Voldemort schlägt zurück
So, meine Lieben :) Das brandneue Kapitel erwartet euch und wir nähern uns dem Ende von Jahr 5. Heute und Sonntag geht's nochmal weiter, bevor ich mich dann erstmal in den Urlaub verabschiede. Deshalb wünsche ich euch jetzt viel Spaß beim Weiterlesen ;)
Liebe Grüße,
eure Hela
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Voldemort schlägt zurück
Erschrocken riss Amberle die Augen auf, als sie mit einem Schlag in die Wirklichkeit zurückkehrte. Die Leere um sie herum und auch ihr anderes Ich waren verschwunden, während die junge Hexe spürte, wie allmählich ihre Kräfte zurückkehrten. Den Todesfluch abzuwehren hatte sie eine Menge Kraft gekostet und noch immer konnte Amberle kaum glauben, dass es ihr wahrhaftig gelungen war, Sirius vor dem Tod zu bewahren.
,,Amberle! Alles okay?"
Die Stimme von Hermine riss Amberle aus ihrer Starre und sie zuckte leicht zurück, als sie ihre beste Freundin vor sich entdeckte. Doch statt ihr zu antworten, kämpfte sich Amberle auf die Beine und sah sich hektisch um.
,,Was ist passiert?"
,,Ähm, naja...du hast diese unglaubliche Todesfluch-Stopp-Nummer abgezogen und bist umgefallen. Bellatrix ist völlig ausgerastet und hat Sirius leicht verletzt. Harry ist ihr dann hinterher in die andere Halle. Wie zum Teufel hast du das gemacht, Amberle?", kam es von Ron, doch die Hexe winkte ab.
,,Keine Ahnung. Das klären wir später. Ich muss jetzt Harry finden. Ihr bleibt hier und rührt euch nicht vom Fleck."
Ohne auf eine Antwort zu warten, machte sich Amberle auf den Weg in einen der Gänge und hoffte, dass ihre Freunde auch wirklich dort verbleiben würden. Bevor sich Amberle jedoch auf die Suche nach ihrem besten Freund machte, lehnte sie kurz an der Steinwand und umfasste ihren Zauberstab mit der rechten Hand. Mit ihrer linken griff sie schließlich in ihre Jackentasche und zog die Kristallkugel hervor, welche die Prophezeiung über Harry und Voldemort beinhaltete.
Es war ein riskanter Plan gewesen, aber das Täuschungsmanöver war aufgegangen. Denn in der Halle der Prophezeiungen hatte Amberle sich eine beliebige Kugel geschnappt, deren Licht schon längst erloschen war. Mit einem einfachen Desillusionierungs-Zauber hatte sie Lucius Malfoy glaubhaft vermittelt, dass Harry noch immer die Prophezeiung hatte, während die echte schon längst bei ihr gewesen war. Nicht einmal Harry hatte gemerkt, wie Amberle die echte Kugel gegen eine falsche ersetzte, als sie seine Hand ergriffen und diese mit dem Zauberstab gestreift hatte. Aber ihr Plan war aufgegangen und nun ahnte Amberle, dass ihr der schwierigste Teil noch bevorstand.
Denn sie spürte eine dunkle Präsenz, die alle Todesser in den Schatten stellte und umfasste die Kugel etwas fester. Dann ging sie den Gang entlang und kam wieder in der großen Empfangshalle heraus, wo sie kurz innehielt und nicht schlecht über das staunte, was sich ihr darstellte.
Der Boden war übersät mit Glassplittern und das Banner von Fudge zerfetzt. Lord Voldemort persönlich, so düster und kalt, wie ihn alle stets beschrieben, stand in der Halle und Amberle musterte den dunklen Zauberer. Seine hochgewachsene blasse Gestalt war in ein pechschwarzes Gewand gehüllt, welches bis zum Boden reichte und in seiner rechten Hand hielt er seinen Zauberstab, der große Ähnlichkeit mit einem Knochen besaß. Sein Kopf war kahl und leichenblass, doch die größte Abscheulichkeit bot sich in der fehlenden Nase dar, die durch zwei Schlitze ersetzt worden war, welche Amberle an eine Schlange erinnerten.
Vor ihm auf dem Boden lag Harry und wirkte sichtlich erschöpft, während er von niemand anderem als Dumbledore abgeschirmt wurde. Seltsamerweise überraschte es Amberle keineswegs, ihren Schulleiter hier zu sehen. Sie war überzeugt, dass der Orden ihre Nachricht erhalten und sie auch an Dumbledore weitergeleitet hatte, der Harry daraufhin zu Hilfe geeilt sein musste. Das war die einzig logische Erklärung dafür. Und obwohl Amberle sich sehr wohl bewusst war, dass Dumbledore mit allen Mitteln hatte verhindern wollen, dass die folgenden Ereignisse nicht eintraten, so wusste Amberle auch, dass dies der richtige Weg war. Ihre Vision hatte es ihr offenbart und auch ihr Instinkt ermutigte die Hexe dazu, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen.
,,Du bist so töricht töricht, Harry Potter. Deshalb wirst du auch alles verlieren.", höhnte Voldemort soeben seinem Erzfeind entgegen, der noch immer am Boden lag, als Amberle schließlich auf sich aufmerksam machte.
,,Das glaube ich weniger."
Voldemort drehte sich überrascht um und sah auf die junge Hexe, die in der rechten Hand ihren Zauberstab und in der linken die Prophezeiung hielt. Seine blassen Augen, die einen rötlichen Schimmer besaßen, beäugten Amberle kritisch und auf seinem Gesicht zeichnete sich deutlich Verwunderung ab. Doch Amberle hob nur die Prophezeiung etwas an und warf dem dunklen Zauberer einen herausfordernden Blick zu.
,,Suchst du etwas, Tom Riddle?"
,,Wer bist du?", fragte er kalt, doch Amberle verspürte keine Angst vor ihm.
,,Habe ich dir doch bereits in deiner Vision gesagt: ich werde dein schlimmster Albtraum sein."
Sie wusste nicht, weshalb es ihr keine Scheu bereitete, Lord Voldemort so frontal gegenüberzustehen und alles in ihr widerstrebte sich, ihn bei seinem selbst ernannten Titel zu benennen. Stattdessen machte Amberle mit der Andeutung auf seine wahre Herkunft ihren Standpunkt mehr als deutlich und erweckte damit den Zorn des Dunklen Lords.
,,Du bist doch nur eine naive kleine junge Hexe, die nicht weiß, mit wem sie es zu tun hat. Es ist sehr unklug und dumm, sich mir in den Weg zu stellen.", fauchte er, woraufhin Amberle einen weiteren Schachzug ausspielte.
,,Apropos dumm. Weißt du, eine Sache finde ich durchaus interessant. Da machst du dir die ganze Mühe mit der falschen Vision als Täuschungsmanöver und lässt deine Clique von unmoralischen Todessern auf Teenager los, nur um an diese kleine Kugel zu kommen. Ich bin zwar kein Genie, aber da auf dem Pergament auch dein Name verzeichnet war...gehe ich davon aus, sogar du hättest die Prophezeiung holen können. Denn immerhin...betrifft sie ja auch dich."
Zwar war es nur eine vage Theorie, aber Amberle wollte die Aufmerksamkeit von Voldemort auf sich lenken, um ihn von Harry wegzuholen. Das funktionierte, denn Voldemort streckte kurzer Hand seine Hand begierig nach der Kristallkugel aus und zischte Amberle seinen Befehl entgegen.
,,Gib sie mir!"
Seine Stimme duldete keinen Widerspruch und aus dem Augenwinkel heraus nahm Amberle wahr, dass die anderen nun ebenfalls in die Halle kamen. Ihre Freunde, sowie die übrigen Ordenmitglieder beobachteten die Situation mit Skepsis und Besorgnis. Sogar Dumbledore wirkte mehr als erschüttert bei dem Anblick, der sich vor seinen Augen abspielte, während er Harry festhielt, aber Amberle hatte nur Lord Voldemort im Visier, der nun direkt vor ihr stand und noch immer nach der Prophezeiung verlangte.
Zögerlich hob Amberle ihre linke Hand und streckte sie Richtung Voldemort aus. Dessen Augen funkelten vor Gier und Triumph, als die ersehnte Prophezeiung ihm so nah war wie niemals zuvor.
Doch als er nach der Kristallkugel greifen wollte, machte Amberle kurzen Prozess und zerbrach diese mit ihrer bloßen Hand. Erschüttert starrte Voldemort auf die Scherben, welche Amberle aus ihrer Hand zu Boden fallen ließ und die junge Hexe sah ihn ungerührt an.
,,Ups."
Amberle spürte, wie der Zorn von Voldemort ins Unermessliche stieg und sich voll und ganz auf sie fixierte. Mit einem lauten Aufschrei richtete der Dunkle Lord seinen Zauberstab auf die Hexe und feuerte einen Fluch auf diese ab. Doch Amberle blockierte ihn und setzte stattdessen zur Verteidigung an. Für einen Moment war Voldemort irritiert, doch dann fauchte er auf und griff auf ein Neues an.
Daraufhin entbrannte ein heftiges Duell zwischen Amberle und Lord Voldemort im Ministerium, wobei die Hexe ausnahmslos ihrem Instinkt folgte und auf ihre Fähigkeiten vertraute. Sie wusste, dass sie Voldemort gewachsen war und das, obwohl sie ihm heute zum ersten Mal leibhaftig begegnete.
Er griff an – sie blockte ab. Unentwegt setzten Amberle und der Dunkle Lord ihren Kampf gegeneinander fort. Und als der schwarze Magier einen Folterfluch auf Amberle abfeuerte und sie diesen ebenfalls abwehrte, hielt er inne und starrte die junge Hexe fassungslos an.
,,Das ist unmöglich. Du kannst nicht..."
Bevor der Dunkle Lord seinen Satz beenden konnte, flammten mit einem Mal einige Kamine auf und der Minister trat mit seinem Gefolge, welches aus Auroren bestand, in die Empfangshalle. Beim Anblick von Lord Voldemort hielt er abrupt inne und der Dunkle Lord verschwand sofort, woraufhin Amberle aufatmete. Sie war froh, dass er fort war und Fudge wurde kreidebleich, da er die Wahrheit nun nicht länger leugnen konnte.
,,Er ist wieder da!"
In der Tat war Lord Voldemort zurückgekehrt und nun erkannte auch endlich das Ministerium diese Tatsache. Amberle hoffte, dass dieser Tag nicht noch mehr aus den Fugen geriet und kam langsam wieder zur Besinnung. Das Aufhalten eines Todesfluchs und der Kampf gegen Lord Voldemort waren jenseits ihrer Vorstellungen. Und obwohl ihr Instinkt sie geleitet hatte, wäre es Amberle nun dennoch lieber gewesen, weiter im Hintergrund agieren zu können. Nur manchmal ließ es sich wohl einfach nicht vermeiden.
Die junge Hexe wurde auf einmal fast über den Haufen gerannt, als Hermine sich förmlich auf sie stürzte und in eine innige Umarmung verwickelte.
,,Amberle, geht es dir gut?"
,,Ja. Alles bestens.", gab die Braunhaarige zurück und Hermine gab sie wieder frei, als Ron sein Staunen nicht verbergen konnte.
,,Alter, wie hast du das angestellt? Ich meine, du hast Voldemort fast platt gemacht."
,,Tja, ich habe mal wieder keine Ahnung.", erwiderte Amberle und in der Tat war sie überfragt, was auch Harry neugierig machte.
,,Woher wusstest du, dass du ihm standhalten konntest?"
,,Wusste ich nicht. Es war...lediglich ein Instinkt."
Amberle fragte sich selbst, warum sie Voldemort so selbstsicher gegenüber getreten war. Aus irgendeinem Grund hatte sie gewusst, dass sie ihm gewachsen war und das beunruhigte die Hexe noch vielmehr als die Tatsache, dass Voldemort und sie sich hier wirklich duelliert hatten.
,,Ein überaus beeindruckender Instinkt. Offenbar steckt mehr in dir, als man auf den ersten Blick erwarten würde.", merkte Sirius an, der sich zu ihnen gesellte und Amberle winkte ab.
,,Das macht mich noch lange nicht zu etwas Besonderem."
,,Wie auch immer. Du hast mir das Leben gerettet...schon wieder. Ich danke dir dafür.", erwiderte der Pate von Harry und Amberle rang sich zu einem Lächeln durch.
,,Keine Ursache. Ich kann ja schlecht zulassen, dass Harry dich auch noch verliert. Obwohl ich dachte, dass ich es nicht verhindern kann. Immerhin hat sie doch gesagt..."
Amberle wich ein wenig ab, als sie sich an das Gespräch mit ihrem anderen Ich erinnerte. Allerdings wurde Hermine nun hellhörig und sie bedachte Amberle mit prüfendem Blick.
,,Wer hat was gesagt?"
Das Gespräch wurde jäh unterbrochen, als der Minister in diesem Moment auf Sirius aufmerksam wurde und sogleich zur Tat schritt.
,,Sirius Black! Sie sind verhaftet!"
,,Stopp! Warten Sie!", rief Amberle aus und stellte sich dem Minister in den Weg, doch der funkelte sie nur eindringlich an.
,,Miss Harvey, treten Sie zur Seite. Dieser Mann ist ein Massenmörder."
Anklagend deutete er auf Sirius hinter Amberle, doch diese ließ den Minister nicht vorbei und wies ihn stattdessen zurück.
,,Nein, ist er nicht. Und wenn Sie endlich aufhören, so engstirnig und blind zu sein, würden Sie die Wahrheit auch erkennen, Herr Minister. Sirius hat nie irgendjemanden ermordet und er war auch niemals ein Anhänger von Lord Voldemort. Das alles war Peter Pettigrew. Vor zwei Jahren wollten wir das auch beweisen, aber er ist leider entkommen und daher fehlten uns die nötigen Mittel. Aber wenn Ihnen Erinnerungen an die Wahrheit als Beweislage ausreichen, stelle ich Ihnen meine gerne zur Verfügung.", brachte Amberle hervor, ehe sich ihre Stimme etwas senkte. ,,Sie haben ihn gesehen, Fudge. Voldemort ist zurück und er wird nicht ruhen, bis er uns alle vernichtet hat. Wir brauchen jeden Einzelnen von uns, um ihn zu besiegen. Also seien Sie vernünftig und lassen Sirius gehen. Er ist nicht der Feind."
Sie hoffte, dass ihre Worte den Minister umstimmen konnten und alle sahen nun erwartungsvoll zu Cornelius Fudge, der mit sich zu ringen schien. Doch dann gab er schließlich nach, denn er nickte und kapitulierte regelrecht.
,,In allen Punkten freigesprochen."
Ohne Sirius eines weiteren Blickes zu würdigen, machte der Minister kehrt und Amberle war froh, dass Sirius nicht länger beschuldigt wurde. Deshalb warf sie ihm einen vielsagenden Blick zu und tätschelte ihm die Schulter.
,,Tja, du bist nun ein freier Mann, Sirius Black. Womöglich gibt es noch einen offiziellen Prozess für deine Rehabilitation geben, aber immerhin macht Fudge wohl keine Jagd mehr auf dich."
,,Und schon wieder stehe ich in deiner Schuld. Wird langsam schwer, das zu begleichen.", meinte Sirius, als Dumbledore mit einem Mal zu ihnen stieß und sich an die junge Hexe wandte.
,,Amberle, ich würde gerne mit dir sprechen."
Der Schulleiter zog die Hexe etwas zur Seite und noch bevor er ihr sein Anliegen schildern konnte, versuchte sich Amberle, ihm zu erklären.
,,Es tut mir leid. Ich weiß, dass Sie eigentlich verhindern wollten, dass Voldemort von meiner Existenz erfährt, aber es erschien mir der richtige Weg zu sein."
,,Ich weiß. Du folgst deinem Instinkt und manchmal schlägt der eben einen anderen Weg ein, als ich vorgesehen habe. Aber trotzdem solltest du dich in der nächsten Zeit zurückhalten. Nur, um sicherzugehen. Und was den Todesfluch angeht...", setzte Dumbledore an und Amberle verzog zerknirscht das Gesicht.
,,Ich weiß nicht, wie ich es getan habe, Professor. Es war purer Instinkt und es ist einfach passiert."
,,Völlig egal wie, eins ist klar: wenn meine letzte Stunde schlägt, will ich dich auf jeden Fall in der Nähe haben.", merkte Ron an, der an ihnen vorbeiging und mit einem Mal durchbrach eine andere Stimme die Konversation.
,,Poetisch gesprochen, Ronald Weasley."
Alle Anwesenden drehten sich verwirrt um und Amberle erstarrte, als sie Valentin erkannte, der nun ebenfalls in die Empfangshalle vom Ministerium trat. Der schwarzhaarige Slytherin klatschte in die Hände und schnitt eine euphorische Grimasse.
,,Gratulation. Für die erste gemeinsame Runde gegen Voldemort habt ihr euch ganz gut geschlagen. Das gibt Hoffnung, ehrlich."
,,Valentin Blackwell!", entfuhr es Sirius und Valentin begutachtete den Paten von Harry mit einem resignierten Blick.
,,Ah, Sirius Black. Sie leben ja noch, Glückwunsch. Es scheint mir, als hätte jemand den Pfad Ihres Schicksals umgewandelt."
https://youtu.be/vPrNDnTlmbY
Sein Blick fiel auf Amberle und diese schluckte bei seinen Worten, da er direkt ins Schwarze getroffen hatte. Ohne es wissen zu können, hatte er wieder einmal die richtige Schlussfolgerung gezogen und das machte Amberle stutzig. Doch Valentin wirkte durchaus zufrieden und schenkte Amberle ein triumphierendes Grinsen.
,,Tja, von jetzt an gibt es kein Zurück mehr, Harvey. Den ersten Schlag hast du bereits in Gang gebracht und ich fürchte, vier weitere werden folgen, bis sich dein eigenes Schicksal endgültig besiegeln wird. Deine Stunde...hat geschlagen."
Kaum, dass Valentin diese Worte ausgesprochen hatte, schlug mit einem Mal die Ministeriumsuhr laut über ihnen. Amberle fuhr erschrocken herum und Ron starrte perplex auf die Uhr.
,,Was zum..."
,,Sie hat seit Jahren nicht geschlagen.", kam es ungläubig von Cornelius Fudge und auch Harry war irritiert.
,,Was geht hier vor?"
,,Tick Tack. Die Zeit läuft.", erwiderte Valentin und Amberle funkelte ihn wütend an.
,,Was für ein Spiel spielst du?"
,,Eins, das du begonnen hast. Und nur du kannst es beenden."
Amberle konnte den Blick von Valentin nicht deuten, doch dafür blieb ihr auch keine Zeit. Denn ein Beben ging durch die Erde und Amberles Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sich mit einem Mal Risse durch den Parkettboden der Empfangshalle zogen. Die junge Hexe warf erschrockene Blicke auf den Boden, als Dumbledore mit einem Mal ihre Arme umfasste und Amberle zurückzog. Valentin, der sich kein Stück bewegte, sah triumphierend zu Dumbledore und gab sich äußerst siegessicher.
,,Viel Glück bei dem Versuch sie zu retten, Professor. Es wird Ihnen nicht gelingen. Wir sehen uns im nächsten Schuljahr. Ich kann es kaum erwarten."
Er lachte auf, ehe er mit einem Mal disapparierte und die anderen schockiert zurückließ. Das Beben der Erde ließ nach und Amberle wurde noch immer von Dumbledore festgehalten, während sie schockiert realisierte, was der heutige Tag mit sich gebracht hatte.
Sie hatte den Tod von Sirius verhindert, gegen Voldemort gekämpft und nun war auch noch Valentin aufgekreuzt. Die Uhr vom Ministerium hatte viermal geschlagen und die Risse im Boden waren Beweis genug dafür, dass dies eben keine Einbildung gewesen war. Doch was dies zu bedeuten hatte, wusste Amberle keineswegs. Dumbledore schien ebenso angespannt zu sein und wandte sich kurzer Hand an Kingsley.
,,Der Zweck unserer Zusammenkunft hier ist beendet. Ich muss die Kinder von hier wegbringen und zwar schnell."
,,Ich bleibe hier und berichte euch, wie der Minister weiter vorgeht.", versicherte Kingsley ihm, was Dumbledore nickend zur Kenntnis nahm.
Amberle stand noch immer an Ort und Stelle, während sie auf die Risse im Boden starrte. Der Minister führte eine aufgebrachte Unterhaltung mit seinem Gefolge, die Auroren waren schon längst in den Abteilungen ausgeschwärmt und als Hermine neben ihre beste Freundin trat, war deren Anspannung selbst auf größte Entfernung spürbar.
,,Was hat das zu bedeuten, Amberle?", fragte Hermine, doch Amberle hatte keine Antwort darauf.
,,Ich weiß es nicht. Aber es kann nichts Gutes sein. Vermutlich hat sie Recht behalten...es hat alles seine Konsequenzen."
Hermine bedachte Amberle mit nachdenklichem Blick, doch sie hüllte sich in Schweigen. Ihr war klar, dass sich ihre beste Freundin fragte, wen sie mit dieser Aussage wohl meinte. Doch Amberle spürte in diesem Moment, dass sich etwas gewaltig verändert hatte und bei einem weiteren Blick auf die Risse im Boden erkannte die Hexe ein Muster.
Zwei der Risse verliefen ins Leere, doch die anderen Drei hatten sich ihren Pfad in eine ganz bestimmte Richtung durch die Erde gegraben. Der erste Riss hatte sich zu Sirius hingezogen, während die verbliebenen beiden auf die Mitglieder des Ordens deuteten. Und mit einem Schlag realisierte Amberle, dass dies eine tiefere Bedeutung haben musste. Valentin sprach niemals etwas ohne Grund aus und die Tatsache, dass sogar die stillgelegte Uhr des Ministeriums nun fünfmal geschlagen hatte, musste einen Grund haben. Amberle bekam ein ungutes Gefühl und sie ahnte, dass vor allem das nächste Schuljahr neue Fragen mit sich bringen würde.
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