Feuer mit Feuer bekämpfen

Hallo, meine Lieben :) Weiter geht's und es bleibt natürlich spannend. Habt ihr einen Lieblingsteil der Harry Potter-Filme? Oder liebt ihr alle Teile gleichermaßen? Bin gespannt auf eure Meinungen ;) Viel Spaß beim Weiterlesen und einen schönen Sonntag.

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                                    ~~~

                                                                            Feuer mit Feuer bekämpfen

Die Flucht von Dumbledore hatte natürlich zu Folge, dass Dolores Jane Umbridge zur neuen Schulleiterin von Hogwarts ernannt wurde und damit die endgültige Macht erlangte, wie Amberle es bereits befürchtet hatte. Gnadenlos wurden ihre Regeln durchgesetzt und das sonst so heimische Schulschloss verwandelte sich in einen düsteren Kerker der Trostlosigkeit.
Schüler und Schülerinnen hatten Mühe, keine Rebellion zu entfachen und sich widerstandslos dem Willen von Umbridge zu beugen. Vor allem Amberle beäugte das Handeln der neuen Schulleiterin mit Argwohn und suchte stets nach einem Ausweg, was bisher jedoch erfolglos war.
Und auch die Lehrer hatten mit der Situation zu kämpfen, da ihnen die Arroganz und Überheblichkeit von Umbridge gründlich missfiel. Einzig und allein Filch und das Inquisitionskommando standen voll und ganz hinter den Entscheidungen von Umbridge, obwohl Draco sich mit Bedacht zurückhielt. Denn er wollte keineswegs riskieren, einen weiteren Vertrauensbruch zwischen sich und Amberle heraufzubeschwören. Hing ihm das Zerwürfnis von neulich doch noch stark hinterher und machte ihm zu schaffen.
Amberle kämpfte auch noch immer mit dem Streit, den sie und Draco gehabt hatten und sie ging dem blonden Slytherin großzügig aus dem Weg. Denn obwohl sie ihre Auseinandersetzung ja im Grunde geklärt hatten, so hing ihr das Ereignis noch immer nach und sie hielt sich an ihren eigenen Vorsatz, kein Aufsehen zu erregen. Und da Umbridge jegliche romantische Beziehungen in Hogwarts verboten hatte, durfte sie keinerlei Risiko eingehen. Ob es ihr nun gefiel oder nicht und das tat es keineswegs, denn sie vermisste Draco in jeder Sekunde.
Doch Amberle zwang sich selbst, den Blick auf das Wesentliche zu richten und sich nicht von ihrem chaotischen Privatleben ablenken zu lassen. Denn ihr Instinkt warnte sie, dass sich etwas anbahnte und Amberle vertraute auf ihn. Bisher hatte sich ihr Unterbewusstsein schließlich noch nie getäuscht und das würde auch in diesem Fall nicht eintreten.
Die neue Art von Schulalltag zerrte an den Nerven von allen und vor allem die Methode von Umbridge, nur noch ihre speziellen Schreibfedern verwenden zu lassen, erschwerte es den jungen Hexen und Zauberern, die unleugbare Folter schweigsam zu ertragen und über sich ergehen zu lassen.
Am meisten missfiel Amberle jedoch der Ausdruck des Triumphes auf dem Gesicht von Umbridge, der mit jedem weiteren Tag zu wachsen schien. Sie sehnte sich Dumbledore als Schulleiter zurück, doch von dem fehlte nach wie vor jede Spur und Amberle fragte sich, wohin der mächtige Zauberer verschwunden war.
Auch Harry hatte es nicht gerade leicht unter der Herrschaft von Umbridge, denn als ehemaliger Anführer von Dumbledores Armee wurde er natürlich mit Argusaugen bewacht und sein romantisches Verhältnis zu Cho war zerbrochen. Mittlerweile lag es auf der Hand, dass die Ravenclaw-Schülerin die Armee an Umbridge verraten hatte und somit hatte sich jegliche Sympathie von Harry ihr gegenüber in Luft aufgelöst.
Obwohl Amberle nach wie vor Zweifel daran hegte, dass Cho wirklich zu einem derartigen Verrat fähig war, mischte sie sich nicht ein und hielt sich zurück. Es war definitiv klüger, mit Sorgfalt und Raffinesse an die Sache heranzugehen und ohnehin lag es der jungen Hexe ja vielmehr, aus dem Hintergrund heraus zu agieren, als direkt an vorderster Front zu kämpfen.

Deshalb zog sie sich auch von ihren Freunden etwas zurück und kehrte zu ihrer Gewohnheit der Einzelgängerin zurück. Das hatte jedoch zur Folge, dass ihr anderes Ich wieder aus dem Exil zurückkehrte und sich zu Amberle gesellte, die soeben von der großen Halle aus den Korridor Richtung Gryffindor-Turm entlang lief.
,,Sieh einer an. Da macht man mal ein bisschen Urlaub und schon gibt es Ärger im Paradies. Die alte Hexe scheint euch alle hart ranzunehmen. Wahrlich eine Furie der Meisterklasse.", äußerte es und Amberle seufzte genervt auf.
,,Was willst du?"
,,Nur mal nach dem Rechten sehen. Und zum Glück tue ich es, denn du hegst ja mal wieder äußerst verhängnisvolle Gedanken.", entgegnete der Zwilling, doch Amberle ließ das völlig kalt.
,,Weil ich versuche, mir eine Strategie zum Beheben dieses Desasters zurechtzulegen? Daran ist nichts verhängnisvoll."
,,Doch, wenn man bedenkt, dass du die anderen außen vorlässt."
Ihr anderes Ich schien davon keinesfalls begeistert zu sein, aber Amberle hielt an ihrem Vorhaben fest und wollte kein Risiko eingehen.
,,Es ist besser so. Wenn ich an den Pranger gestellt werde reicht das schon. Meine Freunde müssen nicht auch noch ihre Köpfe in die Schlinge stecken. Ich kümmere mich um diese Angelegenheit."
,,Nun, Schätzchen...genau das ist der Punkt. Allein ist genau das, wie du es nicht schaffen kannst.", äußerte die andere Amberle ermahnend, doch ihre Aussage prallte an der jungen Hexe ab.
,,Das werden wir ja sehen."
,,Nur zu. Renn in dein Verderben. Dein Übermut wird dir am Ende doch nur das Genick brechen."
Nun blieb Amberle stehen und drehte sich zu ihrem anderen Ich um. Dies warf ihr einen ausdruckslosen Blick zu und Amberle versuchte, einen Blick ins Innere ihres Zwillings zu werfen. Dieser hob jedoch nur eine Augenbraue und legte den Kopf etwas schräg.
,,Versuchst du gerade ernsthaft, einen Blick auf meine Seele zu erhaschen? Das kannst du dir sparen, denn ich bin nur dein persönliches Spiegelbild."
,,Ein Spiegelbild, das mir alles immer ausreden will.", gab Amberle angesäuert zurück, doch die andere Amberle hob abwehrend eine Hand.
,,Nicht grundsätzlich ausreden. Ich sage nur, dass dein Ansatz nicht der Klügste ist. Aber ich fürchte, diesmal werden wir nicht drum herum kommen, Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Zumindest in Anbetracht dessen, was auf uns zukommt."

Ihr Blick wurde ernst und Amberle horchte auf. Also spürte es ihr anderes Ich auch. Ein Sturm zog auf und er würde schon bald über sie alle hereinbrechen. Die Frage war nur in welchem Format es sie treffen würde und Amberle fragte sich, wie sie dem Einhalt gebieten konnte. Deshalb wandte sie sich kurzer Hand an ihre Doppelgängerin und setzte alles auf eine Karte.
,,Sag mir, was kommt und wie ich es aufhalten kann.", forderte sie energisch und ihr anderes Ich musterte sie eingehend.
,,Ich kann dir keine Details nennen, denn die bleiben selbst mir verborgen. Aber wenn der Zeitpunkt gekommen ist, musst du dich auf einen heftigen Kampf vorbereiten und ich fürchte, ein Bruchteil der Maskerade wird fallen."
,,Wie meinst du das?", hakte Amberle nach, woraufhin die andere Amberle nur den Kopf schüttelte.
,,Keine Details. Vertrau einfach nur auf deine Fähigkeiten und folge deinem Instinkt. Er wird dir sagen, was richtig ist."
Und ehe sich Amberle versah, war ihr anderes Ich verschwunden und hatte sie allein auf dem Korridor zurückgelassen. Das gefiel Amberle natürlich überhaupt nicht, aber es blieb ihr nichts anderes übrig, als es hinzunehmen. Als sie sich umdrehte und ihren Weg fortsetzen wollte, kam ihr ein ziemlich blasser Harry entgegen und konnte einer wandelnden Leiche locker Konkurrenz machen.
,,Harry, was ist denn mit dir los? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.", merkte die junge Hexe an und der Schwarzhaarige wirkte sichtlich geschafft.
,,Ich hatte wieder Einzelunterricht bei Snape und der ist etwas aus dem Ruder geraten."
,,Inwiefern?"
,,Ähm, ich habe womöglich den Spieß umgedreht und einen Blick in seinen Verstand geworfen. Das war wohl zu viel des Guten.", gestand Harry und Amberle starrte ihn perplex an.
,,Du warst im Verstand von Snape? Wow, das klingt echt abgedreht."
,,Es war eher ein tragischer Ausflug. Er hatte es in seiner Schulzeit überhaupt nicht leicht und er wurde viel schikaniert. Vor allem von meinem Vater.", brachte Harry hervor und Amberle ging mit ihm zusammen weiter Richtung Gryffindor-Turm.
,,Dein Vater hat Snape die Schulzeit zur Hölle gemacht? Kein Wunder, dass er nicht gut auf dich zu sprechen ist. Und ich habe mich schon all die Jahre gefragt, was sein persönliches Manko mit dir ist. Ich glaube, jetzt kennen wir die Antwort."
,,Ich kann einfach nicht fassen, dass mein Vater zu so etwas fähig war.", erwiderte Harry ein wenig geknickt und Amberle tätschelte ihm die Schulter.
,,Wir alle würden unseren Eltern so etwas nicht zutrauen, Harry. Dafür lieben wir sie viel zu sehr, aber auch Eltern haben nun einmal ihre Geheimnisse. Das ist eine Tatsache. Egal, wie sehr wir uns auch dagegen sträuben."

Die Gedanken von Amberle wanderten zu ihren eigenen Eltern und sie stellte sich die Frage, ob die Zwei ihr vielleicht auch etwas verheimlichten. Im Grunde kannte sie die Antwort darauf schon, denn die letzten Jahre waren viel zu außergewöhnlich gewesen, als dass sie eine normale Hexe sein konnte. Die Frage war also, was ihre Eltern ihr verschwiegen.
Dies rückte jedoch in den Hintergrund, als Amberle und Harry die Zwillinge Fred und George, welche gerade einen Erstklässler aus Gryffindor trösteten, der sich die Hand hielt und Amberle erkannte die Brandmale von den Federn, welche Umbridge zum Schreiben verwendete.
In ihr stieg innerliche Wut auf, da die Tränen des Jungen ihr Mitgefühl weckten und Amberle wollte dieses Unrecht nicht länger tolerieren. Wie aufs Stichwort erklang das heimtückische Lachen von Umbridge und die pink gekleidete Hexe stand nur wenige Meter von ihnen entfernt im Türrahmen.
,,Wie ich Ihnen bereits sagte, Mr. Potter...unartige Kinder verdienen es, bestraft zu werden."
,,Und hochmütige Ministeriumshexen verdienen es, sehr tief zu fallen.", knurrte Amberle ihr entgegen und Umbridge musterte sie kühl.
,,Auf ein Wort, Miss Harvey."
Die Schulleiterin drehte sich um und ging in den nächstgelegenen Korridor. Amberle folgte ihr widerwillig und fragte sich, was die Hexe ihr für diese Äußerung wohl antun wollte. Angst verspürte Amberle jedoch nicht, denn diesen Triumph würde sie Umbridge keineswegs gönnen und als sie das Büro der Hexe betrat, traf Amberle fast der Schlag.
Alles war pink eingerichtet, an den Wänden hingen unzählige Teller mit miauenden Katzen und es roch nach Parfüm und zuckersüßem Tee. Die Gryffindor verzog das Gesicht und Umbridge ließ sich an ihrem Schreibtisch nieder, während sie auf den Stuhl sich gegenüber deutete.
,,Setzen Sie sich doch."
,,Danke, ich steh' lieber.", gab Amberle tonlos zurück und Umbridge presste die Lippen aufeinander, ehe sie die junge Hexe prüfend musterte.
,,Nun, ich habe ein Problem, bei dem Sie mir sicher helfen können, Miss Harvey."
,,Da bin ich ja mal gespannt."
,,Das Büro von Professor Dumbledore.", setzte Umbridge an und Amberle zuckte mit den Schultern.
,,Was ist damit?"
,,Nach der Flucht unseres werten Ex-Schulleiters wurde das Passwort von irgendjemandem geändert und ich habe den starken Verdacht, dass Sie das waren."

Umbridge beäugte Amberle eindringlich und schien sie mit ihrem Blick förmlich durchleuchten zu wollen. Doch Amberle blieb vollkommen ruhig, zeigte keinerlei Reaktion und spielte die Unwissende.
,,Welch eine absurde Vorstellung. Warum sollte ausgerechnet ich das Passwort zum Büro des Schulleiters verändern?"
,,Womöglich hat Dumbledore Sie damit beauftragt. Er scheint zumindest viel Zeit mit Ihnen zu verbringen und ein besonderes Interesse an Ihnen zu haben.", argumentierte Umbridge, doch Amberle lachte nur leicht auf.
,,Ja, weil ich gewissermaßen eine Problemschülerin bin und er des Öfteren unschöne Angelegenheiten bereinigen muss."
Umbridge schwieg einen Moment und musterte Amberle eingehend. Die spürte bereits, dass die Ministeriumshexe sich wohl eine Strategie zurechtlegte und blieb gelassen. Dann erhob sich Umbridge und ging um ihren Tisch herum, ehe sie damit begann, Amberle wie eine Raubkatze zu umkreisen.
,,Wissen Sie, was ich glaube? Sie und Dumbledore verbindet ein gemeinsames Geheimnis, was Sie beide vor allen anderen geheim halten. Womöglich haben Sie ihm sogar dabei geholfen, die Verschwörung gegen das Ministerium aufzubauen."
Amberles Augenbrauen schnellten in die Höhe und sie musste an sich halten, die offenbar übergeschnappte Hexe nicht auszulachen.
,,Oh, ja. Nur weiter, Professor. Gleich eröffnen Sie mir bestimmt noch, dass Dumbledore und ich gemeinsam den Massenausbruch aus Askaban herbeigeführt haben. Ich muss gestehen, Ihre Fantasie ist grenzenlos."
Es war Amberle ein Rätsel, wie diese Hexe ungemein von sich selbst überzeugt sein konnte, wo sie doch ohne Zweifel paranoid und irrsinnig war. Umbridge jedoch, trat nun direkt vor Amberle und kam ihr gefährlich nah. Die junge Hexe zuckte nicht mal mit der Wimper, als sich Umbridge etwas vorlehnte und sich dabei ihr süßliches Parfüm einen beißenden Weg in ihre Nase bahnte.
,,Wer sind Sie, Amberle Harvey?", kam es ihr kühl über die Lippen und Amberle beugte sich nun ebenfalls vor, während sie den Blickkontakt keine Sekunde lang unterbrach.
,,Sie sind doch so schlau, Professor. Finden Sie es raus."
Amberle wandte sich ab und ging auf die Tür zu, als Umbridge sie nochmal zurückhielt.
,,Warum vertraut Dumbledore Ihnen?", verlangte Umbridge zu wissen und Amberle warf ihr einen verheißungsvollen Blick zu, während sie mit den Schultern zuckte.
,,Gute Frage. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie die Antwort darauf haben."
Ohne die Hexe eines weiteren Blickes zu würdigen, verließ Amberle deren Büro und die Tür fiel hinter ihr ins Schloss. Ihr war durchaus bewusst, dass sie nun erst Recht das Interesse von Umbridge geweckt hatte, doch sie hatte es bewusst darauf angelegt. Denn vielleicht würde die Ministeriumshexe somit endlich einen Fehler machen und dann würde Amberle zur Stelle sein, um sie endlich auszuschalten.

Ein paar Wochen später war Amberle zwar zu keinem neuen Ergebnis bezüglich der drohenden Worte ihres anderen Ichs gekommen, aber Umbridge hatte sie zum Glück auch nicht weiter behelligt. Ohnehin hatten Amberle und ihre Freunde die Zeit eher zum Lernen für die Prüfungen genutzt, die heute anstanden.
Mit Draco hatte Amberle nur flüchtige Begegnungen gehabt, die aber eher schweigsam verlaufen waren. Viel zu sehr konzentrierte sich Amberle darauf, eine geeignete Strategie parat zu haben, wenn der Sturm losbrechen würde.
Doch heute galt es, die ZAG Prüfungen zu bestehen und für die ließ Umbridge die Klassen immerhin normale Federn verwenden. Amberle saß links von Draco an ihrem Einzeltisch und spürte, dass sein Blick immer wieder zu ihr wanderte. Sie ignorierte es jedoch, denn Umbridge stand auf der Anhöhe vorne und hatte ihre Habichtaugen die ganze Zeit über wachsam auf die Klasse gerichtet.
Es herrschte eine gespenstige Stille in der großen Halle, wo die Prüfung stattfand und Amberle konzentrierte sich voll und ganz auf ihre Aufgaben, als sie mit einem Mal ein dumpfes Geräusch in der Ferne vernahm.
Zuerst glaubte die Braunhaarige, sie hätte es sich nur eingebildet und ihre Ohren würden ihr einen Streich spielen, doch dann erklang es erneut und Amberle warf einen prüfenden Blick über ihre Schulter. Es war nichts zu sehen und alles, was in der Halle zu hören war, war der gleichmäßige Schlag des riesigen Pendels, welches hin und her schwang.
Jedoch war Amberle nicht die Einzige, die das Geräusch vernahm. Denn auch Harry sah von seinem Pergament auf und sah zur Tür, ehe sein Blick wieder zu Umbridge wanderte. Diese hatte bislang nur da gestanden und begab sich nun auf direktem Wege zu den Flügeltüren. Ihre Absätze sorgten für ein klackendes Echo in der Halle und alle Schüler und Schülerinnen ließen ihre Prüfungsaufgaben außer Acht, denn ihr Interesse richtete sich nun voll und ganz auf Umbridge.
Das krachende Echo schien immer lauter zu werden und die Schulleiterin öffnete kurzer Hand die Türen, wo ihr ein funkensprühender Feuerball vor der Nase umher tanzte, ehe er sich einen direkten Weg in die große Halle bahnte und dort zu einem knallenden Feuerwerk entfachte.
Amberle tauschte einen kurzen Blick mir Draco, der ebenso überrascht drein schaute und Umbridge suchte verärgert mit ihrem Blick nach der Ursache für das unerwünschte Überraschungspaket. Dann näherte sich ein Rauschen und mit einem Mal sausten Fred und George auf zwei Besen im rasanten Tempo über den Kopf von Umbridge hinweg und flogen in die große Halle.
Durch die Wucht des Flugwindes wurden alle Prüfungsunterlagen in die Luft gewirbelt und das Weasley-Duo ließ es mit dem Feuerwerk so richtig krachen, als wäre die Silvesternacht diesen Jahres vorverlegt worden.
Die Decke der großen Halle verwandelte sich in ein kunterbuntes Farbeninferno aus Funken und Leuchtraketen, was bei allen Schülern und Schülerinnen Begeisterung auslöste. Alle erhoben sich von den Plätzen und bestaunten das Feuerwerk der Weasley-Zwillinge, während Umbridge ebenfalls zurück in die Halle kam.

Sie betrachtete das Szenario mit Argwohn und schäumte sichtlich vor Wut, während Amberle und ihre Freunde sich ein Grinsen nicht verkneifen konnten. Schadenfreude wurde heute großgeschrieben, als das Weasley-Duo der unbeliebten Schulleiterin eine saftige Lektion erteilte und dabei auch noch puren Spaß verbreitete.
Ebenso drunter zu leiden hatten etliche Slytherin-Schüler, die von den Wunderraketen und Feuerfontänen regelrecht verfolgt wurden, was ein besonders amüsanter Anblick war. Selbst Valentin blieb nicht verschont und konnte sich nur retten, indem er sich zur Seite warf und dabei Crabbe kurzer Hand mit sich zu Boden riss.
Amberle empfand das Spektakel als das reinste Freudenfest, doch das Beste kam noch. Denn Fred und George hatten sich etwas ganz Besonderes für Umbridge ausgedacht und als sie eine weitere Rakete zündeten, formte sich diese zu einem gigantischen Drachen, der begierig auf die Hexe in Pink starrte.
Umbridge wich angsterfüllt zurück und als der Drache zum Angriff ansetzte, ergriff die Hexe panisch die Flucht. Auf ihren Absätzen eilte sie schnell durch die lachenden Schüler und erreichte gerade noch rechtzeitig die Flügeltüren, als der Drache zuschnappte und etliche Funkenfontänen aus ihm hinausschossen und alle Regeltafeln von Umbridge zerstörten.
Ein ohrenbetäubendes Krachen brach über alle herein, als die unzähligen Tafeln, welche Filch mühsam aufgehängt hatte, von der Wand stürzten und auf dem Steinboden landeten. Fred und George preschten an Umbridge vorbei, deren Haare zu Berge standen und leicht verbrannt waren, und rasten hinaus in den Himmel über dem Innenhof.
Alle Schüler und Schülerinnen stürmten nach draußen und sahen in den blauen Nachmittagshimmel, wo ein buntes großes W prangte und in allen Farben glitzerte. Amberle schüttelte lachend den Kopf und konnte kaum glauben, was Fred und George auf die Beine gestellt hatten. Mit dieser Aktion hatten sie nicht nur die Prüfungen gesprengt, sondern auch Umbridge die Hölle heiß gemacht und das war ganz nach Amberles Geschmack.
Doch dann, inmitten aller jubelnden Schülerinnen und Schüler, spürte Amberle mit einem Mal das aufkommende Gefühl von abweichender Gegenwart. Die Stimmen der anderen rückten in weite Ferne und sie sah, wie Harry mit einem Mal schwankte und zu Boden ging. Fast zeitgleich taumelte Amberle zurück und hörte nur am Rande, wie jemand ihren Namen aussprach.
,,Amberle."
Es war Draco, der unmittelbar an der Seite der jungen Hexe auftauchte und das genau im richtigen Augenblick. Denn Amberle spürte noch, wie es ihr den Boden unter den Füßen wegzog und sie fiel direkt in die Arme von Draco, als die Finsternis sie zu sich rief.

https://youtu.be/bhAy68uaa5k

Amberle lag auf dem Boden, als die Augen aufriss und um sich herum nichts als Dunkelheit erkannte. Von weither vernahm sie das entfernte Ticken einer Uhr und erneut nahm sie in der Ferne die schwach leuchtenden Punkte wahr, die wohl Prophezeiungen symbolisieren sollten.
,,Steh auf!"
Unmittelbar vor Amberle stand ihr anderes Ich und wirkte angespannt, weshalb Amberle der Aufforderung umgehend nachkam und sich aufrappelte. Echos schienen von überall her zu kommen, was die junge Hexe beunruhigte und sie wandte sich unsicher an ihr anderes Ich.
,,Was ist das?"
,,Etwas, um das wir uns zu einem späteren Zeitpunkt kümmern werden. Jetzt musst du dich konzentrieren und ihm Einhalt gebieten. Du musst bis zum Ende gehen und er darf dich nicht raus katapultieren.", eröffnete der Zwilling ihr und Amberle war verwirrt.
,,Wer?"
Doch ihr anderes Ich streckte nur seine rechte Hand aus und Amberle wurde von ihm fortgeschleudert. Sie landete einige Meter entfernt und starrte dann erschüttert auf das Szenario, welches sich direkt vor ihren Augen abspielte.
,,Ich brauche diese Prophezeiung.", sprach eine kalte Stimme und dort stand er.
Lord Voldemort! Der schwärzeste Magier aller Zeiten hatte seinen Knochenzauberstab erhoben und umkreiste eine Person, die Amberle keineswegs unbekannt war. Es war Sirius, der in der Mitte des Raumes stand und sich von Voldemort keineswegs einschüchtern ließ.
,,Nur über meine Leiche."
,,Oh, das lässt sich einrichten.", entgegnete Voldemort und begann, Sirius mit dem Cruciatus-Fluch zu foltern.
Amberle starrte erschüttert auf Sirius, der schmerzerfüllt aufschrie und sich dennoch mit aller Macht gegen Voldemort wehrte. In ihrem Kopf hörte Amberle die Stimme ihres anderen Ichs und dies sprach klar und deutlich zu ihr.
,,Vertraue auf deine Fähigkeiten. Folge deinem Instinkt."
Die Anweisung warf klar und deutlich, weshalb Amberle kurzen Prozess machte und sich erhob. Sie richtete ihre rechte Hand auf das Szenario vor sich und setzte ihre Magie ein, die aus ihr herausbrach und die Vision von innen heraus sprengte. Sirius verschwand und auch die Umgebung wurde von Amberle fortgerissen, als die Wucht der Magie die Hexe zu Boden beförderte.
Amberle sah, wie sich alles um sie herum zu einer gigantischen Halle umformte und glaubte, das Symbol des Ministeriums überall zu erkennen. Nur wenige Meter vor ihr stand Lord Voldemort und starrte sie mit seinem feindseligen Blick an, während seiner Stimme ein Fauchen entwich.
,,Wer bist du, dass du es wagst, mir die Stirn zu bieten?"
Kalt und schneidend klang seine Stimme, die Amberle eines Gänsehaut bescherte. Dennoch verspürte sie seltsamerweise keine Furcht vor Voldemort und erhob sich langsam, als der dunkle Lord erneut seine Stimme gegen sie erhob.
,,WER BIST DU????", schrie er ihr förmlich entgegen und Amberle kamen die Worte wie von selbst über die Lippen.
,,Dein schlimmster Albtraum, Tom Riddle!"
Der dunkle Lord bebte und sein ganzer Körper erzitterte vor Zorn, als er seinen Zauberstab erhob. Wutentbrannt richtete er diesen auf Amberle und sprach den todbringenden Fluch aus, als die junge Hexe zeitgleich zur Verteidigung ansetzte.
,,AVADA KEDAVRA!"
Der Fluch donnerte auf Amberle zu und ein grünes Licht erhellte die Finsternis, als die Hexe von der Wucht des Fluches erfasst wurde. Und noch während sie zu Boden ging, sah sie den Tod von Sirius vor Augen und vernahm einen entfernten Todesschrei. Dann gab es einen lauten Knall und alles wurde schwarz.


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