Horace Slughorn
Hallo, meine Lieben. Es geht wieder weiter und heute haben wir schon Kapitel Nr. 100. Wow, die Zeit vergeht :D Jetzt wünsche ich euch aber viel Spaß beim Weiterlesen, denn hier ist das neue Kapitel für euch.
Liebe Grüße,
eure Hela
Horace Slughorn
Ein paar Tage später war Amberle ihren Eltern im Bezug auf den Vorfall im Badezimmer noch immer großzügig ausgewichen und blieb bei ihrer Version der Kreislaufprobleme. Zwar schienen Mary und Andrew ihr das nicht wirklich abzunehmen, aber immerhin bohrten sie nicht länger nach und stattdessen hatte Amberle versucht, den beiden etwas auf den Zahn zu fühlen. Nur hüllten sich ihre Eltern ebenfalls in Schweigen und beteuerten Amberle mehrfach, dass sie nichts vor ihr zu verbergen hatten.
Die Gesamtsituation war somit ohnehin schon kompliziert, doch am meisten frustrierte es Amberle, dass sie bislang noch keine Antwort auf ihren Brief an Draco erhalten hatte. Da Artemis ohne kostbare Fracht zurückgekehrt war, musste er ihn ohne Zweifel erhalten haben, aber einen eigenen Brief hatte Draco der Eule nicht mitgegeben.
Dafür hatte Artemis Amberle stattdessen eine Botschaft von Harry überbracht und diese beinhaltete eine Einladung zu einem Treffen, dem Amberle sofort zugestimmt hatte. Sie wollte zumindest ihren besten Freund wiedersehen, wenn alles andere ihr schon verwehrt blieb und deshalb würde sie sich heute mit Harry in einem kleinen Café treffen, welches sich am Bahnhof Surbiton befand. Eine etwas abgeschiedene Gegend, aber Harry konnte sich schließlich auch nicht an zu auffälligen Orten aufhalten, da Voldemort zu jedem Zeitpunkt Jagd auf ihn machen konnte.
Amberle hatte den Bahnhof mittlerweile erreicht und stieg nun aus dem Zug aus, der an der entsprechenden Station hielt und die junge Hexe wartete an der Haltestelle, wo sie sich mit Harry treffen wollte. Ihre Eltern hatte sie ziemlich überreden müssen, da diese überhaupt nicht begeistert gewesen waren, dass Amberle allein unterwegs sein würde, wo nun der Dunkle Lord offiziell zurückgekehrt war. Aber letztendlich hatten sie nachgegeben und Amberle hoffte, dass sie nun nicht ständig derartigen Diskussionen ausgesetzt war.
,,Hey, Amberle."
Die Stimme von Harry riss die Braunhaarige aus den Gedanken und sie drehte sich um, wo ihr bester Freund lächelnd auf sie zukam. Amberle lächelte ebenfalls und sie umarmten sich kurz zur Begrüßung.
,,Hi, Harry. Schön, dich zu sehen."
,,Gleichfalls. Ich bin froh, dass deine Eltern dir das Treffen erlaubt haben.", meinte der Schwarzhaarige und Amberle seufzte ergeben.
,,Glaub mir, das war nicht einfach. Aber vielmehr überrascht es mich, dass du hier bist. Deine Verwandten sich doch bei Weitem strenger bei solchen Angelegenheiten, als meine Eltern. Oder lassen sie dir jetzt mehr Freiheiten?"
,,Das nicht direkt. Aber ich glaube, da ich mit jedem Jahr mehr Zauber drauf habe, steigt ihre Angst vor mir. Außerdem lasse ich mir längst nicht mehr so viel gefallen wie früher. Erwachsen zu werden hat also durchaus seine Vorteile."
Der Junge mit der Blitznarbe schmunzelte etwas und Amberle konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während sie sich gemeinsam auf den Weg zur kleinen Gasstätte machten. In der Tat hatte Harry mehr an Selbstvertrauen dazu gewonnen in den letzten Jahren, was nicht zuletzt wohl den unzähligen Gefahren geschuldet war, denen er gegenübergestanden hatte.
Gemeinsam betraten Amberle und Harry das Café, wo sie sich an einen Tisch setzten und Harry zückte noch eine Zeitung, die er vor ihnen ausbreitete. Es war nicht verkehrt, gerade zu diesen Zeiten auf dem neuesten Stand zu sein und sie bestellten sich Kakao, während sie die Schlagzeilen studierten und sich über die jüngsten Ereignisse unterhielten. Allerdings ließ Amberle dabei den Vorfall ihrer neuesten Vision und auch die Funkstille mit Draco außen vor.
,,Hast du auch das mit der Brücke gehört?", fragte Harry mit einem Mal und Amberle warf ihm einen nachdenklichen Blick zu.
,,Falls du das mit der Zerstörung und dem Überfall in der Winkelgasse meinst, ja. Diese Neuigkeit ist wohl an niemandem vorbeigegangen. Die Todesser werden brutaler und sie treten immer mehr aus dem Schatten hervor, was nur bedeuten kann, dass der Krieg nicht mehr weit entfernt ist."
Harry nickte und deutete dann auf die Zeitung.
,,Amberle, sieh mal."
Die Hexe folgte seinem Blick und erstarrte, als sie einen Bericht las, der ziemlich groß aufgebauscht wurde.
,,"In Ungnade gefallen! Malfoy's Frau und Sohn verlassen den Prozess! Lucius Malfoy nach wie vor in Askaban!"", las sie vor und war regelrecht erschüttert darüber.
War das etwa der Grund dafür, dass Draco sich nicht bei ihr meldete? Weil sein Vater noch immer ins Askaban verweilte und der Prozess ihn wohl für schuldig befunden hatte? Anders konnte sich Amberle nicht erklären, weshalb Draco und seine Mutter diesen verlassen hatten und sie nichts von ihrem Freund hörte.
,,Der Auserwählte? Wer ist Harry Potter?", kam es auf einmal von der Bedienung und Amberle zuckte leicht zusammen, während Harry die Zeitung niederlegte und leicht abwinkte.
,,Niemand. Ein ziemlicher Idiot eigentlich."
,,Eure Zeitung ist merkwürdig. Ich hab neulich gedacht, dass sich ein Foto bewegt hat.", meinte die junge Frau und Harry warf ihr einen gespielt überraschten Blick zu.
,,Wirklich?"
,,Ich hatte Angst, jetzt geht's im Kopf los."
Die Bedienung warf Harry ein zaghaftes Lächeln zu und Amberle hatte Mühe, sich ein Grinsen zu verkneifen. Dass die schwarzhaarige junge Frau versuchte, Harry offenbar anzuflirten, entging der Hexe keineswegs und ihr bester Freund war zunächst etwas mit der Situation überfordert, doch als die Kellnerin Richtung Tresen marschierte, hielt er sie nochmal zurück.
,,Ich habe eine Frage..."
,,Um Elf. Dann hab ich hier Schluss. Dann kannst du mir mehr über den Idioten Harry Potter erzählen.", warf sie ein und sah dann zu Amberle. ,,Es sei denn, deine Freundin hat etwas dagegen.", meinte sie, doch Harry erfand schnell eine Ausrede.
,,Was? Oh, sie ist nicht meine Freundin. Nur meine...Schwester."
https://youtu.be/NEZiwikfFVg
Amberle verschluckte sich fast an ihrem Kakao und warf Harry einen ungläubigen Blick zu, dessen Blick jedoch ausreichte, um jeglichen Widerspruch im Keim zu ersticken. Die Kellnerin lächelte und schien ungemein erleichtert zu sein.
,,Gut zu wissen. Dann bis später.", sagte sie und ging wieder ihrer Arbeit nach, während Amberle sich ein wenig zu Harry vorbeugte.
,,Deine Schwester, ja?"
,,Entschuldige. Mir ist auf die Schnelle nichts Besseres eingefallen.", murmelte er und Amberle konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
,,Na, dann wird deine „Schwester" aber vor Elf noch das Weite suchen. Noch mehr von deinen Flirtattacken möchte ich nämlich nicht miterleben."
Amberle schmunzelte und Harry warf ihr einen verdutzten Blick zu, was die Braunhaarige lediglich mit einer Grimasse quittierte. Ihr bester Freund rollte daraufhin nur mit den Augen und der Blick von Amberle fiel zufällig aus dem Fenster auf den gegenüberliegenden Bahnsteig. Dort flackerte das Licht etwas und die Hexe hatte das Gefühl, dass dies keineswegs an der Technik von Muggeln lag.
,,Harry.", sagte sie und deutete auf das Fenster.
Er folgte ihrem Blick und die Zwei standen auf, ehe sie an die Scheibe traten und mit einem Mal ein Zug an ihnen vorbeirauschte. Doch als dieser weg war, staunten Harry und Amberle nicht schlecht. Denn an dem betreffenden Bahnsteig stand niemand anderes als ihr Schulleiter Professor Albus Dumbledore.
Amberle tauschte einen kurzen Blick mit ihrem besten Freund, dann bezahlten die Zwei schnell und gingen dann gemeinsam zum Bahnsteig, wo Dumbledore geduldig und seelenruhig auf sie wartete. Sein Blick war auf ein großes Werbeplakat gerichtet und er fiel mit der Tür sogleich ins Haus, als seine zwei Schüler ihn erreichten.
,,Du warst diesen Sommer leichtsinnig, Harry.", merkte er an, doch der Schwarzhaarige zuckte nur mit den Schultern.
,,Ich bin gerne in Zügen unterwegs."
,,Ach, tatsächlich?", meinte Amberle überrascht und Harry nickte.
,,Ja. Ist eine super Ablenkung."
,,Hm. Sollte ich vielleicht auch mal versuchen.", pflichtete Amberle bei, als ihr Blick mit einem Mal auf die rechte Hand ihres Schulleiters fiel. ,,Ähm, Professor..."
Die rechte Hand von Dumbledore war schwärzlich verfärbt und das bereitete Amberle ein wenig Sorge, doch Dumbledore schenkte dem nur wenig Beachtung.
,,Ein unerfreulicher Anblick, oder? Die Geschichte dazu ist spannend, wenn ich das mal anmerken darf. Aber jetzt haben wir dafür keine Zeit. Nehmt meine Arme.", forderte er die Zwei auf und während Amberle seinen rechten Arm ergriff, zögerte Harry noch und sah rüber zur Gaststätte.
,,Mach was ich sage."
Die zweite Aufforderung von Dumbledore duldete keinen Widerspruch und kaum, dass Harry seinen linken Arm ergriffen hatte, wurden die zwei Freunde förmlich von den Füßen gerissen und in einen wilden Strudel gesogen. Doch so schnell konnten sie gar nicht gucken, wie sie wieder auf den Füßen standen...sich ihre Umgebung jedoch maßgeblich verändert hatte.
,,Heilige...", brachte Amberle hervor und hatte Mühe, nicht umzukippen und Harry beugte sich leicht vor, als würde er sich jeden Moment übergeben müssen.
,,Wir sind gerade appariert, oder?", äußerte er und Dumbledore bedachte die Zwei mit einem flüchtigen Blick.
,,Allerdings. Noch dazu ausgesprochen erfolgreich. Die meisten übergeben sich beim ersten Mal."
,,Komisch, warum nur?", brummte Harry und Amberle sah sich neugierig um, als sie mit Dumbledore und Harry gemeinsam eine Straße passierte, die zu einem ruhigen kleinen Dorf vor ihnen führte.
,,Professor, wo sind wir hier?"
,,Willkommen im charmanten Örtchen Budleigh Babberton. Ihr Zwei fragt euch sicher mittlerweile, warum ich euch hergebracht habe.", erklärte Dumbledore, als er vor geöffneter Pforte eines einzelnen Hauses stehen blieb und Harry schmunzelte ein wenig.
,,Ach, nach all den Jahren stelle ich mir nicht mehr so viele Fragen."
,,Und ich habe schon genug andere aufzuklären."
In der Tat brauchte Amberle nicht noch mehr Fragen, die ihr Kopfschmerzen bereiteten und im Schlaf verfolgten. Doch Dumbledore erwiderte nichts auf die Aussage der zwei Gryffindor und sah stattdessen zu dem Haus, welches in komplette Finsternis gehüllt war und zog kurzer Hand seinen Zauberstab aus der Innentasche seines Gewands.
,,Zauberstäbe raus."
Harry und Amberle zogen ebenfalls ihre Zauberstäbe und gemeinsam begab sich das Trio leise und wachsam ins Innere des Hauses, wobei sie sich mit ihren Zauberstäben ein wenig Licht verschafften. Das Haus war drinnen jedoch vollkommen verwüstet und es sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Amberle begutachtete die Unordnung und zog bereits eine Schlussfolgerung.
,,Ein ziemliches Chaos hier. Bei all der Verwüstung schätze ich es war Einbruch oder ein Kampf.", meinte sie leise, als Dumbledore mit gedämpfter Stimme nach jemandem rief.
,,Horace?"
Zwar fragte sich Amberle sogleich, wer wohl dieser Horace war, aber sie schwieg dennoch und folgte ihrem Schulleiter gemeinsam mit Harry. Sie bahnten sich einen Weg durchs Wohnzimmer, als Harry mit einem Mal innehielt und runter zu seinen Füßen sah. Er stand direkt auf einer Zeitung, wo sein eigenes Gesicht auf der Titelseite prangte und plötzlich tropfte Blut auf die bedruckte Seite. Harry sah auf und von der Decke tropfte erneut Blut, welches diesmal auf der Stirn von Harry landete. Der junge Zauberer wollte den Tropfen schon wegwischen, als Dumbledore ihm zuvorkam und seinen Finger kurz an die Zunge führte, wo er das Blut zweifellos identifizierte. Denn sein Blick schnellte sogleich zum Sessel, wo Amberle fast schon glaubte, eine Bewegung in der Dunkelheit wahrzunehmen.
Dumbledore ging mit seinem Zauberstab direkt auf das Möbelstück zu, doch bevor er dies mit der Spitze wirklich berührte, erschien auf einmal ein männlicher Kopf auf dem oberen Teil der Lehne.
,,Bei Merlins Bart!", rief der andere Zauberer aus und stellte sich auf. ,,Ist nicht nötig, mich auseinanderzunehmen, Albus."
Amberle staunte nicht schlecht, denn sowas hatte sie in der Tat noch nicht gesehen. Dass sich jemand die Tarnung eines Sessels aneignete und das auch noch ausgesprochen wirksam, war heute in der Tat eine wahre Premiere für die junge Hexe. Und dabei hatte sie durch ihre Ausbildung in Hogwarts ja schon einiges gesehen. Selbst Dumbledore war beeindruckt.
,,Also ich muss dir sagen, du bist als Sessel schon sehr überzeugend, Horace."
,,Ja, das liegt an der Polsterung. Die Füllung hab ich von Natur aus. Was hat mich verraten?", fragte der Mann, der offenbar Horace hieß, während er sich schüttelte und dadurch wieder seine menschliche Gestalt annahm.
Dumbledore deutete mit seinem Stab kurzer Hand an die Decke.
,,Das Drachenblut."
,,Oho."
Horace nickte verständlich, als sein Blick mit einem Mal auf die Begleiter von Albus Dumbledore fiel. Der Schulleiter schaltete sofort und stellte die Parteien einander kurzer Hand vor.
,,Oh, ja...ich darf vorstellen. Harry, Amberle, das hier ist ein alter Freund und Kollege von mir: Horace Slughorn! Horace, na wer das ist, weißt du ja."
,,Harry Potter. Und Amberle Harvey.", erwiderte Horace und Dumbledore nahm seinen alten Freund sofort ins Kreuzverhör.
,,Also, was soll das Theater, Horace? Du hast doch wohl nicht zufällig jemand anders erwartet?"
,,Jemand anders? Ich weiß nicht, wovon du sprichst.", entgegnete der Zauberer, knickte aber sogleich ein. ,,Ach, was soll's. Die Todesser wollen mich seit über einem Jahr rekrutieren. Weißt du, wie sowas ist? Zu diesen Leuten kann man nicht zu oft Nein sagen, also bleib ich nirgends länger als eine Woche. Die Muggel, die hier wohnen, sind auf den kanarischen Inseln."
,,Ich finde, wir sollten die Wohnung für sie wieder in Ordnung bringen, oder?", meinte Dumbledore und Horace nickte zustimmend.
,,Ja."
,,Vorsicht."
Dumbledore schwenkte seinen Zauberstab und sofort begann die Wohnung, sich von ganz allein wieder instand zu setzen. Das Chaos beseitigte sich, jeder Schaden reparierte sich durch Magie und alles begab sich wieder an seinen rechtmäßigen Platz. Zuletzt kämpfte sich das letzte verbliebene Kristallstück unter Harrys Schuh hervor und sauste zurück an den Kronleuchter, womit die Ordnung der Muggel wieder makellos war.
,,Ohne Gleichen, Professor.", lobte Amberle und Dumbledore grinste ein wenig.
,,Das hat Spaß gemacht. Darf ich mal die Toilette benutzen?"
,,Natürlich. Nur zu. Denk ja nicht, ich wüsste nicht, was du hier willst, Albus. Die Antwort ist Nein. Nach wie vor...ein klares Nein. Unwiderruflich und eindeutig.", rief Horace dem Schulleiter noch nach, als dieser aus dem Wohnzimmer verschwand.
Amberle sah Dumbledore kurz nach und fragte sich, was hier vor sich ging, wandte sich dann jedoch wieder Slughorn zu und lächelte leicht aus Höflichkeit. Allerdings hatte der Zauberer längst ihren besten Freund im Visier, den er ausgehend mit seinen Blicken fixierte.
,,Sie ähneln sehr Ihrem Vater. Nur die Augen, die haben Sie..."
,,Von meiner Mutter, ja.", vollendete Harry den Satz und Horace schwelgte in Erinnerungen.
,,Die wunderbare Lily. Sie ist unglaublich klug gewesen. Umso beeindruckender, wenn man sich vor Augen führt, dass sie Muggelblut hatte."
,,Meine beste Freundin ist muggelstämmig. Sie ist Jahrgangsbeste und Amberle hier stammt ebenfalls von Muggeln ab.", verteidigte Harry betreffende Parteien sofort und Amberle hob prüfend eine Augenbraue.
,,Sollte ich jetzt beleidigt sein?"
,,Nein.", kam es augenblicklich von Harry und Horace wies jeglichen Vorwurf von sich.
,,Glauben Sie bitte nicht, ich hätte Vorurteile. Nein. Ihre Mutter hat zu meinen absoluten Lieblingen gehört. Sehen Sie nur, da ist sie. Ganz vorn."
Horace Slughorn deutete auf eine Reihe von Bildern, die auf der einen Kommode Platz gefunden hatten und trat gemeinsam mit Harry an diese heran. Die zwei Zauberer unterhielten sich ein wenig, was Amberle jedoch ausblendete. Stattdessen bewunderte sie die Innenrichtung des Hauses und musste zugeben, dass es in der Tat schlechtere Zufluchtsorte gab,.
,,Eine schöne Einrichtung. Die Muggel hier haben Stil, gar keine Frage.", brachte sie hervor und Harry warf einen vielsagenden Blick zu der Hexe.
,,Ich würde gerne mal euer Haus sehen, Amberle."
,,Kein Problem. Dann kommst du in den nächsten Ferien einfach mal vorbei. Meine Eltern würden dich sicher gerne mal kennenlernen, wo ich ihnen schon viel von dir erzählt habe. Wobei...eine Berühmtheit bist du ja auch so.", meinte sie schmunzelnd und Horace klinkte sich ebenfalls wieder ein.
,,Ach, Amberle. Immer noch den gleichen Sinn für Humor, nicht wahr?"
Er klopfte ihr auf die Schulter, doch Amberle sah nur perplex zu ihm auf.
,,Ähm, Verzeihung?"
Seine Aussage irritierte sie und Slughorn hielt inne, ehe er einen Blick machte, als wäre er bei einer Straftat ertappt worden. Doch bevor Amberle Fragen stellen konnte, kehrte Dumbledore zurück und unterbrach die Situation.
,,Horace, darf ich die behalten?", fragte er und hielt eine Zeitschrift empor.
,,Stricken leicht gemacht."
,,Ja, ich liebe Strickmuster.", sagte der Schulleiter entzückt und Slughorn nickte.
,,Klar, aber du willst doch nicht schon gehen."
,,Ich weiß genau, wann ich verloren habe. Sehr betrüblich. Es wäre mir so ein großer persönlicher Triumph gewesen, dich wieder nach Hogwarts zu holen. Sei es drum. Du bist wie mein Freund Mr. Potter und Amberle. Etwas ganz Besonderes. Hm, naja. Leb wohl, Horace."
Dumbledore und Harry verließen das Wohnzimmer bereits, während Amberle Horace Slughorn noch ein flüchtiges Nicken entgegenbrachte.
,,Hat mich gefreut."
Dann folgte sie ihren beiden Gefährten nach draußen und sie waren schon fast wieder an der Pforte angekommen, als Horace Slughorn auf einmal die Tür öffnete und die Truppe zurückhielt.
,,Na, schön. Ich mach's. Aber ich will Professor Merrythought's altes Büro. Nicht die Klokabine, in der ich vorher war. Und mehr Gehalt. Es sind verrückte Zeiten, in denen wir leben. Verrückt.", verkündete er und Dumbledore nickte.
,,Da hat er Recht."
Summend setzte Dumbledore seinen Weg fort, während Slughorn wieder im Haus verschwand. Amberle und Harry setzten ihrem Schulleiter nach, der sichtlich zufrieden wirkte und Harry war maßlos irritiert.
,,Sir, was war das denn gerade?"
,,Würde ich auch gerne wissen. Horace Slughorn scheint ein komischer Kauz zu sein.", warf Amberle aus und Dumbledore stimmte ihr sogar zu.
,,Er hat so seine besonderen Macken. Aber das tut hier nichts zur Sache. Harry, du bist mächtig, du bist begabt und berühmt. Alles, was er für seine Sammlung schätzt. Professor Slughorn wird versuchen, dich für sich zu gewinnen. Du wärst gewissermaßen sein Kronjuwel. Deswegen kommt er nach Hogwarts zurück und es ist sehr wichtig, dass er zurückkehrt."
,,Klingt spannend.", äußerte Amberle und Dumbledore tätschelte ihr leicht die Schulter.
,,Oh, das wird es, Amberle. Gar keine Frage. Aber ich fürchte, ich habe dich um eine ganz besondere Nacht gebracht, Harry. Sie war wahrhaftig...ausgesprochen hübsch, die Kleine.", meinte Dumbledore an Harry gewandt, als sie alle zum Stehen kamen und Harry lächelte leicht verlegen.
,,Schon okay. Ich geh morgen nochmal hin und überleg mir eine Ausrede."
,,Du kehrst aber heute nicht nach Little Whinging zurück, Harry.", widersprach sein Schulleiter, woraufhin Harry die Stirn runzelte.
,,Aber, Sir...was ist mit Hedwig und meinen Sachen?"
,,Die warten schon längst auf dich.", sagte Dumbledore nur und reichte ihm seinen linken Arm, während Amberle einen vielsagenden Blick zu Harry warf.
,,Schätze, wir sehen uns dann im Hogwarts-Express zum neuen Schuljahr, Harry."
,,Ja, bis dann."
Erneut wurden die beiden Schüler von den Füßen gerissen, als sie jeweils einen Arm ihres Schulleiters ergriffen und während Dumbledore Harry beim Fuchsbau ablieferte, war die Endstation von ihm und Amberle die Straße, welche direkt zum Haus von Amberle und ihren Eltern führte.
,,Tja, vielen Dank fürs Heimbringen, Professor.", meinte Amberle, doch Dumbledore winkte ab.
,,Keine Ursache. Aber vielleicht wärst du so freundlich und stellst mich deinen Eltern vor. Ich hätte da noch ein kleines Anliegen."
Die Äußerung von Dumbledore überraschte Amberle zwar ein wenig, aber sie widersprach nicht und deutete ihm stattdessen nur an, ihr zu folgen. Gemeinsam begaben sie sich auf direktem Wege zum Haus von Amberle, wo sie die Tür öffnete und Dumbledore eintreten ließ. Und kaum, dass die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, hörte Amberle auch schon die Stimme ihrer Mutter aus dem Wohnzimmer.
,,Amberle, bist du das?"
,,Ja, ich bin zu Hause.", rief die 16-jährige und begab sich direkt ins Wohnzimmer.
Dort saßen ihre Eltern auf dem Sofa, aber erhoben sich jedoch sofort, als sie feststellten, dass ihre Tochter keineswegs allein nach Hause zurückgekehrt war, sondern in Begleitung war.
,,Mum. Dad. Das ist Professor Dumbledore...unser Schulleiter. Professor, das sind meine Eltern: Andrew und Mary Harvey.", stellte Amberle die Parteien vor und ihr Schulleiter nickte ihren Eltern höflich zu.
,,Freut mich."
,,Uns ebenso.", erwiderte ihre Mutter zögerlich und als Amberle etwas hinzufügen wollte, warf Dumbledore ihr einen freundlichen Blick zu.
,,Amberle, ich würde gerne mit deinen Eltern etwas besprechen. Könntest du uns wohl einen Augenblick alleine lassen?"
Seine blauen Augen musterten sie eingehend und Amberle ahnte, dass dies im Grunde keine Bitte war. Und obwohl sie nur zu gerne wissen würde, was Dumbledore mit ihren Eltern zu bereden hatte, so folgte sie natürlich der Anweisung des Zauberers.
,,Natürlich Ich muss eh noch meine Sachen packen."
,,Deine Schuluniform habe ich dir auf deinen Schreibtisch gelegt.", teilte Mary ihr noch mit, als Amberle sich bereits Richtung Treppe begab und sie nickte daraufhin.
,,Danke, Mum. Oh, nur ganz kurz...ist ein Brief angekommen?"
Erwartungsvoll sah sie zu ihren Eltern, die einen kurzen Blick tauschten. Doch dann schüttelte ihr Vater den Kopf und in seinen Augen sah Amberle ehrliches Bedauern.
,,Leider nicht. Tut mir leid, Schätzchen."
,,Okay.", meinte Amberle etwas tonlos, da sie es hinnahm und wandte sich dann noch einmal an ihren Schulleiter. ,,Schätze, wir sehen uns, Professor."
,,Ja."
Dumbledore nickte ihr zu und mit einem leisen Seufzen passierte Amberle die Treppe Richtung Obergeschoss. Sie ging bereits auf ihr Zimmer zu, hielt dann jedoch inne und vernahm dann die Stimme ihres Vaters, der auf einmal ziemlich angespannt klang.
,,Sie sind hier. Das bedeutet...es ist soweit?"
,,Ich fürchte ja. Die Zeit ist bald gekommen.", erwiderte Dumbledore und Mary hatte nur eine einzige Frage.
,,Wann?"
,,Noch in diesem Schuljahr. Wann genau, kann ich noch nicht sagen."
Amberle war irritiert über diese Aussage. Was meinte Dumbledore damit? Was war in diesem Schuljahr? Und warum schienen ihre Eltern etwas darüber zu wissen?
,,Gibt es denn wirklich keinen anderen Weg?", erwiderte ihre Mutter und Amberle vernahm einen flehenden Unterton in ihrer Stimme, als Dumbledore ein wenig seufzte.
,,Ich wünschte, dem wäre so. Aber Amberles Rolle in alldem ist zu wichtig, als dass wir es riskieren könnten. Glauben Sie mir, es fällt mir nicht leicht das zu tun. Nichts läge mir ferner, als ihr diese Bürde aufzuerlegen. Nur bleibt mir keine Wahl."
,,Wie wollen Sie ihr die Wahrheit beibringen? Ich dachte...", setzte ihr Vater an, doch er wurde von Dumbledore unterbrochen.
,,Alles zu seiner Zeit, Mr. Harvey. Es kommt alles so, wie es kommen muss."
Die Worte des Zauberers machten Amberle misstrauisch und sie spürte, wie sich ihr ganzer Körper anspannte. Irgendwas Großes ging hier vor sich und sie wusste nicht, ob sie die Antwort darauf erfahren wollte. Die Unsicherheit ihrer Mutter machte sich bei der nächsten Aussage bemerkbar.
,,Und Sie sind sich sicher, dass Amberle damit fertig wird? Ich meine, wenn sie alles erfährt, dann..."
,,Amberle ist stark, Mrs. Harvey. Sie wird es schaffen und ihren Weg finden.", versicherte Dumbledore ihr und Amberle konnte förmlich sehen, wie ihre Mutter den Kopf senkte.
,,Ich wünschte, wir könnten etwas tun."
,,Das haben Sie schon. Vertrauen Sie mir. Dieses Jahr wird sich alles verändern und die Dinge...sind nicht so, wie sie scheinen."
Diese Worte rissen Amberle aus ihrer Starre. Waren es doch die gleichen Worte, die stets in ihren Träumen und Visionen vorkamen. Und wieder einmal führten sie Amberle vor Augen, dass die Suche nach der Wahrheit noch lange nicht vorbei war.
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