Fröhliche Weihnachten

Hallo, meine Lieben :) Weiter geht's mit unseren magischen Freunden und natürlich bleibt es in Hogwarts weiterhin aufregend. Bei uns mag das Weihnachtsfest ja schon vorbei sein, aber bei Amberle und Co steht es jetzt erstmal vor der Tür :D Viel Spaß beim Lesen.

LG,
eure Hela

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Fröhliche Weihnachten

Nach ihrem gemeinsamen Sieg über den Troll, war das Quartett rund um Harry Potter und Amberle unzertrennlich. Sie verbrachten jede freie Minute zusammen, lernten sich besser kennen und hatten jegliche Abneigung gegeneinander überwunden. Und jedes folgenschwere Ereignis schien sie nur noch enger zusammenzuschweißen. Denn als Harry bei seinem ersten Quidditch-Spiel fast vom Besen gefallen wäre, war Snape wieder in den Fokus gerückt und Hermine hatte seinen Umhang in Brand gesetzt, um den Blickkontakt zu Harry und damit auch den Bann zu brechen. Zwar hatte Gryffindor das Spiel gegen Slytherin gewonnen, nachdem Harry den Schnatz gefangen hatte, doch Snape war den vier Schülern nur noch verdächtiger geworden.
Vor allem, nachdem Harry seinen drei Freunden von der Theorie berichtet hatte, dass Snape den Troll an Halloween hereingelassen hatte, um eine Möglichkeit zu finden, an dem dreiköpfigen Hund vorbeizukommen, war der Lehrer der Zaubertränke in ihren Augen keineswegs entlastet und als sie Hagrid diesbezüglich ins Kreuzverhör genommen hatten, waren sie durch ihn an neue Informationen gekommen. Auch, wenn Hagrid dieses Gespräch wohl zutiefst bereute, so wussten die vier Kinder, dass der Hund Hagrid gehörte und Fluffy hieß. Aber auch der mysteriöse Name Nicolas Flamel war gefallen und diesen wollten die Freunde natürlich auf den Grund gehen. Denn laut Hagrid, der sich da nur noch mehr verplappert hatte, wussten Flamel und Dumbledore wohl alles über den mysteriösen Gegenstand, der im dritten Stock verborgen lag und von Fluffy bewacht wurde.
Das Vorhaben rückte jedoch zunächst in den Hintergrund, als das Weihnachtsfest vor der Tür stand. Während Amberle und Hermine über die Ferien nach Hause fahren würden, so verblieb Harry natürlich in Hogwarts und Ron hatte sich über seine Pläne noch nicht geäußert. Und als die beiden Mädchen mit gepackten Koffern die Eingangshalle erreichten, entdeckten sie die beiden Jungs beim Schach spielen und Hermine wandte sich an Amberle.
,,Ich bin gleich wieder da."
Amberle nickte und sah Hermine nach, die auf die Jungs zusteuerte. Harry sah kurz auf und winkte Amberle dann zu, die es erwiderte und schließlich ihren Schal noch etwas enger um sich zog, als sie auf einmal angerempelt wurde.
,,Oh, seht mal wer da ist. Harvey aus Gryffindor steht im Abseits, während der Rest vom Clan der Irren das Match des Zauberschachs in der großen Halle bewältigt.", höhnte Valentin und Amberle verdrehte die Augen, als der schwarzhaarige Slytherin sie belustigt musterte. ,,Na, geht's über die Ferien nach Hause zu Mummy und Daddy? Die zwei Schlammblüter freuen sich bestimmt schon, dass ihre verrückte Brut nach Hause kommt.", prahlte er weiter und Amberle lächelte sarkastisch.
,,Aww, fällt dir etwa nichts Besseres ein? Es muss traurig sein, wenn der eigene IQ unter dem Durchschnitt liegt und nicht mal die Grenze der Anfänger erreicht. Pass bloß auf, Blackwell. Sonst endest du noch wie Mr. Filch. Mit grimmigem Gesicht, einer Katze als Haustier und Wischmob als einzigen Freund auf der Welt. Da nützt dir deine ehrenwerte Blutlinie auch nichts mehr. Ein frohes Weihnachtsfest!"

Valentin kochte sichtlich vor Wut, doch Amberle ließ sich von ihm nicht mehr aus der Ruhe bringen. Sie hielt sich an den Rat von Dumbledore und mied den Umgang mit Slytherin soweit es ging und es hatte in den vergangenen Wochen auch ziemlich gut geklappt. Nur schien Valentin regelrecht Streit zu suchen und als er erneut gegen Amberle schießen wollte, durchbrach eine andere Stimme das Geschehen.
,,Valentin, was treibst du da schon wieder?"
Es war Draco Malfoy, der mit Crabbe und Goyle zu ihnen stieß und einen prüfenden Blick auf Valentin warf. Amberle würdigte der blonde Slytherin keines Blickes, doch es überraschte die junge Hexe auch nicht. Denn seit ihrer ersten Begegnung im Zug hatten sie so gut wie kein Wort mehr miteinander gewechselt und sie schien in seiner Wahrnehmung gar nicht zu existieren. Doch es kümmerte sie nicht, denn je weniger sie mit Slytherin zu tun hatte, desto besser. Und auch, wenn Malfoy ihr mit dem Armband im Zug geholfen hatte, so schien das nur ein guter Moment von ihm gewesen zu sein, denn er ließ schließlich selbst keine Gelegenheit aus, um vor allem Harry zu terrorisieren. Und auch, wenn er Amberle so gut wie durchgehend ignorierte, so machte es keinen Unterschied und änderte nichts an der Tatsache, dass zwischen ihnen als Gryffindor und Slytherin Welten lagen. Es waren Grenzen, die niemals überwunden werden konnten.
,,Ich hab hier noch was zu klären, Draco.", knurrte Valentin und hielt den Blick starr auf Amberle gerichtet.
Draco warf einen kurzen Blick auf die Gryffindor, musterte sie mit abfälligem Blick und Amberle hörte das leise Kichern von Pansy Parkinson, die mit ihren Freundinnen offenbar über sie tuschelten. Daraufhin verdrehte sie nur die Augen und Draco wandte sich wieder Valentin zu.
,,Verschwendest du etwa immer noch deine Zeit mit dieser Gryffindor? Wir haben wirklich Wichtigeres zu tun und außerdem müssen wir zum Zug. Meine Eltern verachten Unpünktlichkeit und würden es dir und deiner Familie ewig nachtragen, wenn ihr zu spät zu unserem Treffen kommen würdet. Los jetzt!"

Valentin wollte protestieren, doch Draco schob ihn erbarmungslos vor sich her, während er Crabbe und Goyle sein Gepäck aufbürdete. Als die Slytherin-Horde verschwunden war, runzelte Amberle ein wenig irritiert die Stirn, doch nahm es dann einfach nur hin. Was kümmerten sie schon Draco, Valentin und all die anderen Schlangen? Die waren doch ohnehin nur auf Blutstatus, Ehre und Reichtum aus. Alles Dinge, die für Amberle keinen Wert hatten und dennoch fragte sie sich im Stillen, warum Malfoy Valentin daran gehindert hatte, sie weiter provozieren zu wollen.
,,Amberle, alles in Ordnung bei dir?", riss die Stimme von Hermine sie aus ihren Gedanken und die braunhaarige nickte.
,,Ja, alles bestens. Was ist mit Ron?"
,,Er bleibt auch hier, weil seine Eltern wohl irgendeinen Bruder von ihm in Rumänien besuchen. Ich habe ihm und Harry nachgelegt, weiter nach unserem geheimnisvollen Flamel zu recherchieren."
,,Gute Idee. Vielleicht finden sie ja in den Ferien etwas raus, was uns weiterbringt. Denn ich werde das Gefühl nicht los, dass diese Sache langsam droht, richtig ernst zu werden.", erwiderte Amberle und Hermine tätschelte ihr die Schulter.
,,Alles wird gut. Wir finden schon noch raus, was die Lehrer vor uns verstecken und warum vor allem Snape so ein großes Interesse daran zu haben scheint."

Amberle sah sich verwirrt um, denn sie hatte keine Ahnung, wo sie war. Der Ort schien einer gigantischen Leere zu ähneln und alles war düster wie die Nacht. Sie war allein und spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam und lauschte der unheimlichen Stille, als diese auf einmal durchbrochen wurde.
,,Was der Hund bewacht, geht nur Professor Dumbledore und Nicolas Flamel an.",
hallte die Stimme von Hagrid durch die unendliche Leere und auch Harrys Stimme erklang nun.
,,Nicolas Flamel! Wer ist Nicolas Flamel?"
,,Was auch immer dieser Hund bewacht...ist entweder sehr mächtig oder aber sehr gefährlich."
Es war ihre eigene Stimme, die Amberle soeben vernommen hatte und sie begann zu erkennen, dass es wohl Erinnerungen waren, die ihr soeben durch den Kopf schwirrten. Und sie schien sie alle noch einmal aufs Neue zu durchleben. Denn ihr schossen sämtliche Bilder durch den Kopf wie Gringotts, die düstere Erscheinung von Professor Snape, die Falltür und Fluffy...all das stürzte auf die junge Hexe ein, die unter der Last auf die Knie ging und das Gesicht in ihren Händen verbarg.
,,So viele Fragen...aber keine Antworten. Was geht hier denn nur vor?", brachte sie überfordert hervor, als die nächste Welle an Erinnerung sie überschwemmte.
Der Tod der Potters, der grüne Lichtstrahl von Lord Voldemorts Zauberstab, als er den Todesfluch aussprach, die ersten Begegnungen mit Harry, Ron und Hermine...sogar die Auseinandersetzung mit Valentin und die Audienz bei Professor Dumbledore spiegelten sich vor ihrem inneren Auge erneut wieder und Amberle stand wieder auf, da sie versuchte, einen Durchblick in dem ganzen Chaos zu erlangen. Doch als sie sich umdrehte, blitzte für einen kurzen Moment das Gesicht von Professor Quirrill vor ihr auf, woraufhin Amberle erschrocken ein paar Schritte zurücktaumelte und dann in die Finsternis hinabstürzte.

Vor Schreck fuhr die junge Hexe aus dem Schlaf hoch und spürte, wie ihr Herz raste. Ihr ganzer Körper bebte und sie sah sich entsetzt um, stellte dann jedoch erleichtert fest, dass sie sich in ihrem Zimmer zu Hause befand. Das gab ihr zwar den nötigen Halt, doch es minderte keineswegs die tiefe Erschütterung, die Amberle nun verspürte.
Was hatte das alles zu bedeuten? Warum wurde sie ständig von derartig mysteriösen Träumen heimgesucht und was war der Sinn dahinter? Ohne Zweifel versuchte ihr Unterbewusstsein Ordnung in das Chaos der vielen unbeantworteten Fragen zu bringen, doch es schien nicht wirklich zu gelingen.
Nicolas Flamel, die Verbindung zu Harry, Feindschaft gegenüber Valentin und der mysteriöse Gegenstand unter der Falltür...all diese Fragen beschäftigten Amberle und sie hoffte, dass sie bald wenigstens einen Bruchteil davon aufklären konnte.
,,Amberle, kommst du nach unten? Das Frühstück ist fertig.", rief ihr Vater und Amberle seufzte ein wenig.
,,Ich komme gleich."
Langsam schlug sie die Bettdecke zurück und setzte sich auf, als ihr Blick zum Käfig ihrer Eule wanderte. Artemis betrachtete sie mit ihren gelben Augen aufmerksam und legte den Kopf etwas schräg, woraufhin Amberle ihre gefiederte Gefährtin ein wenig belächelte.
,,Du hast es gut, weißt du? Als Eule muss man lediglich Briefe austeilen und ein paar Mäuse jagen. Sag mir nur mal, wie ich diese Träume endlich wieder loswerde oder wenigstens ein paar Antworten auftreiben kann."

Am Weihnachtsabend saß Amberle vor dem Sofa auf dem Teppich, während ihre Eltern noch die letzten Tätigkeiten in der Küche erledigten. Die leisen Stimmen aus dem Radio sangen Weihnachtslieder und Artemis saß auf der Fensterbank, wo sie fleißig ihr Gefieder putzte.
Noch immer war Amberle in Gedanken versunken und fragte sich, was all das zu bedeuten hatte und warum es ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte. Allerdings wurde das Nebensache, als ihre Eltern zu ihr ins Wohnzimmer kamen und sich auf dem Sofa niederließen.
,,So, Amberle...es wird wohl Zeit für die Bescherung.", meinte ihre Mutter mit einem Lächeln und ihr Vater deutete auffordernd auf den Weihnachtsbaum.
,,Pack schon aus."
,,Okay. Aber ich habe auch etwas für euch.!, erwiderte die 11-jährige und reichte ein kleines Päckchen an ihre Eltern, was diese etwas verdutzt entgegennahmen.
Doch Amberle grinste nur und nickte dann, woraufhin Andrew und Mary das Geschenk begannen auszupacken. Die Neugier auf die Reaktion ihrer Eltern war groß und Amberle stellte zufrieden fest, dass sich Erstaunen bei den beiden auf den Gesichtern ausbreitete. Denn Amberle hatte ihnen ein Fotoalbum geschenkt, wo sie bereits ein paar Bilder aus ihrem ersten Jahr in Hogwarts eingeklebt hatte. Da diese verzaubert waren, bewegten sie sich natürlich und Amberle beschloss ihre Eltern aufzuklären, die immer noch ein wenig sprachlos waren.
,,Es ist ein Album für alle kommenden Schuljahre von mir. Da ihr ja immer betont, dass ich euch schrecklich fehle seit meiner Zeit in Hogwarts, werde ich euch dadurch genug Erinnerungen von mir schaffen, sodass ihr immerhin einen kleinen Anteil an meiner Zeit in Hogwarts nehmen könnt. Es kommen also jedes Jahr ein paar neue Bilder hinzu.", erklärte sie und hob überrascht die Augenbrauen, als ihrer Mutter doch wahrhaftig Tränen über die Wangen liefen und sie sich kurzer Hand vorbeugte, um Amberle in eine innige Umarmung zu ziehen. ,,Oh, ähm...kein Grund, um gleich in Tränen auszubrechen, Mum.", gab Amberle perplex von sich, woraufhin Mary sie wieder freigab.
,,Entschuldige. Es ist nur...das ist eine sehr schöne Idee von dir. Vielen Dank, Amberle."
,,Da stimme ich deiner Mutter zu. Und diese bewegenden Bilder sich wirklich...faszinierend. Dadurch werden sie wahrhaftig zum Leben erweckt.", fügte Andrew hinzu und Amberle grinste.
,,Das ist ja auch der Sinn der Sache."

Ihre Eltern waren glücklich und damit hatte Amberle ihr Ziel erreicht. Und als sie nun begann ihre Geschenke auszupacken, wuchs ihre Neugier mit jeder Sekunde. Das erste Geschenk war ein großer Vorrat an Eulenkeksen, mit denen Amberle verlockend in Artemis' Richtung winkte. Die Augen der Eule wurden dabei noch größer als sonst und das Grinsen der jungen Hexe nur noch breiter. Als Nächstes bekam Amberle eine Namenskette aus Silber und das größte Geschenk ließen die Augen der Braunhaarigen förmlich funkeln.
,,Ein Buch über die berühmtesten Hexen und Zauberer.", brachte Amberle hervor und Andrew nickte.
,,Ich hoffe, es ist das Richtige. Du hast ja in deinem letzten Brief angemerkt, dass du gerne mehr über andere aus der Magierwelt wissen würdest und vielleicht hilft dir das Buch ja dabei. Wir haben es aus der Winkelgasse besorgt."
,,Vielen Dank, auch für die anderen Geschenke. Sie sind wirklich toll."
Amberle war begeistert und während ihre Eltern noch einmal in ihr neues Fotoalbum abtauchten, warf Amberle einen Blick in ihr neues Buch. Sie würde es sich noch Zeile für Zeile ordentlich vornehmen, doch im Moment reichte ihr ein grober Überflug, bis sie auf einer Seite innehielt. Denn die Überschrift stach ins sofort ins Auge, da niemand anderes als Nicolas Flamel auf diesen Seiten vorgestellt wurde.
Sofort nahm sich Amberle den Text vor, der ihr schon einmal offenbarte, dass Nicholas Flamel ein Alchemist war und ihre Augenbrauen fuhren in die Höhe, als sie das Geburtsjahr des Zauberers sah. Es wurde auf das Jahr 1327 geschätzt und demnach wäre Nicholas Flamel heute ca. 665 Jahre alt.
,,Das kann doch nicht...", setzte Amberle an, als sie bei den nächsten Zeilen erneut stutzig wurde. ,,Nicholas Flamel ist als Einziger im Stande, den Stein der Weisen herzustellen. Jener verwandelt Metall in pures Gold und erzeugt das Elixier des Lebens, das denjenigen, der es trinkt unsterblich macht. Heute gibt es nur noch einen einzigen Stein, der sich im Besitz von Nicolas Flamel befindet. Sein Aufenthaltsort gilt jedoch als streng geheim und wird unter Verschluss gehalten.", las Amberle leise vor und mit einem Schlag kam es ihr vor, als würden sich einige Puzzleteile in ihrem Kopf wie von selbst zusammenfügen.
Es ergab nun alles einen Sinn, denn nun war der jungen Hexe natürlich klar, was von Fluffy in Hogwarts bewacht wurde. Denn die Tatsache, dass Nicolas Flamel offenbar daran beteiligt war und laut Hagrid mit Dumbledore diesbezüglich verstrickt war, gab es für Amberle keinen Zweifel mehr daran, dass nur eine Sache tief verborgen in Hogwarts liegen konnte, was ihr leise wie von selbst über die Lippen kam.
,,Der Stein der Weisen."

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