Sectumsempra
Hallo, zusammen. Es geht weiter mit unserem magischen Abenteuer. Bin leider vorher nicht dazu gekommen, das neue Kapitel hochzuladen, aber besser spät als nie ;) Ich wünsche euch viel Spaß beim Weiterlesen und einen entspannten Sonntag.
Liebe Grüße,
eure Hela
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Sectumspempra
Wenige Wochen später wurde Ron wieder aus dem Krankenflügel entlassen und hatte sich vollkommen von seinem Giftanschlag erholt. Da Lavender ihn kurz darauf ohne jegliche Erklärung links liegen ließ, mussten seine Freunde ihm beibringen, dass er sich während seines komatösen Zustandes unbewusst von ihr getrennt hatte. Ein großer Verlust schien das für Ron jedoch nicht zu sein, denn er nahm es mehr oder weniger hin und akzeptiere die neue Situation.
Amberle hatte nach dem Vorfall zwar versucht, dem seltsamen Verhalten von Draco auf den Grund zu gehen, doch da sie bislang kein weiteres Wort mit ihrem Ex-Freund gewechselt hatte und seine Gesellschaft auch um jeden Preis meiden wollte, war sie darin natürlich gänzlich gescheitert. Harry und den anderen hatte sie gar nicht erst davon erzählt, da sie befürchtete, ihr bester Freund würde sich nur wieder in seiner Todesser-Theorien rein steigern und das konnten sie momentan nicht gebrauchen.
Denn das Kapitel „Draco Malfoy" war für Amberle abgeschlossen, da sie nur so über ihr gebrochenes Herz wegkommen würde und in den Augen von Amberle hatte die Mission bezüglich Slughorn derzeit oberste Priorität. Daher brauchte sie einen kühlen Kopf und konnte sich nicht mit derartigen Problemen wie gescheiterte Beziehungen herumschlagen.
Immerhin hatte sie in Sachen Selbstkontrolle große Fortschritte gemacht, was auch Dumbledore zufrieden angemerkt hatte. Dass man eigentlich ihn durch den Met hatte vergiften wollen, nahm der Schulleiter in den Augen von Amberle zwar etwas zu sehr auf die leichte Schulter, aber schließlich war Dumbledore weitaus klüger als sie alle und sie wagte es nicht, ihn infrage zu stellen.
Deshalb überlegte Amberle an diesem Morgen hauptsächlich, wie Harry Slughorn am besten die bestimmte Erinnerung entlocken konnte, während sie mit ihren drei Freunden gemeinsam in der großen Halle saß. Ron warf immer wieder unauffällige Blicke zu Lavender, die in sicherer Entfernung saß und vor Wut nur so kochte. Offenbar löste das starke Schuldgefühle in Ron aus, denn es rieselte mit einem Mal Schneeflocken von der Decke und Hermine sah den Rothaarigen eindringlich an.
,,Würdest du damit aufhören? Deinetwegen schneit es, Ron."
,,Ja, bitte. Ich bin froh, dass wir den Winter überstanden haben.", merkte Amberle an und Ron schaute etwas reumütig in die Runde.
,,Sagt mir nochmal, wie ich mit Lavender Schluss gemacht habe."
Hermine sah zu Amberle, doch die zuckte nur mit den Schultern und schließlich rang sich das kluge Köpfchen der Clique dazu durch, dem Gedächtnis von Ron auf die Sprünge zu helfen.
,,Naja, sie kam zu Besuch in den Krankenflügel und du...du hast geredet. Ich glaube, es war keine besonders ausführliche Unterhaltung.", brachte sie zögerlich hervor und Ron beugte sich ein wenig über den Tisch.
,,Versteht mich nicht falsch. Ich bin tierisch froh, dass ich sie los bin. Sie scheint nur...irgendwie sauer zu sein."
Das Quartett warf prüfende Blicke zu Lavender, die vor Wut ihren Löffel mit der rechten Hand umklammerte und ihr ganzer Körper schien zu beben. Amberle schüttelte kaum merklich den Kopf und seufzte.
,,Tja, Trennungen sind niemals einfach."
,,Tut mir leid. Ich wollte dich damit nicht...", setzte Ron an, doch Amberle winkte ab.
,,Schon gut. Das ganze Drama mit Malfoy ist Schnee von gestern. Je eher man nach vorne blickt, desto besser."
,,Auch wieder wahr.", stimmte Ron ihr zu und Hermine warf ihm einen unsicheren Blick zu.
,,Und du sagst, dass du dich an gar nichts erinnerst, was passiert ist. Du hast keine Erinnerung."
Alle Blicke richteten sich nun auf Ron, der wahrlich zu grübeln schien. Hermine wirkte recht hoffnungsvoll, als der Rotschopf leicht schmunzelte und seinen Verstand erfolgreich durchforstet hatte.
,,An etwas kann ich mich erinnern.", meinte er, musste dann aber grinsen. ,,Aber das ist nicht möglich. Ich war ja komplett hinüber, oder?"
,,Ja...hinüber.", stimmte Hermine zu und Amberle sah Ron zuversichtlich an.
,,Immerhin hast du es überstanden. Du hast uns nämlich einen ziemlichen Schrecken eingejagt und ohne dich wäre es in Zukunft nur halb so witzig geworden."
Das brachte Ron zum Lächeln, denn immerhin galt er als der Clown des Quartetts, sozusagen. Allerdings richtete sich die Aufmerksamkeit der Freunde nun auf eine andere Person, die soeben in der Halle auftauchte und Hermine wandte sich an Harry, der wieder einmal in sein Buch für Zaubertränke vertieft war.
,,Harry, da ist Katie. Katie Bell."
Tatsächlich stand die Gryffindor-Schülerin, die seit dem Vorfall mit dem verfluchten Collier außer Gefecht gesetzt gewesen war, beim Tisch weiter vorne und Harry fackelte nicht lange. Er klappte sein Buch zu, klemmte es sich unter den Arm und ging dann direkt auf Katie zu.
Amberle und die anderen verblieben am Tisch, sahen aber erwartungsvoll ihrem besten Freund nach, der in dem Moment Katie erreichte und sie in ein Gespräch entwickelte.
,,Was meint ihr? Ob sie sich an etwas erinnern kann?", warf Ron aus, doch Amberle hatte so ihre Zweifel.
,,Gute Frage. Bei Flüchen immer schwer zu sagen. Je stärker sie sind, desto größer auch die Folgen."
,,Ich frage mich immer noch, wer so etwas tun würde.", merkte Hermine an und Ron dämpfte seine Stimme etwas.
,,Naja, wenn wir dem Verdacht von Harry Glauben schenken, wissen wir ja schon, wer es war."
Bevor jemand etwas darauf erwidern konnte, betrat betreffende Person den Raum. Amberle und die anderen sahen auf, als Draco in der Halle auftauchte und an Ort und Stelle verharrte. Schockiert starrte er zu Harry und Katie am anderen Ende der Halle, ehe er auf dem Absatz kehrt machte und fluchtartig die Halle wieder verließ.
Harry setzte seinem Erzfeind kurzer Hand nach und nahm die Verfolgung auf, woraufhin seine Freunde unsichere Blicke untereinander tauschten.
,,Meint ihr, wir sollten...", setzte Ron an, als Amberle auch schon aufstand.
,,Ihr bleibt hier."
Ohne auf eine Antwort zu warten, lief Amberle den beiden Zauberern nach und musste sich beeilen, da Draco und Harry immerhin einen Vorsprung hatten. Da die Zwei außer Sichtweite waren, überlegte Amberle nun fieberhaft, wo sie hingegangen sein könnten und lief suchend durch die Korridore.
Ein ungutes Gefühl bildete sich in ihrer Magengrube und irgendwie spürte Amberle, dass sie Draco und Harry so schnell es ging finden musste. Immerhin konnten sich die beiden auf den Tod nicht ausstehen und wenn es zum Streit kommen sollte, könnte der leicht eskalieren, so wie es bei ihr und Valentin nur zu oft der Fall gewesen war.
Amberle hielt an und überlegte, welchen Weg sie nun einschlagen sollte, als sie mit einem Mal merkwürdige Geräusche vernahm. Zuerst konnte sie es nicht richtig einordnen, doch dann stellte sie erschrocken fest, dass es sich wie ein Kampf anhörte. Sofort setzte die junge Hexe ihren Weg fort und je lauter die Geräusche wurden, desto mehr wurde ihr klar, dass in der Tat jemand Flüche abfeuern musste.
Da es auf dem Korridor nichts weiter gab als das Jungenklo, musste dies die Anlaufstelle sein und Amberle hatte es auch schon fast erreicht, als plötzlich ein dumpfer Schlag ertönte und sie innehalten ließ. Für einen Moment hörte man nichts mehr, bis Amberle etwas vernahm, dass sich wie leises Schluchzen anhörte und sofort war sie alarmiert. Eilig brachte sie den Rest des Weges hinter sich und bog um die Kurve, als sie erstarrte und schockiert auf das Bild sah, welches sich ihr darbot.
Das Jungenklo war ziemlich demoliert und das Wasser breitete sich auf dem Boden aus, wo Draco lag. Er konnte sich kaum rühren und schien vor Schmerzen zu zittern, weshalb Amberle sofort zu ihm eilte.
,,Draco."
Sie ging neben ihm auf die Knie und stellte erschrocken fest, dass sich unendlich viele Schnitte auf seinem Oberkörper abzeichneten. Klaffende Wunden entstanden wie von selbst und Amberle sah auf, wo sie einen ebenso erschütterten Harry vorfand. Dieser hatte noch immer seinen Zauberstab in der rechten Hand und das Buch für Zaubertränke in der linken. Amberle reichte dies aus, um ihre Schlussfolgerung zu ziehen.
,,Was hast du getan?", fragte sie an ihren besten Freund gerichtet, doch der erwiderte nichts und sie sah stattdessen wieder auf Draco herab.
,,Alles wird gut. Ich werde Hilfe holen."
Die Hexe erhob sich und wollte gerade schon auf den Korridor stürzen, als sie zufällig Snape entdeckte und den Lehrer kurzer Hand auf sich aufmerksam machte.
,,Professor! Wir brauchen Hilfe!", rief sie und sofort kam Snape auf sie zu.
Amberle führte ihn direkt in das Jungenklo und Snape zu Draco, der noch immer am Boden lag und sich vor Schmerzen nicht rühren konnte. Snape sah zu Harry, der schuldbewusst zurückwich und dann aus dem Raum stürmte. Amberle sah ihm nach, als Snape sich schließlich neben Draco kniete und seinen Zauberstab zog.
Er murmelte seltsame Worte, die Amberle nicht kannte und sie sah erleichtert, wie sich die offenen Wunden auf dem Oberkörper von Draco wieder schlossen. Während sie wartete und hoffte, dass Draco die ganze Sache überstand, fragte sich Amberle, was für einen Zauber Harry auf ihren Ex-Freund abgefeuert hatte.
Dank dem schnellen Eingreifen von Snape wusste Amberle ein paar Stunden später, dass Draco sich wieder erholen würde. Allerdings würde das einige Zeit in Anspruch nehmen und der Slytherin war ohne Bewusstsein, seit man ihn in den Krankenflügel gebracht hatte. Deshalb begab sich Amberle nun in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum und knöpfte sich kurzer Hand Harry vor, der noch immer schwer erschüttert war und sich in der Gesellschaft von Ron, Hermine und Ginny befand.
,,Was hast du getan?", herrschte sie ihn an und Harry wich ihrem Blick aus, als Hermine zu ihrer besten Freundin lief und diese eingehend ansah.
,,Es war ein Zauberspruch aus dem Buch, Amberle. Harry hatte keine Ahnung, was er bewirken würde."
,,Noch ein Grund mehr, weshalb er ihn nicht hätte anwenden dürfen. Was ist denn nur los mit dir? Seit du dieses Buch hast, scheinst du wie besessen zu sein und jetzt wendest du sogar Zaubersprüche an, die du nicht kennst und die einen umbringen können?"
Amberle war viel zu fassungslos, als dass sie sich beruhigen konnte und Hermine versuchte wirklich, sie zu besänftigen. Ron sah mitfühlend zu Harry, wandte sich aber auch ebenso erwartungsvoll an Amberle.
,,Wie geht's Malfoy denn?"
,,Er wird es überleben. Aber auch nur, weil Snape so schnell zur Stelle gewesen ist. Ich hab keine Ahnung, wie er die Wunden von Draco geheilt hat, aber ich bin froh, dass er es konnte. Allerdings wird es noch dauern, bis Draco sich vollständig von der Sache erholt hat.", teilte sie angespannt mit und Harry schien sich daraufhin ein klein bisschen zu entspannen, doch Ginny setzte sich nun neben ihn und machte ihm den einzigen Ausweg unmissverständlich klar.
,,Harry, das Buch muss weg. Heute."
Er widersprach nicht, sondern nickte nur und Ginny stand wieder auf, woraufhin Harry es ihr gleichtat und das Buch wieder an sich nahm. Ginny trat bereits den Weg zum Ausgang an, als Harry nun zu Amberle sah und ihr einen reumütigen Blick zuwarf.
,,Es tut mir leid."
Gemeinsam mit Ginny verließ er den Gemeinschaftsraum und Amberle schloss für einen kurzen Moment die Augen. Dieses Schuljahr schien eine Katastrophe nach der anderen mit sich zu bringen und sie hoffte wirklich, dass nach dem Entsorgen des Buches wieder etwas Ruhe einkehren würde.
,,Keine Sorge, Amberle. Wenn das Buch erstmal weg ist, wird sicher alles gut.", beteuerte Hermine, die wohl ihre Gedanken gelesen hatte und Amberle seufzte ergeben.
,,Es ist ja nicht nur dieser Vorfall heute."
Die Hexe ging zum Sofa, wo sie sich drauf niederließ und ihr Gesicht für einen Moment in ihren Händen verbarg. Ihre Nerven lagen endgültig blank und sie wusste schon gar nicht mehr, wo ihr der Kopf stand. Das machte Amberle einmal mehr klar, dass dieses Schuljahr mächtig Strapazen mit sich brachte und sie fragte sich, ob es wohl noch schlimmer kommen konnte.
,,Schon das ganze Schuljahr über passieren doch diese merkwürdigen Dinge. Erst das verfluchte Collier, dann der vergiftete Met und dieses Buch. Ich hab irgendwie das Gefühl, dass die ganze Sache aus den Fugen gerät und ich weiß nicht, was noch auf uns zukommt.", brachte sie hervor, als Hermine sich neben sie setzte und einen Arm um die Schultern von Amberle legte.
,,Gemeinsam schaffen wir das, Amberle."
,,Ja, genau. Wir haben in den letzten Jahren doch schon so sämtliche Dinge zusammen bewältigt. Da werden wir das dieses Jahr auch schaffen. Völlig egal, was uns auch noch bevorstehen sollte.", schloss sich Ron ihr an und Amberle rang sich zu einem Lächeln durch.
,,Ich hoffe, ihr habt Recht. Irgendwie ist dieses Jahr verrückter als alle zuvor. Und ich dachte, die Sache im Ministerium wäre der Gipfel gewesen."
Der Kampf im Ministerium letztes Jahr zählte zu den düstersten Erinnerungen, die Amberle an die bisherige Schulzeit hatte und noch immer bekam sie eine Gänsehaut bei dem bloßen Gedanken daran. Schließlich hatte sie bis heute keine Erklärung dafür, wie sie Sirius vor dem Tod hatte bewahren können und was der Auftritt von Valentin dort zu bedeuten hatte.
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