Der Duellierclub

Willkommen zurück in Hogwarts zu einem neuen Kapitel. Heute wird eswieder besonders aufregend und ich wünsche euch viel Spaß beim Weiterlesen ;)

Liebe Grüße,
eure Hela 

                                                                                          ~~~

Der Duellierclub

Der Vorfall bei dem Quidditch-Spiel machte schnell die Runde und Harry musste, da seine Knochen dank dem misslungenen Zauber von Lockhart, vollständig nachwachsen mussten, einige Tage im Krankenflügel verbringen. Seine Freunde statteten ihm regelmäßig Besuch ab und erfuhren, dass Dobby den Schwarzhaarigen eines Nachts dort aufgesucht und gestanden hatte, hinter sämtlichen Zwischenfällen zu stecken, inklusive dem Klatscher. Er hatte Harry nur dazu bewegen wollen Hogwarts wieder zu verlassen, doch bevor Harry mehr aus dem Elfen hatte rauskriegen können, war der Erstklässler Collin Creevey versteinert in den Krankenflügel gebracht worden. Somit war er der erste Schüler, der dem Attentäter zum Opfer gefallen war. Die Schule war deswegen natürlich in Aufruhr und sowohl Harry, als auch Ron machten sich vor allem Sorgen um ihre beiden besten Freundinnen Hermine und Amberle. Denn die waren als Muggelgeborene schließlich ebenfalls potentielle Zielscheiben für den mysteriösen Angreifer.
,,Ihr solltet nirgendwo mehr ohne uns hingehen.", beschloss Ron und enterte einen entgeisterten Blick von Amberle.
,,Spinnst du, Ron? Ich brauche doch keinen Babysitter."
,,Ja. Amberle und ich können schon auf uns aufpassen.", unterstützte Hermine ihre beste Freundin, aber auch Harry hatte so seine Bedenken.
,,Wir wissen nicht, wann und wie der Angreifer zuschlägt. Und bevor wir nicht wissen, wer dahinter steckt, solltet ihr wirklich vorsichtig sein."
,,Wenn hier einer die Gefahren magisch anzieht, dann bist du das. Verrate uns lieber, was Dobby damit gemeint hat, dass sich die Geschichte wiederholen wird.", lenkte Amberle das Thema um und ihr bester Freund wurde nachdenklich.
,,Die Kammer des Schreckens wurde wohl schon mal geöffnet. Aber bevor er mir verraten konnte, wann genau und wer dahinter steckt, ist er verschwunden."
,,Sehr hilfreich, dieser Hauself. Macht einen Riesenaufstand und rückt dann nicht mit der Sprache raus.", brummte Ron und Amberle fragte sich, was es wohl genau mit dieser Kammer auf sich hatte.
,,Wenn die Kammer des Schreckens wirklich schon mal geöffnet wurde, warum hat man sie dann nie gefunden? Ich meine, wie kann irgendjemand Angriffe auf Muggelgeborene begehen und einfach so davonkommen? Es muss doch irgendwelche Hinweise geben. Und vor allem, wenn wirklich so ein Monster in der Kammer haust, wie alt kann das bitte werden? Das muss doch irgendwann an Altersschwäche sterben."
Für die Gryffindor gab es mal wieder zu viele Fragen und zu wenig Antworten. Wie schon im ersten Schuljahr hatte sie das Gefühl, dass ihr Kopf schwirrte und sie suchte vergeblich nach brauchbaren Theorien. Hermine schaute jedoch entschlossen in die Runde, wobei sie sich vor allem an Ron und Harry wandte.
,,Deshalb müssen wir ja auch Draco aushorchen. Wenn jemand weiß, dann er. Was mich darauf bringt, wir müssen den Trank weiterbrauen."
,,Was für einen Trank? Nein, sagt's mir lieber nicht. In meinem Kopf schwirren schon zu viele Dinge herum. Womit auch immer ihr Draco zum Reden bringen wollt, gutes Gelingen. Ich versuche mir Valentin vorzuknöpfen oder zumindest ein paar unserer Fragen zu beantworten.", brachte Amberle hervor und entfernte sich schon ein paar Schritte, als Harry sie nochmal zurückhielt.
,,Sehen wir uns dann später beim Club?"
,,Welchen Club?", fragte Amberle irritiert, woraufhin Ron ergeben seufzte.
,,Goldlocke hat einen Duellierclub angekündigt, der unsere Fähigkeiten in der Verteidigung fördern soll. Er will uns persönlich beibringen, wie wir uns am besten gegen diese Angriffe wehren können."
,,Na, super. Und am Ende jagt er sich selbst und uns alle in die Luft.", gab Amberle zurück und Hermine warf ihr einen strengen Blick zu.
,,Komm schon, Amberle. Es kann zumindest nicht schaden, es sich anzusehen."
Etwas perplex starrte Amberle ihre beste Freundin an, doch die schien trotz der Ereignisse noch etwas für Lockhart übrig zu haben. Und da Diskussionen mit Hermine bekanntlich keinen großen Sinn ergaben, gab Amberle sich schließlich geschlagen.
,,Also, schön. Ich komme. Aber wenn es in einem Desaster endet, dann beschwert euch nicht, wenn ich sage: hab ich euch ja gleich gesagt!"

Amberle hatte einen ersten Angriff auf die Bibliothek gestartet, um Informationen über die Kammer des Schreckens einzuholen. Doch zu ihrem Bedauern, fand sie nicht mehr heraus, als sie bisher schon wussten, was sie ungemein frustrierte. Aber für weitere Recherchen fehlte ihr heute die Zeit, denn immerhin hatte sie ihren Freunden versichert, beim ersten Treffen des Duellierclubs dabei zu sein. Zwar zweifelte sie keineswegs daran, dass sich Gilderoy Lockhart mal wieder bis auf die Knochen blamieren würde, doch so würde sie wenigstens ein bisschen was zu lachen haben.
Als sie auf dem Weg zur großen Halle, wo das Spektakel stattfinden sollte, kurz auf Ginny traf, bemerkte Amberle schnell, dass die Rothaarige ziemlich zurückgezogen wirkte. Sie war blass und war offenbar ziemlich in Gedanken versunken, da Amberle sie dreimal ansprechen musste, bevor sie eine Reaktion bekam.
,,Hey, Ginny."
,,Oh. Hallo, Amberle. Was machst du denn hier?", fragte Ginny etwas überrascht und Amberle deutete kaum merklich auf die große Halle.
,,Naja, gleich findet doch die erste Stunde vom Duellierclub statt. Ich habe Harry und den anderen versprochen zu kommen."
,,Verstehe.", erwiderte Ginny etwas knapp und Amberle legte den Kopf ein wenig schräg.
,,Kommst du auch?"
,,Nein. Ich hab noch eine Menge Hausaufgaben zu erledigen. Und ich habe wohl ohnehin nicht sonderlich groß was zu befürchten. Ich meine, dieses Monster ist ja wohl nur hinter Muggelgeborenen her."
Ginnys Blick verlor sich in der Ferne und Amberle war verdutzt über diese Antwort. Es klang ja fast schon so, als hätte Ginny gar keine Angst davor, aus Versehen vielleicht angegriffen zu werden. Doch irgendwie hatte sie mit ihrer Aussage auch Recht, denn der Erbe Slytherins schien es in der Tat nur auf Schüler und Schülerinnen abgesehen zu haben, die nicht reinblütig waren. Ginny schien nun jedoch zu realisieren, was sie da gerade gesagt hatte und sah Amberle schockiert an.
,,Amberle, tut mir leid. So war das nicht gemeint. Ich meinte damit nur...", setzte sie an, doch Amberle winkte ab.
,,Schon gut, Ginny. Du kannst ja nichts dafür, dass ein Wahnsinniger durch die Schule rennt und Muggelgeborene versteinert. Pass bitte trotzdem auf dich auf, ja?"
,,Mach ich. Du auch auf dich und Hermine. Ihr Zwei seid schließlich auch in Gefahr.", fügte Ginny hinzu und Amberle nickte.
,,Werden wir."
Ginnys Mundwinkel zuckten kurz, doch dann machte die Rothaarige kehrt und verschwand in einem der Korridore. Für einen Moment sah Amberle ihr noch irritiert nach. Irgendwas an Ginny war ihr seltsam vorgekommen, denn die Schwester von Ron hatte nicht wirklich wie sie selbst gewirkt. Doch dann schüttelte Amberle diesen Gedanken von sich ab, denn sie hatte den Eindruck, dass ihre Fantasie langsam mit ihr durchging. Und so machte sie sich auf den Weg in die große Halle, wobei sie das eindringliche Gefühl, dass jemand sie beobachtete, einfach ignorierte.

In der großen Halle war ein großer langer Tisch aufgestellt worden, um den sich die anwesenden Schüler und Schülerinnen sämtlicher Jahrgänge versammelten. Amberle konnte ihre drei Freunde zum Glück relativ schnell ausfindig machen und gesellte sich zu ihnen, als Gilderoy Lockhart auch schon mit stolzen Schritten über den Tisch marschierte und einladend in die Menge blickte.
,,Tretet näher! Tretet näher. Ich hoffe, alle im Saal sehen mich und alle hören, was ich sage. Ausgezeichnet.", setzte er an und machte kurz Halt, ehe er sich langsam umdrehte und dann eindringlich auf die Schüler hinabsah. ,,Angesichts der bedrohlichen Vorfälle der vergangenen Wochen, hat Professor Dumbledore mir die Erlaubnis gegeben, diesen kleinen Duellierclub zu gründen. Euch das Können zu vermitteln...euch im Falle eines Falles...wirksam zu verteidigen, wie ich selbst es bereits unzählige Male getan habe. Aufs Genaueste nachzulesen in meinen Veröffentlichungen."
Lockhart posierte wie ein Pfau auf dem Tisch und nahm seinen Umhang ab, den er in die Menge warf und welcher von einer Schülerin strahlend aufgefangen wurde. Das selbstgefällige Lächeln entblößte wieder seine perfekten weißen Zähne und er richtete sein gold-blondes wallendes Haar noch ein wenig, ehe er einladend auf die andere Seite des Tisches deutete.
,,Hiermit präsentiere ich euch meinen Assistenten: Professor Snape!"
,,Oh, das wird gut!", brachte Amberle hervor und warf einen grinsenden Blick auf ihren Lehrer der Zaubertränke.
Jener betrat mit verschränkten Armen und typisch grimmigem Gesichtsausdruck den Tisch, aber dennoch konnte Amberle deutlich das Zucken seiner Mundwinkel erkennen. Die Vorfreude bei Snape war offenbar gewaltig, doch Lockhart entging das natürlich in seinem Wahn, während er lächelnd auf Snape deutete.
,,Er stellt sich mutiger Weise für eine Vorführung zur Verfügung. Für euch besteht jedoch kein Grund zur Sorge. Ich werde eurem Meister der Zaubertränke kein Haar krümmen...keine Panik."
Lockhart zwinkerte der Menge vielversprechend zu, während Snape bereits mit gezogenem Zauberstab auf ihn zuging und vor ihm Halt machte. Während alle gebannt auf die beiden Lehrer starrten, beugte sich Amberle zu Ron rüber.
,,Also in dem Fall bin ich für Snape. Der macht Lockhart doch platt wie eine Küchenschabe."
,,Auf jeden Fall. Schon alleine der Blick von Snape hat Potential zum Töten."

Amberle grinste und sah dann wieder zu Lockhart und Snape. Diese stellten sich zum Duell gegenüber, hoben kurz ihre Zauberstäbe und deuteten eine leichte Verbeugung an. Dann drehten sie sich um und entfernten sich einige Schritte voneinander, ehe sie sich wieder einander zuwandten und die Zauberstäbe zum Angriff hielten. Triumphierend grinste Lockhart Snape entgegen und begann den Countdown zu starten, während Snape nur auf die exzellente Gelegenheit zu warten schien.
,,1...2...und 3."
,,Expelliarmus.", sprach Snape ruhig und monoton auf, als entsprechender Fluch auch schon aus seinem Zauberstab schoss.
Er prallte auf Lockhart und schleuderte den einmal im hohen Bogen durch die Luft, ehe er krachend mit dem Rücken auf dem Tisch landete. Amberle konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und selbst über das sonst so grimmige Gesicht von Snape, huschte ein kleines schadenfrohes Lächeln.
,,1:0 für unsere Fledermaus.", verkündete Amberle, während Hermine besorgt zu Lockhart sah, der sich langsam aufrappelte.
,,Glaubt ihr, er ist verletzt?"
,,Ist doch egal.", gab Ron ungerührt zurück und Lockhart kämpfte sich wieder auf die Beine, ehe er zu Snape zurückmarschierte.
,,Eine exzellente Idee, das zu demonstrieren, Professor Snape. Aber nehmen Sie es mir nicht übel...es war ziemlich offensichtlich, was Sie versuchen würden. Und wenn ich es hätte verhindern wollen, dann wäre mir das ein Leichtes gewesen."
,,Vielleicht wäre es klüger, Ihre Fans zuerst das Abblocken feindseliger Zauber zu lehren, Professor.", gab Snape tonlos zurück und schmunzelte dann leicht, woraufhin Lockhart sich von ihm abwandte.
,,Ein ganz vorzüglicher Vorschlag, danke. Äh, suchen wir Freiwillige...ein paar...oh, Miss Harvey. Wie wäre es mit Ihnen? Da Sie ja immer so viel Wert auf Erfolg im Unterricht legen, können Sie uns nun Ihre Fähigkeiten darbieten."
Grinsend sah Lockhart zu Amberle und alle Blicke wandten sich in ihre Richtung. Offenbar glaubte ihr Lehrer, sie würde kneifen. Doch da hatte er Amberle unterschätzt und sie zuckte mit den Schultern und zog ihren Zauberstab, ehe sie auf den Tisch kletterte.
,,Von mir aus."
,,Sehr schön. Dann brauchen Sie nur noch einen Partner. Vielleicht aber aus einem anderen Haus. Ah, Mr. Blackwell...diese Kombination dürfte interessant werden. Wenn ich bitten darf."

Nun ging ein Raunen durch die Menge, als Gilderoy einladend auf den Tisch deutete und Valentin kam der Aufforderung grinsend nach. Amberle, die sich bereits in Position gestellt hatte, verfluchte Lockhart in Gedanken und setzte einen ausdruckslosen Blick auf. Garantiert würde sie Valentin den Triumph nicht gönnen, irgendeine Emotion zu zeigen und als sie die besorgten Blicke ihrer Freunde auf sich spürte, winkte sie nur ab und gab ihnen zu verstehen, dass ihre Bedenken unbegründet waren.
Selbst die Slytherin-Schüler beobachteten etwas zwiegespalten, wie Amberle und Valentin aufeinander zugingen, während Lockhart und Snape sich an den jeweiligen Tischenden postierten und jederzeit bereits waren einzuschreiten.
,,Haltet eure Zauberstäbe bereit.", begann Lockhart und Valentin grinste Amberle hämisch entgegen.
,,Das wird dein Untergang, Harvey."
,,Hochmut kommt vor dem Fall.", gab sie nur ungerührt zurück und sie ließen die Stäbe wieder sinken.
Ohne jegliche Verbeugung entfernten sie sich voneinander und drehten sich dann wieder zueinander um, sodass sie in sicherer Entfernung von Angesicht zu Angesicht zueinander standen. Amberle, welche die Präsenz von Lockhart direkt hinter sich wahrnahm, hatte nur Valentin im Visier und hielt ihren Zauberstab fest umschlossen.
,,Ich werde gleich bis Drei zählen und dann sprecht ihr Entwaffnungszauber eurem Gegenüber aus, aber nicht mehr. Keine Flüche oder dergleichen, denn ich will hier keine Todesopfer. Wenn ihr soweit seid...1...2...3!"
,,Expelliarmus!", sprach Amberle aus und schon katapultierte ihr Zauber Valentin direkt vor die Füße von Snape, woraufhin die Gryffindor begeistert applaudierten.
Doch blitzschnell hatte sich der Slytherin wieder aufgerappelt und schon von Weitem spürte Amberle den Zorn von Valentin. Und dieser richtete seinen Zauberstab gezielt auf sie, als er auch schon den Zauber sprach.
,,Everte Statum."
Den Zauber kannte Amberle nicht, doch ihre Reaktion war unglaublich schnell und reflexartig wehrte sie den Zauber mit ihrem Stab ab. Die anderen tuschelten aufgeregt untereinander, als Lockhart den Versuch wagte, die Situation zu entschärfen.
,,Stopp! Das genügt!"
Amberle wollte ihren Zauberstab sinken lassen, als ihr Instinkt das Gegenteil riet. Und das noch rechtzeitig, denn Valentin richtete auf einmal seine rechte Hand frontal auf Amberle und diese tat es ihm gleich. Ohne Zauberstäbe entstand eine geballte Druckwelle zwischen dem Slytherin und der Gryffindor, die so viel Macht erzeugte, dass sie sich ein Stück voneinander entfernten. Die eindringlichen Stimmen von Snape und Lockhart schienen wie Echos von weit her zu kommen und Amberle konzentrierte sich voll und ganz darauf, ihre Magie aufrecht zu erhalten, während Valentin ein böses Funkeln in die Augen schoss. Dann wurde die Macht der Druckwelle jedoch zu groß und die Verbindung zwischen den beiden brach abrupt ab, wodurch sie jeweils zurückgeschleudert wurden. Amberle schlug mit dem Rücken auf den Tisch auf und starrte an die Decke der großen Halle, als sie Finsternis übermannte. 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top