Das Zentrum des Bösen
Das Zentrum des Bösen
Es war still im Saloon von Malfoy Manor, wo Amberle am langen Esstisch saß und ihre Füße auf diesem abgelegt hatte. Sie spielte lässig mit einer ihrer Haarsträhnen und wartete geduldig darauf, dass Lord Voldemort dem Ruf seines Gefolgsmannes Folge leisten und zur Tür hereinkommen würde.
Die Familie Malfoy, sowie Bellatrix und Valentin waren ebenfalls im Raum versammelt und beobachteten Amberle mit mürrischen und fassungslosen Blicken dabei, wie sie die Ruhe selbst war und total entspannt zu sein schien.
Und endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, wurde krachend die Tür unten geöffnet und so schnell konnten die Anwesenden gar nicht gucken, wie der Dunkle Lord in den Saloon gerauscht kam, wobei er von Snape und zwei anderen Todessern flankiert wurde. Seine Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben und er funkelte Lucius mordlustig an.
,,Ich hoffe, du hast einen guten Grund, um mich herzurufen, Lucius. Denn wenn dem nicht so ist, liegt deine Leiche hier gleich auf dem teuren edlen Fußboden.", zischte er und statt mit Worten zu antworten, deutete der blonde Zauberer lediglich Richtung Esstisch.
Voldemort folgte seinem Blick und erstarrte fast, als ihm die junge Hexe ins Auge stach, die auf seinem Platz saß und sich wie Zuhause fühlte. Sie lehnte sich im Stuhl zurück, hatte die Füße auf dem Tisch abgelegt und sah nun langsam auf, ehe sie ihm ein unschuldiges Lächeln schenkte.
,,Hallo, Tom. Wie geht's?", sagte sie entspannt und der dunkle Zauberer konnte kaum glauben, wen er da vor sich hatte.
,,Amberle Dumbledore!"
,,Lange nicht gesehen."
Die Miene von Amberle war unmöglich zu deuten, aber ein wenig Schalk blitzte in ihren Augen auf. Und während Voldemort sie keine Sekunde aus den Augen ließ, trat Bellatrix etwas näher an ihn heran und deutete entrüstet auf den Eindringling.
,,Sie hat behauptet, Ihr würdet sie kennen, Herr."
,,In der Tat, das tue ich.", gestand Voldemort tonlos und Amberle grinste frech in die Runde.
,,Oh, ja. Voldy und ich sind alte Freunde, seit der Schulzeit damals. Also der, aus meinem zweiten Leben. Hey, Bro."
Sie hob ihre rechte Hand und winkte kurz sarkastisch, wobei sie den ungläubigen Blicken aller Anwesenden begegnete. Diese hielten sie ohne Zweifel für lebensmüde oder wahnsinnig, doch das kümmerte Amberle nicht im Geringsten. Nur Voldemort blieb ruhig und musterte die Hexe eingehend, da er sich ihre Anwesenheit keineswegs erklären konnte.
,,Ich habe dich getötet.", äußerte er und Amberle seufzte ein wenig.
,,In der Tat, das hast du. Und ich gestehe...ich bin immer noch ein wenig sauer deswegen. Also, reiz mich besser nicht."
,,Was tust du hier?", wollte er schließlich wissen, woraufhin Amberle sich von seinem Stuhl erhob und ein wenig um den Tisch herumging.
,,Du hast doch die Jagd auf mich eröffnet. Du wolltest den Phönix haben und hier bin ich. Überraschung! Ich würde ja sagen, du siehst gut aus, aber das wäre gelogen und wir wissen beide, dass ich niemals lüge. Zumindest nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Dir scheint das hohe Alter ja nicht gut zu bekommen, Tommy. Aber bei deinem verzweifelten Versuch ewig zu leben, versagt nun mal auch die beste Anti-Falten-Creme. Sogar deine Nase hat's dir weggehauen. Deine Besessenheit von Schlangen hat also durchaus einen schädlichen Eindruck hinterlassen."
Die Selbstverständlichkeit, mit der Amberle diese Worte aussprach, ließ Voldemort sichtlich kochen und trieb ihr ein selbstgefälliges Grinsen ins Gesicht. Und während die anderen fassungslos schwiegen, fielen Bellatrix fast die Augen aus dem Kopf und sie sah aus, als würde sie Amberle nur zu gerne den Kopf abreißen.
,,Dass du es wagst, so mit ihm zu reden. Du wertloses Halbblut!!!", kreischte sie und wollte schon auf Amberle losgehen, die jedoch ihre rechte Hand erhob und Bellatrix gegen die Wand schleuderte, wo sie diese mit Ketten fesselte.
,,Hey, Bella. Lass Mum und Dad in Ruhe reden, klar? Ich mag ja vielleicht nur ein Halbblut sein, aber stärker als du bin ich allemal. Da nützt dir dein reines Blut also gar nichts."
,,Du solltest dich vorsehen, Bella. Amberle ist in der Tat nicht zu unterschätzen, auch wenn sie immer noch sehr übermütig ist.", meinte Voldemort nur und Amberle hob eine Augenbraue, während sie ihre Hand langsam wieder sinken ließ.
,,Übermütig."
,,Ja. Immerhin war ich derjenige, der dich einst bezwungen hat. Der Phönix ist gefallen...durch meine Hand."
Voldemort brüstete sich mit diesem Erfolg, was Amberle natürlich erwartet hatte. Immerhin war das schon immer die Schwäche von Tom gewesen und ihm jetzt nach all den Jahren wieder gegenüberzustehen, machte der Hexe nur einmal mehr klar, dass sie ihn noch genauso sehr verabscheute, wie sie es schon damals getan hatte.
,,Und doch stehe ich hier, oder? Du schaffst es demnach immer noch nicht, Dinge bis zum Ende fertigzubringen. Ich meine, wie lange versuchst du jetzt schon Harry Potter zu töten? Muss ganz schön am Ego kratzen, wenn man es nicht mal schafft, einen Teenager zur Strecke zu bringen. Ist genau wie damals. Als ich dich beim Duellieren im Unterricht vor der ganzen Klasse blamiert habe.", warf sie Tom frontal an den Kopf, der sie nur wütend anknurrte.
,,Harry Potter wird schon sehr bald sterben und dann werdet ihr alle nur noch einem folgen. Und das bin ich."
Amberle rollte mit den Augen und stöhnte genervt auf.
,,Oh, bitte...nicht schon wieder diese Leier. Du bist immer noch so engstirnig wie früher und siehst dich selbst als den einzig wahren Herrscher an. Genau diese Überheblichkeit wird dir aber am Ende das Genick brechen, Tom. Und dann wirst du erkennen, dass all deine Taten völlig umsonst gewesen sind."
Amberle wusste, dass sie hier auf Risiko spielte und sie musste bis zum Äußersten gehen, wenn sie Tom provozieren wollte. Ihn dabei mit den Niederlagen der Vergangenheit zu konfrontieren, war das beste Mittel und Amberle konnte ihrem ehemaligen Schulkameraden ansehen, dass er kurz vor einer Explosion stand. Und nun näherte er sich langsam dem Tisch, woraufhin er und Amberle, die zwei Stuhlrückwände umfasste, sich gegenüberstanden.
Für einen kurzen Moment herrschte so eine ausgeprägte Stille im Raum, dass man selbst eine Stecknadel hätte fallen hören können. Amberle beäugte Tom abwartend und dieser musterte sie ebenso intensiv, als könnten sie durch das bloße Erscheinungsbild des anderen, einen nützlichen Schwachpunkt herausfiltern. Doch dann brach Tom das Schweigen und bemühte sich sehr stark darum, beherrscht zu wirken.
,,So, du bist also noch genauso hochmütig wie damals, als du mir ins Handwerk pfuschen solltest. Und ich dachte, du hättest aus deinen Fehlern gelernt.", meinte er und Amberles Blick verfinsterte sich.
,,Meinen Fehlern? Du hast grausame Dinge getan, Tom Riddle. Durch dich wurde der Basilisk damals befreit, du hast Myrte und unzählige andere Unschuldige ermordet, nur um noch mehr Macht zu erlangen. Du hast Hagrid als Schuldigen für die Vorfälle damals präsentiert, dabei warst du es doch, der die Kammer des Schreckens geöffnet hat. Den anderen konntest du vielleicht dein falsches Spiel vorgaukeln und den perfekten unschuldigen Jungen präsentieren, aber ich habe deine schwarze Seele vom ersten Augenblick an erkannt. Ich konnte schon immer durch den Schleier deiner Lügen sehen und dein wahres Ich darunter erkennen. Und völlig egal, wie grausam du noch werden willst oder wie sehr du auch auf deinen Titel als Lord Voldemort plädierst, es wird nichts daran ändern, wer du wirklich bist."
Es war nichts weiter als die Wahrheit und Amberle wusste, dass Tom diese noch nie sonderlich gut verkraftet hatte. Seine gesamte Existenz bestand aus nichts weiter als Lügen, Gräueltaten und Dunkelheit. Er hatte noch niemals das Gefühl von Liebe erfahren und da war es kein Wunder, dass er selbst gar keine empfinden konnte. Denn im Gegensatz zu Tom, war Amberle ja wenigstens noch behütet aufgewachsen, obgleich auch sie Finsternis in ihrer Vergangenheit erfahren hatte. Ihre Eltern hatten sie geliebt und dessen war sie sich immer sicher gewesen. Nichts hätte dies mehr beweisen können als die Opfer, die Albus und Theodora für ihre gemeinsame Tochter gebracht hatten.
Durch ihre Aussage hatte Amberle nun endgültig den Zorn von Tom entfacht und dieser zog nun abrupt seinen Zauberstab, ehe er einen Fluch in die Richtung von Amberle abfeuerte. Doch diese wehrte ihn mit ihrem Stab ab und wich aus, wodurch er stattdessen ein Loch in der Wand hinter ihr verursachte. Etwas abfällig sah sie wieder zu Tom, der vor Wut nur so schäumte und sie wohl nur zu gerne in ein Häufchen Asche verwandeln würde.
,,Deine Impulsivität wird noch die Inneneinrichtung zerstören. Dunkle Magie war noch niemals der richtige Weg, Tom.", brachte sie hervor, woraufhin er spottend auflachte.
,,Pah, das sagt die Richtige. Soll ich dich etwa daran erinnern, was du alles getan hast? Das Buch der Schatten zu öffnen ist ja nur ein kleines Detail am Rande, nicht wahr? Sag mir, weiß überhaupt jemand, wie du wirklich bist? Hast du jemals einer Person dein wahres Ich offenbart und Einblicke in deine Vergangenheit gewährt?"
Amberle schwieg und funkelte Tom nur bedrohlich an. Sie konnte nicht leugnen, dass sie in der Tat kein Unschuldslamm war. Auch sie trug Finsternis in sich und Tom wusste das. Aber kein Wunder, denn schließlich waren sie von Anfang an Todfeinde gewesen. Wie von selbst heftete sich der Blick von Amberle kurz auf Draco, brach den Kontakt dann aber wieder umgehend ab. Nur schien genau dies dem Dunklen Lord gereicht zu haben, denn ein böses Lächeln zierte nun sein bleiches Gesicht.
,,Ah, ich verstehe. Das ist interessant."
Sofort verfluchte sich Amberle für den Moment, da ihr sogleich bewusst war, was das für Konsequenzen mit sich bringen könnte. Voldemort machte eine flüchtige Handbewegung und Valentin übernahm nur zu gerne die Aufgabe, Draco am Arm zu packen und etwas nach vorne zu zerren, sodass er sich jetzt unmittelbar im Zentrum des Bösen befand. Während Amberle mehr denn je auf ihre Beherrschung achtete, begann Voldemort Draco ein wenig zu umkreisen und witterte seine Chance, doch noch eine Schwachstelle bei seiner einstigen Rivalin zu entdecken.
,,Ich muss zugeben, das hätte ich nicht erwartet. Seit damals hegst du ja eine große Abneigung gegen Slytherin, was nicht zuletzt an mir liegt, aber das hier ist doch eine Überraschung. Von allen Zauberern, die etwas in dir hätten erwecken können, scheint es ausgerechnet Draco Malfoy zu sein. Du bist in der Tat immer für eine Überraschung gut, Amberle.", sprach er ruhig aus und gerade diese Ruhe alarmierte die Hexe, welche wirklich an sich halten musste, Voldemort nicht durch den Raum zu schleudern, um ihn von Draco wegzuschaffen.
Valentin belächelte die Situation und steuerte natürlich auch seinen Teil dazu bei.
,,Oh, Ihr hättet es mal hautnah miterleben sollen, Herr. Die Zwei waren ohne Zweifel das absolute Traumpaar, aber wie es auch schon bei Romeo und Julia der Fall war, endete diese Liebe in einer Tragödie. Was aber kein Wunder ist, denn immerhin sollte man das Schicksal nicht herausfordern."
Sein Blick fiel auf Amberle, die ihn verachtend ansah und in Gedanken die schlimmsten Flüche auf ihn losließ. Valentin hatte seine wahre Identität bis jetzt noch nicht offenbart und Amberle hatte auch nicht vor, das zu tun. Denn wer würde ihr schon glauben, dass der Tod persönlich unter den Gefolgsleuten von Voldemort wandelte?
Und der Dunkle Lord schien nun regelrecht motiviert zu sein, denn er grinste und entfernte sich ein wenig von Draco, was in den Augen von Amberle nichts Gutes bedeuten konnte.
,,Nun, denn. Ich bin wahrlich gewillt, etwas mehr über eure gemeinsame Beziehung zu erfahren und deshalb würde ich dich nur zu gerne in Action erleben, Amberle. Es wird langsam Zeit, dass du uns offenbarst, was wirklich in dir steckt und wenn Draco wirklich dein wunder Punkt sein sollte, dann habe ich gerade das ideale Mittel gefunden, um dich aus der Reserve zu locken.", sagte er, doch Amberle schnaubte nur verächtlich.
,,Was Valentin dir auch erzählen mag, das ist längst Geschichte. Draco Malfoy bedeutet mir nichts mehr. Er ist mir vollkommen gleichgültig, seit er auf den Astronomieturm kam, um meinen Vater zu ermorden. Also herzlichen Glückwunsch, Tom. Du hast dein ideales Mittel durch deinen eigenen Auftrag unschädlich gemacht."
Niemand wusste, dass Amberle so viel Abneigung und Desinteresse in ihre Worte legte, wie sie nur aufbringen konnte. Die Phönix-Magie machte es ihr zwar möglich, ihre Gefühle in die tiefsten Ecken zu verbannen, doch ihre bloße Existenz konnte sie nicht auslöschen. Denn dafür waren diese einfach zu stark und trotz ihrer Überzeugungskraft, schien Riddle den Braten zu wittern und zuckte achtlos mit den Schultern.
,,Ganz wie du willst. Dann hast du ja sicher nichts dagegen, wenn ich seinem Leben ein Ende bereite."
Voldemort hob seinen Zauberstab und richtete ihn auf Draco, der sein Entsetzen kaum verbergen konnte. Narzissa schrie auf und wollte einschreiten, wurde aber von Valentin daran gehindert. Und in den Augen von Voldemort blitzte der Triumpf auf, als er schließlich die verhängnisvollen Worte aussprach.
,,Avada Kedavra."
Die Spitze des Stabes leuchtete grün auf und der Fluch kam herausgeschossen, sollte Draco aber nicht erreichen. Denn im gleichen Moment richtete Amberle ihre rechte Hand auf den Fluch, wodurch dieser ausgebremst wurde. Die geballte Macht, die Amberle dafür einsetzen musste, forderte sehr viel Kraft von ihr und ihren blauen Augen färbten sich golden, als das Feuer in ihr begann zu lodern. Gerade noch rechtzeitig, bevor ihre Magie aus ihr herausbrechen konnte, stieß Amberle einen Schrei aus und feuerte den Todesfluch auf die Wand ab, wodurch dort ein tiefes Loch eingesprengt und das Haus zum Beben gebracht wurde.
Amberle schwankte etwas und ihr Atem hatte sich stark beschleunigt, sodass ein kurzer Schwächeanflug sie überkam, nachdem sie den Todesfluch gebannt und bezwungen hatte. Ihr Blick kreuzte den von Valentin und es war unergründlich zu erkennen, was dem Tod gerade durch den Kopf ging. Allerdings wurde die Situation auch von dem schallenden Gelächter unterbrochen, welches Voldemort ausstieß.
,,Hah, so viel zur Gleichgültigkeit. Und es steckt ja wirklich in dir. Der Phönix will raus und du hinderst ihn daran."
,,Sei froh, dass ich das tue. Denn andernfalls...wärt ihr alle jetzt nur noch Asche."
Es klang wie ein Knurren, als Amberle die Worte zwischen den geschlossenen Zähnen hervorbrachte. Voldemort hob nur eine Augenbraue und sah zu Valentin, der anscheinend wusste, was der Dunkle Lord ihm damit sagen wollte. Denn kurzer Hand schubste er Draco unsanft beiseite und fixierte Amberle, die den gleichen Gedanken hatte.
Der Phönix und der Tod schritten aufeinander zu, während Narzissa ihren Sohn zu sich zog und unendlich erleichtert zu sein schien, dass er unverletzt war. Der Blick von Draco lag jedoch nur voller Entsetzen auf seiner Ex-Freundin und deren Rivalen, als sie sich im sicheren Abstand voneinander gegenüberstellten und ein förmliches Blickduell lieferten. Doch dann, ohne jede Vorwarnung, streckten sie beide zeitgleich ihre rechte Hand gegeneinander aus und es entstand eine gewaltige Druckwelle zwischen ihnen, als ihre Mächte aufeinandertrafen.
Voller Anstrengung mit aller Kraft, die jeder von ihnen aufbringen konnte, hielten sie dem Duell stand und versuchten den jeweils anderen zu Fall zu bringen. Amberle wusste, dass Valentin sie nicht töten konnte, aber er konnte ihr durchaus Schaden zufügen. Und obgleich sie ihre Gedanken stets vor jedem abschirmen konnte, so rief Valentin dennoch einen Anflug von Erinnerungen in ihr hervor, die Amberle an die dunkelsten Momente ihres Lebens erinnerte.
Der Tod ihrer Mutter, das Duell mit ihrem Onkel Grindelwald und auch der Todesfluch, den Tom Riddle damals auf Amberle abgefeuert hatte, holten sie zeitgleich wieder ein. Bis er sie mit der Trennung von Draco und dessen Offenbarung als Todesser, sowie dem Tod ihres Vaters konfrontierte. Und Valentin funkelte Amberle herausfordernd an, als er seiner Macht noch eine Drohung zufügte.
,,Ich habe es dir schon damals gesagt...du kannst mir nicht entkommen.", sagte er und Amberle zischte ihm ihre Antwort entgegen.
,,Und ich habe dir gesagt: nicht heute!"
Amberle schrie auf und schleuderte eine geballte Welle an Phönix-Magie in Richtung von Valentin, der daraufhin zurückgeschleudert wurde. Er krachte gegen die Wand und ein jeder in der direkten Umlaufbahn ging in Deckung, als das Duell zwischen Amberle und Valentin abrupt abgebrochen wurde. Doch der Tod rappelte sich wieder auf und nutzte seine Macht, um einen Pfeil zu erschaffen und hob diesen in die Luft an. Sein Blick richtete sich auf Draco und ließ den Pfeil in seine Richtung sausen, doch Amberle sprang dazwischen und fing ihn ab, woraufhin sie zu Boden ging und dort für einen kurzen Moment angeschlagen liegen blieb.
Der Pfeil steckte in ihrer Schulter und Amberle riss ihn sich wütend heraus. Valentin schien das zu genügen, denn er machte keinerlei Anstalten mehr, einen weiteren Angriff zu wagen und stattdessen trat Voldemort wieder in den Fokus, als er an Amberle herantrat und auf die Hexe herabsah.
,,Tja, selbst der Phönix scheint nicht unverwundbar zu sein und du hast mir deine Kräfte demonstriert. Also alles in einem, geht diese Runde an mich, Amberle Dumbledore. Du hast damals alles versucht, um mich aufzuhalten und nun sind wir beide hier. Es scheint mir, als würde sich die Geschichte wiederholen.", raunte er ihr entgegen und sie sah missachtend zu ihm auf, während sie sich ihre verletzte Schulter hielt.
,,Und was jetzt, Tom? Tötest du mich?"
,,Nein, noch nicht. Vielleicht könntest du mir noch anderweitig von Nutzen sein. Ich denke, du solltest unsere Gastfreundschaft für eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Bis ich mir darüber im Klaren bin, was ich mit dir anfangen werde."
Er winkte Valentin zu sich und dieser zerrte Amberle auf die Beine. Draco, der bislang von Narzissa zurückgehalten wurde, sah entsetzt zu Amberle und vergaß für einen Moment sogar, dass er sich in der Gegenwart des Dunklen Lords und Todessern befand.
,,Amberle, was...", wollte er ansetzen, doch sie fauchte ihn wutentbrannt an.
,,Halt dich da raus, Malfoy! Du hast schon wahrlich genug Schaden angerichtet und bist ohne Zweifel der größte Fehler meines Lebens gewesen! Trete mir nie wieder unter die Augen!!!"
Voldemort verzog keine Miene, schien aber dennoch etwas überrascht zu sein. Draco schwankte zwischen Verwirrung und Entsetzen, während Amberle sich erbarmte und widerwillig von Valentin mitschleifen ließ.
Er zog sie mit sich aus dem Saloon heraus und sie durchquerten die Eingangshalle, ehe sie nach unten zu den Kerkern gingen. Valentin öffnete die Tür und schubste Amberle kurzer Hand in eine Zelle, deren Tür er sorgfältig verriegelte. Doch er ließ es sich natürlich nicht nehmen, vor dem Gitter zu verweilen und einen spottenden Blick auf Amberle zu werfen.
,,Welch glorreiche Vorführung. Tut mir leid wegen deiner Schulter, aber dank deiner Phönix-Magie wird sie sicher in kürzester Zeit verheilt sein. Was man von deinem gebrochenen Herzen ja nicht behaupten kann. Denn du magst ja jedem anderen etwas vormachen können, aber ich weiß, dass du Draco noch immer verzweifelt liebst."
,,Was macht dich da so sicher?", knurrte Amberle und Valentin lehnte sich ein wenig vor.
,,Weshalb hättest du ihn sonst vor dem Tod bewahren sollen?"
Amberle schwieg. Aus Wut, Fassungslosigkeit und Trotz, was sie alles zeitgleich empfand. Valentin horchte auf, als Draco dazu kam und er grinste dem Blonden hämisch entgegen.
,,Keine Sorge, Romeo. Sie ist nur ein wenig gereizt. Ein bisschen Herzschmerz und die Tatsache, dass du ein Todesser bist, löschen noch lange keine Gefühle aus. Aber ich würde dennoch etwas Abstand wahren."
Amberle erwiderte nichts, sondern starrte die beiden Zauberer nur verachtend an und das sagte schon mehr aus, als es Worte jemals hätten tun können. Valentin wirkte zufrieden und packte Draco kurzer Hand am Kragen, um ihn aus den Kerkern zu zerren. Die Tür fiel hinter ihnen krachend ins Schloss und Amberle blieb allein in ihrer Zelle zurück, wo sie sich ohne die Anwesenheit der Zwei entspannte. Und was niemand von den Anwesenden zu diesem Zeitpunkt ahnte: Amberle war genau dort, wo sie sein wollte!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top