Die Unverzeihlichen Flüche

Hallo, meine Lieben :) Es geht weiter, denn das vierte Jahr hatschließlich erst begonnen und unsere Freunde erwarten so einigeHerausforderungen. Es tut mir wirklich leid, dass es zurzeit so schleppendvorangeht, aber bin euch dankbar für eure Geduld :)

Liebe Grüße,
eure Hela

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                                                                     Die Unverzeihlichen Flüche

Nach der Ankündigung beim Abendessen lag Amberle noch lange nachdenklich im Bett und starrte an die Decke vom Schlafsaal. Artemis saß auf der Stuhllehne vor dem Fenster und schien gewissermaßen Wache zu halten, während Hermine schon eingeschlafen war. Sowohl der Feuerkelch, als auch Alastor Moody, riefen in der jungen Hexe ein ungutes Gefühl hervor. Sie nahm die Worte von Dumbledore sehr ernst, dass dieses Turnier gefährlich war und es beruhigte sie ungemein, dass das Ministerium die neue Regel eingeführt hatte. Zwar verstand sie auch, dass viele Schüler deshalb Protest eingelegt hatten, doch ihrer Meinung nach war es die bessere Entscheidung gewesen.
Nun musste Amberle auch wieder an die Ereignisse bei der Quidditch-Weltmeisterschaft zurückdenken, worüber sie auch noch mit Dumbledore sprechen musste. Es gab ihr ein gewisses Gefühl von Erleichterung, dass sie zumindest mit ihm über all diese Dinge sprechen konnte, wenn sie ihre Freunde diesbezüglich schon ausschließen musste. Eigentlich gefiel es ihr nicht, dass sie mit Harry, Ron und Hermine nicht darüber sprach, doch es war besser so und Amberle spürte, dass dieses Schuljahr viele Dinge anders sein würden. Die Frage war nur, inwiefern sich dies auf ihren eigenen Pfad auswirken würde und was sie zu erwarten hatte.
Während all ihre Gedanken darum kreisten, wer bei der Weltmeisterschaft das Dunkle Mal erzeugt hatte und was das Trimagische Turnier wohl mit sich bringen würde, driftete sie langsam in den Schlaf ab...wo sie direkt in den nächsten Traum hinab fiel, der pure Finsternis mit sich brachte.

Amberle schlug die Augen auf und war von Dunkelheit umgeben. Sie spürte Gras unter sich und richtete ihren Oberkörper auf, woraufhin ihr Blick die Umgebung inspizierte. Zu ihrem Entsetzen stellte Amberle fest, dass sie sich auf einem Friedhof befand, dessen düstere Atmosphäre ihr eine Gänsehaut bescherte. Die Hexe stand auf und sah sich unsicher um, denn sie hatte das Gefühl unter Beobachtung zu stehen. Was hatte es mit diesem Ort auf sich und warum hatte ihr Traum sie hierher geführt?
Denn obwohl es unglaublich real wirkte, so wusste Amberle mit großer Sicherheit, dass sie sich erneut in einem Albtraum befand. Und obwohl sich alles in ihr dagegen sträubte, so wagte sie ein paar Schritte über den Friedhof und suchte nach irgendwas, das ein Hinweis darauf sein könnte, was dieser Ort für eine Bedeutung mit sich brachte. Ihr Blick fiel dabei auf eine Steintafel, die neben der Statue eines Sensenmanns stand. Amberle ging darauf zu und erstarrte, als sie die Namen darauf erkannte, denn die gesamte Familie Riddle war darauf verzeichnet und hatte laut Angaben der Inschrift den Tod vor vielen Jahren gefunden. Aber der letzte Name galt Tom Marvolo Riddle und der war ganz und gar nicht tot, sondern nur zum gefährlichsten schwarzen Magier aller Zeiten geworden.
,,Die Dunkelheit erhebt sich und wird verschlingen diese Welt, wenn prophezeiter Auserwählter fällt. Und taucht das Blut den Himmel rot, wird am Ende warten nur der Tod.", vernahm Amberle auf einmal ein Flüstern direkt hinter sich und fuhr herum, wo die Erscheinung des Sensenmannes vor ihr aufblitzte.
Erschrocken schrie sie auf und taumelte einige Schritte zurück, als sie auf einmal in eine Grube fiel. Sie landete in einem offenen Sarg, der sich mit einem Ruck schloss und sie spürte nur noch die endlose Kälte, die der Tod mit sich gebracht hatte, als sie in endlose Finsternis hinab tauchte.

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Am nächsten Morgen war Amberle immer noch schockiert von dem Albtraum, denn der hatte sich so real angefühlt, dass es sie förmlich in Schockstarre versetzt hatte. Sie fühlte sich geradezu permanent verfolgt und beobachtet, was nicht gerade dazu beitrug, dass sie sich entspannte, sondern eher das Gegenteil bewirkte. Beim Frühstück wich Amberle auch den besorgten Blicken ihrer Freunde aus und tat deren Fragen mit einfachen Ausreden ab, doch natürlich wusste sie, dass Harry und die anderen ihr das nicht ganz abnahmen. Allerdings hoffte Amberle, dass sie nicht weiter nachfragen würden, denn wie sollte Amberle ihnen etwas erklären, worauf sie nicht einmal selbst eine Antwort hatte?
Ihre Gefühle waren ein einziges Chaos, denn sie verspürte aufgrund des Albtraums Unsicherheit und Furcht, aber sie wollte auch wissen, was es damit auf sich gehabt hatte. Vermutlich hätte sie auch noch mehr gesehen, aber irgendwas hatte sie aus diesem Albtraum gerissen und sie wusste nicht was. Sie musste es unbedingt herausfinden.

Auch als sie im Klassenzimmer ankamen und sich auf ihre Plätze setzten, verschwand die Anspannung von Amberle nicht. Stattdessen spürte sie die wachsamen Blicke von Valentin und auch Draco auf sich, denen ebenfalls nicht zu entgehen schien, dass sie an diesem Morgen angespannter als sonst war. Doch Amberle ignorierte die Slytherin und entspannte sich ein wenig, als Hermine neben ihr Platz nahm.Vielleicht würde das etwas zur Besänftigung beitragen, wo sie doch gleich die erste Stunde bei Mad-Eye Moody hatten, der sie fortan in „Verteidigung gegen die dunklen Künste" unterrichten würde. Insgeheim verfluchte Amberle Dumbledore dafür, dass er diesen Mann eingestellt hatte, der so ein ungutes Gefühl bei ihr auslöste, doch offenbar schien Dumbledore ihm zu vertrauen und Amberle wusste noch nicht, ob dies ein gutes oder schlechtes Zeichen war.
Prompt kam der Ex-Auror auch schon in den Klassenraum marschiert und stellte seinen Gehstock etwas abseits ab, ehe er sich zu den anwesenden Schülern wandte und sein künstliches Auge ein wenig abgedreht wirkte.
,,Alastor Moody...Ex-Auror, Dorn im Auge des Ministeriums und euer Lehrerin Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ich komme nur auf Bitten von Dumbledore und Schluss Punkt Ende. Noch was unklar?", warf er in die Runde, erntete jedoch nur eisernes Schweigen und fuhr deshalb fort. ,,Beim Herangehen an die dunklen Künste...glaube ich an die praktische Methode. Aber zuerst eine Frage: wer kann mir sagen, wie viele unverzeihliche Flüche es gibt?", wollte er wissen und die Antwort kam natürlich sofort von Hermine.
,,Drei, Sir."
,,Die so heißen, weil?", entgegnete Moody, der sich ein Stück Kreide schnappte und auf der Tafel etwas zu kritzeln begann.
,,Weil es unverzeihlich ist, sie zu benutzen. Wer auch nur einen davon anwendet..."
,,Bekommt eine Reise ohne Wiederkehr nach Askaban, korrekt.", vollendete Moody den Satz von Hermine und wirkte total verbissen darauf, dieses Thema durchzukauen. ,,Das Ministerium sagt, ihr seid zu jung, um diese Flüche kennenzulernen. Ich sag was anderes. Ihr müsst wissen, was euch erwartet. Ihr müsst vorbereitet sein."
Die Energie und der Enthusiasmus, womit Moody diese Ansprache hielt, wirkte in den Augen von Amberle etwas überschwänglich, doch es schien einfach seine Art und Weise zu sein. Erneut kehrte Moody ihnen den Rücken zu und schrieb etwas an die Tafel, als er mit einem Mal etwas wahrzunehmen schien, das den anderen entging.
,,Sie müssen sich einen anderen Platz für Ihren Kaugummi suchen, als die Unterseite Ihres Pultes, Mr. Finnigan.", rief er aus, woraufhin sich alle zu Seamus umdrehten, der tatsächlich versucht hatte seinen Kaugummi dort zu entsorgen und jetzt verdutzt in die Runde schaute, ehe er flüsternd fluchte.
,,Das ist doch nicht wahr. Der alte Sack kann offenbar nach hinten sehen.", brachte er leise hervor, als Moody herumfuhr und das Stück Kreide nach Seamus warf.
,,Und quer durchs Klassenzimmer hören."
Amberle warf dem Lehrer missmutige Blicke zu, denn an seinen skurrilen Charakter würde sie sich erst gewöhnen müssen. Moody schenkte Seamus jedoch keine Beachtung mehr, sondern schaute energisch in die Runde und postierte sich direkt vor dem Tisch von Harry und Ron.
,,So, welchen Fluch sollen wir uns zuerst vornehmen? WEASLEY!", fuhr er den Rotschopf an, der daraufhin zusammenzuckte und kleinlaut zu dem Professor aufsah.
,,Ja?"
,,Aufstehen!"

Amberle sah zu Ron, der schluckte und langsam der Aufforderung von Moody nachkam. Im ganzen Klassenzimmer herrschte angespanntes Schweigen, denn die Atmosphäre wurde von der starken Autorität begraben, welche Moody ausstrahlte. Selbst die Slytherin verfolgten das Geschehen schweigsam und Ron wartete unsicher auf die nächste Anweisung von Moody.
,,Nenn uns einen Fluch."
,,Naja, ich weiß...nur einen von meinem Vater. Den Imperius-Fluch.", brachte Ron zögerlich hervor und Moody nickte wissentlich.
,,Oh, ja. Den kennt dein Vater ja bestens. Der hat dem Ministerium vor ein paar Jahren viel Kummer gemacht. Ich werd' euch jetzt den Grund dafür zeigen."
Mit einem Nicken wies Moody Ron an wieder Platz zu nehmen, während er zu einem Tisch ging, der mit unzähligen Behältern und Kesseln übersät war. Dort tummelten sich viele verschiedene Arten von Insekten und Moody öffnete ein Glas, wo er ein Spinnenartiges Insekt hervorzog und auf seine Hand nahm, ehe er mit der anderen seinen Zauberstab zückte.
,,Engorgia. Imperio."
Mit diesem Fluch belegt, ließ er die Spinne durch die Luft sausen und auf dem Tisch vor Dean landen, der angewidert das Gesicht verzog. Doch das war nur die Anfangsstation, denn Moody ließ das Tier von einem Tisch zum anderen wandern und hatte sichtlich Spaß angesichts der Reaktionen, welche die Schüler von sich gaben.
,,Keine Sorge, sie ist völlig harmlos.", versicherte er der Klasse, ehe er die Spinne auf dem Kopf von Ron landen ließ. ,,Außer, wenn sie beißt. Dann ist sie tödlich."
Amberle wusste nicht, ob sie bezüglich dessen lachen sollte, denn irgendwie wurde sie mit den Methoden von Moody nicht warm. Als Malfoy aufgrund des Gesichtsausdrucks von Ron lachen musste, ließ Moody die Spinne prompt auf dessen Mund landen, sodass das Gelächter von Malfoy sofort erstarb.
Moody jedoch, kriegte sich vor Lachen kaum noch ein und sein „Attentat" auf Draco wurde von den Gryffindor sichtlich gefeiert. Amberle tauschte einen Blick mit Hermine, die ebenfalls nicht wirklich zu wissen schien, was sie davon halten sollte. Dann beendete Moody die „Tanzrunde" der Spinne und ließ sie nur in der Luft schweben. Und obwohl es ja lediglich ein Insekt war, so kam die Spinne Amberle dennoch extrem wehrlos vor und weckte sogar Mitgefühl in der jungen Hexe, während Moody unbeirrt fortfuhr.
,,Hat Talent die Kleine, nicht? Was soll ich sie jetzt tun lassen? Aus dem Fenster springen? Sich ersäufen?"

Moody tat nichts dergleichen, sondern ließ das Tier zurück zu sich schweben und auf seiner linken Hand landen. Die Klasse war längt wieder still geworden und Amberle warf misstrauische Blicke auf den neuen Professor. Was ging in seinem Kopf vor?
Amberle würde es nur zu gern wissen und wurde das Gefühl einfach nicht los, dass Moody nicht wirklich vertrauenswürdig war. Aber sollte sie ihm nicht besser vertrauen, wenn Dumbledore persönlich ihn eingestellt hatte? Denn im Grunde gab es keinen weiseren Zauberer als ihren Schulleiter und der würde sich doch niemals täuschen, oder?
,,Unmengen von Hexen und Zauberern haben behauptet, sie hätten nur deshalb den Befehlen, die ihnen Ihr-wisst-schon-wer gab, Folge geleistet...weil sie unter dem Imperius-Fluch standen. Aber hier wird's knifflig. Wie finden wir die heraus, die lügen?", setzte Moody an, ehe sein Blick geheimnisvoll wurde, während er wieder auffordernd auf seine Schüler sah, wo nun zögerlich ein paar Hände nach oben wanderten. ,,Noch ein Fluch...noch ein Fluch. Auf, auf...kommt. Longbottom, oder?", sagte Moody, als Neville direkt vor ihm ein wenig die Hand hob. ,,Aufstehen. Professor Sprout sagte mir, du hättest wohl eine besondere Begabung für Kräuterkunde.", fuhr Moody fort und Neville nickte.
,,Da ist noch der Cruciatus-Fluch."
Moody nickte und winkte Neville zu sich an den Tisch, während Amberle ihre Überraschung kaum verbergen konnte. Sie wusste, woher Neville den Fluch kannte und daher wunderte es sie, dass er sich gemeldet hatte, da sie es unter den Umständen keineswegs erwartet hatte.
,,Ich hab kein gutes Gefühl dabei, Amberle.", kam es leise von Hermine und Amberle stimmte zu, ohne dabei Moody und Neville aus den Augen zu lassen.
,,Der Mann an sich löst kein gutes Gefühl bei mir aus."
Sie konnte nicht leugnen, dass sie ein hohes Maß an Misstrauen gegenüber Moody verspürte und sie sah sich bestätigt, als er doch tatsächlich vor den Augen von Neville den Cruciatus-Fluch an der Spinne anwandte. Unter höllischen Schmerzen und Qualen krümmte sich das Tier und wurde auf die abscheulichste Art gefoltert. Der Gesichtsausdruck von Neville sagte mehr als tausend Worte und sofort wusste Amberle, dass er seine Eltern vor Augen haben musste. Denn die waren schließlich auf die gleiche Art vor vielen Jahren derart brutal gefoltert worden. Gerade wollte Amberle schon einschreiten, doch Hermine kam ihr zuvor.
,,AUFHÖREN! Sehen Sie nicht, wie sehr ihn das quält!?"
Moody kam der Aufforderung sogar nach, schien dabei aber aus einer Art Starre zu erwachen und erlöste die Spinne von dem Fluch. Amberle starrte ihn erschüttert an und spannte sich noch mehr an, als Moody die Spinne wieder auf die linke Hand nahm und nun direkt vor dem Tisch von ihr und Hermine Halt machte. Er ließ das Tier auf dem Buch vor Hermine nieder und sah auf Amberles beste Freundin herab, die allerdings jeglichen Augenkontakt zu dem Lehrer vermied.
,,Vielleicht kannst du uns den letzten unverzeihlichen Fluch nennen, Miss Granger.", meinte er mit ruhiger Stimme, doch Hermine schüttelte den Kopf. ,,Nein? Avada Kedavra."

Ein grüner Blitz schoss aus dem Zauberstab und setzte dem Leben der wehrlosen Spinne ein Ende. Amberle zuckte bei den zwei Worten sichtlich zusammen, denn sie hatte urplötzlich den Albtraum von vergangener Nacht vor Augen und verspürte eine entsetzliche Kälte um sich herum, während Moody nicht mal mit der Wimper zuckte.
,,Der tödliche Fluch. Es gibt nur einen Menschen, der ihn überlebt hat und der sitzt hier unter uns."
Moody stellte sich vor besagten Tisch und Amberle sah zu Harry, der sichtlich schluckte und langsam zu Moody aufsah, der wieder zu seiner Trinkflasche griff und sie aus der Innentasche zog, ehe er sich einen großzügigen Schluck genehmigte.
Amberle war noch immer schockiert über den Vorfall eben gerade und konnte nicht fassen, dass Professor Moody eine derartige Präsentation in der ersten Stunde abgeliefert hatte. Auch die Art, wie er Harry eben angesehen hatte, gefiel ihr überhaupt nicht und sie wusste in dem Moment vor allem eins: sie durfte Moody auf keinen Fall aus den Augen lassen!

Die Erleichterung war groß, als die Unterrichtsstunde endete und Amberle floh mit ihren Freunden förmlich aus dem Klassenzimmer. Sie marschierten alle die Treppe runter und Ron war der Erste, der das Schweigen unterbrach.
,,Super der Typ, oder? Absolut übergeschnappt natürlich. Niemand mit dem man in einem Raum sein will. Aber er weiß, wovon er redet. Er hat dem Bösen ins Auge gesehen."
,,Diese Flüche sind nicht ohne Grund unverzeihlich. So etwas vor einer Klasse zu machen. Habt ihr Nevilles Gesicht gesehen?", warf Hermine ein und verstummte sofort, denn Neville stand unmittelbar vor ihnen und starrte aus dem Fenster.
Amberle konnte ihm die Trauer ansehen, aber auch der Schock schien noch tief bei ihm zu sitzen, was sie ihm nicht mal verdenken konnte. Sie trat neben ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
,,Neville, alles in Ordnung?", fragte Amberle, als auf einmal Moody zu ihnen stieß und sich selbst an Neville wandte.
,,Junge, alles klar? Komm, trinken wir einen Tee. Ich möchte dir was zeigen."
Moody verschwand wieder nach oben und Neville folgte ihm zögerlich.
Amberle sah ihnen nach und hoffte, dass er diesmal etwas nachsichtiger mit Neville war und ihren Mitschüler oben nicht noch eine Folter vor Augen geführt wurde. Hermine und Harry wirkten auch etwas skeptisch und wandten sich dann an Amberle.
,,Kommt, gehen wir. Ich will keine Sekunde länger hier bleiben.", meinte Hermine und Amberle winkte ab.
,,Geht schon mal vor. Ich komme später nach."
,,Alles in Ordnung, Amberle? Du wirkst immer noch ziemlich angespannt.", kam es besorgt von Harry und Amberle nickte.
,,Mir geht's gut. Ich hab nur noch was zu erledigen. Wir sehen uns beim Abendessen."
Ohne eine Antwort von den Zwei abzuwarten, wandte sich Amberle von den beiden ab und eilte die Treppe weiter runter. Doch bevor sie ihren Weg einschlagen konnte, rannte sie fast in Valentin hinein, der ihr den Weg abschnitt und nun seinen bohrenden Blick aufgesetzt hatte.
,,Harvey. Der Unterricht von Moody muss dich ja zutiefst schockiert haben, wenn du so hektisch das Weite suchst. Wo soll's denn hingehen? Wieder zu einer geheimen Audienz bei Professor Dumbledore?", raunte er ihr entgegen und Amberle starrte ihn perplex an, da sie nicht darauf vorbereitet war, dass er davon wusste, ließ es sich jedoch nicht anmerken.
,,Valentin. Du hast die ätzende Begabung immer dann aufzutauchen, wenn ich es am wenigsten gebrauchen kann. Also mach deine blöden Sprüche und dann lass mich durch. Es gibt schließlich Wichtigeres als dich."
,,Wie mysteriöse Träume und ein dunkles Mal bei der Quidditch-Weltmeisterschaft? Ja, das ist zugegebener Weise wirklich beunruhigend. Was wohl Professor Moody mit alldem zu tun hat, nicht wahr?", gab Valentin zurück und Amberle vergaß für einen Moment vollkommen ihre gemeinsame Feindschaft, sondern warf ihm einen eindringlichen Blick zu.
,,Was weißt du über ihn?"
,,Nicht viel. Hat Askaban eine Menge Häftlinge eingebracht und ist ziemlich abgedreht. Aber Dumbledore hat ja einen Hang dafür, derartige Idioten als Lehrer einzustellen, nicht wahr? Nur dachte ich nach Lupin nicht, dass es uns noch schlimmer treffen könnte.", meinte er gelangweilt und Amberles Augen verengten sich ein wenig.
,,Pass auf, was du sagst. Sonst haben wir beide ein Problem, Blackwell."
,,Haben wir doch ohnehin schon, nicht wahr? Aber keine Sorge, für jedes Problem gibt es ja bekanntlich eine Lösung.", fuhr Valentin unbeirrt fort und Amberle lachte ein wenig auf.
,,Und was soll das für eine Lösung bitte sein? Oder willst du mir jetzt mitteilen, dass du freiwillig die Schule wechselst? Diese Durmstrang-Elite scheint doch das Richtige für dich zu sein. Oder wie gedenkst du unsere gegenseitige Abneigung aus der Welt zu schaffen?"

Amberle verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf ein wenig schräg, während sie ihn herausfordernd musterte. Valentin jedoch, grinste nur kaum merklich und beugte sich ein wenig vor, sodass ihre Gesichter nur wenige Zentimeter noch voneinander entfernt waren. Doch trotz der bedrohlichen Nähe, zuckte Amberle nicht mal mit der Wimper und Valentin durchbohrte sie mit seinen dunklen Augen förmlich.
,,Keine Sorge, Harvey. Eines Tages wirst du es erfahren. Bis dahin...viel Glück mit Moody. Du wirst es brauchen."
Mit diesen Worten ließ er Amberle stehen und ging seiner Wege, während die Hexe zurückblieb und über seine Worte nachdachte. Valentin schien ohne Zweifel etwas zu wissen und Amberle würde zu gerne wissen was. Und obwohl sie sich geschworen hatte, den Slytherin aus dem Weg zu gehen...so befürchtete sie fast, dass sie die erforderlichen Antworten ausgerechnet bei diesen finden würde. Nur stellte sie das vor ein ziemlich großes Problem. Denn Slytherin waren keineswegs vertrauenswürdig und so würde es wohl kaum eine Schlange geben, der sich Amberle diesbezüglich anvertrauen konnte. Oder etwa doch?

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