Schuld und Sühne

Hallo, meine Lieben :) Weiter geht's mit unserem magischen Abenteuer und Jahr 5 hat offiziell begonnen. Es bleibt natürlich weiterhin spannend und deswegen wünsche ich euch nun ganz viel Spaß beim Weiterlesen, denn hier ist das neue Kapitel für euch ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                             ~~~

                                                                              Schuld und Sühne


2 Tage später hatten die Schüler und Schülerinnen sich wieder in Hogwarts eingelebt und in ihnen allen breitete sich erneut das Gefühl aus, nie weg gewesen zu sein. Auch für Amberle und ihre Freunde war jedes Schuljahr wie eine Art Heimkehr, denn Hogwarts war wie ihr wahres Zuhause, was sich wohl erst ändern würde, wenn sie in zwei Jahren alle ihren Abschluss machten. Ein Tag, der in ihnen allen jetzt schon einen Wehmutstropfen hervorrief.
Es war früh am Morgen und Harry war mit Ron und Hermine vor dem Frühstück noch einmal in die Eulerei verschwunden, da er einen Brief an Sirius verschicken wollte. Worum es genau ging, wusste Amberle zwar noch nicht, aber Harry hatte ihr versichert, sie später noch aufzuklären.
Deshalb saß die Gryffindor schon einmal alleine in der Halle und wartete auf ihre Freunde, während sie neue Energie und Vorfreude bezüglich des bevorstehenden Unterrichts heute verspürte. Denn sie war gespannt, was sie alles in diesem Schuljahr erwarten würde.
Amberle streichelte Artemis, die vor ihr auf dem Tisch saß, über das Gefieder und kraulte ihre Eule dann leicht unterhalb des Schnabels, woraufhin diese genießerisch ihre Augen schloss. Der jungen Hexe glitt ein Lächeln über das Gesicht, welches allerdings jäh erstarb, als sich auf einmal Draco Malfoy neben ihr auf der Bank niederließ und ihr einen verschmitzten Blick zuwarf.
,,Guten Morgen."
Amberle ließ von ihrer Eule ab, die irritiert auf den ungebetenen Gast starrte und stöhnte genervt auf.
,,Draco Malfoy. Es tut mir leid, aber du hast dich am Tisch geirrt. Oder hast du über Nacht plötzlich deinen Mut und die Ehre entdeckt und bist zu den Gryffindors übergesiedelt?"
,,Frech und vorlaut wie immer. Schön, dass sich das nicht geändert hat.", gab er mit einem frechen Grinsen zurück, doch Amberle hatte keine Lust auf seine Scherze.
,,Was willst du?"
Der Blick von Draco wurde ernst.
,,Mit dir reden."
,,Worüber?"
,,Darüber, was ich tun muss, damit du mir endlich verzeihst.", eröffnete ihr der Blonde und Amberle verdrehte die Augen.
,,Hatten wir das nicht schon? Ich hab dazu bereits alles gesagt und dachte, du hättest es verstanden."
In der Tat hatte Amberle angenommen, dass ihre Standpauke vor dem Gryffindor-Portrait deutlich genug gewesen wäre. Doch offenbar hatte sie sich getäuscht, denn Draco blieb hartnäckig und schien einfach nicht aufgeben zu wollen. Allein seine Blicke in den letzten Tagen hätten sie wohl wie Schweizer Käse durchlöchert, wären sie dazu in der Lage gewesen.
Draco seufzte und in seinen sturmgrauen Augen erkannte die Hexe tiefe Reumütigkeit.
,,Amberle, ich habe einen Fehler gemacht und das weiß ich. Aber ich will es wirklich wieder gutmachen. Normalerweise bin ich nicht so, dass ich Mädchen hinterherrenne oder mich um Freundschaften bemühe, denn bisher musste ich das auch nie. Im Gegenteil. Ich habe immer bekommen, was ich wollte und du bist die Erste, die es mir ganz und gar nicht leicht macht."
Fassungslos sah die Braunhaarige ihn an.
,,Soll das jetzt ein Vorwurf sein?"
,,Nein. Das macht dich ja gerade so interessant und außergewöhnlich.", gestand der Blonde, nur hatte Amberle nicht viel für seine charmanten Worte übrig.
,,Schmeicheleien bringen dich nicht weiter, Draco. Also versuch es gar nicht erst."
,,Tue ich auch nicht. Ich stelle lediglich Tatsachen klar. Und ich werde alles tun, um dir zu beweisen, dass ich es ernst meine. Also, gibst du mir noch eine Chance?"
Die Gryffindor zögerte, denn das Misstrauen war nach wie vor präsent. Draco stellte sich das in ihren Augen viel zu einfach vor. Denn während er auf die große Vergebung hoffte, so sah Amberle bereits den nächsten Konflikt vor sich, der sich ohne Zweifel anbahnen würde, sollte sie sich darauf einlassen.
,,Wozu denn? Mal angenommen, ich würde dem zustimmen und wir wären so etwas wie Freunde auf Bewährung, wie lange wird es dauern, bis du mich in der Öffentlichkeit wieder bloßstellst, um vor deinem Gefolge nicht zugeben zu müssen, dass du Zeit mit einer Gryffindor verbringst? Oder deine Unberechenbarkeit, wo sich deine Stimmung und Entscheidungen so schnell verändern, dass man nicht mal Luft holen kann. Sag mir, wie soll ich dir noch vertrauen, nach allem, was gewesen ist?"

Amberle warf ihm einen eindringlichen Blick zu, während sie auf seine Antwort wartete. Zwar hätte sie einen Blick in seine Seele werfen können, doch weigerte sie sich. Nicht nur, dass sie sich geschworen hatte das nicht noch einmal zu tun, es würde sie ja doch nur wieder auf den falschen Pfad führen. Du außerdem zählte Draco zu den wenigen Personen, die sie nicht wirklich durchschauen konnte.
,,Im letzten Jahr war ich mir nicht wirklich sicher, was ich überhaupt will, Amberle. Ich wusste nicht, was das Richtige ist und wie ich mich verhalten soll.", eröffnete Draco mit einem Mal und sie hob skeptisch eine Augenbraue.
,,Und jetzt weißt du das, ja?"
,,Mir ist zumindest so einiges klar geworden und ich hatte in den Ferien viel Zeit zum Nachdenken, da du ja keinen meiner Briefe beantwortet hast.", meinte er, was Amberle wieder sarkastisch sticheln ließ.
,,Schon wieder ein Vorwurf."
,,Du weißt, was ich meine. Bitte, gib mir noch eine Chance."
Die sturmgrauen Augen von Draco lagen ausnahmslos auf ihr und Amberle spürte, dass er offenbar selbst einen Versuch wagte, in sie hineinzusehen. Und aus irgendeinem Grund spürte sie, dass er es wirklich ernst meinte. Ein großer Beweis dafür war ja schon die Tatsache, dass er sich in der großen Halle zu ihr gesetzt hatte und das, obwohl er jederzeit von den anderen Slytherin dabei gesehen werden konnte. Zwar war die Enttäuschung noch immer tief in ihr verankert, aber Amberle wollte auch nicht ewig Groll gegen Draco hegen und seufzte schließlich, als sie sich geschlagen gab. Denn aus irgendeinem Grund riet ihr Instinkt ihr dazu, Dracos stummem Ruf nach Vergebung Folge zu leisten.
,,Na, schön. Bevor wir noch bis zu unserem Abschluss in zwei Jahren hier sitzen und du dich möglicherweise bis auf die Knochen blamierst, gebe ich mich lieber geschlagen. Aber ich warne dich, Draco Malfoy: noch so ein krummes Ding und du lernst mich richtig kennen. Dann reiße ich dir vor deinem gesamten Slytherin-Clan den Hintern auf. Hast du verstanden?"
,,Angesichts der Tatsache, dass es sonst niemand wagt so mit mir zu reden, heißt das dann wohl ja. Wobei ich bezüglich dem richtig kennenlernen nicht ganz abgeneigt wäre.", erwiderte Draco mit einem leichten Lächeln, doch erntete nur einen kritischen Blick von Amberle.
,,Jetzt verschwinde. Bevor ich es mir noch anders überlege."
Er grinste, erhob sich dann jedoch wieder von der Bank und seine Augen funkelten ein wenig belustigt, aber auch zuversichtlich.
,,Du wirst es nicht bereuen."
Mit diesen Worten ließ er Amberle am Gryffindor-Tisch zurück, die ihm geradezu fassungslos nachsah. Seine selbstverliebte und überzeugte Ader hatte er also keineswegs über die Ferien eingebüßt und obwohl er dadurch noch immer Draco Malfoy war, so kam es Amberle dennoch vor, als hätte sie soeben eine ganz neue Seite an ihm entdeckt. Eine Seite, von der sie noch nicht ganz sicher war, ob sie diese wirklich näher kennenlernen sollte.

Kopfschüttelnd wandte Amberle sich wieder Artemis zu, die den Kopf schräg legte und ihre Besitzerin neugierig musterte.
,,Sieh' mich bitte nicht so an, Artemis. Wahrscheinlich habe ich wirklich schon meinen Verstand verloren, weil ich mich erneut auf diesen Wahnsinn einlasse. Oder ich wurde unwissentlich mit einem Fluch belegt."
Ihre Eule gab nur ein leises Schuhu von sich und Amberle seufzte. Dabei fing sie zufällig die Blicke der Hufflepuffs gegenüber auf, die wohl das Gespräch eben gerade beobachtet hatten und Amberle nun abschätzende Blicke zuwarfen. Diese sah schnell weg, nur um dann dem bohrenden Blick von Albus Dumbledore zu begegnen, der am Lehrertisch saß und prüfend eine Augenbraue hob.
Nun wurde es Amberle wirklich zu bunt und sie schob ihren Teller von sich, ehe sie sich vom Platz erhob und die Halle verließ. Noch immer wusste sie nicht genau, ob sie gerade die richtige Entscheidung getroffen hatte und es verunsicherte sie, dass Draco Malfoy es immer wieder schaffte, sie durch seine überzeugenden Worte umzustimmen.
Amberle war so in Gedanken, dass sie gar nicht auf ihre Umgebung achtete und das wurde der Hexe zum Verhängnis. Denn als sie gerade um die Kurve bog, stieß sie plötzlich mit jemandem zusammen und sah erschrocken auf.
,,Oh, tut mir leid. Ich habe nicht aufgepasst.", brachte sie hervor und stand einer anderen Schülerin gegenüber.
,,Ach, das macht nichts. Es kommt bei mir auch oft vor, dass ich verträumt durch die Gegend laufe. Da kommt die Realität immer so plötzlich wieder zurück."
Amberle wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte und musterte die Schülerin vor sich. Sie hatte lange blonde Haare, die ihr bis zur Hüfte reichten und sich ein wenig in zerzausten Locken kräuselten, silbergraue Augen und irgendwie eine spezielle Ader an sich, wie Amberle dem ersten Eindruck entnehmen konnte. Sie stammte aus dem Hause Ravenclaw und Amberle fragte sich, warum ihr die junge Hexe nicht schon früher aufgefallen war.
,,Ähm, entschuldige...wie war dein Name?", nahm sie das Gespräch wieder auf und das Mädchen lächelte zaghaft.
,,Luna Lovegood. Du bist Amberle Harvey."
,,Ja...die bin ich.", gab Amberle schließlich zu und Luna wirkte ein wenig verspielt, als sie Amberle interessiert musterte.
,,Du wirkst ein wenig erschrocken, dabei bist du ja fast so berühmt wie Harry Potter. Zumindest in Hogwarts. Aber mein Vater und ich haben auch viel von dir gehört. Wegen deiner Fehde mit Valentin Blackwell und deinem Kampf gegen den falschen Professor Moody letztes Jahr."

Amberle wusste gar nicht, wie sie auf all diese Neuigkeiten reagieren sollte und der Gedanke, dass sie auf dem besten Wege war, ebenso bekannt wie Harry zu werden, ließ sie erschauern. Sie mochte es nicht im Mittelpunkt zu stehen und es genügte ihr schon, dass die Auseinandersetzungen mit Valentin jedes Mal die Aufmerksamkeit aller anderen auf sich zog. Etwas, auf das sie nur zu gut verzichten konnte.
,,Tja, da gibt man sich so viel Mühe nur am Rande mitzuwirken und prompt erreicht man das Gegenteil.", murmelte Amberle und Luna beugte sich ein wenig zu ihr vor.
,,Ich glaube, du spielst eine größere Rolle, als du glaubst, Amberle. Es war schön, dich endlich mal kennenzulernen und ich bin sicher, wir sehen uns wieder. Bis dann."
Luna setzte ihren Gang zur Halle fort und ließ Amberle sprachlos auf dem Korridor zurück. Die Ravenclaw hatte die Braunhaarige mit ihren Äußerungen nicht nur verwirrt, sondern auch verunsichert.
Was hatte sie nur damit gemeint, dass Amberle vielleicht eine größere Rolle spielte? War es nur eine vage Vermutung oder sah Luna womöglich etwas, das anderen verborgen blieb?
Amberle war so in ihren Gedanken vertieft, dass sie erschrocken zusammenzuckte, als sich auf einmal eine Hand auf ihre Schulter legte.
,,Bei Merlin!", entfuhr es ihr und sie drehte sich ruckartig um, wo Ron augenblicklich seine Hand in die Luft riss und entschuldigend drein blickte.
,,Bleib locker, Amberle. Wir sind's nur."
Tatsächlich standen Ron, Harry und Hermine unmittelbar vor ihr und Amberle entspannte sich ungemein. Bei all den unerwarteten Begegnungen am frühen Morgen, kamen ihr ihre drei besten Freunde gerade wie gerufen und Amberle hoffte, dass der Tag nicht noch mehr ungeahnte Ereignisse mit sich bringen würde.
,,Ein Glück. Ich dachte schon, diese skurrilen Begegnungen nehmen gar kein Ende."
,,Skurrile Begegnungen?", wiederholte Harry irritiert, doch Amberle winkte ab.
,,Vergiss es. Ich bin gerade nur einer Ravenclaw begegnet. Ihr Name ist..."
,,Luna Lovegood.", kam es von Hermine wie aus der Pistole geschossen und sie wirkte etwas zerknirscht, als sie die Blicke ihrer Freunde bemerkte. ,,Wir sind ihr auf der Kutschfahrt hierher begegnet."
Amberle nickte kaum merklich, denn bei Hermine überraschte sie gar nichts mehr. Harry räusperte sich nun und deutete Richtung Halle.
,,Wir gehen zum Frühstück. Kommst du mit?", wollte er wissen, doch Amberle schüttelte den Kopf.
,,Nein, ich war schon. Geht ruhig. Wir treffen uns dann im Gemeinschaftsraum, wenn wir zum Unterricht gehen. In Ordnung?"
Die anderen nickten und Amberle verabschiedete sich noch von ihnen, ehe sie Richtung Wendetreppen verschwand. Auf keinen Fall wollte sie zurück in die Halle, wo nur wieder die bohrenden Blicke aller anderen auf sie warteten und sich Draco Malfoy möglicherweise zu noch verrückteren Methoden hinreißen ließ, mit denen er ihr beweisen wollte, wie ernst er es meinte.

Wenig später hatte Harry Amberle dann im Beisein von Ron und Hermine den Grund genannt, warum er einen Brief an seinen Paten geschrieben hatte. Sämtliche Mitschüler und Mitschülerinnen waren wohl offenbar der gleichen Meinung wie das Ministerium: dass Harry im Bezug auf den Tod von Cedric und der Rückkehr von Lord Voldemort gelogen hatte.
Die junge Hexe empfand dieses Verhalten als kindisch und irrsinnig. Die anderen mussten doch ebenfalls spüren, dass sich etwas verändert hatte und nun vor sich ging. Zwar wunderte sie sich darüber, dass Voldemort bisher noch nicht auf den Plan getreten war, aber möglicherweise plante er in der Tat etwas, wie es der Orden vermutete. Und vielleicht wollte er durch seine Zurückhaltung sogar erreichen, dass sich alle von Harry abwandten und er somit alleine dastand.
Aber auch der Orden des Phönix beschäftigte Amberle. In der Pause nach Verwandlung bei Professor McGonagall, deren prüfende Blicke Amberle keineswegs entgangen waren, hatte sich die Braunhaarige in die Bibliothek zurückgezogen und versuchte nun, alles über den Orden in Erfahrung zu bringen. Sie wollte wissen, warum Dumbledore ausgerechnet sie für diese Geheimgesellschaft rekrutiert hatte und was sie vielleicht noch alles erwartete.
,,Was machst du da?"
Amberle zuckte zusammen, als sie gerade im Text eines Buches vertieft war und sah auf, wo sie dem fragenden Blick von Harry begegnete. Dieser deutete kaum merklich auf das Buch und Amberle seufzte, ehe sie sich in ihrem Stuhl zurücklehnte und den Wälzer etwas von sich schob.
,,Naja, eigentlich hatte ich gehofft, ein paar Antworten zu finden, aber...Fehlanzeige. Zumindest bin ich noch keinen wirklichen Schritt weiter."
,,Schätze, das ist eine Art Fluch bei uns. Wir wissen genau, dass die anderen mehr Dinge wissen als wir, aber niemand redet mit uns. Kann ziemlich frustrierend sein. Und wer weiß, ob wir je die Antwort darauf finden.", erwiderte Harry und ließ sich auf dem Stuhl neben Amberle nieder.
Die Hexe musterte ihren besten Freund und konnte ihm ansehen, dass all die jüngsten Ereignisse ihm zu schaffen machten. Er wirkte angespannt und auch irgendwie einsam. Im Grunde schien es ihm ähnlich wie ihr zu gehen und daher konnte Amberle gut nachvollziehen, wie Harry sich wohl fühlte. Und sie erinnerte sich an die Worte, die Sirius im Hauptquartier an sie gerichtet hatte.
,,Möglicherweise sehen wir nur nicht genau hin. Glaub mir, ich kenne das Gefühl, wenn man verzweifelt nach einer Erklärung sucht und immer wieder in einer Sackgasse landet. Seit wir damals den Stein der Weisen gefunden haben, hat sich alles immer mehr verändert und ich weiß nicht warum. Jetzt hat Dumbledore mich für seinen geheimen Orden rekrutiert und ich würde nur zu gerne den Grund dafür wissen.", brachte sie hervor und Harry runzelte nachdenklich die Stirn.
,,Warum fragst du ihn nicht einfach?"
,,Weil ich nicht weiß, ob er mir den wahren Grund dafür nennen würde. Ich kenne Dumbledore und ich weiß, dass er manchmal durchaus geheimnisvoll sein kann. Deshalb bin ich mir nicht so sicher, was genau in seinem Kopf vor sich geht und warum er all diese Entscheidungen trifft. Ich weiß nur, dass er nichts ohne einen bestimmten Grund tut."

Amberle sah ihren Schulleiter förmlich vor sich, der sie schon so oft mit seinen Geheimnissen nachdenklich gestimmt hatte. Nie wusste sie so genau, was er mit all seinen Entscheidungen beabsichtigte, aber sie wusste zumindest, dass Dumbledore mit Sicherheit ein größeres Ziel verfolgte. Die Frage war nur was für eins.
Harry wirkte ebenso nachdenklich wie sie, hatte wohl aber ebenfalls keine Antwort darauf.
,,Ich glaube, du solltest ihm einfach vertrauen. Wir sprechen hier immerhin von Dumbledore. Wem sollten wir sonst vertrauen, wenn nicht ihm?"
,,Das tue ich ja. Ich vertraue ihm, es ist nur...manchmal werde ich das Gefühl nicht los, dass er mehr über mich weiß, als er zugibt. Und ich wüsste einfach gerne warum.", meinte Amberle, ehe sie auf das Buch deutete. ,,Ich habe versucht, etwas über den Orden rauszufinden, aber natürlich gibt es nichts Öffentliches. Kein Wunder, es ist ja auch eine Geheimgesellschaft. Aber das ist nicht alles. Mich wundert auch, dass Voldemort nach seiner Rückkehr irgendwo im Nirgendwo verschwunden ist. Was hat er nur vor? Wenn er wirklich nach einer Art Waffe sucht...was für eine mag das sein?"
Es gefiel der Hexe nicht, so dermaßen im Dunkeln zu tappen und ihr Gefühl warnte sie eindringlich davor, dass Voldemort etwas im Schilde führte. Aber wie sollte sie nur dahinter kommen?
Kurz spielte Amberle mit dem Gedanken, erneut in dem düsteren Traumreich nach Antworten zu suchen, doch den verwarf sie schnell wieder. Denn sie spürte die warnenden Blicke von Dumbledore und ihres anderen Ichs auf ihrer Haut. Die Zwei würden ihr ohne Zweifel die Hölle heiß machen und das konnte Amberle nun wirklich nicht gebrauchen.
,,Ich träume wieder von ihm.", meinte Harry auf einmal und als Amberle überrascht aufsah, seufzte der Schwarzhaarige leise. ,,Voldemort. Ich träume immer davon, wie er Cedric ermordet. Er könnte uns jederzeit angreifen und niemand glaubt mir, dass er wieder zurück ist.", sagte Harry niedergeschlagen, wofür er kritische Blicke von Amberle erntete.
,,Hey, bin ich etwa niemand? Außerdem stehen Dumbledore und der Orden ebenfalls hinter dir. Und Ron und Hermine glauben dir auch. Egal, was die anderen sagen, wir glauben dir und werden Voldemort besiegen."
,,Gemeinsam?", brachte Harry mit einem zögerlichen Lächeln hervor und Amberle nickte zustimmend.
,,Ganz genau."

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