Folge den Spinnen
Hallo, meine Lieben :) So, die Uhren wurden umgestellt...die Sommerzeit beginnt und der Sonntag bringt ein neues Kapitel mit sich. Unser Trio hat nun eine schwierige Aufgabe vor sich und muss ohne die liebe Hermine ran ;) Ob sie den Pfad dafür bewältigen können? Tja, wie Hagrid sagen würde...lasst uns den Spinnen folgen und es herausfinden ;) Viel Spaß beim Lesen!
Liebe Grüße,
eure Hela
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Folge den Spinnen
Als der Abend anbrach, setzten die Drei ihren Plan in die Tat um. Unter dem Tarnumhang von Harry stahlen sie sich aus dem Schloss und begaben sich auf direktem Wege zu der Hütte von Hagrid, wo sie an der Tür klopften. Nach kurzem Zögern wurde diese geöffnet und der Wildhüter erschien im Türrahmen-mit einer Armbrust bewaffnet und irritiertem Blick, als er niemanden vor sich sehen konnte.
,,Hallo? Hallo?", brachte Hagrid hervor, als die Kinder den Umhang abnahmen und Amberle die Armbrust kritisch beäugte.
,,Hagrid, ganz locker. Wir sind's nur."
,,Was willst du mit der Armbrust?", fragte auch Harry, als der Wildhüter die Waffe erleichtert sinken ließ und abwinkte.
,,Ach, nichts. Ich äh...hab damit gerechnet, dass...nicht so wichtig. Kommt rein. Trinkt mit mir einen Tee."
Die Drei traten ein und Hagrid griff umgehend zu seiner Teekanne, um seinen Gästen etwas einzuschenken. Allerdings ließ er den Tee gründlich überlaufen und während Amberle den Wildhüter etwas verdutzt musterte, runzelte Harry die Stirn.
,,Ähm, Hagrid...alles okay?"
,,Aber ja. Mir geht's gut.", entgegnete der Wildhüter und Amberle wandte sich an Ron.
,,Warum nur glaub' ich ihm das nicht?"
,,Und, hast du schon von Hermine gehört?", fragte Harry und Hagrid nickte betroffen.
,,Oh, ja...das hab ich schon gehört."
Erneut herrschte bedrücktes Schweigen, denn für die drei Freunde war es immer noch ein großer Schock, dass Hermine betroffen war. Es war schon schlimm genug gewesen, dass einige Schüler von dem Monster angefallen geworden waren, doch Hermine war ihre beste Freundin und ohne sie war ihre kleine Truppe irgendwie nicht vollständig. Doch Harry schob diese Gedanken beiseite und warf Hagrid einen entschlossenen Blick zu.
,,Also...wir Drei müssen dich was fragen: weißt du, wer die Kammer des Schreckens geöffnet hat?", brachte er hervor und all ihre Blicke lagen auf Hagrid, der zunächst schwieg und den drei Schülern dann einen ermahnenden Blick zuwarf.
,,Dazu müsst ihr erstmal wissen, dass..."
Hagrid wurde unterbrochen, als es erneut klopfte. Die Kinder fuhren herum und sofort spannte sich Amberle an, denn sie glaubte kaum, dass noch jemand anders die Absicht hatte, Hagrid einen Besuch abzustatten. Der Wildhüter jedoch, wandte sich energisch an die drei Gryffindor und deutete auf das Kleidungsstück, welches Ron in den Händen hielt.
,,Schnell, unter den Umhang. Und kein Wort. Seid still...alle Drei!"
Er deutete in die Ecke und die Freunde befolgten seine Anweisung, woraufhin sie sich den Umhang über die Köpfe zogen und in der Ecke Schutz suchten. Fang bellte und Hagrid wies seinen Besucher vor der Tür an, noch kurz zu warten. Mit einem letzten Blick versicherte sich der Wildhüter, dass die Kinder nicht zu sehen waren und griff erneut zur Armbrust, ehe er die Tür öffnete.
,,Oh, Professor Dumbledore, Sir."
,,Guten Abend, Hagrid. Eine Frage...könnten wir?", setzte der Schulleiter an und Hagrid verstand die unausgesprochene Frage.
,,Aber natürlich. Kommen Sie rein."
Dumbledore betrat die Hütte von Hagrid und Amberle stach die Begleitung des Schulleiters ins Auge. Es war ein ihr unbekannter Mann, der graue Haare hatte und einen sehr wehleidigen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.
,,Wer ist das?", fragte sie und Ron staunte nicht schlecht über den Besucher.
,,Das ist Dad's Boss. Cornelius Fudge! Der Minister für Zauberei."
,,Mich führt eine ausgesprochen unerfreuliche Pflicht her. Es ist schlimm. 3 Angriffe auf Muggelgeborene...so darf es nicht weitergehen. Das Ministerium muss handeln.", eröffnete Cornelius und Hagrid setzte zur Verteidigung an.
,,Ich würde sowas nie machen! Stimmt's? Das Wissen Sie doch, Professor!"
,,Ich möchte eines unterstreichen, Cornelius. Hagrid genießt mein volles Vertrauen.", bekräftigte Dumbledore, doch Fudge reichte dieses Argument nicht.
,,Albus, hören Sie...Hagrids Akte spricht deutlich gegen ihn. Ich muss ihn leider festnehmen."
,,Festnehmen? Wo bringen Sie mich hin? Nicht ins Gefängnis von Askaban, oder?", entfuhr es dem Wildhüter panisch und Cornelius seufzte.
,,Tut mir leid. Wir haben keine andere Wahl, Hagrid."
Die Panik stand Hagrid ins Gesicht geschrieben und Amberle konnte kaum glauben, was da vor sich ging. Sie hatte in den Ferien viel über Askaban gelesen und wusste deshalb nur zu gut, dass es ein grausamer Ort war. Und jemand wie Hagrid gehörte dort nun wirklich nicht hin. Ein weiteres Mal klopfte es an der Tür, als sie bereits aufschwang und Amberle traute ihren Augen kaum als sie sah, wer sich dort Zutritt zur Hütte von Hagrid verschaffte.
,,Das darf doch wohl nicht wahr sein.", zischte sie flüsternd, als der Vater von Draco vielsagend in die Runde schaute.
,,Auch schon hier, Fudge? Gut."
Lucius, der seine langen blonden Haare heute zu einem Zopf gebunden und den gleichen kalten Gesichtsausdruck wie bei der letzten Begegnung hatte, trat in die Hütte ein und erntete sogleich einen zornigen Ausbruch von Hagrid.
,,Was wollen Sie denn hier? Raus aus meinem Haus!"
,,Bitte seien Sie versichert, ich bin keineswegs erpicht darauf hier zu sein...", setzte Lucius an und machte ein paar Schritte, weswegen die Kinder unter dem Umhang zurückwichen und er verzog dann beim Anblick der Einrichtung angewidert das Gesicht, da es ihm offenbar zuwider war. ,,in Ihrem...sogenannten Haus. Nein, man hat mir in der Schule gesagt, der Direktor sei hier zu finden.", fuhr Lucius fort, der sich zu den drei Männern umdrehte und Dumbledore horchte auf.
,,Und was führt Sie her? Was genau...wollen Sie von mir?"
,,Es ist von uns Schulräten beschlossen worden, Ihr Amt neu zu vergeben. Hier ist die offizielle Suspendierung."
Bei dieser Aussage wich Amberle jegliche Fassung aus dem Gesicht und sie sah ungläubig auf die Schriftrolle, welche Lucius nun Dumbledore hinhielt, welcher sie zögerlich entgegennahm. In ihren Augen war die Suspendierung der größte Fehler, den die Schulräte machen konnten, denn Dumbledore war doch schließlich die größte Sicherheit, die Hogwarts überhaupt zu bieten hatte.
,,Sie finden alle 12 Unterschriften darunter.", schnurrte Lucius dem Schulleiter noch genüsslich entgegen. ,,Wir haben das Gefühl, dass Sie nicht mehr Herr der Lage sind. Wenn diese Angriffsserie nicht endet, gibt es bald keine Muggelgeborenen mehr in Hogwarts. Nicht auszudenken, was für ein Verlust das für die Schule wäre, oder?", fügte er noch hinzu, während Hagrid ihn fassungslos ansah.
,,Sie können Professor Dumbledore nicht wegschicken. Wenn er nicht mehr da ist, haben die Muggelgeborenen nicht die kleinste Chance. Dann passieren bald Morde, das ist ganz sicher!"
,,Ach, tatsächlich?", erwiderte Lucius ganz unschuldig, während Dumbledore den Wildhüter beschwichtigte.
,,Beruhige dich, Hagrid. Wenn es der Wunsch der Schulräte ist, mich zu suspendieren, dann werde ich natürlich...Platz machen. Nach wie vor gilt jedoch: wenn jemand um Hilfe bittet in Hogwarts, dann wird er sie auch stets...bekommen."
Dumbledore, der während seiner Worte auf Lucius zugegangen war, warf nun einen Blick über dessen Schulter. Amberle, Harry und Ron erstarrten, als der Blick des Schulleiters direkt auf ihnen lag, als würde er einfach durch den Schleier des Tarnumhanges hindurchsehen. Lucius folgte dem Blick von Dumbledore, nahm jedoch nichts wahr und seine Stimme triefte vor Sarkasmus.
,,Wie überaus edel von Ihnen. Wollen wir?"
Lucius ging zur Tür und öffnete diese. Dumbledore warf den Schülern noch einen Blick zu und obwohl Amberle nicht wusste warum, verstand sie insgeheim, was er ihnen sagen wollte und sie nickte kaum merklich. Daraufhin wandte sich der Schulleiter ab und verließ das Haus, als Lucius dem Zaubereiminister nur höflich zunickte.
,,Fudge!", war alles, was er noch sagte, ehe er die Hütte nach Dumbledore verließ und Fudge wandte sich an Hagrid.
,,Kommen Sie, Hagrid. Gehen wir?"
,,Wenn ähm...wenn irgendjemand versucht was rauszufinden, dann muss er nur eins tun...nämlich den Spinnen folgen. Sie werden ihn hinführen. Das wollte ich nur sagen.", raunte der Wildhüter und sah unauffällig zu den Freunden, ehe er seine Jacke griff und an einem ziemlich verwirrten Cornelius Fudge vorbeiging. ,,Ach, und jemand muss Fang füttern, solange ich weg bin."
Mit diesen Worten verließ Hagrid seine Hütte und Fudge, dem die Irritation ins Gesicht geschrieben stand, warf nur einen kritischen Blick auf den schlummernden Hund von Hagrid, der im Sessel lag. Mit einem flüchtigen „Braver Hund", folgte er Hagrid nach draußen und die Schüler nahmen den Tarnumhang ab, ehe sie ihrer Fassungslosigkeit Luft machten.
,,Das darf nicht wahr sein. ", entfuhr es Amberle und Ron stimmte ihr zu.
,,Hagrid hat Recht. Wenn Dumbledore weg ist, dann leben wir hier in Angst."
,,Seht doch!"
Harry deutete auf das Fenster, da ihm ein entscheidendes Detail ins Auge stach. Ron und Amberle folgten ihrem Blick, woraufhin auch sie die Horde von kleinen schwarzen Spinnen entdeckten, die an der Mauer entlang krabbelten und sich dann aus dem geöffneten Fenster aus dem Staub machten.
,,Kommt mit.", forderte Harry seine Freunde auf und griff zu Hagrids Laterne, ehe er sich im Vorbeigehen an den schlummernden Vierbeiner wandte. ,,Komm, Fang!"
Gemeinsam verließen die Freunde die Hütte und traten wieder hinaus in die Finsternis. Die Spinnen liefen an der Hauswand herunter und folgten dann ihrem Weg Richtung Freiheit, welcher direkt zu dem Ort führte, der Amberle ganz und gar nicht geheuer war: der verbotene Wald!
,,Tja, das wird dann wohl ein ganz toller Ausflug.", murmelte sie und Harry schaute entschlossen in die Runde.
,,Gehen wir."
,,WAS???", stieß Ron entgeistert aus, als Harry seinem besten Freund die Worte des Wildhüters ins Gedächtnis rief.
,,Du hast gehört, was Hagrid gesagt hat. Wir sollen den Spinnen folgen."
,,Die rennen genau in den verbotenen Wald!", wies Ron auf das Offensichtliche hin und als Harry sich in Bewegung setzte, machte sich die klägliche Verzweiflung auf dem Gesicht des Weasley-Jungen breit. ,,Wieso gerade Spinnen? Wieso können wir nicht lieber den Schmetterlingen folgen?", jammerte er und Amberle tätschelte ihm die Schulter, während sie Harry in den Wald folgten.
,,Weil das viel zu einfach wäre, Ron. Und wo bliebe denn da der Sinn für Abenteuer?"
Natürlich half diese Aussage keineswegs weiter und Ron verlor auch kein bisschen seine Anspannung, während er mit Harry und Amberle der Armee von Spinnen folgte, die während des Fußmarschs immer mehr zu wachsen schien. Fang begleitete die Schüler und wirkte ziemlich gelangweilt, während Amberle immer wieder prüfende Blicke auf die Umgebung warf und hoffte, dass die Spinnen das Schlimmste waren, was sie heute zu Gesicht bekommen würden. Immerhin war Harry im vergangenen Jahr hier von Voldemort angefallen worden und auf eine persönliche Begegnung mit dem dunklen Zauberer war Amberle nun wirklich nicht scharf.
Der verbotene Wald war düster und machte seinem Namen alle Ehre, da Amberle sich kaum vorstellen konnte, dass jemand freiwillig einen Fuß hier reinsetzen würde. Nur sie und ihre Freunde waren natürlich verrückt genug, mal wieder sämtliche Regeln zu brechen und eine Nachtwanderung durch den schaurigsten Ort von Hogwarts zu machen.
Der Weg führte sie immer tiefer in den Wald hinein, bis sie schließlich eine verlassene Gegend erreichten, die von Baumstämmen und unzähligen Spinnennetzen umgeben war. Ron, der mit jedem Meter immer blasser um die Nase wurde, sah sich angsterfüllt um, während Harry prüfend die Umgebung in Augenschein nahm. Amberle sprach dieses Fleckchen allerdings noch weniger an, als der Rest des Waldes und sie konnte kaum glauben, dass Hagrid hier wirklich seine Freizeit verbrachte.
https://youtu.be/p5h_333N5cs
,,Ziemlich trostlose Absteige hier.", brach sie das Schweigen, als die Drei vor einer kleinen Grube stehen blieben, in welcher die Kolonie von Mini-Spinnen verschwand und aus der nun auf einmal ein Knacken ertönte und das Echo einer tiefen Stimme erklang.
,,Wer ist da?"
,,Keine Panik.", riet Harry seinen Freunden, als die Stimme erneut die Nacht durchbrach.
,,Hagrid, bist du das?"
,,Wir sind Freunde von Hagrid.", erklärte Harry, als auf einmal lange haarige Beine aus der Grube empor gestreckt wurden und Amberle ahnte bereits, was ihnen hier gleich gegenübertreten würde.
,,Ach, du scheiße."
Eine gigantische Spinne, welche die Größe eines kleinen Elefanten und eine Beinspannweite von mindestens acht Fuß hatte, kletterte aus der Grube. Es war eine Acromantula, bei deren Anblick Ron auch noch das letzte bisschen Farbe aus dem Gesicht wich und Amberle sich mit Sarkasmus zu retten versuchte, als die Spinne sich vor ihnen aufbaute.
,,Hi. Wie geht's denn so?"
,,Du...du...du musst Aragog sein, oder?", kam es Harry zögerlich über die Lippen und die Spinne schien ein wenig überrascht zu sein, unerwartete Besucher zu empfangen.
,,Ja. Hagrid hat noch nie Menschen in unsere Senke geschickt."
,,In der Schule gab es Angriffe, deshalb steckt Hagrid in Schwierigkeiten. Die glauben, dass er dahinter steckt. Dass Hagrid die Kammer des Schreckens geöffnet hat, wie damals auch.", erklärte der schwarzhaarige Gryffindor, was Empörung von Aragog erntete.
,,Das ist eine Lüge! Hagrid hat die Kammer des Schreckens nie geöffnet."
,,Dann bist du nicht das Monster.", schlussfolgerte Amberle, was Aragog ihr bestätigte.
,,Nein. Das Monster wurde im Schloss geboren. Ich kam aus einem fernen Land zu Hagrid...im Gepäck eines Reisenden."
Amberle erinnerte sich an den Traum, wo sie die Vergangenheit durchforstet hatte. Dort war Aragog ebenfalls aufgetaucht, aber er war wesentlich kleiner und ohne Zweifel jünger gewesen. Aber was für eine Art Monster hauste dann in der Kammer des Schreckens, wenn es nicht Aragog war?
,,Harry.", winselte Ron wie ein Welpe, doch Harry brachte ihn zum Schweigen.
,,Ruhe! Aber wenn du nicht das Monster bist, was hat dann das Mädchen vor 50 Jahren getötet?"
,,Wir sprechen nicht darüber. Es ist eine uralte Kreatur, die wir Spinnen mehr als alles andere fürchten.", erklärte Aragog und Harry hakte nach.
,,Aber hast du es gesehen?"
,,Ich habe nie etwas vom Schloss gesehen, außer der Truhe, in der Hagrid mich versteckt hielt. Das Mädchen wurde in einer Toilette entdeckt. Als man mich beschuldigt hat, hat Hagrid mich hierher gebracht.", erwiderte die Spinne, als Ron an der Schulter von Harry rüttelte.
,,Harry."
,,Was?"
Genervt schenkte Harry seinem besten Freund endlich die Aufmerksamkeit, woraufhin der Rotschopf nach oben deutete. Amberle und Harry folgten ihrem Blick und die Augenbrauen der jungen Hexe wanderten zum Haaransatz.
,,Oh.", setzte sie an, als sie die unzähligen Spinnen sah, die sich herunter seilten und ohne Zweifel die Sprösslinge von Aragog sein mussten. ,,Harry, ich glaube, es wird Zeit zu gehen.", legte sie ihrem besten Freund nahe, der den Ratschlag auch sofort befolgte und sich an Aragog wandte.
,,Gut...Dankeschön. Wir gehen dann zurück."
,,Gehen?", entfuhr es der Spinne verdutzt und Amberle sah ihn energisch an.
,,Ja und zwar sofort."
,,Wohl eher nicht. Meine Söhne und Töchter rühren auf meinen Befehl hin, Hagrid nicht an. Doch ich kann ihnen frisches Fleisch nicht verwehren, wenn es so bereitwillig in unsere Mitte kommt. Adieu, Freunde von Hagrid.", richtete der Anführer der Acromantula-Kolonie an das Trio, als Ron hysterisch auf die Horde Spinnen blickte.
,,Ist nun Panik erlaubt?"
Wie aufs Stichwort sprang eine Spinne direkt vor sie und die anderen begannen die drei Freunde einzukreisen. Harry schlug mit der Laterne um sich und Amberle griff sich einen dicken Ast, mit dem sie auf die Spinne direkt vor sich einschlug.
,,Na, toll. Hau ab, du Mistvieh!", fluchte sie, als der Ast durchbrach und sie zog stattdessen Zauberstab, was die beiden Jungs ihr gleichtaten und sie stellten sich Rücken an Rücken, während ihre Blicke die hungrige Horde Spinnen einfingen.
,,Fällt euch ein Zauber ein?", flehte Ron schon beinahe, doch Harry schüttelte kaum merklich den Kopf.
,,Nur einer und der ist zu schwach. Dafür sind es zu viele."
,,Wenn man Hermine braucht, ist sie nicht da.", entgegnete Ron wehleidig, als auf einmal das Geräusch eines Motors die Nacht durchbrach.
Die Köpfe der Freunde schnellten nach oben, wo ein verbeultes hellblaues kleines Auto sich einen Weg durch die Spinnenarmee bahnte und dann direkt vor den Kindern Halt machte. Die Türen öffneten sich und zu Amberles großer Überraschung saß niemand am Steuer, was ihre Verwirrung noch steigerte.
,,Ein Auto?", äußerte sie perplex, als Harry sie mit sich zog.
,,Rein da, los!"
Der Junge mit der Blitznarbe ließ Amberle auf der Rückbank einsteigen, auf die auch Fang sprang. Ron setzte sich hinters Steuer und Harry richtete seinen Zauberstab auf eine Spinne, die sich ihm näherte.
,,Arania Exumai."
Ein helles Licht schoss aus dem Zauberstab und die Spinne segelte im hohen Bogen durch die Luft. Viel Zeit zum Durchatmen blieb den drei Freunden jedoch nicht, denn die Spinnen sprangen das Auto an und als eine auf der Motorhaube prangte, zuckte Amberle zusammen.
,,Whua! Die sind ziemlich anhänglich.", stieß sie aus und Harry wandte sich energisch an Ron.
,,Fahr schon!"
Das ließ sich der Rothaarige nicht zweimal sagen. Er legte den Rückwärtsgang ein und trat das Gaspedal durch, woraufhin das Auto den gleichen Weg zurück fuhr. Als es einen Hügel bergab raste, wurde die Spinne auf der Motorhaube davon geschleudert und Ron brachte den Wagen kurz zum Stehen, als die Freunde durchatmeten. Doch die Lage spitzte sich zu, als auf einmal die Kolonie von jungen Acromantulas auf dem Hügel auftauchte und sich bedrohlich zum Angriff formierte.
,,Jungs, wir sollten verschwinden.", sagte Amberle und Harry stimmte ihr zu.
,,Bloß weg hier. Na, los!"
Ron legte erneut den Rückwärtsgang ein und wendete das Auto anschließend, ehe er mit Vollgas durch den Wald raste. Die Spinnen jagten ihrer Beute nach und aufgrund ihrer 8 Beine hatten die Sprösslinge von Aragog natürlich ein viel zu flottes Tempo drauf. Und als eine weitere Schar direkt vor ihnen auftauchte, sah Harry nur noch eine Möglichkeit.
,,Wir müssen fliegen!"
,,Der Fluggang klemmt.", kam es hysterisch von Ron, als Harry ebenfalls zu dem Hebel griff.
,,Zieh die Kiste hoch!"
Gemeinsam schafften die Jungs es schließlich, das Auto zum Fliegen zu bringen und es erhob sich in die schwarze Finsternis des Nachthimmels. Dorthin konnten die Spinnen ihnen zum Glück nicht folgen und Amberle entspannte sich, als sie den verbotenen Wald hinter sich ließen. Auf der Wiese vor der Hütte von Hagrid setzte das verzauberte Auto zur Landung an und Ron brachte es zum Stehen, womit die rasante Spritztour durch den verbotenen Wald ihr Ende fand. Ron verließ als Erster das Auto und Harry stieg aus, ehe er seinen Sitz nach vorne klappte. Fang sprang aus dem Wagen und Harry reichte Amberle seine Hand, um ihr beim Aussteigen zu helfen.
,,Danke.", richtete die Hexe an ihn und Harry nickte, während Ron auf seine Freunde zukam und vor Wut fluchte.
,,Den Spinnen folgen. Den Spinnen folgen. Wenn Hagrid jemals aus Askaban rauskommt, bring' ich ihn um!"
Amberle konnte es Ron nicht mal verübeln, dass seine Nerven blank lagen. Die Lage war mehr als kritisch gewesen und Hagrid musste gewusst haben, welches Risiko ein Fußmarsch zu Aragog mit sich brachte. Das Auto startete unterdessen wieder den Motor, schloss seine Türen und fuhr dann alleine zurück in den verbotenen Wald, was von den verwirrten Blicken der drei Freunde verfolgt wurde.
,,Ich meine, warum schickt der uns da rein? Was haben wir rausgefunden?", äußerte Ron fassungslos, aber Harry brachte ein triftiges Argument als Antwort vor.
,,Etwas sehr Wichtiges. Er hat die Kammer weder heute noch damals geöffnet. Er ist unschuldig."
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