Sommerzeit

Hallo, meine Lieben :) Entschuldigt bitte, dass es erst heute weitergeht, aber da meine Kollegin leider krankheitsbedingt ausfällt, bin ich alleine in meiner Abteilung und von der Arbeit sehr eingespannt. Ich bemühe mich aber, zum Wochenende hin wenigstens immer ein neues Kapitel zu liefern. Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Weiterlesen, denn wir beginnen mit Jahr 2 ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

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Sommerzeit

Die Sommerferien verbrachte Amberle hauptsächlich damit, ihren Eltern ausgiebig von ihrem ersten Jahr in Hogwarts zu erzählen. Sie berichtete ihnen von ihren neuen Freunden, den Eskapaden mit den Slytherin und natürlich von dem großen Abenteuer im Bezug auf den Stein der Weisen. Nur ihre mysteriösen Träume verschwieg sie den beiden, denn sie wollte nicht, dass sie sich unnötig Gedanken machten. Und seit der gelungenen Rettung vom Stein war Amberle auch nicht mehr durch derartige Träume heimgesucht worden, was sie ein wenig erleichterte.
Außerdem nutzte Amberle die freie Zeit zum recherchieren, denn sie wollte so viel wie möglich über die Zaubererwelt wissen und hatte sich einige Bücher von Hermine ausgeliehen, die natürlich bestens ausgestattet war. Sie schrieben auch viele Briefe, sodass Artemis keineswegs langweilig wurde und sie genug zu überbringen hatte.
Und Hagrid hatte durchaus Recht. Die ersten Wochen der Sommerferien schienen wie im Flug zu vergehen und je näher das neue Schuljahr rückte, desto mehr wuchs auch die Vorfreude bei Amberle. Zumal sie gespannt darauf war, was sie in dem zweiten Jahr alles lernen würden und was für Ereignisse wohl diesmal auf sie warteten. Allerdings konnte sich Amberle nicht vorstellen, dass erneut ein solches Abenteuer über sie und ihre Freunde hereinbrach, wie es im ersten Jahr der Fall gewesen war.
Der Stein der Weisen war immerhin vernichtet und somit unerreichbar für alles Böse, was auch keinen Schutz mehr für das Artefakt erforderte. Natürlich minderte das nicht die anderen Geheimnisse, die mit Sicherheit hinter den Mauern der Schule verborgen lagen, doch Amberle vermutete, dass das neue Schuljahr etwas ruhiger ablaufen würde. Zumindest, was solche Dinge wie Abenteuer anging.

Ein Klopfen an ihrem Fenster riss sie aus ihren Gedanken und sie sah von ihrem Buch auf, als sie Artemis erkannte. Diese war von ihrem Rundflug zurückgekehrt und sofort öffnete Amberle das Fenster, um ihre gefiederte Freundin hereinzulassen. Und diese hatte wieder kostbare Fracht bei sich, denn zwei Briefe steckten in ihrem Schnabel, die sie Amberle nun reichte und dann zu ihrem Käfig flog.
,,Danke, Artemis.", richtete die Hexe an ihre Eule und gab ihr zwei Eulenkekse, über die sich Artemis sofort hermachte.
Amberle widmete sich unterdessen ihren beiden Briefen und ein Lächeln glitt ihr über das Gesicht. Der erste Brief war von Ron, der sich mal wieder darüber beschwerte, dass er keine Antwort auf seinen Brief an Harry bekommen hatte. Amberle konnte zwar nicht leugnen, dass dies schon äußerst merkwürdig war und sie hatte auf ihren Brief an Harry bis heute ebenfalls keine Antwort bekommen, aber sie vermutete, dass der Onkel von Harry einfach die Post abfing und dafür sorgte, dass Harry sie nicht zu sehen bekam. Der zweite Brief war von Hermine und bei ihren Zeilen, war die Freude dafür umso größer.

Hallo, Amberle!

Ich hoffe, deine Ferien sind erholsam und du konntest durch die Bücher viel Erfahrung sammeln. Meine Eltern lassen fragen, ob du uns nicht für die letzten zwei Ferienwochen besuchen kommen möchtest. Ich würde mich sehr freuen und wir könnten dann auch gemeinsam für das zweite Schuljahr einkaufen gehen. Schick mir deine Antwort wieder durch Artemis...ich freue mich drauf.

Grüße,
Hermine

Sofort war Amberle Feuer und Flamme über den Vorschlag. Die letzten zwei Wochen Ferien gemeinsam mit ihrer besten Freundin zu verbringen konnte nur gut werden und Amberle hoffte, dass ihre Eltern zustimmen würden. Deshalb eilte sie kurzer Hand die Treppe nach unten und lief ins Wohnzimmer, wo ihre Eltern auf dem Sofa saßen und sich unterhielten.
,,Hey, Schätzchen.", begrüßte Andrew seine Tochter und Amberle winkte mit dem Brief in ihrer Hand.
,,Hermine hat geschrieben."
,,Oh, das ist schön. Was schreibt sie denn?", wollte Mary wissen und Amberle stellte sich vor ihre Eltern, ehe sie den Brief an ihre Mutter weitergab.
,,Sie schlägt vor, dass ich die letzten zwei Wochen Ferien bei ihr und ihren Eltern verbringe. Darf ich? Bitte!"
Mary und Andrew lasen sich den Brief durch und tauschten dann einen kurzen Blick. Natürlich war Amberle klar, dass sie ihre Eltern dadurch noch zwei Wochen weniger sehen würde, doch die Vorfreude Hermine jetzt schon wiederzusehen, überwog dies und sie hoffte, dass ihre Eltern zustimmen würden.
,,Das ist aber ziemlich kurzfristig.", meinte Andrew und Amberle verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken.
,,Ich weiß. Aber Hermine kann mir vor dem Schulstart noch so viel beibringen und außerdem freue ich mich schon so sehr darauf sie wiederzusehen. Ich verspreche auch, dass ich euch regelmäßig Nachrichten schicken werde."
Amberle warf ihren Eltern einen schon fast flehenden Blick zu, die erneut einen Blick tauschten. Die junge Hexe spürte, dass die beiden verunsichert waren und sich wie immer viel zu viele Sorgen um sie machten. Doch schließlich seufzte Mary und nickte dann zustimmend.
,,Warum eigentlich nicht. Hermine und du habt euch ja wirklich schnell angefreundet und ihre Eltern sind auch sehr nett. Da wissen wir wenigstens, dass du gut aufgehoben bist."
,,Danke, Mum!", platzte es freudig aus Amberle heraus und sie fiel ihr fast um den Hals, während Andrew beschwichtigend eine Hand hob.
,,Immer langsam, Amberle. Du kannst Hermine schreiben, dass wir dich morgen zu ihr bringen. Aber vorher packst du deine Schulsachen zusammen und siehst zu, dass du nichts vergisst. Nicht, dass uns noch Klagen von Hogwarts per Eule eingeflogen werden."
,,Keine Sorge, Dad. Das tue ich euch nicht an.", versicherte Amberle ihm und Mary warf ihrer Tochter einen sorgenvollen Blick zu.
,,Hauptsache, ihr stürzt euch nicht wieder in solche riskanten Gefahren wie im letzten Jahr. Auch wenn es mutig von dir und deinen Freunden war, diesen Stein der Weisen vor dem Bösen bewahren zu wollen...es war genauso leichtsinnig und gefährlich. Es sollte nicht zur Gewohnheit werden, Amberle."
Amberle musste ein wenig schmunzeln, denn sie hatte wieder die entgeisterten Blicke ihrer Eltern vor Augen, als sie ihnen vom Abenteuer ihres ersten Schuljahres berichtet hatte. Um sie aber zu besänftigen, lächelte die Braunhaarige zuversichtlich und winkte entschlossen ab.
,,Wird es nicht, Mum. Ich bezweifle doch stark, dass Professor Dumbledore in den Ferien ein neues Artefakt in die Schule schmuggelt, wonach dunkle Mächte streben. Dieses Schuljahr wird deshalb definitiv ruhiger ablaufen und es wird auch kein neues gefährliches Abenteuer auf uns warten. Da bin ich mir ganz sicher."

Schon am nächsten Tag befand sich Amberle mit ihren Eltern auf dem Weg zu Hermine, die mit ihren Eltern in London lebte. Von dort würden sie es später natürlich auch nicht weit zum Bahnhof haben, wenn der Zug sie zu ihrem zweiten Schuljahr nach Hogwarts bringen würde. Und noch immer konnte Amberle kaum glauben, dass sie schon in zwei Wochen wieder in das Schloss zurückkehren würde, was für sie eine zweite Heimat geworden war.
Als sie gestern Hermine freudig die Antwort geschrieben hatte, dass sie kommen durfte, hatte sich Artemis zwar ein wenig mürrisch beklagt, noch eine Extraschicht einlegen zu müssen, doch natürlich konnte sich Amberle auf ihre treue Eule verlassen. Und noch den ganzen vergangenen Abend hatten ihre Eltern ihr eingepfercht, sich ja von allen möglichen Gefahren fernzuhalten und zu dem Zeitpunkt war Amberle umso erleichterter gewesen, dass sie den beiden nichts von ihrem Erzfeind Valentin Blackwell erzählt hatte. Denn das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, waren hysterische Eltern, die sich aus Sorge um sie womöglich noch mit der Familie Blackwell anlegten oder eine Aufstand anzettelten.
Amberle seufzte. Dann würden in diesem Schuljahr wohl die Schüler von Slytherin ihr größtes Problem sein. Noch immer war es der Hexe ein Rätsel, wie man so dermaßen fanatisch auf eine reine Blutlinie und vornehme Herkunft erpicht sein konnte, wie es eben diese Schüler waren. Vor allem die Clique rund um Valentin bereitete ihr Kopfschmerzen, aber auch Draco Malfoy und dessen Gefolge würden es sich mit Sicherheit nicht nehmen lassen, den Gryffindor das Leben auch im zweiten Jahr schwer zu machen.
Wie von selbst glitt der Blick von Amberle auf ihr Armband und sie strich über das Schmuckstück, als sie sich an die erste Begegnung mit Malfoy erinnerte. Im Hogwarts-Express hatte er ihr Armband davor bewahrt verlieren zu gehen und für einen kurzen Moment hatte Amberle wirklich geglaubt, dass er eine nette Persönlichkeit besaß. Doch spätestens mit dem Verhalten gegenüber ihren Freunden und dem arroganten Auftreten als Eisprinz von Slytherin hatte der blonde Malfoy-Spross ihr das Gegenteil bewiesen. Und das enttäuschte Amberle mehr als sie zugeben wollte, denn bisher hatte sie sich noch nie getäuscht und stets auf ihre Menschenkenntnis verlassen. Doch Draco Malfoy schien die entscheidende Ausnahme zu sein.

,,Amberle, wir sind da.", riss ihre Mutter sie aus den Gedanken und Amberle sah auf, als ihr Vater bereits die Hofeinfahrt passierte.
Sie erspähte Hermine, die bereits vor der Haustür stand und freudig winkte, als ihr Vater den Motor abstellte und gemeinsam mit ihrer Mutter ausstieg. Amberle schnappte sich den Käfig von Artemis, die mit müden Augen aus dem Gitter schielte, bevor sie ebenfalls ausstieg und schon von Hermine in Empfang genommen wurde.
,,Amberle, ich freue mich dich zu sehen. Und noch besser, dass du die letzten zwei Ferienwochen bei uns verbringen darfst. Nochmal danke Mr. und Mrs. Harvey. Amberle und ich werden uns auch anständig benehmen, versprochen.", beteuerte das lockenhaarige Mädchen und Mary seufzte.
,,Solange ihr euch in diesem Schuljahr nicht wieder mit dreiköpfigen Hunden oder selbstzerstörerischen Schachfiguren anlegt, werde ich ruhig schlafen können."
Hermine sah etwas perplex zu Amberle, die nur zerknirscht drein schaute. Andrew holte den Koffer von Amberle aus dem Kofferraum und die Eltern von Hermine gesellten sich zu ihnen.
,,Ah, da seid ihr ja. Willkommen, Amberle. Schön, dass du unser Gast für die nächsten zwei Wochen bist. Hermine hat sich so sehr gefreut, dass es klappt.", begrüßte der Vater von Hermine sie und Amberle lächelte.
,,Danke, dass ich hier sein darf. Es ist schön noch etwas Zeit mit Hermine verbringen zu können, bevor die Schule losgeht."
,,Dann gehen wir besser rein. Ich habe Kakao gemacht und ihr Mädchen könnt schon mal nach oben gehen. Hermine zeigt dir, wo du schlafen kannst, Amberle."
Die Mutter von Hermine lächelte Amberle warmherzig zu. Die junge Hexe nickte, ehe sie sich dann noch von ihren eigenen Eltern verabschiedete. Natürlich musste sie ihnen ein weiteres Mal versprechen, sich nicht in Gefahren zu stürzen und regelmäßig zu schreiben. Und als sie Hermine schließlich ins Haus folgte, hatte Amberle irgendwie das eigenartige Gefühl, dass sie das Versprechen an ihre Eltern nicht einhalten können würde. Zumindest, was das Vermeiden von Gefahren betraf. Doch was sollte in diesem Schuljahr schon Gefährliches passieren?

https://youtu.be/AAKorBmSd7c

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