Willkommen in Hogwarts

Hallöchen, meine Lieben :) Ich wünsche euch allen einen schönen besinnlichen 2. Advent und habe auch das perfekte Geschenk für euch: ein neues Kapitel. Denn es geht wieder weiter und auch heute warten so einige Überraschungen auf unsere Amberle ;) Viel Spaß beim Lesen!

Liebe Grüße,
eure Hela

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Willkommen in Hogwarts

Am Tag der Abreise war Amberle so aufgeregt, dass ihr ganzer Körper kribbelte und sie die Nacht kaum hatte schlafen können. Heute würde sie nach Hogwarts fahren und ihr ersten Schuljahr als Hexe beginnen. Auch Artemis schien sich dessen bewusst zu sein, denn die Eule war selbst an diesem Morgen putzmunter und flatterte mit ihren Flügeln ein wenig im Käfig, woraufhin Amberle ein wenig grinsen musste.
,,Ja, gleich geht's los, du verrücktes Federvieh. Du tust ja schon fast so, als würdest du heute dein erstes Schuljahr antreten."
Die Eule piepste fröhlich vor sich hin und Amberle schüttelte lachend den Kopf. Dann rief ihr Vater auch schon von unten und die junge Hexe schnappte sich den Käfig samt Artemis, sowie ihre Jacke und eilte dann nach unten.
Ihre Eltern hatten ihr Gepäck schon ins Auto geladen und Andrew nahm seiner Tochter kurzer Hand den Käfig mit Artemis ab, den er auf der Rückbank verstaute. Dann stiegen sie alle ins Auto und begaben sich zum Londoner Bahnhof Kings Cross. Amberle sah aus dem Fenster und freute sich nicht nur auf die Reise nach Hogwarts, sondern auch auf das Wiedersehen mit Hermine.
Wie sie von ihren Eltern erfahren hatte, war Hermine offenbar auch eine sogenannte Muggelgeborene wie sie selbst, denn Andrew und Mary hatten die Eltern von Hermine in der Winkelgasse kennengelernt und sich mit ihnen unterhalten. Amberle war froh bereits jemanden zu kennen und sie hatte das Gefühl, dass sie und Hermine gute Freunde werden würden.
Ihr Blick fiel auf das Armband, welches ihr ihre Eltern zum Geburtstag geschenkt hatten und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Es würde natürlich komisch sein, zum ersten Mal für so lange Zeit von ihnen getrennt zu sein, doch es war, wie die beiden gesagt hatten: solange sie das Armband trug, waren sie bei ihr.
,,Bist du schon aufgeregt, Schätzchen?", unterbrach Mary das Schweigen und die Augen von Amberle leuchteten sofort auf.
,,Und wie. Ich bin schon so gespannt auf Hogwarts und wie es alles da sein wird."
,,Das glaube ich. Sicherlich findest du dort viele neue Freunde.", pflichtete Andrew bei und Amberle hoffte, dass er Recht hatte.
Hermine kannte sie ja bereits und auch Hagrid schien ganz in Ordnung zu sein, aber sonst würde alles in dieser Welt noch fremd und neu für die Junghexe sein. Und irgendwas sagte ihr, dass sie es mit dem Status Muggelgeborene nicht sonderlich einfach haben würde.

Als sie den Bahnhof erreichten und sich auf dem Weg zum Gleis machten, sah Amberle sich um. Es herrschte wildes Treiben überall und sie konnte kaum glauben, wie viele Menschen eigentlich mit dem Zug immer unterwegs waren. Aber vielleicht lag das auch daran, dass sie und ihre Eltern stets etwas zurückhaltend gelebt hatten und daher kaum auf Reisen waren. Warum das so war, wusste Amberle nicht genau. Nur, dass ihnen laut ihren Eltern für Reisen die Zeit fehlte.
,,Amberle!"
Die Gedanken von Amberle wurden unterbrochen, als jemand ihren Namen rief und sie erspähte Hermine, die mit ihren Eltern nur wenige Meter entfernt stand und ihr freudig zuwinkte. Sofort huschte wieder ein Lächeln über das Gesicht von Amberle und sie schob ihren Wagen samt Gepäck und Artemis rüber zu der Braunhaarigen und ihren Eltern.
,,Hallo, Hermine. Hallo, Mr. und Mrs. Granger.", begrüßte sie die Familie und Hermine fiel ihr kurzer Hand um den Hals.
,,Ich bin so aufgeregt und freu mich, dich wiederzusehen."
,,Ja. Ich freue mich auch Hermine."
Amberle musste ein wenig lachen und bekam nur am Rande mit, wie ihre beiden Elternpaare sich miteinander unterhielten. Allerdings konnte sie dem nicht lange ihre Aufmerksamkeit widmen, denn Hermine hatte auf einmal ihren bohrenden Blick aufgesetzt und warf ihr buschiges Haar zurück.
,,Mum und Dad haben mir erzählt, dass deine Eltern auch Muggel sind. Aber keine Sorge, ich habe mich bestens auf den Unterricht in Hogwarts vorbereitet und werde dir alles sagen, was du wissen musst.", versicherte Hermine ihr und Amberle grinste.
,,Davon bin ich überzeugt."
Natürlich war ihr nicht entgangen, dass Hermine offenbar sehr lernbegierig war und unter den Menschen würde man sie deshalb vermutlich als Streberin bezeichnen, doch Amberle störte es nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil. Mit Hermine an ihrer Seite hoffte sie, dass der Start in der magischen Welt nicht ganz so schwer für sie werden würde.
,,Bist du bereit? Wir müssen jetzt zum Gleis, sonst fährt der Zug noch ohne uns.", holte Hermine sie erneut in die Wirklichkeit zurück und Amberle nickte.
,,Ja. Von mir aus kann's losgehen."
,,Perfekt."

Was dann folgte war für Amberle kaum zu glauben, würde sie es nicht mit eigenen Augen sehen und doch, faszinierte es sie. Denn der Weg zum Hogwarts-Express führte geradewegs durch eine Mauer zwischen Gleis 9 und 10. Und als sie und Hermine nacheinander auf die Mauer zugerannt waren, hatte ein magisches Tor sie direkt zum Gleis des Hogwarts-Express' gebracht.
Amberle staunte angesichts dessen, was sich ihnen darbot. Der Zug war bereits startklar und unzählige Hexen und Zauberer stiegen ein, verabschiedeten sich von ihren Familien und es herrschte eine Stimmung am Gleis, wie Amberle sie nirgendwo anders je zuvor erlebt hatte. Hermine marschierte mit ihren Eltern vorweg und Andrew legte seiner Tochter eine Hand auf die Schulter, während er und Mary gemeinsam mit Amberle er Familie Granger folgten. Sie gingen direkt auf die Pagen zu und diese nahmen ihnen das Gepäck ab, woraufhin Amberle Artemis noch einen Eulenkeks zusteckte und der Eule versicherte, dass sie sich bald wiedersehen würden.
Dann ging sie mit ihren Eltern zu den Grangers, wo Hermine sich bereits von ihren Eltern verabschiedete. Amberle wurde bewusst, dass nun der Zeit des Abschieds gekommen war und sie wandte sich an ihre Eltern, die ihr bereits freudige, aber auch etwas traurige Blicke zuwarfen. Es würde das erste Mal sein, wo Amberle auf sich gestellt war und genau das wurde ihnen allen in diesem Augenblick bewusst. Mary kniete sich vor ihre Tochter und zog Amberle in eine Umarmung, während sie ihr über das braune Haar strich.
,,Pass gut auf dich auf, Amberle. Versprich mir, dass du dich nicht in Schwierigkeiten bringst, denn wer weiß schon, was diese Welt alles zu bieten hat.", meinte sie und Amberle nickte leicht.
,,Versprochen, Mum. Ich komm schon klar und außerdem bin ich ja nicht allein. Hermine ist auch noch da."
,,Das stimmt. Ich bin sicher, ihr werdet gute Freundinnen.", stimmte Andrew ihr zu und reichte Amberle ihr Handgepäck, nachdem diese sich aus der Umarmung ihrer Mutter gelöst hatte, ehe Andrew ihr einen Kuss auf die Stirn gab. ,,Ich wünsche dir ganz viel Spaß in deinem ersten Schuljahr, Kleines. Und schreib uns, wenn du angekommen bist.", fügte er noch hinzu und nun grinste Amberle.
,,Artemis wird es euch zukommen lassen."
Ihre Eltern tauschten einen kurzen Blick und Amberle kicherte. Ja, es würde schon ungewohnt sein, wenn die Post per Eule bei ihnen ankam, aber das machte es ja auch alles so aufregend und interessant. Als Hermine jedoch ihren Namen rief, verabschiedete Amberle sich noch einmal von ihren Eltern und folgte ihrer Freundin dann in den Zug. Sie winkten ihren Eltern noch einmal durch das Fenster zu, ehe hinter ihnen auch schon die Türen geschlossen wurden und sie sich auf die Suche nach einem Abteil begaben. 

Das war gar nicht so leicht, denn auch andere Schüler befanden sich auf der Jagd nach einem guten Sitzplatz und die beiden Mädchen hatten Mühe, sich durch die Gänge zu kämpfen. Als Hermine bereits ein kleines Stück vorging, wurde Amberle auf einmal von einem Schüler angerempelt, der sie fast über den Haufen rannte und einfach ignorierte, da er das Weite suchte. Amberle wollte ihm schon etwas hinterherrufen, als sie spürte, wie ihr Armband sich löste und zu Boden fiel.
Entsetzt sah sie zu dem Schmuckstück und wollte sich sofort darauf stürzen, was bei der Horde Schüler allerdings nicht so leicht war. Dann wollte sie sich schon bücken und danach greifen, als ihr jemand zuvor kam und das Armband vom Fußboden aufhob.
,,Das scheint dir zu gehören.", erklang eine Stimme und Amberle sah auf, während sie Erleichterung verspürte, dass das Geschenk ihrer Eltern nicht gänzlich verloren war.
,,Ja, vielen Dank. Es wäre schrecklich, wenn ich es...", setzte sie an und hielt kurz inne, als sie dem Finder ihres Armbandes in die Augen sah. ,,verloren hätte."
Amberle starrte den Jungen vor sich an und das Erste, was ihr an ihm auffiel waren seine sturmgrauen Augen, mit denen er sie nun prüfend musterte. Aber auch sein weißblondes Haar, welches ordentlich zurückgekämmt war, machte einen außergewöhnlichen Eindruck und er war ganz in schwarz gekleidet, während er auch schon seinen Umhang trug. Er schien in Amberles Alter zu sein und reichte ihr nun das Armband, welches Amberle entgegennahm, ohne den Blick von ihm abzuwenden.
,,Solltest besser drauf aufpassen, wenn es so wichtig ist. Manche Dinge können sehr schnell verloren gehen.", meinte er und sie nickte leicht.
,,Werde ich. Danke."
,,Dein erstes Schuljahr?", fragte er und erneut gab Amberle ein leichtes Nicken von sich.
,,Ja. Deins auch?"
Der Junge nickte nur und musterte Amberle mit einem ausdruckslosen Blick, was sie ein wenig irritierte. Er schien nicht gerade von der zugänglichen Sorte Menschen zu sein, die sogleich ihre Persönlichkeiten offenbarten. Und obwohl er etwas kalt und abweisend dadurch wirkte, so hatte Amberle das eigenartige Gefühl, dass mehr hinter dieser Fassade steckte und ihr Instinkt sagte ihr, warum auch immer, dass sie ihm vertrauen konnte.
,,Amberle, kommst du?", erklang die Stimme von Hermine und der Junge sah flüchtig über seine Schulter, ehe er sich wieder an Amberle wandte und hämisch grinste, wobei er seine perfekten weißen Zähne entblößte.
,,Beeil dich lieber, bevor deine Freundin noch eine Vermisstenanzeige aufgibt. Ich will nicht der Entführung bezichtigt werden, Amberle."
Die Art, wie er ihren Namen aussprach, jagte Amberle eine Gänsehaut über den Körper, doch dann zwang sie sich, den Blick abzuwenden und seiner Gesellschaft zu entfliehen. Sie murmelte noch ein letztes „Danke", ehe sie Hermine folgte, die offenbar ein Abteil für sie gefunden hatte und Amberle nun prompt mit sich zog.
,,Wo bist du denn gewesen? Ich hatte schon befürchtet, du hast dich verlaufen.", brachte Hermine hervor und Amberle sah sie etwas zerknirscht an.
,,Tut mir leid. Ich wurde aufgehalten."
Die braunen Augen ihrer Freundin musterten sie etwas irritiert, doch dann erreichten sie auch schon ihr Abteil und Hermine ließ Amberle den Vortritt, ehe sie die Tür hinter sich schloss und der Blick von Amberle fiel auf zwei Jungs, die in ihrem Abteil saßen und ihnen freundliche Blicke zuwarfen.
,,Hallo.", sagte der Eine und ehe Amberle etwas erwidern konnte, stellte Hermine ihr ihre Reisebegleiter vor.
,,Das sind Seamus und Neville. Auch ihr erstes Jahr in Hogwarts."

Amberle nahm es zur Kenntnis und nahm sich vor, sich mit den beiden Jungs etwas zu unterhalten, doch vorher begab sie sich mit Hermine kurzer Hand zu den kleinen Umkleiden des Zuges, wo sich die beiden Mädchen in ihre Schuluniformen, die aus Hemd, Bluse, Krawatte, Röcken und Kniestrümpfen bestanden, warfen und anschließend in ihr Abteil zurückkehrten. Dort warfen sie sich ihre Umhänge über und Seamus erzählte ihnen gefühlt seine ganze Lebensgeschichte, wobei er ihnen eröffnete, dass er ein Halbblut sei, da sein Vater ein Muggel und seine Mutter eine Hexe war. Neville erzählte ihnen, dass er aus einer reinblütigen Familie stammte, machte aber eher einen schüchternen Eindruck und Hermine gab schließlich zu, dass sie von Muggeln abstammte. Kurz darauf traute sich Neville dann doch wieder, etwas zum Gespräch beizutragen und warf einen neugierigen Blick auf Amberle, während er über die Kröte in seinen Händen strich, die allem Anschein nach Trevor heißen sollte.
,,Was bist du, Amberle?", fragte er zögerlich und die Hexe deutete kurzer Hand auf ihre Freundin.
,,Oh, ich kann mich mit Hermine zusammentun."
,,Also auch Muggelstämmig.", schlussfolgerte Seamus und Amberle nickte.
,,Ja."
,,Aber ihre Eltern sind wirklich toll. Ich habe sie in der Winkelgasse kennengelernt. Man merkt ihnen kaum an, dass sie Muggel sind, Amberle.", pflichtete Hermine bei, als plötzlich ihre Tür geöffnet wurde und eine Frau samt Servierwagen vor ihnen stand.
,,Ihr Lieben, etwas vom Servierwagen?"
,,Was gibt's denn?", wollte Amberle wissen und die Frau lächelte ein wenig, während sie einladend auf ihre kostbare Fracht deutete.
,,Oh, ich hab eine Menge, Liebes."
,,Du musst auf jeden Fall die Schokofrösche probieren, Amberle. Die sind wirklich gut.", riet Neville ihr und Amberle warf noch einen kurzen Blick auf die Süßwaren, ehe sie eine Entscheidung traf.
,,Okay. Dann...nehme ich vier Schokofrösche und probiere einen von diesen Lakritzzauberstäben."
,,Gerne."
Amberle bezahlte und die Servierdame reichte ihr die Süßigkeiten, ehe sie die Tür wieder schloss und zum nächsten Abteil wanderte. Unterdessen teilte Amberle die Schokofrösche unter sich und den anderen Drei auf und warf einen neugierigen Blick auf die gold-blaue Packung, während sie sich an Neville wandte.
,,Was ist das Besondere an diesen Fröschen, Neville?"
,,Man hat sie mit einem Zauber belegt, sodass sie lebendig wirken. Sind sie aber nicht. Im Grunde geht es aber sowieso nur um die Sammelkarten.", erklärte er und Amberle öffnete die Packung, woraufhin ihr fast der Schokofrosch ins Gesicht sprang, doch Hermine hatte ihren Zauberstab schon gezückt und murmelte etwas, woraufhin der Frosch erstarrte und dann essbereit war. Amberle legte ihn jedoch erstmal zur Seite und warf einen Blick auf die Sammelkarte ihrer Packung.
,,Oh, ich habe...Albus Dumbledore!"
,,Unseren Schulleiter.", meinte Seamus und Amberle sah ihn überrascht an.
,,Tatsächlich?"
,,Ja. Er gehört zu den mächtigsten Zauberern der ganzen Welt und er hat einst den mächtigen dunklen Magier Grindelwald besiegt.", kam es sofort von Hermine, doch Amberle runzelte die Stirn.
,,Grindelwald?"
,,Er war der größte schwarze Magier aller Zeiten. Zumindest...vor Du-weißt-schon-wem.", raunte Seamus ihr entgegen, während Neville neben ihm die Furcht förmlich ins Gesicht geschrieben stand.
,,Wobei ich mich gar nicht erst fragen will welcher von beiden schlimmer ist."

Er zitterte leicht bei seinen Worten und Seamus schüttelte daraufhin nur den Kopf, während Hermine etwas seufzte. Doch Amberle war nur noch mehr irritiert und warf ihren Gefährten Blicke der Unwissenheit entgegen.
,,Von wem redet ihr? Abgesehen von Grindelwald?"
,,Na, Der-dessen Name nicht genannt werden darf.", wiederholte Neville zögerlich, doch Amberle verstand immer noch kein Wort.
,,Verstehe. Keine Ahnung was du meinst."
,,Seinen Namen spricht man normalerweise nicht aus, aber...um dir auf die Sprünge zu helfen: die Rede ist von Voldemort! Er galt als bösartigster Magier, aber jetzt...ist er weg. Nachdem Harry Potter ihn in die Flucht geschlagen hat und dadurch zur Legende wurde. Echt unglaublich! Ein kleiner Junge, der den stärksten schwarzen Magier aller Zeiten überlebt...als Baby. Wüsste ich nicht genau, dass es wahr ist...dann würde ich es nicht glauben.", lieferte Hermine ihr schließlich und in diesem Moment erstarrte Amberle.
Ihre Erinnerungen kehrten zu dem Albtraum in der Nacht vor ihrem elften Geburtstag zurück. Darin hatte es einen Voldemort und einen Harry Potter gegeben, doch sie hatte es lediglich für einen irrsinnigen Traum gehalten. Aber allem Anschein nach, war es ein reales Ereignis gewesen, aber warum hatte sie davon geträumt? Zumal sie weder dem dunklen Zauberer Voldemort, noch diesem Harry Potter jemals zuvor begegnet war.
,,Amberle, alles klar bei dir?", fragte Neville, als er ihren Blick bemerkte, doch schnell fing sich die 11-jährige wieder und winkte ab.
,,Was? Ähm, ja. Es ist nur...schwer das alles auf einmal zu...verarbeiten. Ist sicher der Nachteil wenn man...muggelstämmig ist."
,,Ging mir zu Anfang genauso. Aber keine Sorge, ich werde dir alles Wichtige erzählen, Amberle.", versicherte Hermine ihr noch einmal und Amberle schenkte ihr ein Lächeln, ehe sie aus dem Fenster sah und wieder an ihren mysteriösen Traum denken musste. Ein Traum, der allem Anschein nach doch keiner gewesen war. Doch dann riss nach einer Weile die hysterische Stimme von Neville sie aus ihren Gedanken.
,,Sekunde, wo ist Trevor? Er war doch eben noch hier."
,,Ganz ruhig, Neville. Wir finden ihn schon. Sicher ist er nur auf Wanderschaft gegangen.", versuchte Amberle ihn zu besänftigen und Hermine erhob sich von ihrem Sitzplatz, nachdem im Abteil eindeutig die Abwesenheit der Kröte deutlich geworden war.
,,Wir sehen besser mal in den anderen Abteilen nach. Möglicherweise ist er ausgebüchst."
,,Gute Idee. Ich komme mit dir, Hermine. Vier Augen sehen mehr als zwei."

Also machten sich die beiden Mädchen kurzer Hand auf die Suche nach der verschwundenen Kröte von Neville. Die Jungs nahmen sich die andere Richtung vor und nachdem Amberle gemeinsam mit Hermine schon in einigen Abteilen nachgefragt hatte, erreichten sie ein anderes, wo zwei Jungs alleine drin saßen und Amberle klopfte leicht an die Tür.
,,Hey, Jungs. Entschuldigt bitte die Störung.", brachte sie hervor, als Hermine neben ihr auftauchte und direkt ihr Anliegen an die beiden Jungs richtete.
,,Ist hier zufällig eine Kröte? Ein gewisser Neville hat seine verloren."
,,Nö."
Der rothaarige Junge, der seinen Zauberstab in der rechten Hand hielt und eine Ratte auf dem Schoß hatte, zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Amberle musterte ihn und richtete dann ihren Blick auf seinen Begleiter. Dieser trug eine Brille, hatte schwarze Haare und hatte etwas an sich, was Amberle neugierig machte. Sie fühlte sich mit ihm auf eine eigenartige Weise verbunden und dieses Gefühl verunsicherte sie. Was hatte das nur zu bedeuten?
,,Oh, hier wird gezaubert. Na, dann lass sehen.", sprach Hermine auf einmal auffordernd an den Rotschopf, der auch sogleich zur Tat voranschritt und seinen Zauberstab auf die Ratte richtete.
,,Eidotter, Gänsekraut und Sonnenschein...gelb soll diese dumme fette Ratte sein."
,,Und das ist ein Zauberspruch gewesen? Nun ja, er ist nicht besonders gut, was? Ich selbst hab mich natürlich erst an ein paar einfachen versucht, aber die haben alle gewirkt. Ich zeig' euch mal einen.", brummte Hermine und setzte sich dem Schwarzhaarigen dann gegenüber, ehe sie ihre Stab zückte und auf sein Gesicht richtete, wobei er zusammenzuckte. ,,Oculus Reparo.", sprach Hermine und Amberle staunte nicht schlecht, als die Brille des Jungen nun wie neu aussah. ,,So ist es besser, stimmt's? Du liebes Bisschen...du bist Harry Potter! Ich bin Hermine Granger und das ist Amberle Harvey. Ach, äh...und du heißt?", sagte Hermine an den Rotschopf gewandt, der eine Ladung Süßigkeiten im Mund hatte und sich ihr mit vollem Mund unmanierlich vorstellte.
,,Ich bin Ron Weasley."
,,Sehr erfreut. Ihr zieht euch am besten eure Umhänge an. Wir werden wohl demnächst ankommen. Du hast Dreck auf der Nase, weißt du das? Sieht nicht schön aus...genau da.", richtete Hermine noch an Ron, ehe sie das Weite suchte.
Amberle starrte noch einen Moment ungläubig auf den Schwarzhaarigen, der offenbar dieser Harry Potter war, doch dann zwang sie sich Hermine zu folgen und nickte den beide Jungs noch kurz zum Abschied zu.
,,Hat mich gefreut, Jungs!"

Den Rest der Fahrt beschäftigte Amberle immer noch die Tatsache, dass Harry Potter wirklich existierte und sie in ihrem Traum dann ohne Zweifel den Mord an seinen Eltern gesehen hatte. Aber warum? Die Frage hatte sich in ihrem Gedächtnis eingebrannt und sie beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen. Natürlich würde es sicherlich nicht leicht werden, die Antwort darauf zu finden, aber sie wollte endlich wissen, was es mit diesem Traum auf sich hatte.
Allerdings rückte dies erstmal in den Hintergrund, als sie den Bahnsteig betraten, nachdem der Zug gehalten hatte. Die Finsternis der Nacht war über sie alle hereingebrochen und Amberle blieb an der Seite von Hermine, Neville und Seamus, als eine tiefe Stimme über sie alle hinweg ertönte.
,,Also schön, Erstklässler zu mir bitte."
Amberle hob den Blick und lächelte, als sie Hagrid erkannte, der mit einer großen Laterne vor ihnen Halt machte. Sie stellte sich mit Hermine dicht vor ihn, wobei sie prompt neben Harry und Ron landeten. Und während Ron staunend auf den Halbriesen vor sich starrte, lächelte Harry Hagrid zu und sofort wurde Amberle bewusst, dass die beiden sich offenbar kannten.
,,Hallo, Harry.", meinte Hagrid und der Schwarzhaarige grinste.
,,Hey, Hagrid."
,,Oh, und natürlich Hallo, Amberle.", richtete der Halbriese nun an die Junghexe und die nickte ihm höflich zu.
,,Hallo, Hagrid. Schön, dich wiederzusehen."
Hagrid lächelte ein wenig, ehe er die Erstklässler dann aufforderte ihm zu folgen. Und nur kurze Zeit später saßen sie alle in kleinen Booten, die über den See fuhren und direkt auf ein Schloss zusteuerten, was Amberle jeglichen Atem raubte und pures Erstaunen bei ihr auslöste. Hermine, die den Blick ihrer Freundin bemerkte, grinste und deutete dann vielsagend auf das Schloss, welches ohne Zweifel ihr Ziel sein würde.
,,Willkommen in Hogwarts, Amberle Harvey!"

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