Seidenschnabel

Hallöchen, zusammen! Willkommen zurück in Hogwarts zu einem neuenKapitel. Da ich am Wochenende in den Urlaub fahre, geht es dann erst am 01. Maiweiter. Da kommt das nächste Kapitel dann am Sonntag für euch raus, aber bisdahin werdet ihr dann leider warten müssen :) Es geht dann gemeinsam mit der Rückkehr von Legacies of Sherlock an den Start :) 

Lg,
eure Hela

                                                          ~~~

Seidenschnabel

Nach dem Desaster im Kurs Wahrsagen freuten sich die vier Freunde dafür umso mehr auf die folgende Unterrichtsstunde, die im Freien stattfand. Denn heute stand die erste Stunde „Pflege magischer Geschöpfe" bei ihrem guten Freund Hagrid an und sie waren schon sehr gespannt darauf, wie sich der Wildhüter als frischgebackener Professor machen würde. Der Treffpunkt war natürlich bei Hagrids Hütte und Amberle fragte sich, was der Halbriese für sie vorbereitet hatte.
Auf dem Weg dorthin verlor Hermine natürlich auch weiterhin kein gutes Wort über Trelawney und ihre verrückten Vorhersagen, während Amberle diesen Unterricht am liebsten aus ihrem Gedächtnis streichen würde. Diese Prophezeiung, welche die Professorin aus ihrer Tasse gelesen haben wollte, wirkte doch äußerst dramatisch und düster und Amberle hatte nicht vor, Paranoia vor ihrer eigenen Zukunft zu entwickeln. Immerhin hatte sie keine verheerende Vergangenheit wie ihr bester Freund Harry, der fast vom dunkelsten Zauberer aller Zeiten ermordet worden wäre. Und Amberle war überzeugt, dass Voldemort auch in Zukunft nichts unversucht lassen würde, um Harry doch noch zu vernichten. Allerdings glaubte sie fest daran, dass Harry stärker war als er und das Gute immer siegen würde.
Schon von Weitem sah Amberle, wie sich die Schüler vor der Hütte von Hagrid versammelten. Die Slytherin-Schüler scharten sich natürlich wieder zusammen auf einen Haufen, wobei Draco und Valentin im Zentrum standen. Amberle wurde von Harry schon automatisch etwas zur Seite gezogen, da er es sich im dritten Jahr scheinbar zur Aufgabe gemacht hatte, sie etwas von den Attacken der Slytherin abzuschirmen. Schließlich war es kein Geheimnis mehr, dass Valentin es ohne Zweifel auf Amberle abgesehen hatte und Harry hatte ihr im letzten Brief während der Ferien versichert, dass er dem ein Ende setzen wollte.
Hagrid war bei bester Laune und wirkte mehr als euphorisch und motiviert, während er mit einer Lederweste vor die Schüler trat. Sie alle waren neugierig, womit sie es heute zu tun bekommen würden und Hagrid schürte die Spannung noch ein wenig.
,,Los geht's. Kommt näher, etwas weniger Geplauder bitte. Ich hab eine echte Überraschung für euch, Kinder. Wird eine tolle Stunde. Also folgt mir."
Der Wildhüter schritt voran und die Schüler folgten ihm. Ihr Weg führte sie in einen kleinen Waldabschnitt mit einem freien Gelände, was Amberle auf den ersten Blick äußerst idyllisch fand. Hagrid stieg über eine niedrige Steinmauer hinweg und Amberle kramte das Monsterbuch der Monster aus ihrer Tasche, da Hagrid ihnen bereits mitgeteilt hatte, dass sie es benötigten. Gemeinsam folgten sie alle Hagrid, der schließlich die Gespräche unterhalb der Schüler durchbrach, als er sich zu ihnen umdrehte und ermahnend in die Runde schaute.
,,So, Leute...genug geplaudert. Stellt euch als Gruppe da vorn hin und schlagt die Bücher auf-Seite 34."
Amberle seufzte und warf einen wehleidigen Blick auf ihr Buch, welches zwar ruhig schlummerte, aber nach wie vor kein angenehmer Zeitgenosse war. Draco, der von der Mauer sprang, beäugte das Buch in seiner rechten Hand und warf einen skeptischen Blick auf Hagrid.
,,Und wie soll ich es bitte aufkriegen?"
,,Na, wie schon. Streichel ihm den Rücken.", erwiderte Hagrid und schüttelte den Kopf, als hätte Draco gerade die dämlichste Frage aller Zeiten gestellt.

Draco, der dem Wildhüter spöttisch nachsah, kam der Aufforderung dann nach, woraufhin das Buch zufrieden schnurrte und sich dann ohne Widerstände öffnen ließ. Amberle staunte nicht schlecht und tat es ihm gleich, während sie sich mit ihren drei Freunden zu einem großen Felsen stellte. Neville, der seinem Buch natürlich nicht den Rücken gestreichelt hatte, wurde beim Öffnen von diesem angefallen und zu Boden geworfen. Hermine legte ihr Buch auf dem Felsen ab und drehte sich dann zu ihren Freunden um.
,,Ich find die Dinger witzig."
,,Ja, zum Totlachen. Sehr witzig.", mischte sich Draco ein, der mit seiner Clique an der Mauer stand und hämisch grinste. ,,Es geht bergab mit unserer Schule. Wenn mein Vater erfährt, dass Dumbledore diesen Trottel auf die Schüler loslässt.", brachte er hervor und Amberle rollte mit den Augen, als Harry auch schon zielstrebig auf Draco zusteuerte.
,,Sei ruhig, Malfoy."
Die Slytherin grinsten und tuschelten untereinander. Valentin verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete das Geschehen triumphierend, während er Amberle hämisch angrinste. Die zeigte jedoch keinerlei Reaktion und beobachtete stattdessen nur mit gemischten Gefühlen, wie Harry sich seinem Erzfeind näherte und dieser ebenfalls auf Harry zuging.
Als sie sich direkt gegenüberstanden, schwiegen sie zunächst. Amberle hielt sich bereit, um notfalls einzuschreiten, als Draco auf einmal hinter Harry sah. Entsetzen zeichnete sich auf seinem Blick ab, doch Amberle erkannte sofort, dass es nur gespielt war und hysterisch rief Draco ein „Dementor" aus, woraufhin alle Gryffindor sich erschrocken umdrehten und die Slytherin in Gelächter ausbrachen. Draco, Crabbe, Goyle und Valentin warfen sich die Kapuzen ihrer Umhänge über die Köpfe und wedelten mit den Händen, um besonders schaurig zu wirken. Doch Hermine zog Harry nur weg und Amberle warf einen mahnenden Blick auf die Gruselshow der Schlangen.
,,Es reicht jetzt, okay? Wir sind hier im Unterricht und nicht im Kindergarten. Wobei ihr dort sicherlich besser aufgehoben wärt.", brummte sie und bevor ein Slytherin etwas erwidern konnte, räusperte sich Hagrid hinter ihnen.
Der Wildhüter war zurückgekehrt, hatte seine lederne Weste mit toten Frettchen bestückt und deutete dann einladend euphorisch auf die Überraschung, die er mitgebracht hatte. Und diese präsentierte sich in einem leibhaftigen Tierwesen, welches ein paar Meter von ihnen entfernt stand. Es war silber-grau, besaß zwei Flügel, hatte den Schweif und die Hinterläufe eines Pferdes, während es zu den Vorderbeinen und dem Kopf hin, in einen Adler überging.

Amberle staunte nicht schlecht über das Geschöpf, denn es war in ihren Augen wunderschön und außergewöhnlich. Bei ihren Mitschülern nahm sie jedoch überwiegend Skepsis und sogar ein wenig Angst wahr, da ihnen das Tierwesen nicht geheuer zu sein schien. Die Überraschung war Hagrid definitiv gelungen und er nahm ein Frettchen von seiner Weste, welches er seinem vierbeinigen Begleiter zuwarf.
,,Ist er nicht ein Prachtexemplar?! Darf ich vorstellen: das ist Seidenschnabel!"
,,Hagrid, sag...was ist das?", entfuhr es Ron ein wenig paranoid und Amberle hatte diesmal sogar selbst die Antwort parat.
,,Das...ist ein Hippogreif, oder? Ich hab in der Mythologie von ihnen gelesen."
,,Richtig, Amberle. 5 Punkte für Gryffindor.", setzte Hagrid an und begann auch sofort damit, ein wenig Hintergrundwissen mit den Schülern zu teilen. ,,Hippogreife, müsst ihr wissen, sind unglaublich stolze Geschöpfe. Sie sind sehr leicht beleidigt und es ist nicht ratsam einen Hippogreif zu beleidigen. Das kann nämlich das Letzte sein, was man tut."
Noch mehr skeptische Blicke richteten sich auf Seidenschnabel, der sein Gefieder des linken Flügels putzte und friedlich dort stand. Zwar machte er auf Amberle jetzt nicht den Eindruck, als wäre er angriffslustig oder aggressiv, aber dennoch wollte sie die Situation mit Vorsicht genießen. Immerhin waren Tierwesen keine Menschen und somit eher schwieriger zu durchschauen. Obwohl sie doch eine gewisse Sympathie für dieses sonderbare Geschöpf empfand und nur zu gerne mehr darüber wissen wollte.
,,Also, wer tritt näher und begrüßt ihn mal?", klatschte Hagrid vorfreudig in die Hände und alle wichen ein paar Schritte zurück, woraufhin nur Harry und Amberle vorne stehen blieben und Hagrid zufrieden zu ihnen sah. ,,Harry und Amberle...schöne Sache.", merkte er an und Amberle drehte sich irritiert um, ehe sie die Mitschüler ungläubig ansah.
,,Euer Ernst, Leute?"
,,Wer von euch beiden will den Anfang machen?", fragte Hagrid und Amberle tauschte einen unsicheren Blick mit Harry, ehe sie auf Seidenschnabel deutete.
,,Ich lasse dir gerne den Vortritt."
,,Wir könnten aber auch...zusammen hingehen.", wandte Harry ein und Amberle nickte kaum merklich.
,,Okay. Wie du willst."
,,Tolle Idee. Kommt schon her.", forderte Hagrid sie auf und die Zwei traten ein wenig näher. ,,Passt auf! Ihr müsst abwarten, bis er den ersten Schritt macht...eine Frage der Höflichkeit. Dann geht ihr auf ihn zu, verbeugt euch und dann wartet ihr, ob er sich auch vor euch vorbeugt. Wenn ja, könnt ihr ihn anfassen. Wenn nicht...dazu kommen wir, wenn es soweit ist."

Bei der Erklärung von Hagrid wanderten Amberles Augenbrauen bis zum Haaransatz und sie ahnte bereits, dass es eindeutig gesünder für sie und Harry wäre, wenn Seidenschnabel eine Verbeugung ihnen gegenüber tat. Sie und Harry sahen sich noch kurz etwas unsicher an, doch dann verbeugten sie sich ehrfürchtig vor dem Hippogreif. Jener schien sich ihrer Versuche bewusst zu werden und flatterte ein wenig mit den Flügeln, während er ein kurzes Kreischen von sich gab.
,,Weg von ihm, ihr beiden. Weg von ihm.", raunte Hagrid ihnen entgegen und Harry ging ein wenig rückwärts, während Amberle sich nicht von der Stelle rührte.
Sie verharrte in der Position und wartete einfach ab, als auf einmal ein dünner Ast knackte, auf den Harry getreten war. Hagrid ordnete ihm an, sich nicht zu bewegen und schließlich trat Seidenschnabel ein wenig auf die beiden Schüler zu und verbeugte sich doch tatsächlich vor ihnen.
,,Schöne Sache!", lobte Hagrid und zur Belohnung für Seidenschnabel gab es wieder ein totes Frettchen, über das sich der Hippogreif sofort hermachte. ,,Gut. Ich glaube, ihr könnt jetzt zu ihm gehen und ihn streicheln."
Amberle, die gerade den ersten Schock verkraftet hatte, war wieder ein wenig skeptisch. Auch Harry schien sich nicht ganz sicher zu sein, doch Hagrid deutete eindringlich auf Seidenschnabel und der schwarzhaarige Gryffindor näherte sich dem Hippogreif langsam mit ausgestreckter Hand. Hagrid riet ihm noch, etwas langsamer zu gehen und natürlich kam Harry der Aufforderung nach, während Amberle ihm die Anspannung deutlich ansehen konnte. Zögerlich und mit zögerlichen Schritten, näherten sich Harry und Seidenschnabel etwas an und schließlich gelang es Harry tatsächlich, den Hippogreif leicht über den Schnabel zu streichen, woraufhin Hagrid applaudierte.
,,Schöne Sache, Harry. Sehr schön."
,,Komm, Amberle.", rief Harry dann aus und die Braunhaarige folgte ihm langsam, während sie ihrem besten Freund vielsagende Blicke zuwarf.
,,Worauf lasse ich mich da immer nur mit dir ein?!"
Er schmunzelte und zuckte mit den Schultern, als Amberle dann direkt neben ihm stand. Harry ließ Seidenschnabel los und dieser richtete seinen Blick dann auf die Hexe. Die goldenen Augen von Seidenschnabel fixierten sie und Amberle spürte, dass der Hippogreif sie genau abschätzte. Er musste einen ebenso guten Instinkt haben wie sie und als sie die rechte Hand ein wenig anhob, trat der Hippogreif ein wenig näher und wartete noch kurz, ehe er die Hand anstupste und dann den Schnabel dagegen schmiegte. Erneut ertönte Applaus von Hagrid und einigen Schülern, während Amberle ein wenig grinste und Seidenschnabel streichelte.
,,Tja, es läuft so gut mit euch Dreien hier...ich denke, ihr könnt einen kleinen Ausritt wagen.", äußerte Hagrid auf einmal und Amberle sah ihn alarmiert an.
,,Ausritt?"
,,Ja. Ihr dürft ein kleines Flügchen wagen."

Amberle ahnte, was dem Halbriesen in den Sinn gekommen war und er setzte Harry kurzer Hand auf den Rücken von Seidenschnabel. Und ehe die Hexe wusste, wie ihr geschah, wurde auch sie von Hagrid gepackt und hinter Harry gesetzt.
,,Haltet euch gut fest und reißt ihm bloß keine Feder aus. Das könnte er euch sonst übel nehmen.", ordnete Hagrid noch an und Amberle warf ihm einen ungläubigen Blick zu.
,,Hagrid, das ist keine gute Idee."
,,Ach, ihr macht das schon. Wer mit Basilisken kämpft...kann auch auf Hippogreifen reiten. Viel Spaß!", entgegnete Hagrid und gab Seidenschnabel einen freundlichen Klaps auf das Hinterteil.
Der Hippogreif bäumte sich auf und stürmte dann nach vorne. Harry klammerte sich am Hals von Seidenschnabel fest, während Amberle nichts anderes übrig blieb, als Halt bei ihrem besten Freund zu suchen. Seidenschnabel breitete seine langen Flügel aus, stieß sich kräftig vom Boden ab und erhob sich in die Lüfte.
Sie flogen aus den Baumkronen heraus in den blauen Himmel und Seidenschnabel umflog die Türme von Hogwarts, während Harry und Amberle auf seinem Rücken saßen und sich der Schock in ihnen langsam aber sicher in ein unglaubliches Gefühl von Freiheit verwandelte. Die Aussicht vom Rücken des Hippogreifs war fantastisch und Amberle war sich sicher, niemals zuvor etwas so Traumhaftes gesehen zu haben.
,,Das...das ist unglaublich.", brachte sie hervor und Harry nickte.
,,Du sagst es."
Auch bei ihm schienen die Angst und der Schreck nun verflogen zu sein und Seidenschnabel flog nun direkt auf den großen See zu, an dessen Ufer Hogwarts lag. Er stieß ein zufriedenes Kreischen aus und senkte sich nahe an die Wasseroberfläche herab, worin er seine vorderen Beine ein wenig streckte. Er kühlte seine Krallen ein wenig ab und Amberle war begeistert von der Anmut, welches dieses Tier mit sich brachte. Seidenschnabel schien den Flug ebenso zu genießen und Harry überlegte kurz, ehe er über seine Schulter zu Amberle sah.
,,Vertraust du mir?", wollte er auf einmal wissen und Amberle hob eine Augenbraue, da diese Frage nach ihren gemeinsamen Abenteuern eigentlich überflüssig war.
,,Fragst du mich das gerade ernsthaft?"
,,Wollte nur sichergehen.", erwiderte er grinsend und breitete dann auf einmal seine Arme aus, ehe er einen Freudenschrei ausstieß.
Amberle lachte und hatte den Eindruck, dass dies einer der unglaublichsten Momente war, die sie in Hogwarts bisher erlebt hatten. Und selbst der kühle Wind, der ihnen bei diesem Ritt entgegenkam, störte sie nicht im Geringsten. Es war ein Erlebnis...das sie in ihrem ganzen Leben ohne Zweifel niemals mehr vergessen würden.

Seidenschnabel erhob sich wieder etwas höher in die Lüfte, woraufhin Harry die Hände wieder an den Hals von ihm legte. Amberle hielt sich wieder ein wenig an Harry fest, als der Flug zurück zum Wald führte. Dort stieß Hagrid einen Pfiff aus und Seidenschnabel steuerte den Boden an, woraufhin Amberle ein wenig grinsend zu den anderen sah.
,,Aufgepasst, wir setzen zur Landung an."
Der Hippogreif landete auf dem Boden und raste im Galopp an den anderen Schülern vorbei, ehe er einen kleinen Bogen machte und dann sein Tempo verlangsamte. Harry klopfte ihm lobend den Hals und vor Hagrid endete der Ausritt dann schließlich, während der Wildhüter aus dem Staunen gar nicht mehr rauskam.
,,Gut gemacht, ihr beiden. Und auch gut gemacht, Seidenschnabel."
Hagrid hob Harry von Seidenschnabel runter und Amberle ließ sich selbst langsam vom Rücken des Hippogreifs rutschen, wobei sie von ihrem besten Freund aufgefangen wurde. Die beiden Schüler waren noch immer beflügelt von dem Erlebnis und Amberle verspürte noch immer ein wenig das Gefühl von Freiheit, welches sie bei dem Flug durchlebt hatte.
,,Das habt ihr wirklich toll gemacht.", lobte Hagrid sie und Amberle sah ihn freudig an.
,,Das war der Wahnsinn, Hagrid. Danke."
,,Das freut mich. Wie mache ich mich an meinem ersten Tag?", wollte er wissen und Amberle ließ es sich nicht nehmen, Seidenschnabel nochmal über den Hals zu streichen, während Harry Hagrid ein Lächeln schenkte.
,,Super, Professor."
Hagrid wurde leicht rot und Amberle kicherte ein wenig, während sie noch immer Seidenschnabel streichelte, der dies wahrlich zu genießen schien. Sie musste schmunzeln, da es irgendwie komisch war, Hagrid nun als Professor zu betrachten, aber genau das war er eben. Allerdings wurde die Idylle des Moments unterbrochen, als Draco sich einen Weg durch die Menge bahnte und selbstsicher auf Seidenschnabel zusteuerte.
,,Ja, du bist ganz und gar nicht gefährlich, oder? Du hässliches Mistvieh!", rief er spöttisch aus und Hagrid warf entsetzte Blicke auf den Slytherin-Schüler.
,,Malfoy...Malfoy, nein!"
Amberle erschrak, als Seidenschnabel sich auf einmal vor Draco aufbäumte. Der Hippogreif stieß ein Kreischen aus und erwischte Draco mit seinen rechten Krallen am rechten Oberarm. Um Schlimmeres zu verhindern schubste Amberle den Blonden zu Boden und stellte sich direkt vor Seidenschnabel, der drohte außer Kontrolle zu geraten.
,,Hör auf, Seidenschnabel! SOFORT!"
Der Hippogreif gehorchte und wich zurück, als Hagrid ein totes Frettchen in die Ecke warf, um ihn von dem Geschehen wegzulocken. Amberle ging neben Draco auf die Knie, der wie ein verletzter Welpe winselte und überzeugt zu sein schien, dem sicheren Tod gleich ins Auge zu blicken.
,,Ich sterbe...ich sterbe."
,,Du musstest es ja auch unbedingt herausfordern, oder?", brachte Amberle hervor und Hagrid schien mit der Situation etwas überfordert zu sein.
,,Keine Panik, es ist...nur ein Kratzer."
,,Hagrid! Er gehört sofort in den Krankenflügel.", widersprach Hermine und Hagrid nickte.
,,Richtig. Ich bin der Lehrer...ich mach das."
Der Halbriese griff sich kurzer Hand den blonden Slytherin und hob ihn hoch. Amberle erhob sich langsam und sah ihnen nach. Die Situation wäre fast eskaliert und sie konnte nicht glauben, dass Malfoy so leichtsinnig gewesen war.
,,Die Stunde ist beendet!", verkündete Hagrid und Draco jammerte weiter in seinen Armen vor sich hin.
,,Das wird Ihnen noch leidtun. Ihnen und Ihrem Dreckvieh."
Harry trat neben Amberle und die Zwei wussten sofort, dass dieser Vorfall Konsequenzen mit sich bringen würde. Denn wenn Draco erstmal seinen Vater davon in Kenntnis setzte, würde Lucius es sich nicht nehmen lassen, um Hogwarts und vor allem Hagrid eins auszuwischen. Und Amberle hoffte inständig, dass der Zwischenfall heute ihnen nicht allen großes Unglück bescherte.

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