Wie Phönix aus der Asche
Hallo, meine Lieben :) So, heute kommt ein ganz besonderes Kapitel für euch und zwar im Doppelpack. Die Spannung dürfte groß sein und es kommt noch so einiges auf euch zu. Deshalb will ich euch gar nicht lange auf die Folter spannen und wünsche euch ganz viel Spaß beim Weiterlesen :)
Liebe Grüße,
eure Hela
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Wie Phönix aus der Asche
Zutiefst erschüttert starrte Amberle schockiert nach oben, wo Albus Dumbledore durch den Todesfluch von Severus Snape niedergestreckt und in die Tiefe gestürzt war. Auch Harry neben ihr war in eine Schockstarre gefallen, denn dieser Vorfall warf die beiden Schüler vollkommen aus der Bahn. Ihr Schulleiter war soeben ermordet worden und zwar direkt vor ihren Augen.
Noch ehe sie diese schreckliche Tatsache realisiert hatten, stieß Bellatrix Lestrange einen hysterischen Freudeschrei aus und brannte das Mal von Voldemort mit ihrem Zauberstab an den ohnehin schon düsteren Nachthimmel. Dann setzte sich die Truppe von Todessern in Bewegung und stürmte die Treppen des Astronomieturms nach unten, wobei Draco von Snape mit sich gezerrt wurde.
Amberle konnte kaum atmen und war wie gelähmt, setzte sich aber automatisch in Bewegung, als Harry vor Wut den Todessern nachsetzte. Sie wusste, dass der Tod von Dumbledore auch ihn außer Fassung gebracht hatte und wollte verhindern, dass er sich blindlings ins Kreuzfeuer warf.
Wie in Trance folgte Amberle Harry nach unten und anschließend durch die Korridore. Sie wusste weder wohin sie liefen, noch was sie erwartete. Alles woran die 16-jährige denken konnte war Dumbledore. Seine letzten Worte hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt und noch immer hatte sie seinen Gesichtsausdruck vor Augen. Es hatte wie eine Mischung aus Verzweiflung, Entschlossenheit und Hoffnung ausgesehen und Amberle ein wenig verunsichert.
Sie war das Gefühl nicht losgeworden, dass Dumbledore ihr insgeheim etwas hatte sagen wollen und hatte nur nicht die Gelegenheit dazu gehabt. Aber darüber würde sie sich Gedanken machen, wenn sie die Truppe von Todessern erstmal erfolgreich aufgehalten hatten.
Noch immer konnte Amberle nicht fassen, dass Draco wahrhaftig ein Todesser war. Harry hatte mit seiner Vermutung von Anfang an Recht gehabt und Amberle war einfach zu blind gewesen, um es zu erkennen. Oder hatte sie es vermutlich erkannt und nur nicht wahrhaben wollen? Immerhin ging es um Draco und trotz seiner Taten, bestanden ihre Gefühle für den Slytherin nach wie vor.
Wie hatte Draco zum Anhänger von Voldemort werden können? Bislang hatte Amberle immer angenommen, dass Draco anders als seine Familie war und es auch inständig gehofft. Doch die Situation von eben gerade hatte das Gegenteil bewiesen, obgleich Amberle natürlich keineswegs entgangen war, dass Draco voller Furcht und Verzweiflung gewesen war. Nur änderte es leider nichts an der Tatsache, dass er darauf aus gewesen war, Dumbledore zu töten und Draco hatte immerhin den Todessern einen direkten Weg nach Hogwarts geebnet. Er hatte sie in die Schule gelassen und nur deswegen war Dumbledore nun tot. Gefallen vom Astronomieturm und für immer von ihnen gegangen.
Dunkel kamen Amberle die entfernten Worte der Prophezeiung wieder in den Sinn, die sie vergangenes Jahr befreit hatte. Sie hatte immerhin gesagt, dass jemand vom Blitz getroffenen Turm stürzen würde und dieser Jemand war Dumbledore. Die Prophezeiung hatte seinen Tod vorhergesagt und nun war er eingetreten. Sie hatte also in der Tat schon damit begonnen, sich zu erfüllen. Die Frage war nur, was sie noch alles prophezeit hatte und wie es mit dem Tod von Dumbledore zusammenhing.
Amberle zwang sich, ihre Gedanken an all das beiseite zu schieben und folgte Harry weiter durch die Korridore. Hogwarts war so düster wie niemals zuvor und es hatte sich eine eisige Kälte ins Innere des magischen Schlosses eingeschlichen. Jegliches Licht schien durch den Tod von Professor Dumbledore verloschen zu sein und es bereitete Amberle eine Gänsehaut.
Als sie an der großen Halle vorbeikamen, hielt Amberle inne und starrte erschüttert auf die einstigen Fensterscheiben. Diese waren zerbrochen und der Boden übersät mit ihren Scherben. Sofort fiel der Verdacht von Amberle auf Bellatrix Lestrange, denn die Tante von Draco war schließlich bekannt für ihre verrückte Ader und zweifellos war dies ein Akt des absoluten Wahnsinns gewesen.
Dann stach der 16-jährigen einer der Auroren ins Auge, der ein paar Meter von ihr entfernt am Boden lag. Schnell eilte sie zu ihm und stellte fest, dass er das Bewusstsein verloren hatte. Erleichterung überkam die junge Hexe allerdings, als sie seinen Puls noch fühlen konnte. Er war also nicht tot, sondern lediglich von einem Schockzauber getroffen worden.
Als Amberle wieder aufsah, hatte Harry das Schloss längst verlassen und war nach draußen verschwunden. Entweder hatte er die Zerstörung der Halle und den verletzten Auror gar nicht wahrgenommen oder er war so verbittert vor Zorn und Trauer, dass es für ihn in diesem Moment keine Bedeutung gehabt hatte.
Wütend fluchte Amberle auf und eilte den gleichen Weg nach draußen, wie es ihr bester Freund getan hatte. Sie ärgerte sich, dass sie ihn aus dem Augen gelassen hatte. Immerhin jagten sie hier Todessern nach und die waren zu allem fähig.
Während ihrer Verfolgung fragte sich Amberle, ob Dumbledore es geahnt hatte. Ob er gewusst hatte, was ihm bevorstand und, dass er diese Nacht nicht überleben würde. Zumindest schien er von Dracos Taten gewusst zu haben, denn dies hatte er dem Slytherin auf dem Astronomieturm selbst offenbart. Und Amberle fragte sich, weshalb Dumbledore Draco dann nicht aufgehalten hatte. Warum hatte er nichts gegen die Tatsache unternommen, dass man ihm nach dem Leben trachtete?
Fragen über Fragen häuften sich wieder einmal und Amberle kam es vor, als würden diese sie gnadenlos verfolgen. Sie hatte keine Chance, den ungeklärten Fragen zu entkommen und sie hefteten sich wie ein Schatten an ihre Fersen, der einfach nicht von ihr ablassen wollte. Wann würde endlich der Tag kommen, an denen Amberle sie lüften und der Wahrheit ins Gesicht blicken würde?
Dies rückte in den Hintergrund, als Amberle der erhellte Wald ins Auge stach. Rauch stieg empor und als sie auf den Hügel lief, stellte sie erschrocken fest, dass die Hütte von Hagrid in Flammen stand. Lodernd fraßen sie sich durch das Gestein und Holz, während sämtliche Todesser in die Flammen traten und im Feuer verschwanden. Doch dann erregte etwas anderes die Aufmerksamkeit von Amberle.
Denn Harry wurde von Snape durch einen Zauber zu Boden katapultiert und blieb liegen, während der düstere Professor auf ihn zuging. Sofort zog Amberle ihren Zauberstab und setzte sich in Bewegung. Snape hatte Dumbledore ermordet und er würde sicher nicht zögern, auch Harry zu töten. Immerhin hatte er jetzt sein wahres Gesicht offenbart und die Maskerade war endgültig gefallen. Auch Snape zählte zu den Todessern und würde sich mit Sicherheit das Ansehen von Voldemort zu eigen machen, indem er Harry endgültig aus dem Weg räumte.
Amberle ignorierte die Tatsache, dass Draco ebenfalls noch vor Ort war und hatte nur ihren ehemaligen Lehrer im Visier. Dieser hatte sich leicht über Harry gebeugt und sagte ihm irgendwas, das die Hexe aber nicht verstehen konnte. Als Snape sich dann samt Draco aus dem Staub machen wollte, machte die 16-jährige Gryffindor schließlich auf sich aufmerksam.
,,Snape! Sie hinterhältiger Verräter!"
Voller Wut fauchte Amberle den Hauslehrer von Slytherin an, der sich zu ihr umdrehte und wieder einmal keinerlei Reaktion auf ihren Ausbruch zeigte. Ausdruckslos sah er zu ihr, während Amberle den Hügel herunter kam und nur am Rande nahm sie den schockierten Blick von Draco wahr. Ihr Ex-Freund spielte in diesem Moment keine Rolle mehr, denn es galt zunächst erstmal, den Mörder von Dumbledore zu fassen und Amberle machte keinen Hehl daraus, dass sie den verräterischen Professor für eine grausame Tat verachtete.
,,Ich werde Sie eigenhändig...", setzte sie an und hob bereits ihren Zauberstab, als mit einem Mal ein Ruck durch den Körper von Amberle ging.
Die junge Hexe hielt abrupt inne und verspürte urplötzlich einen gewaltigen Kopfschmerz, der sie zwang, ihren Zauberstab fallen zu lassen und mit beiden Händen umfasste Amberle ihren Kopf, während sie einen Schmerzensschrei ausstieß.
Es war ein Szenario, wie Amberle es niemals zuvor erlebt hatte. Ihr ganzer Körper schien mit einem Mal zu rebellieren und sie brach unter den Schmerzen zusammen, die sich wie Feuer in ihrem Inneren ausbreiteten. Stimmen, Bilder und Machtwellen durchzuckten ihren Geist und machten es Amberle unmöglich, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Sie spürte lediglich noch den kalten Waldboden unter sich, da sie durch die unerträglichen Schmerzen zu Boden gegangen war.
Deshalb wusste Amberle auch nicht, ob die folgende Konversation der Wahrheit entsprach oder lediglich ihrer Einbildung entsprang, da in diesem Moment sämtliche Kontrolle über ihre Sinne die Hexe vollkommen verließ.
,,Was passiert mit ihr?", glaubte sie Draco zu hören, der von Snape ungeduldig angeherrscht wurde.
,,Etwas, das weder du noch ich aufhalten können. Komm jetzt."
Zuletzt sah Amberle nur noch Professor Dumbledore vor sich, der von dem Astronomieturm in die Tiefe stürzte, bevor sie unter den quälenden Schmerzen das Bewusstsein verlor und in einen Ozean der Finsternis abtauchte.
Draco vergaß in diesem Moment die Tatsache, dass er sich unter Todessern befand und eilte zu der bewusstlosen Hexe, die nun reglos am Boden lag. Hektisch griff er nach ihrem Handgelenk und versicherte sich, dass der Puls nicht verstummt war. Zu seiner Erleichterung war er noch intakt und auch die Atmung von Amberle bewies, dass sie lediglich ohne Bewusstsein war.
Als Draco noch einen zufälligen Blick auf den Unterarm von Amberle warf, stellte er fest, dass sich dort golden schimmernde Venen unter der Haut abzeichneten. Die Adern zogen sich wie Lava unter der Haut durch und Draco hatte keine Ahnung, was es damit auf sich hatte. Es bereitete ihm Sorgen und er zerbrach sich den Kopf darüber, in was für einem Zustand Amberle sich befand.
Snape, der die verbliebenen Todesser bereits durch das Feuer in Hagrids Hütte gescheucht hatte, schritt mit schnellen Schritten zu seinem Patensohn und warf selbst einen kritischen Blick auf die bewusstlose Amberle. Und auch ihm entgingen die goldenen Venen nicht, was ihm signalisierte, dass es höchste Zeit war, diesen Ort zu verlassen. Denn im Gegensatz zu Draco wusste Snape genau, was diese goldenen Adern signalisierten.
,,Was hast das zu bedeuten?", brachte Draco leicht panisch hervor, während er zu Snape aufsah und dieser war in akuter Alarmbereitschaft.
,,Dumbledore ist tot. Der Bann ist gebrochen und wir müssen jetzt von hier verschwinden."
,,Ich kann sie doch nicht einfach hier liegen lassen.", widersprach Draco seinem Paten, doch dieser funkelte ihn energisch an.
,,Das musst du. Wir haben nicht viel Zeit und du willst nicht hier sein, wenn unsere kleine Hexe wieder zu sich kommt, glaub mir. Wenn sie aufwacht, müssen wir verschwunden sein."
,,Warum? Was ist mit ihr?"
,,Keine Zeit für Erklärungen. Jetzt komm schon."
Hektisch eilte Snape Richtung Hütte und wandte einen Zauber an, um das Feuer in Schach zu halten. Draco zögerte noch kurz und griff dann in die Innentasche seines schwarzen Anzugs, wo er die Brosche hervorzog, die Amberle ihm letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte. Wehmütig betrachtete er das Schmuckstück ein letztes Mal, ehe er es Amberle in die rechte Hand legte und diese sorgfältig schloss. Draco sah auf die bewusstlose Hexe herab und nutzte die Gelegenheit, um ein paar letzte Worte an Amberle zu richten. Wohl wissend, dass er sie vermutlich niemals wiedersehen würde.
,,Ganz egal, was passiert...ich liebe dich. Vergiss das nie. Leb wohl, Amberle. Und bitte...verzeih mir."
Draco legte noch kurz seine rechte Hand an die Wange von Amberle, ehe er sich selbst zwang, sich endgültig von ihr loszureißen. Alles in ihm wehrte sich gegen diesen Entschluss, doch er hatte keine Wahl. Er konnte unmöglich bleiben und Amberle würde von nun an nichts als Verachtung für ihn empfinden. Sie standen von nun an auf verschiedenen Seiten und ihre gemeinsame Zeit war endgültig vorbei.
Widerwillig ließ Draco Amberle zurück und eilte zu Snape, der ungeduldig auf ihn wartete. Als sein Patensohn ihn erreichte, schritt Snape voran ins Feuer, welches sie auf direktem Wege zurück nach Malfoy Manor bringen würde. Ein letztes Mal sah Draco zurück und das erschütternde Bild brannte sich in sein Gedächtnis ein.
Hogwarts war von Finsternis umhüllt, das dunkle Mal von Lord Voldemort prangte am Nachthimmel und vor der brennenden Hütte lagen Amberle und Harry im Gras. Wenn sie aufwachten, würden sie alle verschwunden sein und der Krieg hatte heute Nacht seinen Anfang genommen.
Mit dieser Gewissheit trat Draco selbst ins Feuer ein und sein letzter Gedanke galt Amberle, als er durch den Portschlüssel von den Füßen gerissen wurde und seine Vergangenheit hinter sich lassen musste.
Stille. Nichts als Stille umgab Amberle in der endlosen Leere, als die Hexe langsam zu sich kam und verwirrt umsah. Sie lag wie erschlagen am Boden und wusste zunächst nicht, wo sie war und was sie hergebracht hatte. Nur mit Mühe konnte sich Amberle aufrappeln und als sie wieder auf ihren Füßen stand, kehrten mit einem Schlag die Erinnerungen an den letzten Augenblick zurück, bevor sie das Bewusstsein verloren hatte.
Irgendwas hatte sie in die Knie gezwungen und ihren ganzen Körper förmlich in Flammen versetzt. Zumindest hatte es sich in ihrem Inneren so angefühlt und Amberle sah an sich herab, während sie ihren Körper abtastete. Sie suchte nach etwas, das all dies verursacht haben könnte, wurde aber nicht fündig. Es war genauso verschwunden, wie es gekommen war-wie aus dem Nichts.
Leicht verstört und ziemlich verwirrt, betrachtete Amberle nun ihre Umgebung. Sie schien ein weiteres Mal in der ominösen Leere gelandet zu sein, doch diesmal fühlte es sich anders an und die Hexe hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte. Und ebenso wenig hatte sie eine Ahnung, was ihr gerade widerfahren war.
,,Was zum...bin ich tot?", brachte die Hexe verwirrt hervor, als mit einem Mal eine andere Stimme zu ihr durchdrang.
,,Nein. Nur ohne Bewusstsein."
Verdutzt drehte sich Amberle um und stand einem Mann gegenüber, der ihr im ersten Augenblick fremd erschien. Aber dennoch hatte er etwas Vertrautes an sich. Sein Haar war kastanienbraun, genau wie sein kurzer Bart, er trug einen dunklen Mantel und er rang sich zu einem zaghaften Lächeln durch.
,,Aber das macht es mir zumindest möglich mit dir zu kommunizieren. Du siehst verwirrt aus. Erkennst du mich nicht?", fügte er noch hinzu, doch Amberle wusste ganz genau, wen sie da vor sich hatte.
,,Dumbledore."
Dieser schmunzelte nun und nickte zustimmend.
,,In der Tat, ja. Nur einige Jahre jünger. Ich dachte, ich trete dir am besten in dieser Form gegenüber."
Es war die jüngere Version von Albus Dumbledore, die Amberle gegenüberstand und die Hexe sah sich ein weiteres Mal verunsichert um. Denn sie konnte sich immer noch keinen Reim auf all dies hier machen. Zumal sie erneut von einer Welle Bilder überrollt wurde, die vor ihrem inneren Auge aufblitzten und sie spürte wieder, wie etwas ihren gesamten Körper durchzuckte, woraufhin sie instinktiv ihren Kopf umfasste.
,,Was geht hier vor sich?", fragte Amberle entsetzt und versuchte gefasst zu bleiben, als Dumbledore ihr eine Erklärung lieferte.
,,Mein Tod hat die Blockade gebrochen, die ich zu deinem eigenen Schutz errichtet habe. Sie wurde schon durch meine Krankheit schwächer, aber erst mein Tod hat sie vollständig beendet, da sie an meine Lebenskraft gebunden war. Tut mir leid, dass du das mit ansehen musstest. Ich wünschte, ich hätte es dir ersparen können, wo du doch schon so viel Leid ertragen musstest."
Der Blick von Dumbledore war mitfühlend und Amberle hatte Mühe, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Ihre Gedanken und Gefühle waren ein einziges Chaos und die Verzweiflung drohte, ein weiteres Mal aus der jungen Hexe herauszubrechen. Ihre Hände krallten sich in ihre langen dunklen Haare und Amberle ging ein wenig in die Hocke, um die Wucht der Flutwelle an Bildern einzudämmen.
,,Was passiert mit mir?"
,,Deine Erinnerungen werden jetzt nach und nach alle zurückkehren, sowie auch deine Fähigkeiten. Es kann etwas überwältigend sein, aber du wirst damit fertig. Denn ich weiß, dass du stark genug bist, das durchzustehen. Du warst schon immer stärker als ich. Du kannst alles schaffen, was du willst...wenn du nur an dich glaubst. Und ich glaube an dich...das habe ich immer getan."
Amberle sah zu Dumbledore auf und dieser wollte ihr helfen, konnte es aber nicht. Dieser Prozess war unumgänglich und das wussten sowohl er, als auch Amberle. Die 16-jährige zwang sich dazu, sich selbst zu beruhigen und wusste, dass sie das durchstehen musste. Auch wenn es ihr eine unglaubliche Angst einjagte, so entschloss sie sich dazu, es mit Fassung zu tragen und Stärke zu zeigen.
Deshalb rappelte sich Amberle nun langsam wieder auf und sah gefasst zu Dumbledore. Dieser warf ihr ein Lächeln zu, ehe er ein paar Schritte auf Amberle zuging und ihr für einen kurzen Moment die rechte Hand an ihre Wange legte.
Amberle spürte, wie Geborgenheit, Zuversicht und Vertrauen durch diese Berührung ausgelöst wurden und die Verbindung zwischen Dumbledore und ihr war stärker als jemals zuvor. Und sie nahm noch mehr zu, als Dumbledore den letzten Abstand zwischen ihnen überbrückte und die junge Hexe in eine Umarmung zog.
,,Ich bin so stolz auf dich, Amberle. Du bist schon so weit gekommen und hast mich nie enttäuscht. Ich liebe dich...mehr als alles andere. Das habe ich immer und werde ich auch immer.", sagte er leise zu ihr, ehe er die Umarmung wieder löste und das Gesicht von Amberle umfasste, der Tränen über die Wangen liefen. ,,Du verstehst es noch nicht, aber das wirst du. Nur eins muss ich dir noch sagen: die Dinge...sind nicht so, wie sie scheinen, Amberle. Wenn du das Böse besiegen willst, dann musst du mir vertrauen. Du musst dir selbst vertrauen und darauf, was du bist."
Dumbledore sprach die Worte mit ruhiger Stimme und Amberle spürte, wie alles in ihr endlich nach der ersehnten Antwort auf all das hier schrie. Sie wollte endlich die Wahrheit wissen. Wissen, warum all dies hier geschah und warum ausgerechnet sie im Zentrum von alldem stand.
,,Und was bin ich?"
Erwartungsvoll hielt sie ihren Blick auf Dumbledore gerichtet. In dessen Augen sah sie Freude, Hoffnung und auch ein gewisses Maß an Trauer, doch seine Antwort stellte all dies in den Schatten. Und die Offenbarung traf Amberle im gleichen Moment, wie ihre eigene Erkenntnis, als sämtliche Erinnerungen mit einem Schlag zu ihr zurückkehrten.
,,Der wiederkehrende Phönix. Aber allen voran bist du...eine Dumbledore."
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