröffnet. Es war eine sehr gelöste Stimmung und es wurde viel gelacht. So hatten die Rumtreiber ihr Ziel erreicht: Ablenkung schaffen, vom Krieg, der da draußen herrschte. Ablenkung von den Toden der Menschen, die einem nahe standen. Ablenkung von Voldemort und seinen Todessern. Später, nach einem wunderschönen Feuerwerk gingen schließlich alle zu Bett. Und auch Harry, der sonst immer mit Albträumen kämpfte, hatte in dieser Nacht keine.
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