Kapitel 4

(Ich entschuldige mich jetzt schon einmal für dieses Kapitel. Ich habe mich ein bisschen sehr vom BTS- Comeback inspirieren lassen... mehr sage ich dazu auch nicht, nur, dass dieses Lied perfekt zur Stimmung im unteren Teil des Kapitels passt - ich hab es dazu ja auch in Dauerschleife gehört - und dass ihr es euch unbedingt anhören müsst.)

"... und so hat Mittelerde für dieses Schuljahr seine besten Leute verloren." Eines musste man Jenni lassen, sie war schon immer sehr bescheiden gewesen.

"Ich bin mir sicher, sie trauern euch nach", beruhigte George sie grinsend.
"Die haben wahrscheinlich eine Party gefeiert, sobald wir weg waren", entgegnete Marina lächelnd und Mira schnaubte.
"Die kommen schreiend angerannt, sobald der nächste Größenwahnsinnige auftaucht, der sie umbringen will- sorry.", unterbrach sie sich mit einem schnellen Blick zu Kilian und mir. Ich schüttelte den Kopf.
"Ist schon okay, ich habe mich selber noch nicht daran gewöhnt." Mitleidige Blicke wurden ausgetauscht. "Es ist sooo klischeehaft!" Genervt seufzend ließ ich mich in meinem Sessel zurückfallen.

"Das ist deine einzige Sorge?", fragte Fred mich skeptisch beobachtend. Ich sah ihn empört an.
"Denkst du, ich will eine Mary Sue sein? Was ist denn das für ein Plot-twist? Welcher gestörte Autor würde heutzutage noch auf diese Vater- Geschichte zurückgreifen?!"
"Ich verstehe kein Wort", flüsterte George Johanna zu, die ihm nur auf die Schulter klopfte.
"Sie redet gerade hauptsächlich mit sich selbst", meinte sie und nickte zu mir, die sich, immer noch verärgert murmelnd, noch mehr an den Sessel kuschelte. Plötzlich sah ich auf.

"Denkt ihr, die Asen wissen, was hier abgeht?" Heimdall musste es ja wissen. Konnte der nicht irgendwie eine Nachricht schicken? Wussten bis jetzt nichts von eurer Existenz, bleibt uns bloß vom Leib oder so?
"Wahrscheinlich ist es besser, dass sie nichts wissen", meinte Philipp. Wir sahen ihn neugierig an.
"Stimmt...", gab Kilian ihm recht und sah mich an. "Sie sind nicht gerade Lokis glühendste Fans. Vielleicht würden sie uns mit Fackeln und Heugabeln verjagen?"
"Von wo denn?", fragte ich zurück. "Und seien wir mal ehrlich: Wir sehen Loki nicht einmal ähnlich. Wieso sollte irgendjemand vermuten, wir könnten ihm nacheifern wollen?"

"Ich habe eine Idee", begann Carina plötzlich. Alle sahen sie erwartungsvoll an. "Wir sind anscheinend alle noch nicht über das hinweg, was Morgoth uns letztes Jahr erzählt hat. Wir sollten dieses Jahr nutzen, um uns Gedanken darüber zu machen, was das für uns überhaupt bedeutet."
"Was es bedeutet kann ich euch sagen", unterbrach George sie. "Umbridge hasst Halbmenschen, seht zu, dass sie nichts von euch erfährt!"
"Das sowieso nicht." Carina schoss ihm einen genervten Blick zu. "Vielleicht können wir dann einmal mit Gandalf reden. Er weiß bestimmt eher, wie man Kontakt mit diesen Typen aufnehmen kann."

Es herrschte kurze Stille. "Meinetwegen", sagte Johanna schließlich. Auch alle anderen stimmten zu und wir saßen noch einige Minuten da, ohne zu reden, in Gedanken versunken.

"Aber, jetzt mal ehrlich-" Fred machte eine kurze Pause und sah uns alle nacheinander an. Gespannt warteten wir darauf, dass er weitersprach.
"-ihr habt einen Lehrer mit Lametta umwickelt?!"
Alles brach in Gelächter aus bei der Vorstellung Thranduils unter einem Haufen glitzernden Lamettas.
"Hätten wir gerne", berichtigte ihn Ebru lächelnd.
"Aber irgendwie wollte er nicht gehorchen und stillhalten", fügte Nico hinzu. 

Wir unterhielten uns noch eine Weile und ich guckte auf die Uhr. Es war noch ewig Zeit bis zum Abendessen. Und glücklicherweise hatten wir heute noch keine Hausaufgaben aufbekommen.
George hatte meinen Blick bemerkt. "Wir haben noch viel Zeit", sagte er in die Runde. "Wie wäre es, wenn wir beide euch die Umgebung zeigen?"
Johanna grinste. "Du meinst, den Verbotenen Wald?"
Gespielt unschuldig lächelte er sie an. "Wie kommst du denn darauf? Ich dachte an einen gemütlichen Spaziergang um den See."
"Wie langweilig." Jetzt grinste auch Fred. "Aber wenn ihr unbedingt wollt..."

Alle waren sofort Feuer und Flamme. Okay, alle bis auf eine.
"Aber draußen ist es kalt", jammerte ich, als Johanna mir liebevoll meine Jacke ins Gesicht warf.
"Du wirst es überleben."
"Bist du dir da sicher?", fragte ich mit zusammengezogenen Augenbrauen zurück. Sie seufzte nur.

Mein Bruder kam durch das Porträt in den Gemeinschaftsraum zurückgelaufen. "Da draußen steht so ein Typ, Sehun oder so-"

-in einer Bewegung war ich aufgestanden und hatte ihn zwischen die Rippen gepikst. "Hör auf damit."
"Da du ja sowieso schon stehst..." Ich drehte mich um. Fred hatte meine Jacke aufgehoben, die während meiner Aktion auf den Boden gefallen war, und hielt sie mir hin.

Äußerst widerwillig begab ich mich mit den anderen auf die Reise zum Nordpol.

So fühlte es sich zumindest an.

Echt jetzt.

"Was machen wir, wenn wir auf Spinnen treffen?", fragte Johanna, als wir vor dem dunklen Wald standen. Es regnete übrigens. Stark.
"Wir begrüßen sie natürlich." Während er redete, lief Fred voran.
"Wieso schenken wir ihnen nicht gleich noch Kekse?", murmelte Saskia, als wir ihm folgten.
"Nach dem was ich heute gehört habe, hätten die doch sowieso nicht bis hierher überlebt", entgegnete George breit grinsend. Die beiden schienen sehr viel Spaß dabei zu haben, gleich am ersten Schultag die Regeln zu brechen. 

Der Verbotene Wald war gar nicht so gruselig, wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte. Na gut, es war auch nicht der schönste Wald, in dem ich je gewesen war... aber er war lichter als erwartet und entgegen meiner Erwartungen gab es hier auch normale Tiere. Einmal scheuchten wir aus Versehen ein Reh auf, das so schnell wie nur möglich vor uns davonrannte.
"Kilian, das wäre die perfekte Zeit für ein Skulduggery Pleasant - Zitat.", soufflierte ich. Er drehte sich zu mir um.
"Und zwar welches?"
"'Ich habe diese Wirkung auf Frauen.'"

Saskia lachte, hörte aber sofort damit auf, als er sich zu ihr umdrehte, und sah ihn mit einem unschuldigen Lächeln an.

Wir liefen noch eine Weile im Wald herum und ich musste ehrlich zugeben, dass ich es genoss. Die Stille (zumindest gelegentlich), die Natur und... na ja, einfach die Freiheit. Wir waren noch nicht lange in Hogwarts gewesen, aber den ganzen Tag hinter den Schlossmauern zu verbringen war nicht gerade angenehm gewesen.

"Denkt ihr wir könnten es schaffen, uns ab und zu rauszuschleichen, um draußen zu schlafen?", fragte ich in einem ruhigen Moment.
"Wieso solltet ihr das wollen?" Die Zwillinge waren total perplex. Marina dagegen wusste genau, was in mir vorging.
"Es könnte schwierig werden... aber wir können es versuchen."

"Mal ehrlich... was habt ihr gegen euren Schlafsaal?", fragte Fred, immer noch ungläubig dreinblickend. Die Blicke, die wir untereinander tauschten, entgingen ihm.
"Nichts... wir sind es von Mittelerde gewohnt, ab und zu draußen zu schlafen", antwortete Philipp. Er sah Fred dabei nicht an, sondern starrte gedankenverloren vor sich in den Wald.

Das Schweigen, das den ganzen Rückweg über herrschte, war anders. Jeder schien in seine eigenen Gedanken versunken zu sein und die Versuche der Weasleys, uns abzulenken, schlugen allesamt fehl.

Als wir den Gemeinschaftsraum der Gryffindors betraten, war das Goldene Trio gerade dabei, sich auf den Sesseln am Feuer niederzulassen.

"Das ist meiner!", erklärte ich schnell und warf mich auf den Sessel, von dem ich mich vorhin hatte trennen müssen. Ron, der sich gerade hinsetzen wollte, sah mich verwirrt an, suchte sich dann aber einen anderen. Ich grinste glücklich und kuschelte mit einem Kissen.

"Wo wart ihr denn?", fragte Hermine verdutzt, als die anderen ihre tropfnassen Jacken aufhängten und sich dann zu uns gesellten.
"Wir haben sie ein bisschen auf dem Gelände herumgeführt", antwortete George grinsend. Ron schnaubte nur.
"Ich verstehe wirklich nicht, wie jemand freiwillig in diesen Wald gehen kann."
"Es gibt Schlimmeres", entgegnete Cara. Eine Zeit lang starrten wir gedankenverloren ins flackernde Feuer.

Mit der Zeit füllte sich der Raum immer mehr, hauptsächlich mit aufgeregten Erstklässlern, die gerade das Schloss erkundet hatten und jetzt ihre Freunde suchten, die irgendwo auf dem Weg verloren gegangen waren. Es war so schön ruhig... Genervt schloss ich die Augen und lehnte mich zurück.


"- mit oder nicht?" Seufzend drehte ich den Kopf und öffnete die Augen, um zu sehen, wer mich angestupst hatte. Johanna sah mich mit schief gelegtem Kopf an. "Die anderen sind schon vor."

Ich stand auf. Sofort schoss ein stechender Schmerz durch meinen Kopf. Stöhnend ließ ich mich wieder fallen. "Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist."

Meine beste Freundin, die wusste, wie ich war, wenn ich genervt und noch dazu von zu vielen Leuten umgeben war, nickte. "Wir bringen dir was zu essen mit. Vielleicht kannst du versuchen, ein bisschen Schlaf zu bekommen."

Als Antwort zog ich nur eine Augenbraue hoch, nickte aber schließlich (vorsichtig). "Danke."
"Danke mir, wenn das Essen den Weg bis hierher überlebt", entgegnete sie grinsend. Ich lächelte und sie verschwand durch das Porträt der fetten Dame nach draußen.

Begleitet vom beruhigenden Prasseln des Feuers, dem einzigen Geräusch im Raum, drehte ich mich zur Seite, ließ die Beine über die Armlehne hängen und nahm mein Kissen in die Arme. Kaum hatte ich die Augen geschlossen, merkte ich, wie mich der Schlaf überkam. Na endlich.


Schwarz. Alles war schwarz. Am Anfang war es beruhigend still. Dann konnte ich Geräusche hören, aber so gedämpft, dass sie fast nicht wahrnehmbar waren. Sie wurden schnell lauter und bald war es unerträglich. Ich konnte Schreie hören, verzweifelte, wütende, und auch solche, die ganz bestimmt nicht von Menschen stammen konnten. Plötzlich spürte ich, wie jemand an meiner Schulter rüttelte und riss die Augen auf.
"Komm schon, wir haben sie fast besiegt!", rief Haldir mir zu. Er schlug einem Uruk-Hai den Kopf ab und schnitt mit derselben Bewegung einem anderen die Kehle durch. Entschlossen hob ich mein Schwert, obwohl sich mein Arm anfühlte, als würde er gleich abfallen, und warf mich wieder in den Kampf.
Es schienen Stunden vergangen zu sein. Ich wusste nicht, wie viele Gegner ich schon erledigt hatte, und ich hatte auch keine Zeit mich umzudrehen. Denn die Zahl der Uruks wurde nicht kleiner. Im Gegenteil, sie schienen immer noch zahlreicher zu werden und ich war mittlerweile schon so oft fast gestorben, dass es praktisch ein Wunder war, dass ich noch lebte.
"NEIN!"
Ich schenkte den Uruks keine Beachtung mehr und drehte mich in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Legolas kniete auf dem Boden, neben Cara, die die Augen geschlossen hatte und sich nicht rührte. Bevor er die Chance hatte, das Geschehen zu realisieren, wurde der Elb von einem Orkpfeil getroffen und sank ebenfalls zu Boden. Fassungslos sah ich die beiden an, bis mir die Leiche daneben auffiel. Haldir, der mich vorhin noch ermutigt hatte, lag mit aufgerissenen Augen und einem Schwert im Bauch auf dem Boden.
Egal, wo ich hinsah, überall starben meine Freunde. Pippin warf sich vor Saskia, als ein Uruk sie erschlagen wollte. Sie war für einen Moment so geschockt, dass sie sich nicht bewegen konnte und prompt ebenfalls fiel. Tauriel und Philipp waren vom Feind eingekreist worden und, wie es aussah, nur zur Belustigung der Uruks noch am Leben.
Unfähig, auch nur einen Ton zu sagen, fiel ich mit aufgerissenen Augen auf die Knie. Plötzlich hörte ich ein schmerzerfülltes Keuchen hinter mir und fuhr herum.
Er stand über mir, einen Dolch in jeder Hand, und hatte die Zähne zusammengebissen. Ich griff nach meinem Schwert, obwohl mir klar war, dass es bereits zu spät war. Ich versuchte, mich auf meinen Tod vorzubereiten und sah ihm in die Augen. Dort fand ich jedoch nicht die Abscheu und den Hass, den ich erwartet hatte. Bevor ich es richtig erfassen konnte, öffnete er den Mund. Entgegen meiner Erwartungen kam auch kein sarkastischer Kommentar heraus. Er hustete, und Blut lief aus seinem Mundwinkel. Dann fiel er zu Boden. Ich konnte ihn nur anstarren.
Loki lag vor mir, ein Schwert ragte aus seiner Brust und mir wurde schlagartig klar, dass er gar nicht vorgehabt hatte, mich zu töten.

Erneut spürte ich, wie jemand an meiner Schulter rüttelte. "Komm schon, Nina!"
"Nein- nein, lass mich in Ruhe!", rief ich panisch, als ich wieder an Haldir dachte. "Ich will nicht sterben, lass mich- "
Plötzlich war es beunruhigend still und ich entschloss mich doch dazu, die Augen zu öffnen. Zu meiner Überraschung - und grenzenlosen Erleichterung - befand ich mich wieder im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Ich war vom Sessel gefallen und lag auf dem Boden, während Fred Weasley mich besorgt ansah.

Unsicher setzte ich mich auf und sah mich um. Wir waren alleine. Es konnte noch nicht mehr als eine halbe Stunde vergangen sein. Fred kniete sich neben mich und sah mir mit einem ungewöhnlich ernsten Gesichtsausdruck in die Augen.
"Ihr habt uns heute noch lange nicht die ganze Geschichte erzählt, oder?"
Ich brachte nicht mehr als ein Kopfschütteln zustande, aber mehr war auch nicht nötig. Er seufzte. Vorsichtig half er mir zurück auf den Sessel. Ich ließ mich erschöpft zurückfallen und sah ihn an. Da erst fiel mir auf, dass er ein Tablett auf den Sessel neben uns gestellt hatte.

Fred folgte meinem Blick. "Johanna meinte, du willst lieber hierbleiben... aber ich dachte, du hast vielleicht trotzdem Hunger."
Ich war ehrlich überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet. Deshalb hatte ich auch ein schlechtes Gewissen, als ich ihm beichtete, dass ich jetzt eigentlich wirklich keinen Hunger mehr hatte.

Zu meiner Überraschung grinste er nur und nahm einen der Teller vom Tablett, das ich mir bisher noch nicht genauer angesehen hatte. "Dann hab ich den ganzen Nachtisch wohl umsonst mitgebracht."
Sofort streckte ich fordernd beide Hände nach dem Teller aus.
"Ich dachte, du hast keinen Hunger?", fragte er gespielt überrascht.
"Ich brauche jetzt etwas, um mich aufzumuntern", behauptete ich. Dass ich immer Lust auf Süßigkeiten bekam, wenn ich traurig war, verschwieg ich ihm.

Wortlos drückte er mir den Teller mit verschiedenen Kuchenstücken in die Hand. Dann nahm er zwei Gabeln und den anderen Teller vom Tablett, stellte es auf den Boden und gab mir eine der Gabeln. Dann setzte er sich in den Sessel neben mir und begann zu essen. Ich starrte ihn an.
"Was?", fragte Fred nach kurzer Zeit. "Ich habe auch noch nicht gegessen."

Das Essen in Hogwarts war wirklich fantastisch. Ich versuchte, mir Zeit zu lassen und es zu genießen, aber ehe ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, war mein Teller schon leer. Ich sah auf und merkte, dass auch Fred aufgegessen hatte.
"Danke", sagte ich leise, während er die Teller wieder aufs Tablett stellte und es verschwinden ließ.
"Kein Problem, ich verlange auch eine Gegenleistung." Ich schnaubte und er musste lachen, wurde aber schnell ernst. Erwartungsvoll sah ich ihn an.

"Ich glaube euch nicht, dass der Kampf gegen Morgoth und Loki so unproblematisch war, wie ihr erzählt habt." Er schien sich nicht ganz sicher zu sein, wie er seine Gedanken formulieren sollte. Vermutlich war ihm sehr klar, dass unser Verhalten heute etwas damit zu tun hatte, ebenso wie mein Traum gerade eben.

Widerwillig schüttelte ich den Kopf. "Du musst aber versprechen, dass du es, außer George, niemandem weitererzählst." Mir war klar, dass er seinem Zwillingsbruder nichts davon verschweigen würde. Wir hatten allerdings bereits auf der Zugfahrt beschlossen, dass die ganze Geschichte lieber ein Geheimnis bleiben sollte.

Und so erzählte ich zum ersten mal die ganze Geschichte. Dass sich die Mittelerdler nicht freiwillig dazu entschlossen hatten, uns von der Bedrohung zu erzählen, sondern dass wir dafür erst bei einem Ausflug beinahe sterben mussten. Wie wir tatsächlich in Mithlond gewonnen hatten und unter welchen Verlusten uns das in Wahrheit gelungen war. Dass nicht einmal die Mittelerdler wussten, dass jeder einzelne von uns so mit den Folgen dieses Jahres zu kämpfen hatte. Sie konnten sich vermutlich denken, dass es da mehr gab, als wir erzählten. Aber dass es so schlimm sein könnte, daran hatten sie nicht gedacht. Immerhin waren sie Krieg gewohnt. Sie wussten nicht, dass viele schon seit unserem ersten 'Treffen' mit den Uruks Panikattacken gehabt hatten. Sie wussten auch nicht, dass kein einzelner von uns irgendetwas, das in Mithlond passiert war, vergessen konnte.

Wir hatten unser bestes getan, uns nichts anmerken zu lassen, damit sie nicht ihren Glauben daran verloren, ihr Mittelerde wiederzubekommen. Wir hatten jedes mal unseren Humor genutzt, um uns und andere von diesen Gedanken abzulenken und bisher waren wir so überzeugend gewesen, dass wir es sogar geschafft hatten, uns selbst glauben zu machen, dass der Kampf vorbei war. In Wahrheit aber führte jeder einzelne von uns ihn noch immer.

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