Der sprechende Hut

Hallo, alle zusammen :) Ich hoffe doch, der Nikolaus war fleißig bei euch und auch ich bringe kostbare Gaben mit mir. Und zwar in Form eines neuen Kapitels ;) Wollen wir doch mal sehen, wohin es unsere Amberle verschlägt :D Viel Spaß beim Lesen!

Lg,
eure Hela

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Der sprechende Hut

Hogwarts war schöner, als Amberle es sich jemals hätte vorstellen können. Alleine, als sie die Treppe zur großen Halle bestiegen, war die junge Hexe gebannt von dem Anblick und der Inneneinrichtung. Hermine, die laut ihrer eigenen Aussage schon so ziemlich alles über das Schoss gelesen hatte, war daher natürlich weniger überwältigt, doch Amberle hatte es sichtlich die Sprache verschlagen.
Ron und Harry liefen unmittelbar vor den beiden Mädchen und als sie oben am Treppenansatz ankamen, stand bereits eine Hexe im samtgrünen Umhang vor ihnen, die Amberle sofort ins Auge stach. Sie trug einen schwarzen Spitzhut, ihr Blick war streng und ernst und sie war eine Hexe, wie aus dem Bilderbuch. Aber dennoch hatte Amberle den Eindruck, dass sie im Grunde eine freundliche Persönlichkeit hatte, denn wenn Amberle eins konnte, dann war es Menschen ganz gut einzuschätzen.
,,Willkommen in Hogwarts!", begrüßte sie die Truppe und schaute dann vielsagend in die Runde. ,,Schön, in wenigen Augenblicken lauft ihr durch diese Tür und setzt euch zu euren Klassenkameraden, aber bevor es soweit ist, werden wir feststellen in welche Häuser ihr kommt. Es gibt Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Solange ihr hier seid, ist euer Haus gleichsam eure Familie. Durch große Leistungen holt ihr Punkte für das Haus, wenn ihr die Schulregeln verletzt, werden euch welche abgezogen. Wenn das Jahr zu Ende geht, erhält das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal.", erklärte sie und Amberle tauschte einen kurzen Blick mit Hermine, als auf einmal die Stimme von Neville zu ihnen nach vorne durchdrang.
,,Trevor!"
Der Dunkelhaarige stürzte sich förmlich auf die Kröte, welche vor ihnen auf dem Treppenabsatz hockte und nahm sie an sich, ehe sein Blick nach oben wanderte. Die Hexe sah etwas skeptisch auf ihn herab, woraufhin Neville schluckte und sich kleinlaut aufrichtete. Er murmelte noch ein „Entschuldigung" an sie, ehe er wieder auf seinen Platz zurückkehrte und die Hexe widmete ihre Aufmerksamkeit wieder den Schülern.
,,Die Auswahlzeremonie beginnt in wenigen Augenblicken."
Mit diesen Worten kehrte sie ihnen den Rücken und verschwand in der Halle, woraufhin die Erstklässler alleine zurückblieben. Amberle wollte Hermine gerade über die Hexe ausfragen, als eine andere Stimme die Stille durchbrach.
,,Dann ist es also wahr, was im Zug erzählt wurde. Harry Potter ist ab jetzt in Hogwarts."
Ein Raunen ging durch die Menge und Amberle erkannte den blonden Jungen aus dem Zug, der nun vor sie alle trat. Sein Blick streifte kurz ihren, ehe er sie jedoch ignorierte und seine Konzentration auf Harry richtete, der neben Ron stand und der Junge deutete auf zwei Schüler, die am Geländer der Treppe standen.
,,Das sind Crabbe und Goyle und ich bin Malfoy. Draco Malfoy.", richtete er an Harry, als Ron gluckste und dadurch einen tödlichen Blick von Draco erntete. ,,Du findest meinen Namen wohl lustig. Nach deinem brauche ich ja gar nicht zu fragen. Rote Haare und ein angetragener Zauberumhang, ganz offenbar ein Weasley."
Missbilligend sah Malfoy an Ron herab, ehe er sich wieder an Harry wandte, der schweigsam das Geschehen betrachtete. Und Amberle spürte, dass diese Konversation noch Folgen mit sich bringen würde.
,,Du wirst sehen, einige Zaubererfamilien sind besser als andere, Potter und du willst dich doch bestimmt nicht mit der falschen Sorte abgeben. Ich kann dir da behilflich sein.", meinte Draco und reichte Harry die Hand, doch dieser dachte gar nicht daran sie zu nehmen und warf dem blonden Schüler nur einen abweisenden Blick zu.
,,Danke, ich entscheide selbst, wer zur falschen Sorte gehört."
Mit dieser Aussage hatte Harry seinen Standpunkt unmissverständlich deutlich gemacht und erntete einen kalten Blick von Draco, hinter dem auf einmal die Hexe wieder auftauchte, die ihm mit einer Schriftrolle auf die Schulter tippte. Daraufhin kehrte Draco an die Seite seiner Gefährten Crabbe und Goyle zurück, während die Hexe die Schüler auffordernd ansah.
,,Wir sind nun für euch bereit, folgt mir."

Sie schritt voran und die beiden Türen öffneten sich durch Magie von selbst, wodurch sie die große Halle offenbarten und Amberle kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als sie an der Seite von Hermine den langen Gang in der Mitte passierte. Vier lange Tische waren in der Halle aufgereiht und schienen die jeweiligen Häuser zu präsentieren. Geradezu befand sich ein separater Tisch, an dem ohne Zweifel die Lehrer saßen und schwebende Kerzen befanden sich in der Luft. Doch das Faszinierendste war die Decke, welche doch tatsächlich von Wolken und Dunkelheit erfüllt war und Hermine lieferte auch prompt die Erklärung für dieses unglaubliche Erscheinungsbild.
,,Übrigens, die Decke ist nicht echt. Sie ist nur verzaubert, damit sie so aussieht, wie der Himmel draußen. In dem Buch „Geschichte Hogwarts" ist das nachzulesen."
,,Du weißt aber auch alles, oder?", meinte Amberle leise und Hermine lächelte leicht.
,,Ohne Fleiß kein Preis, Amberle."
Genannte nickte und sie folgten der Hexe zu einer kleinen Anhöhe, auf der sich der Tisch der Lehrer befand. Doch die Aufmerksamkeit von Amberle richtete sich in diesem Moment auf einen Hocker, auf dem sich ein Hut befand. Und irgendwas sagte Amberle, dass dies ganz und gar kein gewöhnlicher Hut war, doch ihre Gedanken wurden von der Hexe unterbrochen.
,,Schön, wartet hier vorne bitte. Also, bevor wir beginnen...möchte Professor Dumbledore einige Worte an euch richten.", sagte sie und daraufhin erhob sich ein Zauberer mit langem weißen Bart, ebenso langen weißen Haaren und rotem Gewand.
,,Ich habe ein paar wichtige Mitteilungen, zu Beginn des neuen Schuljahres. Die Erstklässler nehmen bitte zur Kenntnis, dass unser Wald von keinem Schüler betreten werden darf-ohne Ausnahme. Gut, des Weiteren hat unser Hausmeister, Mr. Filtch, mich darum gebeten, euch an eines zu erinnern: der Korridor im dritten Stock, der in den rechten Flügel führt ist für alle tabu, die nicht den Wunsch verspüren eines äußerst schmerzvollen Todes zu sterben. Dankeschön."

Er nahm wieder auf seinem Stuhl Platz und bei seinen Worten schnellten die Augenbrauen von Amberle in die Höhe. Seine Ansage war klar und deutlich, doch trotzdem weckte es die Neugier von Amberle, die sich fragte, was sich wohl im betreffenden Flügel verbarg. Sie spürte nun allerdings den Blick des Schulleiters auf sich, hinter dessen Halbmondbrille seine Augen etwas Geheimnisvolles an sich hatten und die Hexe wandte den Blick schnell ab. Es kam ihr fast so vor, als hätte er ihre Gedanken gelesen und zum Glück zog die Hexe, welche die Schriftrolle nun auseinanderzog, wieder die Aufmerksamkeit auf sich und sie nahm den Hut vom Hocker, während sie sich an die Erstklässler wandte.
,,Ich rufe jeden einzeln auf. Dann tretet ihr vor und ich werde euch den sprechenden Hut aufsetzen. Der verteilt euch auf eure Häuser.", sagte sie, ehe sie einen Blick auf das Pergament warf und dann wieder in die Menge blickte. ,,Hermine Granger!"
Amberle sah auf ihre Freundin neben sich, die sich sofort anspannte und dann versuchte, sich selbst mit leisen Worten zu besänftigen, während sie die Stufen betrat und sich dann auf den Hocker setzte. Die Hexe setzte Hermine den Hut auf das buschige Haar, der einen prüfenden Blick auf sie hinab warf und etwas grübelte.
,,Ah, wenn das so ist...hmm, na klar. Okay. Gryffindor!", rief er schließlich aus und Jubel ertönte vom entsprechenden Tisch, als Hermine auch schon aufsprang, nachdem ihr der Hut abgenommen wurde und sich zum Tisch der Gryffindors begab, während die Hexe erneut einen Blick aufs Pergament warf.
,,Draco Malfoy!"
Unauffällig sah Amberle zu dem blonden Jungen rüber, der nun auf dem Hocker Platz nahm und der Hut hatte noch nicht einmal seinen Kopf berührt, als er auch schon ein eindeutiges „Slytherin" verkündete. Nur am Rande bekam Amberle mit, wie Ron Harry erklärte, dass jeder böse Zauberer einst im Hause Slytherin gewesen war und Draco schritt bereits hoch erhobenen Hauptes und mit stolzem Lächeln zum Tisch ganz außen, wo er freudig in Empfang genommen wurde.
Als Nächstes folgte ein Mädchen namens Susan Bones, welches in Hufflepuff landete und dann war schließlich Ron an der Reihe. Bei ihm fackelte der sprechende Hut gar nicht lange und steckte ihn zu seinen anderen Geschwistern nach Gryffindor, was Ron pure Erleichterung bescherte. Dann wurde es allerdings interessant, denn Harry wurde aufgerufen und als der Hut auf seinem Kopf war, schien ihm die Entscheidung so ganz und gar nicht leicht zu fallen.
,,Hmm...schwierig...äußerst schwierig. Ich sehe bei dir sehr viel Mut, im Köpfchen hast du auch was...ich sehe Talent, oh ja. Und den Drang, sich zu beweisen. Aber wo stecke ich dich hin?"
Der Hut grübelte nachdenklich vor sich hin und Amberle hörte, wie Harry regelrecht flehte, nicht nach Slytherin geschickt zu werden. Dies löste eine kleine Diskussion mit dem Hut aus, bis dieser schließlich eine Entscheidung traf und Harry Potter in das Haus Gryffindor eingeteilt wurde.

Der Tisch der Gryffindors flippte fast aus vor Freude, da sie den berühmten Harry Potter abbekommen hatten, was Amberle schmunzeln ließ. Aber auch Harry selbst, schien überglücklich darüber zu sein und setzte sich neben Ron an den Tisch, während alle Lehrer applaudierten und Dumbledore sogar kurz seinen goldenen Kelch empor hob. Amberle freute sich für Harry und ihr wurde klar, dass der sprechende Hut offenbar die eigenen Entscheidungen zu berücksichtigen schien, da Harry ohne Zweifel zu Ron ins Haus wollte. Doch sie richtete ihre Konzentration nun wieder nach vorne und konnte nicht leugnen, dass sie selbst ein wenig aufgeregt war und sich fragte, wohin der sprechende Hut sie wohl stecken würde.
,,Amberle Harvey!", rief die Hexe nun aus und Genannte erstarrte kurz, ehe sie langsam die Treppe passierte und sich dann zögerlich auf dem Hocker niederließ, als sie auch schon den sprechenden Hut aufgesetzt bekam, der interessiert zu ihr herab sprach.
,,Ah, was haben wir denn hier? Äußerst interessant. Ich sehe, du bist mutig und entschlossen, aber auch scharfsinnig und gerissen. Dein Ehrgeiz ist unendlich, doch nichts gilt über die Loyalität, die du gegenüber all jener empfindest, die dir wichtig sind. Du weist die Eigenschaften aller Häuser in dir auf, doch wo nur gehörst du wirklich hin?", sagte er und Amberle lief bei seinen Worten ein Schauer über den Rücken, während sie die Blicke aller auf sich spürte. ,,Nun, angesichts dessen und allem, was du mit dir bringst, bleibt wohl nur eins noch zu sagen: Gryffindor!", rief der Hut aus und Jubel vom entsprechenden Tisch erfüllte die Halle, als der Hut wieder von Amberles Kopf verschwand und die junge Hexe zu ihrem Haus lief.
Dort wurde sie von Hermine freudig in Empfang genommen und euphorisch von den anderen begrüßt, ehe sie sich neben ihrer Freundin am Tisch niederließ. Amberle fing noch die Blicke der Hexe und von Dumbledore auf, die sichtlich zufrieden mit der Entscheidung des Hutes wirkten und auch Amberle war glücklich, dass der Hut sie zu Hermine ins Haus geschickt hatte, denn somit hatte sie immerhin schon eine Freundin bei sich.
Auch Neville, Seamus und ein gewisser Dean landeten in Gryffindor, während Crabbe und Goyle natürlich bei Draco in Slytherin untergebracht wurden. Der Rest der Einteilung ging relativ zügig und als alle Erstklässler unter den vier Häusern aufgeteilt waren, eröffnete Dumbledore das Festessen, woraufhin sich alle Tische mit Unmengen an Köstlichkeiten füllten. Das sorgte vor allem bei Ron für pure Begeisterung, der mächtig zuschlug und dem nichts den Appetit verderben konnte. Zumindest, bis ein wahrhaftiger Geist seinen Kopf durch den Tisch steckte und Ron dabei vor Schreck die knusprigen Schenkel aus den Händen fielen. Der Geist schaute einladend in die Runde und schenkte den Neuankömmlingen ein charmantes Lächeln.
,,Hallo, wie geht's euch? Willkommen in Gryffindor!"

Und er war nicht der einzige Untote, der dem Festessen ein Besuch abstattete. Von überall her kamen unzählige Geister und flogen durch die große Halle. Amberle konnte in Erfahrung bringen, dass der Geist von ihrem Tisch ein gewisser Sir Nicholas war, den aber fast alle als den Fast Kopflosen Nick bezeichneten. Er stellte dies auch prompt durch eine kleine Vorführung unter Beweis, woraufhin Amberle kurzer Hand ihr Dessert von sich schob.
,,Na, lecker. Jetzt hab ich keinen Hunger mehr.", murrte sie und Hermine grinste ein wenig.
,,Kann ich verstehen."
,,Hey, Percy...wer ist eigentlich die Hexe, die unsere Einteilung durchgeführt hat?", fragte Amberle an den großen Bruder von Ron gewandt, den der Rotschopf ihr vorgestellt hatte und Percy sah Amberle vielsagend an.
,,Das ist Professor McGonagall. Sie unterrichtet Verwandlung und ist die Hauslehrerin von Gryffindor. Ziemlich streng, aber sie hat das Herz am rechten Fleck."
,,Ah, verstehe.", erwiderte Amberle und Harry packte nun ebenfalls die Neugier.
,,Und wer ist der Mann neben Professor Quirrell?"
Percy folgte dem Blick von Harry und auch Amberle sah zum Tisch der Lehrer, wo ihr zum ersten Mal ein ziemlich düsterer Mann ins Auge stach. Er hatte pechschwarze Haare, ein ebenso dunkles Gewand und alleine seine Ausstrahlung wirkte so einschüchternd, dass Amberle ihn kritisch beäugte. Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass dieser Mann voller Geheimnisse steckte und sie wüsste nur zu gerne, was sich hinter dieser eiskalten Fassade verbarg.
,,Das ist Professor Snape. Hauslehrer von Slytherin.", erklärte er und Harry beobachtete Snape etwas genauer.
,,Was unterrichtet er?"
,,Zaubertränke. Aber er ist scharf auf dunkle Künste, das weiß jeder. Er ist schon ewig hinter Quirrell's Posten her.", entgegnete Percy und Amberle runzelte ein wenig die Stirn.
,,Der Typ dafür wäre er allemal. Er wirkt wie eine düstere Fledermaus, die in der Nacht über ihre Beute herfällt."
Mit der Aussage erntete Amberle einige Zustimmungen vom Tisch, aber Neville wurde kreidebleich und Hermine hob nur prüfend eine Augenbraue. Harry musste jedoch ebenfalls ein wenig schmunzeln und als hätte Professor Snape es gehört, trafen sich sein Blick und der von Amberle für einen kurzen Augenblick. Seine dunklen Augen schienen sie förmlich zu durchbohren, doch erstaunlicherweise empfand Amberle kein bisschen Furcht. Sie hob lediglich eine Augenbraue und wandte dann den Blick wieder ab, als Percy die Erstklässler nun aufforderte, ihm zu den Schlafsälen zu folgen.

Percy war der Vertrauensschüler von Gryffindor und nahm seinen Posten mehr als ernst, da er die Schüler förmlich über die Gänge scheuchte. Das war allerdings gar nicht so leicht, denn alles an Hogwarts löste Faszination bei ihnen aus. Bewegende Bilder, Treppen, die von selbst die Richtung änderten und vieles mehr fesselte die Erstklässler, sodass es eine gefühlte Ewigkeit dauerte, bis sie am entsprechenden Portrait ankamen. Percy sprach das Passwort und die Schüler betraten zum ersten Mal den Gemeinschaftsraum ihres Hauses Gryffindor, wo Percy ihnen noch erklärte, wie sie zu den Schlafräumen gelangten und, dass ihr Gepäck dort bereits auf sie wartete.
,,Gehen wir zusammen auf ein Zimmer?", fragte Hermine und Amberle nickte eifrig.
,,Na, klar. Ich will doch nicht ohne meine beste Freundin wohnen."
Ihre Antwort ließ Hermine strahlen und die beiden Mädchen hatten das Glück, noch ein Doppelzimmer zu bekommen. Die meisten Mädchen und auch Jungen teilten sich zu viert ein Zimmer und so waren Amberle und Hermine froh, dass sie in ihrem Zimmer unter sich waren. Oben begrüßte Amberle dann auch gleich Artemis, die bereits ungeduldig im Käfig flatterte und sie mit ihren gelben Augen auffordernd ansah.
,,Hallo, meine Hübsche. Entschuldige, dass du so lange warten musstest.", sagte Amberle und öffnete den Käfig, woraufhin Artemis auf ihren Arm hüpfte und genießerisch die Augen schloss, als Amberle sie am Kopf kraulte.
,,Ist das deine Eule?", wollte Hermine wissen und Amberle nickte.
,,Ja. Ihr Name ist Artemis. Sie hat mir den Brief von Hogwarts gebracht und ist ein Geschenk der Schule."
,,Echt? Das ist ja merkwürdig. Ich wusste gar nicht, dass Hogwarts manchen Schülern Geschenke zur Einschulung macht.", gab Hermine irritiert zurück, doch Amberle zuckte nur mit den Schultern.
,,Keine Ahnung. Auf jeden Fall ist sie echt toll und ziemlich zutraulich. Hast du auch eine Eule?"
,,Nein. Aber vielleicht lege ich mir noch eine zu. Artemis scheint dich jedenfalls echt zu mögen.", meinte Hermine schmunzelnd und Amberle gab ihrer Eule noch einen Keks, welchen diese freudig verspeiste und dann die Flügel ausbreitete, um sich zum Nachtflug nach draußen zu verabschieden.
Die graue Eule verschwand nach draußen und die beiden Mädchen zogen sich ihre Schlafsachen an, ehe sie sich ins Bett legten. Amberle starrte an die Decke und konnte noch kaum glauben, dass sie jetzt wahrhaftig in Hogwarts war. Und obwohl sie immer noch ein wenig irritiert über die Worte des sprechenden Hutes war, so war sie einfach nur froh, gemeinsam mit Hermine im gleichen Haus zu sein. Aber noch eine andere Tatsache weckte ihr Interesse und sie wandte sich an ihre Freundin, die ebenfalls noch wach war.
,,Hey, Hermine. Sag mal...was hat es eigentlich mit dem Haus Slytherin auf sich? Ich hab vorhin nur gehört, wie Ron zu Harry sagte, dass jeder Zauberer, der mal in diesem Haus war, auf die Seite des Bösen wechselte. Ist das wahr?", fragte sie und Hermine setzte sich ein wenig auf.
,,Naja, soweit ich weiß schon. Vielleicht nicht jeder Einzelne, aber doch überwiegend. Die Slytherin zeichnen sich vor allem darin aus, dass sie aus reinblütigen Familien stammen. Sie sind sehr ehrgeizig und stolz, aber auch unglaublich eingebildet und gemein. Halte dich lieber von ihnen fern, soweit es möglich ist. Die bringen nichts als Ärger mit sich."

Die Worte von Hermine waren eindeutig und Amberle nahm es zur Kenntnis. Sie musste wieder an die Konversation zwischen Harry und Malfoy denken, die ohne Zweifel erst der Anfang einer gefährlichen Rivalität zu sein schien. Und als Amberle wieder an Harry denken musste, kehrten die Erinnerungen an den mysteriösen Traum zurück. Mehr denn je war die junge Hexe entschlossen, diesem auf den Grund zu gehen und dafür gab es wohl nur eine einzige Möglichkeit: sie musste mehr über Harry Potter in Erfahrung bringen!

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