Hogsmeade
Hallo, alle zusammen :) Es geht wieder weiter und heute führt es Amberle und Co nach Hogsmeade. Was sie wohl dort erwarten wird? Ich bin gespannt auf eure Meinungen und wünsche euch viel Spaß beim Lesen ;) Das nächste Update erfolgt geplant am Sonntag, wenn ich es zeitlich schaffe :)
Liebe Grüße,
eure Hela
~~~
Hogsmeade
Auch nach den Ferien wurde Amberle vom Grimm in ihren Albträumen heimgesucht, doch diesmal war auch Dumbledore Teil davon. Immer wieder hallten seine Worte in der Leere wider und jedes Mal, wenn Amberle ihren Schulleiter sah oder ihm zufällig begegnete, spukten die wildesten Theorien in ihren Kopf umher, wie viel er wohl insgeheim wusste. Und ständig spürte sie beim Essen in der Großen Halle seinen bohrenden Blick auf sich, als hätte er sie die ganze Zeit über wissend im Visier und als schien er genau zu wissen, was sie dachte.
Die Landschaft rund um Hogwarts war von weißem Schnee eingehüllt, der im Sonnenschein glitzerte und auch heute fielen wieder Schneeflocken vom Himmel. Von fern betrachtet machte es fast den Anschein, als befände sich das Schloss Hogwarts in einer Schneekugel und Amberle sog begierig die kalte Winterluft ein, als sie sich an diesem Morgen mit Ron und Hermine auf den Weg nach Hogsmeade machte. Jedoch plagte die Hexe das schlechte Gewissen, denn sie hatten erneut Harry zurücklassen müssen, dem es ohne eine Erlaubnis der Eltern ja nicht gestattet war, an den Besuchen teilzunehmen. Etwas, dass Amberle ziemlich unfair fand, denn Harry konnte ja nichts dafür, dass er ein Waise war und sein verbitterter Onkel ihm die Erlaubnis nicht ausgefüllt hatte.
Die anderen Schüler verteilten sich bereits im kleinen Dorf und während Ron natürlich im Honigtopf bei den Süßigkeiten wieder zuschlug, zog es Amberle ein wenig durch die Straßen, während Hermine in einem kleinen Bücherladen nach einer besonderen Ausgabe suchen wollte.
Amberle schob ihre mit Handschuh bedeckten Hände in die Taschen ihres Winter-Trenchcoats und obwohl es kalt war, fror sie nicht so schnell wie die anderen. In ihrem Körper spürte sie eine angenehme Wärme und es war ein schönes Gefühl, während die Schneeflocken vom Himmel fielen und sich ein wenig in ihren langen dunklen Haaren verfingen, ehe sie schmolzen.
Sie ging weiter und stapfte durch den Schnee, während sie sich neugierig umsah. Bei jedem weiteren Besuch in Hogsmeade, entdeckte sie mehr und Amberle versuchte, sich jedes noch so kleine Detail einzuprägen. An dem Schaufenster eines Antiquitätenladens hielt sie an und betrachtete eine erstaunliche Skulptur, die einem Phönix ziemlich ähnlich sah. Natürlich besaß sie keinesfalls die Anmut wie Fawkes, der Phönix von Dumbledore, doch sie hatte etwas und für einen Moment bewunderte Amberle die Statue einfach, als sie hinter sich auf einmal eine Präsenz wahrnahm und erstarrte. Noch bevor sie ihren Blick hob und im Schaufenster sein Spiegelbild sah, wusste sie aus irgendeinem Grund, dass es Draco Malfoy war und sie warf ihm durch das Spiegelbild einen prüfenden Blick zu.
,,Suchst du etwas, Malfoy?"
,,Ein paar Antworten, wenn du es so genau wissen willst.", erwiderte er und noch immer blieb Amberle mit dem Rücken gewandt zu ihm stehen.
,,Antworten? Und worauf, wenn du mir die Frage gestattest?"
,,Auf so einige Dinge. Bisher hatte ich noch kein Glück, aber zumindest haben alle meine Fragen eins gemeinsam: sie führen mich zu dir.", gab er zurück, woraufhin sich die Hexe doch zu ihm umdrehte und den Blick seiner sturmgrauen Augen einfing.
,,Wenn das jetzt der traurige Versuch einer billigen Anmache sein sollte, dann empfehle ich dir, noch etwas vor dem Spiegel zu üben. Denn so würde nicht mal Mr. Filch mit dir ein Rendezvous im Mondschein wagen."
,,Schlagfertig wie immer. Immerhin bist du dadurch nicht ganz so langweilig wie der Rest deiner Clique. Wo stecken die überhaupt? Potter muss ja leider als zurückgebliebenes Aschenputtel daheim bleiben, aber Weasley und Granger sind doch sicher mit von der Partie. Und dennoch läufst du alleine durch die Gegend. Führst du was im Schilde, Harvey?"
Draco musterte sie und Amberle spürte, wie sein Blick ihr eine Gänsehaut versetzte. Immer wieder musste sie sich selbst eingestehen, dass seine außergewöhnlichen grauen Augen sie in einen gewissen Bann zogen, gegen den sie sich kaum wehren konnte. Doch sie zwang sich mit allem Elan dazu, denn es überraschte sie, dass er sie heute so direkt ansprach, wo er sie doch sonst das gesamte Schuljahr über großzügig mied. Bis auf den Vorfall mit Seidenschnabel und dem kurzen Blickwechsel bei Lupins Unterricht, waren sie sich nur flüchtig über den Weg gelaufen, was ja im Grunde nur ein Vorteil sein konnte. Aber dennoch standen sie in diesem Augenblick hier und Amberle fragte sich, ob es nur Zufall war, oder mehr dahinter steckte.
,,Du bist ziemlich neugierig, Malfoy.", meinte sie nur tonlos, während er den Kopf etwas schräg legte.
,,Und du steckst voller Geheimnisse. Ich versuche lediglich zu erkennen, wer du wirklich bist."
Bei diesen Worten zuckte Amberle zusammen, denn es erinnerte sie schlagartig an ihren Irrwicht, der auch solche Worte an sie gerichtet hatte. Draco, der sich seine schwarze Fellmütze noch etwas weiter über die Ohren zog, entging dies nicht und er grinste ein wenig.
,,Ah, dachte ich es mir. Das beschäftigt dich immer noch. Dann hat dich dein Irrwicht also doch erschreckt, obwohl du im Unterricht ziemlich gefasst gewirkt hast. Ich muss zugeben, es war erstaunlich und irgendwie auch faszinierend, welche Gestalt dein Irrwicht angenommen hat. Die Frage, die ich mir dabei nur stelle ist: fürchtest du dich wirklich vor dir selbst oder gibt es einen anderen Grund, den du vielleicht selbst nicht einmal kennst?"
Er beugte sich ein wenig zu ihr vor, sodass ihre Gesichter sich so nah waren wie nie zuvor. Amberle war förmlich zu einer Statue erstarrt, hatte Draco mit seiner Vermutung doch direkt ins Schwarze getroffen. Natürlich hinterfragte Amberle den Vorfall mit dem Irrwicht noch immer, doch sie hatte es nie so direkt geäußert und dennoch schien Draco es ihr einfach abgelesen zu haben. Sie konnte ihm offenbar nichts vormachen und in seiner Gegenwart war alles so anders, als mit ihren Freunden. Fast so, als würden sich ganz neue Pfade eröffnen und Amberle wusste nicht, ob sie diese beschreiten wollte.
,,Draco! Da bist du ja. Komm mit, wir suchen dich schon die ganze Zeit."
Pansy Parkinson, Slytherin-Diva schlechthin und eine wahre Klette im Bezug auf Draco, tauchte mit Crabbe und Goyle auf, ehe sie sich bei Draco einhakte und Amberle einen giftigen Blick zuwarf. Amberle setzte jedoch ihre ausdruckslose Fassade auf und Draco musterte sie abschätzend, ehe er hämisch grinste.
,,Tja, wir sehen uns, Harvey. Schöne Grüße an Potter. Vielleicht solltest du ihm ein nettes Souvenir mitbringen."
Mit den Worten ließ sich Draco von Pansy mitschleifen, wobei er von Crabbe und Goyle abgeschirmt wurde. Die vierköpfige Truppe stiefelte davon und Amberle sah ihnen perplex nach, ehe sie den Kopf schüttelte und genervt seufzte. Warum musste dieses Slytherin-Pack auch immer in den ungünstigsten Momenten auftauchen?
Sie drehte sich um, als sie urplötzlich erstarrte. Nur wenige Meter vor ihr, schwebte ein schwarzer einsamer Handschuh in der Luft und Amberle traute ihren Augen nicht, als er ihr zuwinkte und dann eine Andeutung machte, dass sie ihm folgen sollte.
Amberle zögerte und erspähte in dem Moment Ron und Hermine, die sich in einer Diskussion befanden und Amberle noch nicht gesehen hatten. Die junge Hexe fragte sich, ob sie dem Handschuh ernsthaft folgen, oder lieber doch zu ihren Freunden gehen sollte. Der Handschuh schien ihre Unsicherheit zu spüren, denn er deutete mit dem Zeigefinger in eine abgelegene Gasse und schließlich gab sich Amberle einen Ruck. Sie folgte dem einsamen Handschuh, der in die Gasse schwebte und als sie den Blicken aller anderen entflohen waren, wandte er sich ihr direkt zu, als würde er ihr die Hand ausstrecken. Amberle begutachtete den Handschuh etwas skeptisch und konnte kaum glauben, dass sie das wirklich in Betracht zog.
,,Das ist total verrückt, aber ich glaube, anders werde ich nie Antworten kriegen. Also, schön. Wehe, du haust mich um. Dann mach ich Stoffflicken aus dir."
Sie ergriff den schwarzen Handschuh mit ihrer rechten Hand und spürte, wie es sie in der Tat von den Füßen riss. Jedoch verstrichen nur Sekunden, bis sie wieder sicheren Boden unter sich spürte, doch Amberle stellte entsetzt fest, dass die Gasse um sie herum verschwunden war. Stattdessen stand sie unmittelbar vor einer alten verlassenen Hütte, die sie nur zu gut kannte.
Es war die Heulende Hütte, die sie mit Ron und Hermine bisher nur aus der Ferne betrachtet hatte. Irgendwie hatten sie es bisher nicht gewagt, sich diesem Gebäude weiter zu nähern und dennoch verspürte Amberle keine Furcht, was ihr seltsam erschien. Jedoch warf sie einen skeptischen Blick auf die Hütte, als der Handschuh wieder vor ihr schwebte und der jungen Hexe auf einmal einen zusammengefalteten Zettel reichte. Sie nahm ihn zögernd entgegen, als der Handschuh ihr noch kurz aufmunternd auf die Schulter klopfte und dann verschwand. Amberle sah sich um, doch er war verschwunden...genauso mysteriös, wie er gekommen war. In ihrem Kopf schwirrte die Frage, wer diesen Handschuh wohl geschickt hatte, während sie den Zettel auseinander faltete und eine fein geschwungene Handschrift auf dem Pergament vorfand.
Der Schlüssel zur Wahrheit befindet sich in der Vergangenheit. Finde ihn und alles wird sich offenbaren. Doch gib Acht...Schein und Sein liegen sehr nah beieinander.
Amberle runzelte die Stirn angesichts der Zeilen und sie wurde das Gefühl nicht los, dass der Absender sie gezielt an diesen Ort lotsen wollte. Und als ihr Blick erneut auf die Hütte fiel, da sagte schon ihr Instinkt, dass sie wohl keine andere Wahl hatte, als hineinzugehen. Allerdings zögerte sie noch, denn warum sollte sie einfach das tun, was irgendjemand von ihr erwartete? Sie wusste ja gar nicht, von wem die Nachricht und auch der Handschuh kamen, demnach könnte es genauso gut eine Falle sein. Aber aus irgendeinem Grund, den sie nicht einordnen konnte, riet ihr Gefühl ihr dazu, der Nachricht Folge zu leisten.
Amberle steckte den Zettel in ihre Jackentasche und ging dann auf die Heulende Hütte zu. Das Gebäude war alt und obwohl Amberle den Spukgeschichten bezüglich Geister keinen Glauben schenkte, so wirkte sie dennoch ein wenig schaurig und kaum einladend. Vor der Tür hielt Amberle noch kurz inne, ehe sie die Klinke umfasste und einen tiefen Atemzug nahm.
,,Wird schon schiefgehen."
Sie öffnete die Tür, welche dabei ein Knarren von sich gab und verschaffte sich Zutritt zu der Hütte, wobei ihr dutzende Spinnweben entgegenkamen. Amberle verzog angewidert das Gesicht und stand in einem schmalen Flur, wo sich rechts eine steile Treppe befand, die nach oben führte. Die Hexe zog ihren Zauberstab aus der inneren Tasche ihres Trenchcoats und verschaffte sich ein wenig Licht.
,,Lumos."
Die Spitze ihres Zauberstabs erstrahlte im blauen Licht und bot immerhin ein bisschen Beleuchtung, denn die Heulende Hütte war im Inneren genauso düster, wie man es von der äußeren Fassade nur annehmen konnte. Amberle spürte, wie sich ihr gesamter Körper anspannte und sie fragte sich, was sie beim besten Willen hier finden sollte, was sie der Wahrheit näher bringen würde. Zumal sie nicht einmal wusste, nach welcher Wahrheit sie eigentlich suchte.
Amberle betrachtete den Flur, entschied sich dann jedoch erstmal für die Treppe, die zur oberen Etage führte. Mit achtsamen Schritten ging sie die alten Stufen nach oben und nahm ihre Umgebung genauestens in Augenschein. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, denn sie hatte keine Ahnung, was sie hier erwartete.
Als Amberle den oberen Absatz erreichte, hielt sie kurz inne und lauschte in die Stille, doch es war kein Geräusch zu hören. Dennoch spürte sie, dass eine Präsenz in dieser Hütte war und noch konnte Amberle nicht einordnen, ob sie positiven oder negativen Ursprungs war. Doch als sich der Blick von Amberle auf einen bestimmten Raum richtete, verstärkte sich das Gefühl und sie umfasste ihren schwarzen Zauberstab fester, während sie mit entschlossenen Schritten auf den Raum zusteuerte.
Ihr Herz schlug schneller und ihre Nackenhaare stellten sich ein wenig auf, während unter ihren Stiefeln das alte Holz knarzte. Amberle gab der angelehnten Tür einen leichten Schubs und diese schwang nach links auf.
Ein einziger Blick auf das Innere des Raums ließ Amberle glauben, dass es sich dabei um eine Art Schlafzimmer handelte. Eine Sitzecke, die ihre besten Tage schon lange hinter sich hatte, ein Fußboden aus morschen Holzdielen und mit einem Schritt stand Amberle mitten im Raum.
Im Spiegel an der Wand sah sie das Bett auf der andere Seite stehen, als sie ein leises Knurren vernahm und inne hielt. Amberle hörte, wie die Tür wieder zufiel und drehte sich langsam um, als sie einem Hund gegenüberstand, der so pechschwarzes Fell wie die Nacht besaß. Gelbe Augen funkelten ihr entgegen und weiße Zähne wurden beim Knurren entblößt. Und obwohl sie nur wenige Meter voneinander entfernt standen, machte er keinerlei Anstalten Amberle anzugreifen, sondern schien sie abschätzend zu mustern.
Amberle erkannte in ihm sofort den Hund aus ihren Träumen und war sich trotz der düsteren Erscheinung sicher, dass es keineswegs der Grimm war, der ihr hier in der Hütte auflauerte. Denn warum auch immer, konnte sie keine dunkle Seele in diesem Hund erkennen, weshalb sie den Zauberstab ein wenig sinken ließ und den Vierbeiner ernst ansah.
,,Tja, ich schätze mal...ich bin deinetwegen hier. Aber bevor wir uns der Wahrheit stellen...hätte ich erstmal eine Frage: wer bist du?"
Der Hund starrte Amberle eindringlich an, als er sich plötzlich leicht krümmte und ein Knacken durch seinen ganzen Körper ging. Sofort umfasste Amberle ihren Stab wieder etwas fester, da sie nicht wusste, was hier vor sich ging und staunte nicht schlecht, als sich der Körper des Hundes veränderte. Und auf einmal stand ein erwachsener Mann vor ihr, dessen Erscheinungsbild sie erstarren ließ.
Seine blasse Haut steckte in zerlumpten Klamotten, die abgenutzt und an einigen Stellen zerrissen waren. Ein gestreiftes Muster zeichnete sich auf dem Stoff ab und dunkle Locken kräuselten sich um das Gesicht des Mannes. Seine grauen Augen betrachteten Amberle misstrauisch und ein ungepflegter Bart umrahmte seine Lippen, ehe Amberle verblasste Tattoos auf seinem Oberkörper entdeckte. Und die Hexe erkannte den Mann sofort, war sein Gesicht doch auf unzähligen Flugblättern gedruckt, seit er aus Askaban ausgebrochen war.
,,Sirius Black!"
Amberle wusste nicht, warum ihre Stimme weniger entsetzt klang, als sie es selbst erwartet hatte. Denn eigentlich müsste sie doch in diesem Moment endlose Panik verspüren. Schließlich stand sie dem ausgebrochenen Gefangenen von Askaban gegenüber-einem Massenmörder, der Jagd auf ihren besten Freund machte und sie saß in der Heulenden Hütte eindeutig in der Falle.
Doch sie verspürte nur Verwirrung und etwas Unsicherheit, weil sie sich keinen Reim darauf machen konnte, warum ausgerechnet Sirius Black hier offenbar auf sie gewartet hatte. Denn während Amberle noch immer ihren Zauberstab umschlossen hielt, schien Sirius nun aus seiner Starre zu erwachen, die er nach seiner Verwandlung eingenommen hatte.
,,Du bist also die Hexe. Irgendwie hatte ich erwartet, dass du etwas...älter wärst.", durchbrach er das Schweigen und Amberle schnaubte ein wenig.
,,Und ich hatte nicht erwartet, zum Kaffeekränzchen beim Gefangenen von Askaban geladen zu sein. Was wollen Sie und warum bin ich hier?"
,,Eine gute Frage. Da suche ich die ganze Zeit über nach einem Weg, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und ausgerechnet du sollst die Lösung meiner Probleme sein. Kaum zu glauben, aber er sagte, ich könnte dir vertrauen.", erwiderte Sirius und die Stirn von Amberle legte sich in Falten.
,,Wer hat das gesagt?"
,,Darf ich nicht verraten. Nur hat er mir versichert, dass du mir helfen könntest. Du sollst einen ziemlich guten...Instinkt besitzen und die Wahrheit erkennen können. Demnach scheinst du wirklich die Richtige zu sein, um meine Unschuld zu beweisen.", äußerte Sirius und Amberle glaubte, sich verhört zu haben.
,,Ihre Unschuld? Sie sind ein entflohener Flüchtling aus Askaban, haben Unschuldige ermordet und jagen Harry Potter. Also für mich klingt das nicht nach jemandem, der eine weiße Weste hat."
,,Und warum hast du bei meinem Anblick dann nicht die Flucht ergriffen? Warum stehst du noch immer hier und verschwendest keinen Gedanken daran, mir mit deinem Zauberstab einen Fluch auf den Hals zu hetzen, sondern lässt dich stattdessen auf diese Konversation ein? Klingt für mich nicht nach jemanden, der mich für einen brutalen Mörder hält. Und um dich zu besänftigen...ich bin nicht hinter Harry Potter her."
Es brachte Amberle ein wenig aus dem Konzept, denn Sirius Black war vollkommen anders, als sie es erwartet hatte. Aber seine Worte ergaben Sinn und deshalb ließ sie ihren Stab langsam sinken. Er war nicht hier, um sie zu töten und auch jagte er nicht Harry, was sie ihm ansehen konnte. Seine Seele war nicht schwarz und böse, sondern vielmehr zerrissen und gebrochen. Ohne Zweifel musste Sirius Black einige dunkle Zeiten hinter sich haben und er weckte das Interesse von Amberle.
,,Wenn Sie mir die Frage gestatten, warum glaubt man, Sie wären hinter Harry her? Es heißt, Sie hätten seine Eltern an Voldemort verraten, der sie daraufhin gefunden und getötet hat.", wollte Amberle wissen und Sirius seufzte.
,,Ich habe Lily und James nicht verraten. Das hätte ich niemals getan...eher wäre ich gestorben. Sie zählten zu meinen engsten Freunden und ihr Sohn Harry ist mein Patensohn. Ich würde ihm niemals etwas antun."
Bei dieser Offenbarung staunte Amberle nicht schlecht und ihr glitt die Fassung aus dem Gesicht. Sirius Black war der Pate von Harry? Das war eine unglaubliche Wendung und er schien offenbar Opfer eines hinterhältigen Komplotts geworden zu sein, so wie sich das anhörte.
,,Wenn Sie es nicht waren...wer war es dann?", verlangte Amberle zu erfahren und Sirius warf ihr einen eindringlichen Blick zu.
,,Zuerst musst du mir schwören, dass du kein Wort hierüber verlierst. Vor allem nicht gegenüber Harry. Unsere Begegnung muss unter uns bleiben."
,,Ich habe keine Geheimnisse vor meinen Freunden.", schnaubte Amberle abfällig, doch Sirius hatte ein entschlossenes Funkeln in den Augen.
,,Die Vergangenheit steckt voller Geheimnisse und nicht jeder ist dazu bestimmt, sie zu erfahren. Du aber offenbar schon, denn sonst wäre ich nicht hier und hätte bestimmt auch nicht meine Tarnung vor dir aufgegeben. Harry muss unter allen Umständen beschützt werden und deshalb bitte ich dich inständig, ihm nichts hiervon zu erzählen. Zumindest nicht, bis wir meine Unschuld beweisen können. Es ist das einzig Richtige und tief im Inneren weißt du das auch."
Sirius wurde ernst und Amberle musste gestehen, dass seine Begründung Gewicht hatte. Sie wollte Harry nicht gefährden und wenn sie ihm dafür vorerst verschweigen musste, was es mit Sirius Black wirklich auf sich hatte, dann würde sie es tun.
,,Also, gut. Niemand wird hiervon erfahren...ich verspreche es. Verraten Sie mir jetzt, wer wirklich hinter allem steckt?"
,,Peter Pettigrew. Er gehörte damals auch zu unserem Freundeskreis und verriet Lily und James an Voldemort. Dann lockte er mich in die Falle, stellte mich als Verräter hin und täuschte seinen Tod vor. Es hatte den Anschein, als hätte ich ihn brutal ermordet und somit war es das perfekte Komplott. Ich bin aus Askaban ausgebrochen, um ihn zu finden und für seine Taten zur Rechenschaft zu ziehen. Aber das kann ich nicht alleine und deshalb brauche ich deine Hilfe.", erklärte Sirius und Amberle hob eine Augenbraue.
,,Wie sollte ausgerechnet ich Ihnen helfen können?"
Die junge Hexe zweifelte daran, ob sie ihm wirklich eine Hilfe sein könnte, wo sie doch kaum etwas über die Geschichte von Lily und James Potter wusste. Allerdings hatte sie deren Tod nun wieder vor Augen, was sie damals in ihrem Traum gesehen hatte und Amberle fragte sich, ob sie wohl aus diesem Grund vom Tod der Potters geträumt hatte. Um die Wahrheit darüber ans Licht zu bringen. Doch die Antwort von Sirius Black ließ ihre Fassung leicht einstürzen.
,,Weil Peter Pettigrew hier ist. Er ist in Hogwarts und du musst mir helfen ihn zu finden, bevor es zu spät ist."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top