Licht und Dunkelheit

Hallo, meine Lieben :) So, es geht weiter und wie auch im wahren Leben erwarten uns heute "Licht und Dunkelheit". Allen Müttern wünsche ich von Herzen einen schönen Muttertag und all meinen Leser natürlich viel Spaß beim neuen Kapitel. Freue mich auf eure Feedbacks und habt einen schönen Sonntag ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                         ~~~

                                                                       Licht und Dunkelheit

Es gab keine Worte für das, was Draco Malfoy angesichts dessen empfand, dem er gerade höchstpersönlich gegenüberstand. Noch immer starrte er die Doppelgängerin von Amberle ungläubig an und wüsste er nicht ganz genau, dass dies gerade wirklich geschah, würde er mit größter Wahrscheinlichkeit seinen eigenen Verstand anzweifeln.
Der Zwilling von Amberle schien der Anblick eines erschütternden Draco Malfoy zumindest zu amüsieren, denn er schmunzelte und legte den Kopf ein wenig schräg.
,,Du siehst etwas erschrocken aus. Untypisch für einen Slytherin. Aber du bist ja auch keine gewöhnliche Schlange, nicht wahr? Sonst hätte Amberle wohl kaum ihr Herz an dich verloren.", meinte die andere Amberle, als Draco endlich seine Stimme wiederfand.
,,Du bist wirklich hier."
,,Das klingt so überrascht. Dabei hast du mich doch gerufen. Wobei deine Höflichkeit ein wenig zu wünschen übrig lässt. Ihr dachte, ihr Reinblüter wärt gut erzogen.", tadelte ihn die andere Amberle und Draco riss sich zusammen, ehe er die Schattenversion seiner Freundin ins Kreuzverhör nahm.
,,Wer bist du?"
Die Frage mochte vielleicht merkwürdig klingen, denn immerhin trug sein Gegenüber das Gesicht von Amberle. Doch das reichte Draco noch lange nicht als Antwort aus, obwohl der Zwilling von Amberle nun ein wenig irritiert wirkte.
,,Ist das nicht offensichtlich?"
,,Für mich nicht. Du magst ja vielleicht wie Amberle aussehen, aber du bist nicht sie.", entgegnete Draco angespannt und die Schattenversion seufzte ein wenig.
,,Da kann ich dir nicht widersprechen. Deine Freundin ist in der Tat ausgesprochen risikofreudig und waghalsig. Nicht gerade die besten Eigenschaften."
Es klang fast schon ein wenig tadelnd, was Draco für einen kurzen Moment irritierte. Diese Erscheinung brachte ihn eindeutig aus dem Konzept und er hatte Mühe, sich auf seine Fragen zu konzentrieren.
,,Was willst du von Amberle?"
,,Interessante Frage. Dabei habt ihr beide mich doch aus dem Schatten befreit, schon vergessen?", rief ihm die andere Amberle ins Gedächtnis, woraufhin Draco zur Verteidigung ansetzte.
,,Das war keine Absicht. Wir konnten ja nicht wissen, dass..."
,,Das Ritual Konsequenzen mit sich bringt? Ich glaube schon, denn du hast es doch selbst gesagt. Und dennoch habt ihr euch mit Mächten angelegt, die weitaus größer sind, als ihr erahnen könnt."
Nun legte sich ein Schatten über das Gesicht der anderen Amberle und Draco entging keineswegs, dass sie sich am ganzen Körper anzuspannen schien. Es war merkwürdig. Obwohl er genau wusste, dass sie im Grunde nichts weiter als eine Schattenerscheinung war, so kam sie ihm unglaublich real vor. Und ob er es nun zugeben wollte oder nicht, sie hatte einiges mit der echten Amberle gemeinsam.

Allerdings wollte Draco keineswegs Zeit damit verschwenden, über die sonderbaren Facetten und Eigenschaften von Amberles Zwilling nachzudenken. Denn eine Frage brannte ihm förmlich auf der Seele, da sie ihn besonders beschäftigte. Und dies war vermutlich seine beste und auch einzige Chance, Antworten zu erlangen.
,,Was weißt du über die Prophezeiung? Amberle hat sie befreit und obwohl ich kaum etwas davon verstehe, klangen die Zeilen nicht gerade nach einer Zukunft voll Glück und Sonnenschein. Du bist diejenige, die immer die geheimnisvollen Botschaften verkündet, also sprich. Was hat diese Prophezeiung zu bedeuten?"
Draco funkelte sein Gegenüber energisch an, welches ihn überrascht musterte.
,,Wow. Du fährst ja gleich die ganz großen Geschütze auf. Ich habe dich eindeutig unterschätzt."
,,Schluss mit den Spielchen. Was für einen Preis muss Amberle bezahlen? Welches Schicksal hat sie zu erwarten?", verlangte der Blonde zu wissen, als sich der Gesichtsausdruck der anderen Amberle verfinsterte.
,,Etwas, das weder du noch jemand anderes verhindern kann. Ich habe es Amberle schon gesagt und jetzt sage ich dir genau das Gleiche: man kann das Schicksal nicht ändern. Und wenn man es versucht, dann wird das schreckliche Folgen mit sich bringen. Der Pfad ist unausweichlich."
,,Welcher Pfad?"
,,Ihrer und auch deiner. Wie sehr du auch versuchen wirst, deinem eigenen Schicksal zu entkommen...es ist unaufhaltsam. Genau wie das von Amberle. Niemand von euch kann dem entfliehen.", brachte das Schattenich von Amberle hervor und Draco schwieg für einen Moment.
Die Vermutung von Amberle, dass ihr anderes Ich vermutlich der Schlüssel zu sämtlichen ungeklärten Fragen ist, schien sich genau in diesem Moment zu bestätigen. Zumindest wusste Draco genau, dass sein Gegenüber mehr wusste, als es preisgab und er fragte sich, warum es wohl so ein großes Mysterium um all das machte.
Nachdenklich betrachtete er sein Gegenüber, bis Draco schließlich die wohl größte Entscheidung traf, die er bisher in seinem ganzen Leben getroffen hatte.
,,Schön. Du willst mir nicht verraten, was für ein Preis gefordert wird. Aber ich sage dir, dass ich ihn gemeinsam mit Amberle bezahlen werde. Sie wird die Konsequenzen nicht alleine tragen."

Nun starrte die andere Amberle ihn perplex an. Fast so, als könnte sie nicht glauben, was Draco Malfoy da eben gerade von sich gegeben hatte. In der Tat hätte dies wohl niemand, denn war er nach wie vor doch ein Slytherin und damals hätte wohl selbst er niemals erwartet, jemals für eine Gryffindor dermaßen einzustehen. Doch Draco tat es und war entschlossener denn je, was den Zwilling von Amberle wahrlich zu überraschen und in gewisser Weise sogar zu beeindrucken schien.
,,Hm. Ich habe dich in der Tat unterschätzt, Draco Malfoy. Du bist kein gewöhnlicher Slytherin und obwohl man dich als den Eisprinzen deines Hauses bezeichnet, trägst du keine Seele der Finsternis in dir. Womöglich...bist du doch der Richtige.", hauchte sie, nachdem sie ihn einmal langsam umkreist hatte und intensiv musterte.
,,Der Richtige wofür?"
Draco war verunsichert bezüglich dieser Aussage und Amberles Zwilling schwieg für einen Moment. Der Blick des Schattenichs war voll und ganz auf Draco gerichtet, der förmlich spüren konnte, dass es seine eigene Seele war, auf welche die andere Amberle gerade sah. Dann festigte sich ihr Blick wieder auf seine sturmgrauen Augen und trat dann etwas näher an ihn heran.
,,Sag mir, Draco Malfoy...willst du das wirklich? Amberle helfen, ihren Pfad zu beschreiten und ihrem Schicksal zu begegnen?", wollte sie wissen und sah ihn abwartend an, woraufhin der Blonde nickte.
,,Ja."
,,Ungeachtet der Konsequenzen und aller Hindernisse, die sich euch in den Weg stellen könnten?", fuhr sie fort und erneut gab er ein Nicken von sich. 
,,Ja."
Mit einem Mal wurde der prüfende Blick der der anderen Amberle etwas sanfter und sie streckte ihm ihre rechte Hand entgegen. Draco zögerte und war sich nicht sicher, ob er sich wirklich auf das Ungewisse einlassen sollte, doch dann streckte er ebenfalls seine rechte Hand aus und ergriff die der anderen Amberle.
Es war wie bei der ersten Begegnung mit seiner Amberle. Das Gefühl von Vertrauen und Verbundenheit durchströmte ihn, was Draco eine Gänsehaut bescherte. Die blauen Augen dieser Amberle zogen ihn ebenso in den Bann, wie es die seiner Freundin taten und sein Gegenüber flüsterte die nächsten Worte nur.
,,Du wirst Teil meines Schicksals sein."
Verwundert hob Draco eine Augenbraue.
,,Deines Schicksals?"
Er verstand die Aussage nicht so ganz, doch die andere Amberle lächelte nur leicht und entzog ihre Hand der seinen, während sie langsam aber sicher zurücktrat.
,,Du wirst es verstehen...wenn der Augenblick dafür gekommen ist. Und vergiss niemals: du hast immer eine Wahl, Draco."
Mit diesen Worten verschwand der mysteriöse Doppelgänger von Amberle und Draco blieb allein im Raum der Wünsche zurück. Es schien, als wären jegliches Licht und auch alle Wärme mit der anderen Amberle verschwunden und zurück war nichts geblieben, als die aufziehende Dunkelheit der Realität. Eine Dunkelheit, die selbst dem Eisprinzen von Slytherin eine Gänsehaut bescherte.

Unmittelbar vor den Weihnachtsferien war die vorerst letzte Trainingsstunde von Dumbledores Armee im vollen Gange und die Erfolge konnten sich wahrlich sehen lassen. Die Schüler und Schülerinnen lernten eine Menge dazu und halfen sich untereinander, gegenseitig die nötige Weiterbildung zu geben, die ihnen von Umbridge und dem Ministerium verwehrt wurde.
Harry platzte beinahe vor Stolz beim Anblick seiner Schüler, was Amberle ein wenig amüsierte. Wo ihr bester Freund zu Anfang doch noch so große Zweifel gehegt hatte, ob er der Richtige für diese Aufgabe wäre, war spätestens jetzt genau dies doch bewiesen. Sie hatte niemals daran gezweifelt, dass Harry ein guter Lehrer sein würde und Amberle war sich ebenso sicher, dass ihm eines Tages viele Hexen und Zauberer folgen würden, sollte sich ihre aller Befürchtung von einem Krieg bewahrheiten.
Vor allem Ginny erwies sich als gute Verteidigerin, denn beim Zauber Reducto verwandelte sie die Trainingsfigur in ein Häufchen Asche, was manche Teilnehmer gleich ein wenig zurücktreten ließ. Amberle nickte ihrer Freundin jedoch nur anerkennend zu, was Harry ihr gleichtat.
Die größte Überraschung war allerdings niemand anderes als Neville Longbottom, der in dieser Unterrichtsstunde doch tatsächlich bewies, dass sich Übung und Selbstvertrauen in der Tat auszahlen konnten.
,,Expelliarmus.", sprach der dunkelhaarige Gryffindor aus und entwaffnete damit seine Mitschülerin Padma Patil, der im hohen Bogen der Zauberstab aus der Hand flog.
Alle sahen überrascht zu Neville, der selbst nicht glauben konnte, was er getan hatte und fassungslos auf seinen Zauberstab blickte. Dann wurde er von allen anderen umringt und beglückwünscht, während Harry ihm anerkennend auf die Schulter klopfte.
,,Das war fantastisch, Neville."
,,Ich wusste, dass ein wahrer Gryffindor in dir steckt.", pflichtete Amberle bei und hatte so das Gefühl, dass Neville eines Tages noch über sich hinauswachsen und Großes vollbringen würde.
Allerdings währte die Freude über den Erfolg von Neville nur kurz, denn Harry postierte sich nun gemeinsam mit Ron, Hermine und Amberle vor der Truppe und verkündete das vorläufige Ende der Trainingseinheiten.
,,Also, das war's für heute. Der Termin für unser nächstes Treffen ist erst im neuen Jahr. Bis dahin, übt einfach allein weiter soweit es geht und ihr wart alle echt super. Wirklich, toll gemacht."
Für diese Worte erntete Harry Applaus von seinen Schülern und Freunden, die allesamt begeistert von ihrer geheimen Trainingseinheit waren. Dann löste sich die Gruppe langsam nacheinander auf und Amberle versicherte sich, dass die Luft rein war, ehe sie alle aus dem Raum der Wünsche lotste.
,,In Ordnung. Schnell, die Luft ist rein."
Alle anderen befolgten ihren Ausruf und stahlen sich aus dem Raum der Wünsche hinaus auf den Korridor, um den Weg in ihre Häuser anzutreten. Ron und Hermine verließen den Raum unmittelbar nach Ginny und dem Weasley-Duo, als Amberle die Abwesenheit ihres besten Freundes auffiel.
,,Wo ist Harry?"
,,Der hat noch was zu erledigen. Wir sollten schon mal vorgehen.", meinte Ron und ging bereits an der Hexe vorbei, die verwirrt zu Hermine sah.
,,Ähm?"
,,Ich sage nur Cho.", erwiderte diese und Amberle ging ein Licht auf.
,,Ah, ich verstehe. Dann können wir in der Tat schon vorgehen, denn das könnte ja vielleicht etwas länger dauern."

Amüsiert hakte Amberle sich bei Hermine ein und sie begaben sich gemeinsam auf dem Weg zum Gryffindor-Turm. Der reguläre Unterricht von heute war bereits beendet und der Abend dämmerte langsam, während die beiden Hexen sich über die kommenden Weihnachtsferien unterhielten.
,,Fährst du über die Ferien auch nach Hause?", fragte Hermine, doch Amberle schüttelte den Kopf.
,,Nein. Meine Eltern fahren zu irgendwelchen entfernten Verwandten und haben mich vor die Wahl gestellt. Und bevor ich Weihnachten möglicherweise mit skurrilen Stammbaummitgliedern verbringe, bleibe ich lieber hier und leiste Harry etwas Gesellschaft. Und ich glaube, Ron und seine Geschwister fahren auch erst etwas später nach Hause. Ich werde also keineswegs alleine feiern."
Sie schmunzelte etwas und Hermine erwiderte es, ehe sie etwas nachdenklich wurde.
,,Verrückt, oder?"
,,Was ist verrückt?", fragte Amberle und blieb stehen, während sie ihre beste Freundin erwartungsvoll betrachtete.
,,Naja, wie sich alles bisher entwickelt hat. Früher gab es für mich nichts Wichtigeres als zu lernen und gute Noten zu haben, aber mittlerweile...brechen wir sämtliche Regeln, um uns auf einen drohenden Krieg vorzubereiten. Ich meine, eine Dunkelheit zieht auf und das kann jeder von uns spüren. Die einen vielleicht mehr, die anderen etwas weniger...aber es ist da. Du hast das wohl meist ausgeprägte Gespür, Amberle. Was fühlst du?"
Hermine warf Amberle einen leichten Blick der Verunsicherung zu und die Hexe schwieg einen Moment. In der Tat nahm sie andere Dinge viel intensiver wahr, als es ihre Schulkameraden taten. Und auch jetzt spürte sie, dass all dies hier nur die Ruhe vor dem kommenden Sturm war und dieser sie alle bald einholen würde.
,,Es kommt etwas auf uns zu. Was, kann ich nicht genau sagen, aber...wir alle werden schon bald den Pfad unseres Schicksals beschreiten müssen. Und wenn es soweit ist, wird nichts mehr so bleiben, wie es war."
Amberle wich dem Blick von Hermine aus, da sie die letzten Worte vielmehr zu sich selbst gesagt hatte. Dennoch brannten die Zweifel auf ihrer Haut, die von ihrer besten Freundin ausgingen und Hermine schien dennoch Entschlossenheit zu fassen.
,,Was immer auch passieren wird, wir werden das durchstehen. Gemeinsam."
Sie sah Amberle zuversichtlich an und diese rang sich zu einem Lächeln durch, ehe sie kaum merklich nickte. Zwar wollte sie den Worten ihrer besten Freundin um jeden Preis Glauben schenken, aber dennoch spürte Amberle auch, dass sie alle nicht den gleichen Weg einschlagen würden. Und niemand konnte vorhersagen, was die Zukunft ihnen bringen würde.

Das Gespräch der beiden jungen Hexen wurde unterbrochen, als mit einem Mal Professor McGonagall bei ihnen auftauchte. Der strenge prüfende Blick der Hexe fing die beiden Freundinnen ein und die Hauslehrerin von Gryffindor wandte sich direkt an Amberle.
,,Ah, Miss Harvey. Ich habe Sie schon überall gesucht. Professor Dumbledore möchte Sie in seinem Büro sehen und zwar unverzüglich.", teilte sie der jungen Hexe mit, die nur mit den Augen rollte und genervt seufzte.
,,Muss das wirklich sein, Professor? Ich will mir nicht schon wieder eine Standpauke abholen müssen, denn diesmal habe ich wirklich nichts verbrochen."
McGonagall hob eine Augenbraue und ihr strenger Blick reichte aus, um den Widerstand von Amberle in sich zusammenbrechen zu lassen.
,,Na, schön. Sollte ich bis zum Abendessen nicht zurück sein, Hermine...hat Dumbledore mich in den Kerker geworfen oder in Ketten gelegt. Bis später."
Bevor es sich Amberle womöglich noch anders überlegen konnte, wurde sie von McGonagall mit sich gezogen und anschließend schob die ältere Hexe die junge Gryffindor vor sich hin Richtung Wasserspeier.
Wo Amberle sonst gerne zum Büro des Schulleiters gegangen war, bereitete ihr dieser Weg nun mächtig Unbehagen. Denn noch immer hatte sie ihre Auseinandersetzung mit Dumbledore letztens nicht niedergelegt und fragte sich deshalb, warum dieser sie wohl nun wieder sprechen wollte.
McGonagall geleitete Amberle bis vor die Bürotür, da sie wohl sichergehen wollte, dass Amberle nicht doch noch das Weite suchte. Diese seufzte schließlich und klopfte an die Tür, als auch schon ein „Herein" erklang und sie die Tür öffnete. Amberle riskierte einen Blick in das Büro und entdeckte ihren Schulleiter, der am Fenster stand und die Arme hinter seinem Rücken verschränkt hatte.
Noch einen kurzen Moment sah Albus Dumbledore aus dem Fenster nach draußen und wandte sich dann seinen Besuchern zu. Er nickte McGonagall zu, die Amberle in das Büro geschoben hatte.
,,Vielen Dank, Minerva."
Die Hexe quittierte es ebenfalls mit einem Nicken und verschwand dann wieder, woraufhin die Tür hinter ihr ins Schloss fiel. Dumbledore richtete seinen Blick auf Amberle, die seinem Blick auswich und eher zu Boden starrte.
,,Tja, da bin ich. Sie wollten mich sprechen, Professor.", meinte sie und der Zauberer räusperte sich.
,,Ja, das wollte ich. Danke, dass du gekommen bist, Amberle."
,,McGonagall hat mir ja keine große Wahl gelassen."
Der Tonfall von Amberle verbarg ihren Ärger darüber in keinster Weise und sie spürte, dass Dumbledore sie für einen kurzen Augenblick eingehend musterte. Dann entfuhr ihrem Schulleiter ein Seufzen, da auch ihm die Anspannung der jungen Hexe keineswegs entgangen war.
,,Amberle, du bist immer noch wütend, weil dir letztens keine Erklärung geben konnte und das tut mir leid. Aber ich tue all dies nur, um..."
,,Mich zu beschützen. Ja, ich weiß. Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass ich keine Antworten auf alle meine Fragen habe. Und ich bin kein kleines Kind mehr, Professor. Sie können mich nicht beschützen. Nicht vor allem.", wandte Amberle ein, als ein geradezu niedergeschlagener Gesichtsausdruck den Blick von Dumbledore zierte.
,,Ja. Dessen bin ich mir durchaus bewusst."

DieReaktion ihres Schulleiters irritierte Amberle und sie runzelte verwundert die Stirn. Was auch immer es war, was Dumbledore zu verbergen hatte, es schien ihn mehr zu beschäftigen, als sie bisher angenommen hatte. Und daher beschloss sie, das Thema umzuschwenken.
,,Nun, gut. Weshalb wollten Sie mich denn sprechen, Professor?", fragte sie stattdessen und Dumbledore wirkte daraufhin wieder konzentriert.
,,Umbridge."
Amberle wurde hellhörig und hob abwehrend ihre Hände.
,,Ich schwöre, ich habe mich von ihr ferngehalten. Und ich habe auch sonst nichts angestellt. Keine Bücher der Schatten geöffnet, keine Auseinandersetzung mehr mit Valentin und Professor Medusa meide ich zu jeder Zeit, wo es nur möglich ist.", versicherte Amberle ihrem Schulleiter, der aufgrund ihrer Reaktion nur schmunzeln konnte.
,,Darüber bin ich mir im Klaren. Dennoch solltest du wissen, dass die befreite Prophezeiung das Interesse von Umbridge geweckt hat. Obwohl ich versucht habe, die ganze Sache im Keim zu ersticken, wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis auch das Ministerium davon Wind bekommt."
,,Warum sollte sich das Ministerium für eine Prophezeiung interessieren, die von einer Schülerin befreit wurde?", meinte Amberle zweifelnd, doch der Blick von Dumbledore wurde ernst.
,,Weil du diejenige warst, die sie befreit hat. Amberle, du verfügst über mächtige Fähigkeiten und das ist dem Ministerium bereits klar. Dein Kampf gegen Barty Crouch Jr. im letzten Jahr hat bereits die Aufmerksamkeit von Fudge erregt und wenn jetzt auch noch rauskommt, dass du eine Prophezeiung befreit hast, wovon Umbridge Zeugin war, könnte man dich als eine Bedrohung erachten. Etwas, das eine geschickte Ablenkung wäre, um die wahren Umstände zu verschleiern. Nämlich die Tatsache von..."
,,Lord Voldemorts Rückkehr.", vollendete Amberle seinen Satz und er nickte.
,,Ja. Fudge könnte das Ministerium und somit auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf dich lenken, was eine fatale Wendung wäre. Denn dann würdest du nicht nur ins Visier des Ministeriums geraten, sondern auch Voldemort würde von deiner Existenz erfahren. Etwas, das wir unter allen Umständen verhindern müssen."
Amberle kam langsam nicht mehr mit, denn die ganze Sache schien eine weitaus größere Tragweite zu haben, als sie hätte erahnen können. Doch obwohl sie verstand, worauf Dumbledore hinaus wollte, so blieb ihrer Ansicht nach noch immer ein Problem.
,,Professor, wie wollen sie das verhindern, wenn Umbridge bereits von der Prophezeiung weiß? Sie wird es Fudge sicher keineswegs vorenthalten.", wollte sie wissen und Dumbledore warf ihr einen vielsagenden Blick zu.
,,Das Problem wurde bereits gelöst."
,,Inwiefern?", hakte Amberle nach, die nichts Gutes ahnte und Dumbledore seufzte.
,,Da ich Umbridge nicht davon abhalten konnte Fragen zu stellen, musste ich sie anderweitig davon abhalten, dich ins Visier zu nehmen. Professor Snape hat dafür gesorgt."
Amberle starrte Dumbledore für einen kurzen Moment sprachlos an, ehe sie ihre Schlussfolgerung aus dieser Aussage zog.
,,Ein Vergessenszauber."
,,Die einzige Möglichkeit, um Schlimmeres zu verhindern. Und deshalb bitte ich dich unter allen Umständen, dich in Zurückhaltung zu üben. Das Ministerium darf nicht auf dich aufmerksam werden, Amberle und Lord Voldemort schon gar nicht. Versprich mir, dass du dich bedeckt hältst.", sprach Dumbledore entschlossen aus und Amberle musterte ihn eingehend.
,,Ich vermute mal, Sie werden mir nicht die Gründe dafür nennen, oder?"
Er schüttelte den Kopf und verschränkte wieder seine Hände hinter dem Rücken.
,,Nein. Tut mir leid.", bestätigte er und obwohl es Amberle missfiel, beugte sie sich seinem Willen und gab sich geschlagen.
,,Na, schön. Ich verspreche es."

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