Kampf im Ministerium

Hallo, meine Lieben :) So, weiter geht's und heute kommt es zum Kampf, wie der Titel ja schon sagt. Ich hoffe, ihr seid in Leselaune und wünsche euch ganz viel Spaß beim neuen Kapitel ;) Habt einen schönen Sonntag.

Liebe Grüße,
eure Hela

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                                                                         Kampf im Ministerium

Als Draco im Raum der Wünsche wieder zu sich kam, musste der Slytherin entsetzt feststellen, dass Amberle verschwunden war. Es stand außer Frage, dass sie ihn irgendwie außer Gefecht gesetzt hatte und obwohl Draco es ihr vielleicht hätte übel nehmen sollen, so war seine einzige Sorge nur die Tatsache, dass von seiner Freundin jede Spur fehlte.
Deshalb hetzte der Blonde nun quer durch Hogwarts, um Amberle aufzuspüren und hatte das ungute Gefühl, dass was nicht stimmte. Amberle schien sich in Gefahr zu befinden und es spornte ihn nur noch mehr dazu an, sie endlich zu finden. Seine Suche wurde allerdings jäh unterbrochen, als Draco um die Kurve preschte und dabei prompt Valentin in die Arme lief.
,,Nicht so stürmisch, Malfoy Junior. Wo soll's denn hingehen?"
,,Geht dich nichts an.", zischte Draco und Valentin hob abwehrend die Hände.
,,Ganz ruhig, Romeo. Ich bin sicher, deine Julia erfreut sich bester Gesundheit. Wenn man bedenkt, an welchem Ort sie sich gerade befindet und welche Überraschungen dort wohl auf sie warten."
Valentin schüttelte verspielt den Kopf und Draco erstarrte. Vermutlich hätte es ihn wundern oder zumindest überraschen sollen, dass Valentin mal wieder mehr über die Situation wusste, als er hätte erahnen können. Doch es war eine Tatsache und deshalb nahm der Eisprinz von Slytherin seinen unliebsamen Kameraden harsch in die Mangel.
,,Wo ist sie?"
,,Hat sie dich nicht eingeweiht? Oh, klingt nach Ärger im Paradies. Dabei dachte ich, eure Bande der Vertrautheit wären unendlich.", gab Valentin zurück, woraufhin Draco ihn am Kragen packte und gegen die Mauer drückte.
,,WO IST SIE, BLACKWELL? SPUCK'S AUS!"
Draco funkelte den Schwarzhaarigen wütend an und war kurz davor, ihm an die Gurgel zu springen. Valentin hingegen, schien der Ausbruch von Draco zu belustigen und er grinste ein wenig, als er endlich antwortete.
,,Na, schön. Ich hab was läuten hören. Unser verehrter Hauslehrer Snape hatte ein kleines Debüt mit Harvey, während sich die anderen Löwen bei einer Audienz unserer werten Schulleiterin ausgeliefert sahen. Allem Anschein nach hat der Dunkle Lord ein Täuschungsmanöver genutzt, um Potter in eine Falle zulocken. Und unsere kleine wilde Hexe versucht jetzt wohl, genau das zu verhindern."
Abrupt ließ Draco von Valentin ab, der sich den Kragen richtete und den der Blonde erschüttert ansah. Amberle hatte etwas gesehen in ihrer Vision und Draco wusste, dass es ernst gewesen sein musste. Sonst hätte Amberle niemals überstürzt das Weite gesucht und ihn daran gehindert, ihr zu folgen. Und offenbar hatte Lord Voldemort seine Finger wirklich mit im Spiel, was Draco eine erschütternde Erkenntnis vor Augen führte.
,,Er ist wirklich zurück."
,,Hast du etwa daran gezweifelt? Ich bitte dich. Es war doch offensichtlich Das Würmchen Diggory ist unserem werten Lord letztes Jahr durchaus zum Opfer gefallen, aber sowas passiert, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Und ich fürchte, es wird Harvey heute nicht anders ergehen, wenn sie und Voldy sich gegenüberstehen. Wobei es in der Tat ein interessantes Schauspiel werden dürfte.", meinte Valentin monoton und klang ein wenig euphorisch, was Draco nur noch umso wütender machte.
,,Du weißt erstaunlich viel darüber, was passieren wird. Und auch sonst bist du immer bestens informiert. Wer bist du, Blackwell? Der Spitzel von IHM persönlich?"
,,Bitte!", gab Valentin zurück und schnitt eine angewiderte Grimasse. ,,Ich erledige doch nicht die Drecksarbeit von so einem selbstgefälligen Drama Lord. Viel lieber verfolge ich meine eigenen Ziele.", eröffnete er Draco und wandte sich langsam zum Gehen.
,,Und was sollen das für Ziele sein?"
,,Lass dich überraschen, Draco. Jedenfalls kann ich sagen, der heutige Tag wird spektakuläre Wendungen mit sich bringen. Meine Geduld wird sich schon bald bezahlt machen. Die Prophezeiung...hat begonnen!!!"

Die Truppe rund um Harry Potter sah sich im britischen Zaubereiministerium den Todessern ausgeliefert, die nun langsam aus den Schatten traten, während sie alle noch immer in der Halle der Prophezeiungen standen. Zuerst war es Lucius Malfoy, der sich den Freunden offenbarte, indem er seine Maske verschwinden ließ und auf die Gruppe junger Hexen und Zauberern zutrat.
,,Du solltest wirklich den Unterschied lernen zwischen Träumen und der Wirklichkeit.", sagte er an Harry gerichtet und bestätigte nun die Vermutung von Amberle, dass alles nur ein Täuschungsmanöver gewesen war. ,,Du hast nur gesehen, was der Dunkle Lord wollte, das du siehst.", eröffnete Lucius und Amberle schnaubte.
,,Und jetzt schickt er seine erbärmlichen Lakaien, um die Drecksarbeit zu erledigen, statt sich selbst die Mühe zu machen. Ziemlich armselig."
,,Amberle Harvey! Du bist wie eine Plage, die man niemals los wird. Ganz egal, wohin man auch geht...du scheinst jederzeit vor Ort zu sein.", kam es ein wenig argwöhnisch von dem blonden Zauberer, doch Amberle zuckte nicht mal mit der Wimper.
,,Traditionen müssen gewahrt werden, Mr. Malfoy."
Der Vater von Draco bedachte die junge Hexe mit feindseligen Blicken, aber diese zeigte keine Reaktion darauf. Deshalb konzentrierte sich Lucius Malfoy anschließend wieder auf Harry, der neben Amberle stand und die gläserne Kugel in seiner Hand fest umschlossen hielt.
,,Gib mir die Prophezeiung, Potter.", forderte Lucius ihn auf und Harry machte seinen Standpunkt klar.
,,Wenn Sie uns etwas tun, zerbrech ich sie."
Bevor Lucius etwas erwidern konnte, zerschnitt ein schrilles hohes Lachen die Stille und der Todesser verzog ein wenig das Gesicht, als sich eine düster gekleidete Hexe mit wirren offenen schwarzen Locken zu ihm gesellte und Harry einen Blick zuwarf, der an ihrem gesunden Geisteszustand mächtig zweifeln ließ.
,,Er weiß, wie man spielt. Das kleine winzige Baby Potter."
,,Bellatrix Lestrange.", kam es fassungslos von Neville, dem die verrückte Hexe ein amüsiertes Grinsen schenkte.
,,Neville Longbottom, nicht? Wie geht's Mum und Dad?"
,,Besser jetzt, nachdem ich sie rächen werde."
Neville wollte sich schon auf Bellatrix stürzen, woran Amberle und Harry ihn jedoch hinderten. Bellatrix wurde von Lucius zurückgehalten, der überraschenderweise eine Eskalation zu verhindern versuchte.
,,Lasst uns alle miteinander ganz ruhig bleiben. Wir wollen nur diese Prophezeiung."
,,Warum hat Voldemort mich gebraucht, um sie zu holen?", verlangte Harry zu wissen und Bellatrix kreischte auf.
,,Du wagst es, seinen Namen auszusprechen? DU WERTLOSES HALBBLUT!!!"
,,Ist schon gut. Er ist doch nur ein neugieriger Junge.", beschwichtigte Lucius seine Begleitung, ohne dabei den Blick von Harry zu wenden. ,,Du musst wissen, dass Prophezeiungen nur von demjenigen geholt werden können, dessen Person sie betreffen...was dein Glück war."

Amberle sah aus dem Augenwinkel heraus, dass noch weitere Todesser auftauchten, die sie alle still und klanglos umzingelten. Sie zeigte keine Reaktion und Lucius setzte zu einem gewagten Versuch an, Harry zu manipulieren und kam mit bedachten Schritten langsam auf die Truppe zu.
,,Hast du nicht immer den Grund für die Verbindung wissen wollen, zwischen dir und dem Dunklen Lord? Den Grund, warum er dich nicht töten konnte, als du nichts weiter als ein Kleinkind warst. Was ist mit dem Geheimnis deiner Narbe? Nicht neugierig? Die Antworten sind alle da, Potter...in deiner Hand. Gib mir die Prophezeiung. Gib sie mir. Dann kann ich dir alles zeigen."
Lucius und Bellatrix standen nun unmittelbar vor ihnen und auch die übrigen Todesser hatten die Freunde eingekesselt. Amberle animierte die anderen lautlos dazu, Ruhe zu bewahren und Harry sah zu Malfoy auf.
,,Ich hab 14 Jahre gewartet.", sagte er und Lucius sah ihn gespielt mitleidig an.
,,Das hast du."
,,Dann kann ich noch ein bisschen länger warten. LOS!!! Stupor!"
,,Stupor!"
Fast zeitgleich feuerten die Freunde den Schockzauber auf die Todesser ab und schlugen diese vorerst in die Flucht. Schnell machte die Truppe kehrt und bog um eine Kurve, wo Lucius Malfoy wieder vor ihnen auftauchte und die rechte Hand auffordernd nach der Prophezeiung ausstreckte. Harry und die anderen steuerten in die andere Richtung, wobei sie nicht verhindern konnten, dass sie voneinander getrennt wurden. Amberle spürte förmlich, wie das Adrenalin durch ihren Körper schoss und folgte Harry, während sie hoffte, dass alles reibungslos ablief und ihr Manöver funktionierte. Bisher hatte es sich bewährt und Amberle betete, dass es dabei blieb.
Immer wieder tauchten einzelne Todesser vor ihnen auf, die sie mit Zaubern in die Flucht schlugen oder vorerst außer Gefecht setzten. Auch die anderen setzten ihre neuen Kenntnisse in der Verteidigung ein und die Gruppe schlug sich sogar ganz gut, was Amberle die Hoffnung auf einen guten Ausgang dieser Mission gab.
Es war kein Vergleich zu den bisherigen Abenteuern, die sie mit ihren Freunden in Hogwarts erlebt hatte. Denn diesmal waren sie fernab jeglicher Schulmauern, die ihnen stets Schutz geboten hatten. Heute waren sie alle in der „realen" Welt und vollkommen auf sich gestellt, während die Anhänger des Dunklen Lords erbarmungslos Jagd auf sie machten.
Während ihrer rasanten Flucht wurden Harry und Amberle wieder mit Ron und Hermine vereint, wobei sie von zwei Todessern verfolgt wurden. Hermine nutzte ihren Zauberstab und ließ sämtliche Prophezeiungen auf den einen Todesser fallen, während Harry den anderen mit einem Schockzauber von sich schleuderte. Dann liefen sie fast in Neville, Ginny und Luna hinein, die von der anderen Seite zu ihnen stießen und sie hielten erschrocken inne.
Ein Rauschen hinter ihnen animierte die Gruppe dazu, sich umzudrehen und erneut kam ein Todesser in Form von schwarzem Rauch auf sie zugeflogen. Ginny richtete ihren Zauberstab auf ihn und feuerte ihren Zauber ab.
,,Reducto."

Ein helles Licht schoss aus dem Stab und schleuderte den Todesser fort, wobei eine starke Druckwelle entstand und ein Beben durch den Boden ging. Für einen Moment herrschte fast atemlose Stille und dann sahen die Freunde erschüttert, wie die Regale im hinteren Bereich begannen einzustürzen. Die Prophezeiungen stürzten runter und zersprangen auf dem Boden in unzählige Glassplitter, während die Regale nach und nach wie Domino-Steine einander zu Fall brachten.
,,Wir müssen weg...sofort!!!", brachte Amberle hervor und Harry ordnete den Rückzug an.
,,Schnell zurück zur Tür!"
Panisch ergriffen alle die Flucht und rannten den ganzen Weg zurück, während sich um sie herum die Halle der Prophezeiungen krachend in ein Scherbenmeer aus Glas und Metallregalen verwandelte. Amberle und Harry stürmten voran, während die anderen ihnen folgten und sie waren erleichtert, als die Tür in ihr Blickfeld trat. Harry öffnete die Tür und ging voran, doch er und auch die anderen verloren den Boden unter den Füßen, als sie ins Nichts traten. Sie stürzten unaufhaltsam in die Tiefe und Amberle hatte das Gefühl, dass alles um sie herum wie ein schnelles Rauschen an ihr vorbeizog. Der Boden kam ihnen immer näher und sie alle befürchteten schon, sich vor einem harten Aufschlag nicht retten zu können, als sie unmittelbar davor abbremsten und dann unsanft auf dem Boden aufkamen. Kurz blieben die Freunde liegen, ehe sie sich langsam aufrappelten und den Staub von ihren Kleidern klopften. Ron wirkte sichtlich erschüttert und brach als Erster wieder das Schweigen.
,,Mysteriumsabteilung. Das trifft's ziemlich genau, oder?"
Niemand widersprach oder antwortete ihm, denn Harry ging nun auf einen steinernen Torbogen zu, der auf einer kleinen Anhöhe vor ihnen stand. Amberle folgte ihm und vernahm ein Rauschen, das sich wie entfernte Stimmen anhörte. Jedoch konnte sie kein Wort verstehen und spannte sich beim Anblick der schwachen Lichtschemen an, die sich im Zwischenraum des Torbogens bildeten.
,,Diese Stimmen...hört ihr, was die sagen?", fragte Harry, doch Hermine sah ihn nur verwirrt an.
,,Da sind keine Stimmen, Harry."
,,Offenbar bleiben Sie euch aus irgendeinem Grund verborgen.", kam es von Amberle, als Luna aufhorchte.
,,Ich höre die Stimmen auch."
Es überraschte Amberle, dass die anderen diese Stimmen nicht hörten und dennoch schwieg sie. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für ungeklärte Fragen, denn sie spürte die wachsende Bedrohung wieder. Hermine begann nun langsam nervös zu werden, denn sie drängte Harry förmlich zum Rückzug.
,,Harry, das ist nur ein leerer Gang. Lasst uns verschwinden. Bitte, Harry!"
,,Es ist zu spät. Sie sind hier.", sprach Amberle aus und Harry fuhr mit erhobenem Zauberstab herum.
,,Kommt hinter mich."

Harry und Amberle postierten sich vor ihre Freunde, die sie gemeinsam abschirmten. Dann warf Amberle ihrem besten Freund einen stummen Blick zu und der nickte kaum merklich. Kurz drückte sie seine linke Hand, wo sich die Prophezeiung befand, wobei sie diese leicht mit ihrem Zauberstab streifte und Amberle entfernte sich dann langsam von den anderen.
Sie sprang von der Anhöhe und lief hinter einen Steinfelsen, als auch schon das geschah, was sie befürchtet hatte. Die anderen wurden von schwarzem Rauch eingehüllt und Amberle beobachtete, wie die Todesser einen nach dem anderen mit sich rissen. Sie umfasste ihren Zauberstab und sprach leise den Zauber aus.
,,Expetco Patronum."
Vor Amberle formte sich der hellblaue Phönix und sah sie erwartungsvoll durch seine leuchtenden Augen an. Die Hexe sah ihn eindringlich an und hoffte, dass es noch nicht zu spät war. Sie schloss kurz die Augen und murmelte ein paar Worte, die sie an den Phönix richtete und gab diesem dann einen Auftrag.
,,Du weißt, was du zu tun hast."
Der Phönix neigte seinen Kopf und verschwand dann, woraufhin sich Amberle langsam wieder erhob. Und sie stellte entsetzt fest, dass sich ihre Freunde einzeln in dem Gewahrsam eines Todessers befanden und Harry nun allein auf der Anhöhe stand. Nur Lucius Malfoy stand ihm gegenüber und stellte diesem nun ein Ultimatum.
,,Potter, ich werd' es dir leicht machen. Gib mir die Prophezeiung oder sieh zu, wie deine Freunde in den Tod gehen."
Fassungslos sah Harry zu seinen Freunden, die den Todessern schutzlos ausgeliefert waren und Bellatrix brachte Neville zum Schweigen, der Harry von dem Unvermeidlichen abhalten wollte.
,,Gib sie ihm nicht, Harry."
Amberle wusste, dass Harry keine andere Wahl hatte und der Schwarzhaarige hob zögerlich die Hand, ehe er die gläserne Kugel in die Hand von Lucius legte. Dieser schloss kurz die Augen und genoss den Augenblick des Triumphes, als er mit einem Mal irritiert auf seine Hand blickte. Die Kugel darin zerfiel zu Staub und völlig perplex entwich Lucius jegliche Fassung aus dem Gesicht. Selbst Harry starrte irritiert auf die verschwundene Kugel und Lucius sah zufällig auf Amberle, die in dem Moment wieder an der Seite von Harry auftauchte und sich ein kleines amüsiertes Grinsen nicht verkneifen konnte.
,,Du! Was hast du...", setzte Lucius an, als hinter ihm jemand durch den Gang trat und sich der blonde Zauberer verwundert umdrehte.
Ihm stand niemand anderes als Sirius Black gegenüber, der Lucius mit einem bedrohlichen Blick musterte und Amberle zog Harry leicht zur Seite, als Sirius sich den Todesser vorknöpfte.
,,Weg von meinem Patensohn!"

Er machte kurzen Prozess und verpasste Lucius einen Kinnhaken, der den Vater von Draco zu Boden beförderte. Amberle musste grinsen und wie aus dem Nichts erschienen die anderen Mitglieder vom Orden des Phönix im gesamten Raum und eilten zur Rettung.
,,Ganz schön imposanter Auftritt.", meinte Amberle an Sirius gewandt und der grinste ebenfalls leicht.
,,Naja, wenn wir euch schon retten, dann wenigstens mit Stil."
,,Gut. Schaffen wir deinen Patensohn hier raus, bevor es zu brenzlig für ihn wird. Denn das dürfte eine ziemlich heikle Angelegenheit hier werden."
Amberle sah sich um, wo der Kampf zwischen Orden und Todessern entbrannte. Die anderen wurden von den Mitgliedern aus den Fängen der Todesser befreit und aus der Schusslinie geschafft. Sirius zog Harry mit sich hinter den steinernen Torbogen, als Lucius sich wieder aufrappelte und wütend herumfuhr, wo Amberle ihn in Empfang nahm.
,,Ich sag es immer wieder: Hochmut kommt vor dem Fall!"
Ihre Aussage gab Lucius den Rest und er feuerte Zauberflüche auf die Hexe ab, welche diese jedoch geschickt abwehrte. Die Todesser stürzten sich auf die Ordenmitglieder, welche zur Verteidigung ansetzten und im Ministerium ereignete sich an diesem Abend der erste schicksalshafte Kampf des zweiten Zaubererkrieges.
Sirius und Harry wurden ebenfalls von Lucius attackiert und gemeinsam mit Amberle bekämpften sie den Vater von Draco, während Bellatrix sich quer durch den Raum teleportierte und dabei ihr hysterisches Gelächter ausstieß. Amberle wurde von einem anderen Todesser angegriffen, dem sie nun die Stirn bot und er nahm die junge Hexe mächtig in die Mangel. Lupin, Moody und Tonks wehrten die anderen Todesser ab und auch Kingsley war vor Ort, um dem Bösen Einhalt zu gebieten.
Moody schleuderte den Todesser mit einem einzigen Aufschlag seines Gehstocks von sich fort und Harry schaffte es sogar, Lucius Malfoy mit einem gezielten Spruch den zweiten Zauberstab aus der linken Hand zu schleudern.
,,Expelliarmus."
,,Der war gut, James.", lobte Sirius und feuerte dann selbst einige Zauber auf Lucius ab, der darauf nicht vorbereitet war.
Immer weiter wurde der Vater von Draco durch Sirius zurückgedrängt und schließlich durch die Luft zurückgeschleudert. Amberle katapultierte ihren Gegner ebenfalls von sich, als sie mit einem Mal wieder das innere Bild von Sirius Tod aufblitzen sah. Verdutzt hielt die Hexe inne und sah zum Paten von Harry, der sich nun ein wenig aufrichtete, nachdem er Lucius bezwungen hatte.
In diesem Moment tauchte Bellatrix auf dem erhobenen Felsen gegenüber auf und hatte ihren Zauberstab erhoben, während sie den unverzeihlichen Todesfluch auf ihren eigenen Cousin abfeuerte.
,,Avada Kedavra."

Ein grüner Lichtblitz kam aus dem Zauberstab von Bellatrix geschossen und raste auf Sirius zu, der diesem Fluch unmöglich entkommen konnte. Alle starrten erschüttert auf das Geschehen, als der grüne Lichtblitz unmittelbar vor Sirius stoppte und in der Luft gehalten wurde. Das bereits triumphierende Grinsen von Bellatrix verschwand aus ihrem Gesicht und wich der Verwunderung, als ihr Blick zufällig auf Amberle fiel.
Die stand noch immer an Ort und Stelle, hatte jedoch ihre rechte Hand erhoben und diese nun auf den Todesfluch gerichtet, der dadurch nach wie vor daran gehindert wurde, Sirius niederzustrecken.
Amberle spürte die Blicke aller anderen im Raum auf sich und auch, wie es sie sämtliche Anstrengung kostete, den Todesfluch auszubremsen. Dabei hatte Amberle gar nicht gewusst, dass dies überhaupt möglich war und sie hatte in einer Kurzschlussreaktion gehandelt. Immer mehr baute sich der Druck zwischen dem Todesfluch und der Magie von Amberle auf, bis die junge Hexe ihm schließlich nicht mehr standhalten konnte.
Der Todesfluch verwandelte sich in eine gewaltige Druckwelle, die mit einem Knall in der Luft explodierte und sämtliche Anwesenden zu Boden riss. Auch Amberle wurde durch die Wucht zurückgeworfen und landete unsanft auf dem Steinboden, wobei sie eine kurze Welle der Schwäche verspürte, die sie überrollte. Sie hörte noch einen wütenden Aufschrei von Bellatrix, ehe sie von Finsternis umhüllt wurde.

Amberle öffnete die Augen und wurde ein weiteres Mal zu jenem Ort gerufen, der stets Teil ihrer Träume und Visionen war. Sie rappelte sich langsam auf und sah sich suchend um, da sie bereits befürchtete, erneut mysteriöse Bilder und Botschaften vor sich zu sehen. Doch stattdessen erkannte sie nur ihr anderes Ich, welches nun unmittelbar vor ihr stand und aus dessen Gesicht sie keinerlei Reaktion lesen konnte.
,,Ich weiß nicht, ob ich dir jetzt Glückwünsche oder mein Beileid aussprechen soll.", brachte es hervor und Amberle konnte ihre Verunsicherung nicht verbergen.
,,Bin ich tot?"
,,Nein. Es braucht weitaus mehr als eine verrückte Todesserin, um dich zu Fall zu bringen. Das eben gerade dürfte dir Beweis genug dafür sein."
Ihr anderes Ich blieb weiterhin ausdruckslos und Amberle wurde bewusst, was dies bedeutete.
,,Ich hab es geschafft."
,,Ja, du hast den guten Sirius Black vor dem Tod bewahrt, indem du den Todesfluch ausgebremst hast. Wobei es ein Wunder ist, dass er niemand anderen dafür mit sich in den Tod gerissen hat. Ich muss dir hoffentlich nicht sagen, dass dies Konsequenzen mit sich bringen wird.", entgegnete der Schattenzwilling und Amberle warf ihr einen entschlossenen Blick zu.
,,Ist mir egal. Ich konnte nicht zulassen, dass sie Sirius tötet. Er hat das Schicksal nicht verdient und Harry braucht ihn."
,,Noble Absichten, das gestehe ich dir zu. Und glaub mir, vermutlich hätte ich dasselbe getan...mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit sogar. Aber genau das ist das Problem. Man versucht andere zu retten und das reißt einen selbst in den Abgrund."
Amberle hatte kein gutes Gefühl bei der Aussage ihres anderen Ichs und ahnte, dass mehr dahinter steckte. Aber ihr war ebenso klar, dass sie nicht mehr aus der anderen Amberle herausbekommen würde und so versuchte sie stattdessen, bezüglich der gegenwärtigen Umstände etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
,,Warum bist du hier? Und warum bin ich hier?"
,,Ich bin nur gekommen, um dich noch einmal daran zu erinnern, dass du von jetzt an auf dich gestellt bist. Du hast dich dazu entschieden, den Pfad des Schicksals zu ändern und damit hast du dein eigenes besiegelt. Es ist nicht mehr aufzuhalten. Die Prophezeiung des Phönix wird sich erfüllen und du musst den Preis dafür zahlen. Schon bald wird sich dir die ganze Wahrheit offenbaren und dann musst du erkennen, wer du wirklich bist. Doch sei gewarnt...dein künftiger Pfad wird Verlust und Schmerz mit sich bringen. So war es seit jeher...so wird es immer sein. Das ist unser Schicksal."
Mit einem Mal verschwand sie und Amberle blieb allein zurück. Echohafte Stimmen erklangen aus der Ferne und Amberle glaubte, mehrfach den Todesfluch zu hören und fragte sich, was all dies zu bedeuten hatte. Doch was für Fragen sie auch noch aufzuklären hatte, eins wusste die Hexe genau: ihr anderes Ich war in genau diesem einen Augenblick spurlos verschwunden und sie wusste nicht, ob es zu ihr zurückkehren würde.

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