Man stirbt nur dreimal

So, meine lieben Harry Potter-Fans. Es ist soweit. Heute kommt das Finale meiner Geschichte und das mit dem letzten Kapitelpack. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Weiterlesen und freue mich auf eure Feedbacks. Zum Schluss werde ich mich natürlich von euch gebührend verabschieden und sage an der Stelle trotzdem schon einmal Danke für eure Teilnahme an der Geschichte rund um Amberle und Co.

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                                  ~~~

                                                                             Man stirbt nur dreimal

Nach ihrem Gespräch mit Sirius, begab sich Amberle nach unten und suchte nach ihren Freunden. Das Phönix-Elixier hatte sie in der Innentasche ihrer Jacke verwahrt, bis der Zeitpunkt gekommen war, wo sie es trinken würde. Doch vorher hatte sie noch etwas zu erledigen und sie suchte zuerst in der großen Halle nach den anderen, wo sie jedoch nur Hagrid in die Arme lief.
,,Oh, Hagrid. Hast du Harry und die anderen zufällig gesehen?", fragte sie und er deutete auf den Innenhof.
,,Sie wollten nach draußen, soviel ich weiß. Du und Harry wart so stark, Amberle. Ohne euch hätten wir das nicht geschafft. Albus wäre stolz auf dich."
Der Halbriese sah liebevoll zu Amberle herunter und die schenkte ihm ein Lächeln. Sie wusste, wie sehr Hagrid ihren Vater bewundert hatte und zu dem Halbriesen pflegte sie ja auch seit der ersten Begegnung eine besondere Freundschaft. Hogwarts wäre in der Tat nicht dasselbe ohne seinen Wildhüter.
Hagrid lächelte noch kurz und ging dann weiter, woraufhin Amberle ihm kurz nachsah. Doch dann riss sie sich von dem Anblick ihres alten Freundes los und ging nach draußen, wo sie zum Glück auch nicht lange suchen musste. Denn das goldene Trio befand sich bei der Steinmauer und sogar Draco war bei ihnen, der Harry in diesem Augenblick die Hand schüttelte. Amberle war positiv überrascht.
,,Harry Potter und Draco Malfoy schließen Frieden. Dass ich das noch erleben darf.", brachte sie hervor, als sie die Vier erreichte und Draco zuckte mit den Schultern.
,,Naja, du hast gesagt, ich habe immer eine Wahl und das hier ist sie. Ich will nicht länger in Verbitterung und Feindschaft leben."
,,Ich bin stolz auf dich."
Amberle sah ihn zufrieden an und Draco schien sichtlich erleichtert zu sein. Doch dann trat Harry vor und reichte der Hexe etwas sehr Bedeutsames.
,,Ich glaube, der gehört dir."
Es war der Elderstab, den Amberle nun zögerlich entgegennahm. Sie spürte sogleich seine Macht und er pulsierte förmlich von innen heraus, wo er nun in den Händen seines rechtmäßigen Besitzers lag. Für einen kurzen Moment sah Amberle auf den Stab herab, ehe sie sich an ihre eigenen Worte erinnerte und diese einmal mehr wiederholte.
,,Niemand sollte so viel Macht haben. Nicht einmal ein Dumbledore."
Deshalb machte sie kurzen Prozess und zerbrach den Stab, womit sie der Macht vom Heiligtum des Todes ein Ende bereitete. Amberle warf die Überreste in die Schlucht und fühlte sich befreit von der Last, den Elderstab beschützen zu müssen.
Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen, denn niemand stellte die Entscheidung von Amberle infrage und Hermine war die Erste, die das Schweigen mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck wieder brach.
,,Wir haben es geschafft.", ließ sie verlauten und Amberle nickte.
,,Ja, das haben wir. Gemeinsam."
,,Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber...wir waren ein Spitzenteam. Wir alle.", kam es von Ron und Harry legte seinem besten Freund eine Hand auf die Schulter.
,,In der Tat. Das waren wir und sind es noch."
,,Das sollten wir feiern."

Ron sprang kurzer Hand von der Mauer und wirkte mächtig euphorisch, da er wohl mal wieder das Festessen herbeisehnte. Doch Amberle wusste, dass sie wohl keinen besseren Zeitpunkt als diesen hier bekommen würde und hielt den eifrigen Rotschopf deshalb zurück.
,,Vorher muss ich euch noch etwas sagen.", setzte die Hexe an, ehe sie ihre rechte Hand hob und ihren Freunden nun ebenfalls die Auswirkungen offenbarte, welche die Phönix-Magie mit sich brachte.
Draco griff nach der rechten Hand von Amberle, die jetzt nicht nur schwarze Adern vorwies, sondern auch ein wenig Asche an sich hatte. Verwundert runzelte er die Stirn, da er sich diesen Zustand nicht erklären konnte.
,,Was ist das?", wollte er wissen und Amberle brauchte nur ein Wort, um es zu erklären.
,,Phönixasche."
,,Bist du in ein Grab gefallen?", kam es perplex von Ron, doch Amberle schaute zerknirscht in die Runde.
,,Nicht direkt."
Es war Hermine, die mit ihrem klugen Verstand wieder einmal für die notwendige Aufklärung sorgte.
,,Phönixasche ist ein Symbol, Ronald. Ein Phönix verliert Asche und zwar zu dem Zeitpunkt, wenn er...stirbt."
Bei dem letzten Wort sah sie entsetzt zu Amberle, da ihr wohl gerade erst die Bedeutung ihrer eigenen Worte klar geworden war. Amberle entzog Draco ihre Hand, der mindestens genauso erschüttert wie Hermine war und Harry schien nicht ganz folgen zu können.
,,Könnte mich mal jemand aufklären?"
,,Ich bin gewissermaßen der Phönix, Harry. Ihr wolltet doch wissen, was die Prophezeiung aus dem fünften Jahr vorhersagt. Genau das hier. Wir haben den Krieg gewonnen und Voldemort wurde besiegt. Meine Aufgabe ist erfüllt...dafür wurde ich wiedergeboren."
Es war das erste Mal, dass Amberle es ihren Freunden gegenüber aussprach. Sie hatte von Anfang an gewusst, wie ihr Weg enden würde. Seit sie ihre Erinnerungen zurückbekommen hatte. Und sie hatte es verschwiegen, weil sie keineswegs gewollt hätte, dass ihre Freunde deshalb von der Mission abwichen oder versuchten, einen Ausweg zu finden, den es überhaupt nicht gab.
,,Das bedeutet...du stirbst einfach?", brachte Ron ungläubig hervor und Amberle seufzte.
,,Nicht einfach so, Ron. Meine Magie hat mich zurückgebracht, aber sie fordert auch immer einen Preis ein. Außerdem...ist das der einzige Weg, um das Überleben der anderen zu sichern. Das war der Deal."
,,Ein Deal? Mit wem?", fragte Hermine irritiert, als Draco Amberle fassungslos anstarrte.
,,Dem Tod. Du hast Valentin deine Seele verkauft?"

Er wirkte zutiefst erschüttert und Amberle konnte es ihrem Freund nicht einmal verübeln, dass er so reagierte. Dennoch hob sie ihre Hände, um ihn zu beschwichtigen.
,,Nein, Draco. Ich habe lediglich zugestimmt, dass dies hier mein letztes Leben und mein Tod daher endgültig sein wird. Und es musste so kommen. Denn auch davon sprach die Prophezeiung. Dass ich meinen Niedergang frei wählen würde.", erklärte Amberle und Harry ging auf ein entscheidendes Detail ein.
,,Wenn du sagst, Überleben der anderen...wen genau meinst du?"
,,Sirius, Remus, Tonks, Fred und Dobby. Sie alle waren dem Tod geweiht. 5 Tode, die ich verhindert habe. Und der Tod lässt sie leben, wenn ich mein Versprechen halte.", erwiderte Amberle und für einen Moment herrschte erschütterndes Schweigen.
Ihre Freunde waren wie vor den Kopf gestoßen und Amberle hoffte, dass sie es akzeptieren würden. Denn für sie gab es keine Rettung, da ihr Schicksal unvermeidlich war. Nichts würde sie mehr davor bewahren und Hermine brach auf einmal in Tränen aus.
,,Das ist nicht fair."
,,Du hast doch erst herausgefunden, wer du wirklich bist.", schloss sich Ron seiner Freundin an, doch Amberle bedachte ihn mit eingehendem Blick.
,,Ich wusste immer, wer ich bin, Ron. Ich habe es nur vergessen und jetzt erinnere ich mich wieder. Es war nie mein Schicksal ein normales Leben zu führen und außerdem bin ich längst gestorben. Damals im Kampf gegen meinen Onkel Grindelwald. Alles darüber hinaus war ein Geschenk. Ein Geschenk, für das ich sehr dankbar bin."
In der Tat bereute Amberle keineswegs, zwei zusätzliche Lebensspannen durchlebt zu haben. Denn die hatten ihr so viel gegeben und sie war auch dankbar dafür, dass sie gemeinsam mit diesen besonderen Menschen all diese Abenteuer und Ereignisse erleben durfte. Genau dafür lohne es sich zu leben, denn all diese Momente machten das Leben überhaupt erst lebenswert und würden auf ewig in Erinnerungen bleiben.
,,Du wusstest es, oder? Dass du sterben wirst.", sagte Ron und Amberle leugnete es nicht einmal, während ihr Blick nun zu Harry wanderte.
,,Naja, ich wurde in diesem Leben wiedergeboren, um dabei zu helfen, das Böse zu bezwingen. Denn mein Schicksal war unwiderruflich mit der Person verknüpft, der es bestimmt gewesen ist, Tom Riddle zu vernichten. Deswegen haben wir uns von Anfang an miteinander verbunden gefühlt, Harry. Weil wir es waren. Aber jetzt ist die Aufgabe erfüllt. Ebenso der Zweck dieser Lebensspanne."
,,Aber das ist nicht fair. Du solltest auch glücklich werden dürfen.", sagte Hermine, doch Amberle wollte keine Trauer im Gesicht ihrer besten Freundin sehen.
,,Das bin ich schon längst. Weil ihr leben könnt. Ihr seid frei und könnt euch eure Träume ermöglichen. Werdet die, die ihr immer sein wolltet und vertraut stets auf eure Entscheidungen. Denn sie führen euch auf den richtigen Weg."

Amberle schaute zuversichtlich in die Runde und wusste, dass jeder von ihnen seinen Weg gehen würde. Obgleich sie nicht sagen konnte, wohin sie die einzelnen Pfade führen würden. Während Draco aus Erschütterung schwieg und Hermine sich ihre Tränen von den Wangen wischte, wirkte Ron ein wenig zerknirscht und warf Amberle einen schuldbewussten Blick zu.
,,Tut mir leid, dass ich gesagt hätte, du würdest uns nicht vertrauen."
,,Schon in Ordnung. Ich bin eine Dumbledore und denen zu vertrauen ist keineswegs sehr einfach.", meinte Amberle und Harry sah sie traurig an.
,,Wir kennen gar nicht deine ganze Geschichte."
,,Oh, ihr werdet sie erfahren. Eines Tages. Wenn die Zeit dafür gekommen ist. Und bis dahin...behaltet mich einfach so in Erinnerung, wie ich war."
Es war gewissermaßen ihr letzter Wunsch, den Amberle Dumbledore an ihre Freunde richtete. Und was dann folgte, war ein emotionaler und tränenreicher Abschied. Zumindest für Hermine, die ihrer besten Freundin zuerst um den Hals fiel und von neuen Tränen überflutet wurde. Amberle ließ die Umarmung zu und erwiderte sie, ehe sich Hermine widerwillig von ihr löste und dann Ron den Weg freigab.
Auch der Rotschopf sprang über seinen Schatten und schloss Amberle in die Arme, die es zuließ. Nur, um zu guter Letzt von Harry umarmt zu werden, der zwar ebenfalls erschüttert war, aber wohl spüren konnte, dass es in der Tat keinen anderen Weg gab.
Das Trio warf Amberle einen letzten niedergeschlagenen Blick zu, woraufhin diese ihnen jedoch zunickte. Sie wollte es ihnen so leicht wie möglich machen und die Drei gingen zurück Richtung Schloss, während Amberle bewusst wurde, dass ihr der schwerste Abschied noch bevorstand. Doch bevor sie überhaupt ein Wort an Draco richten konnte, kam dieser ihr zuvor und wollte die grausame Realität wohl einfach nicht wahrhaben.
,,Das ist nicht wahr, oder? Du wirst mir jetzt hoffentlich sagen, dass es einen anderen Weg gibt."
,,Draco...", setzte Amberle an, doch er unterbrach sie.
,,Nein. Das kann nicht dein Schicksal sein. So darf das hier nicht enden."
Er drohte, von seinen Gefühlen überwältigt zu werden und Amberle versuchte, ihm die Lage möglichst ruhig und verständlich zu erklären.
,,Du weißt, dass es so ist und du wusstest es die ganze Zeit über, Draco. Die Prophezeiung hat es vorhergesagt und alles ist eingetreten."

Seit Amberle die Prophezeiung im fünften Schuljahr befreit hatte, war ihr Schicksal besiegelt gewesen. Zwar hatte ihr anderes Ich noch versucht, sie von dem Pfad abzubringen, doch er wäre in jedem Fall eingetreten und Amberle bereute nicht, ihn gewählt zu haben. Doch Draco sah sie nun verzweifelt an, da er einfach nicht begreifen konnte, weshalb Amberle allem Anschein nach sterben musste.
,,Warum hast du nichts gesagt?", fragte er mit matter Stimme und Amberle musste selbst an sich halten, um nicht in Tränen auszubrechen, da sein trauriger Blick sie mitten ins Herz traf.
,,Weil du alles versuchst hättest, um das zu verhindern und das kannst du nicht. Das kann niemand."
,,Aber wir wollten diesen Preis doch gemeinsam zahlen. Dein anderes Ich hat gesagt, ich würde Teil deines Schicksals sein.", rief er ihr ins Gedächtnis, was Amberle dazu veranlasste, seine Hände zu ergreifen.
,,Und das bist du auch, Draco. Ohne dich hätte ich niemals den Mut gehabt, mein Schicksal zu akzeptieren. Du hast mir gezeigt, was wahre Liebe ist und dafür danke ich dir. Ich bereue keine einzige Sekunde und du hast mir mehr gegeben, als ich mir jemals hätte erträumen lassen. Und nun...gebe ich dir etwas zurück."
Er sah sie verwirrt an, doch Amberle schob nun den linken Ärmel seines Hemdes hoch und richtete ihre rechte Hand auf das dunkle Mal. Sie schloss ihre Augen und wandte ihre Phönix-Magie an, die in golden schimmernden Adern zu dem dunklen Mal wanderte und dieses schließlich durch eine ansteigende Hitzewelle von Dracos Haut entfernte.
Amberle öffnete wieder die Augen und die goldenen Venen verschwanden, während Draco perplex auf seinen blanken Unterarm sah, wo bis eben noch das Dunkle Mal geprangt hatte, welches sein Kennzeichen als Todesser gewesen war.
,,Wie hast du...", begann er und Amberle lächelte kaum merklich.
,,Ich wollte meine Magie für etwas Besonderes einsetzen...ein letztes Mal."
Diese Worte machten wieder den Ernst der Lage bewusst und der flüchtige Moment von Erheiterung verschwand. Doch Amberle wollte nicht so mit Draco auseinandergehen und streckte ihm deshalb ihre rechte Hand entgegen.
,,Komm mit. Ich möchte dir etwas zeigen.", forderte sie ihn auf und Draco ergriff zögerlich ihre Hand, während sich Verwunderung auf seinem Gesicht widerspiegelte.
,,Wo gehen wir hin?"
,,Das wirst du schon sehen."

Der gemeinsame Weg von Amberle und Draco führte sie zu jenem Ort, wo sie die wohl glücklichsten Stunden miteinander verbracht hatten: der Raum der Wünsche!
Er hatte trotz des Feuers, das vor einigen Stunden noch in ihm gewütet hatte, seine Magie nicht verloren und nahm wieder die Form von dem Raum an, den die beiden stets für ihre geheimen Treffen genutzt hatten.
Amberle ließ Draco den Vortritt und schloss dann die Tür leise hinter sich, während der blonde Zauberer in die Mitte des Raumes ging und sich anschließend zu Amberle umdrehte, die er irritiert ansah.
,,Was machen wir hier?"
,,Ich wollte dir noch etwas geben und ich finde, dieser Ort ist dafür am besten geeignet."
Amberle griff in ihre Hosentasche und zog eine schmale Phiole hervor, die sie an Draco weitergab. Er nahm sie entgegen und betrachtete die einzelnen Fäden, die leicht schimmerten und ein wenig den Anschein machten, als würden sie tanzen.
,,Was ist das?", brachte er hervor und Amberle warf ihm einen liebevollen Blick zu.
,,Erinnerungen. Meine Erinnerungen...von meinen bisherigen Leben. Wenn du diese ins Denkarium gibst, kannst du alles sehen, was ich gesehen habe. McGonagall wird dir zeigen wie."
,,Du hast mir doch schon Erinnerungen von dir gezeigt.", erwiderte Draco und Amberle wies auf ein wichtiges Detail hin.
,,Ja, aber das war nur ein Bruchteil, Draco. Es gibt noch vieles, was du nicht weißt und mir fehlt leider die Zeit, dir alles zu erzählen. Du hast mal gesagt, ich hätte eine Menge Geheimnisse und wolltest wissen, ob ich sie dir offenbaren würde. Und das tue ich...indem ich dir meine Erinnerungen überlasse. Betrachte sie als Abschiedsgeschenk von mir. Du wirst dann der Einzige sein, der wahrhaftig weiß, wie ich wirklich war. Und ich möchte, dass du mich dann genau so in Erinnerung behältst."
Draco sollte Amberle nicht als den wiederkehrenden Phönix oder die mächtige Dumbledore in Erinnerung behalten. Sie wünschte sich vielmehr, dass er sich stattdessen nur an die schönen gemeinsamen Momente erinnerte und dadurch Hoffnung finden konnte. Hoffnung, die neues Licht in sein zukünftiges Leben brachte.
,,Das ist nicht fair. Du solltest nicht sterben müssen. Wir hatten viel zu wenig Zeit zusammen.", brachte Draco schließlich hervor und nun bahnte sich seine Trauer ihren Weg, da er Amberle verzweifelt ansah und dieser fiel der Abschied von Draco mindestens genauso schwer.
,,Ich weiß. Aber für mich war nie ein normales Leben vorgesehen, Draco. Ich bin eine Dumbledore und in unserer Familie...gibt es keine Happy Ends. Mein Schicksal ist besiegelt, aber ihr alle habt eine Zukunft. Du hast eine Zukunft."
,,Die ist nichts wert ohne dich. Ich werde niemals wieder lieben können, Amberle."
Seine Worte trafen die Hexe bis ins Mark, denn sie konnte und wollte das auf gar keinen Fall glauben.
,,Oh, ich hoffe doch sehr, dass dies nicht wahr ist. Denn du hast ein gutes Herz, Draco und ich möchte nicht, dass du es aus Trauer um mich verkümmern lässt. Ich wünsche mir, dass du glücklich wirst. Lebe dein Leben, gründe eine Familie und erfülle dir so viele Träume wie du kannst. Aber vergiss dabei niemals, dass du immer eine Wahl hast."

Für Amberle war es wichtig, dass Draco endlich der Mensch sein konnte, was ihm solange verwehrt geblieben war. Ihr Tod würde zwar einen Einschnitt in das Leben von Draco herbeiführen, doch sie war überzeugt davon, dass er es überstehen konnte. Nur sah Draco das in diesem Moment natürlich anders.
,,Ich kann dich nicht verlieren.", brachte er hervor und Amberle legte ihm eine Hand an die Wange, während sie ihm ein sanftes Lächeln schenkte.
,,Und das wirst du auch nicht. Ganz gleich, was auch geschieht...was du auch tust und wohin du auch gehst...ich werde immer bei dir sein. In deinem Herzen. Und deshalb bitte ich dich, bleib so wie du bist und lasse die Dunkelheit hinter dir. Du bist wahrlich das Beste, was mir in diesem Leben passiert ist und ich bereue keineswegs, mich für dich entschieden zu haben. Denn du hattest recht: Gryffindor und Slytherin können zusammen sein...wenn man ihnen eine Chance gibt!"
Mit diesen Worten legte Amberle ihm etwas in die Hand und Draco öffnete sie, wo die Brosche erkannte und auch die Halskette, welche er Amberle zu Weihnachten geschenkt hatte. Er hob den Blick wieder und Amberle konnte die Tränen sehen, die sich darin widerspiegelten.
,,Ich möchte, dass du es bekommst. Somit hast du immer etwas, das dich an mich erinnert. Und wenn du mal nicht weiter weißt, dann sei versichert, dass ich von einem anderen Ort aus über dich wachen werde. Wo auch immer das dann sein mag.", sagte sie und Draco hatte sichtlich Mühe, an dem inneren Schmerz nicht zu zerbrechen.
,,Ich liebe dich."
,,Ich liebe dich auch.", erwiderte Amberle und überbrückte schließlich den Abstand, indem sie Draco küsste.
Er ließ sich darauf ein und Amberle spürte selbst, wie ihr Herz in diesem Moment zerbrach. Es fiel ihr nicht leicht, Draco Lebewohl zu sagen und dennoch hatte sie keine andere Wahl. Deshalb ließ sie es auch zu, dass ihr Tränen über die Wangen liefen, ehe sie ihre rechte Hand an seine Wange legte und in Gedanken einen stummen Zauber aussprach. Es war der gleiche Zauber, den sie schon im fünften Schuljahr angewandt hatte und erneut zeigte er Wirkung.
Der letzte Kuss zwischen Amberle und Draco fand ein jähes Ende, als der Slytherin das Bewusstsein verlor und langsam zu Boden sank, wobei Amberle ihn festhielt und zum Sofa brachte, wo sie ihn drauf ablegte. Er hatte seine Augen geschlossen und wirkte so friedlich, als würde er schlafen und im Grunde tat er das auch. Nur würde Draco erst dann wieder erwachen, wenn die Lebensspanne von Amberle endgültig ein Ende fand und die Hexe sah niedergeschlagen auf Draco herab, der für sie wahrlich ein Grund gewesen wäre, ein ganz normales Leben zu leben.
,,Du warst schon immer ein Teil meines Schicksals. Vergiss das niemals, Draco. Denn für dich hätte ich meine Unsterblichkeit sofort eingetauscht, wenn ich dafür ein normales Leben mit dir hätte haben können."
Amberle nahm noch einen tiefen Atemzug, ehe sie schließlich das Fläschchen aus der Innentasche ihrer Jacke hervorzog und den Verschluss öffnete. Sie warf noch einen letzten Blick auf das Phönix-Elixier, ehe sie es trank und dann spüren konnte, wie es seine Wirkung tat. Die Phönix-Magie entwich ihrem Körper und neutralisierte sich.
Der Kreis der Unsterblichkeit war durchbrochen.

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