Das Trimagische Turnier

Hallo, alle zusammen :) Es geht weiter in unserer magischen Welt und natürlich bleibt es weiterhin spannend ;) Natürlich bleibt auch das vierte Schuljahr nicht ohne aufregende Ereignisse und das spannt unsere Truppe mal wieder mächtig ein xD Was meint ihr, was Harry und Co in diesem Jahr erwarten wird...abgesehen vom Offensichtlichen? Bin gespannt auf eure Theorien und hoffe, das neue Kapitel gefällt euch ;) Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                        ~~~

                                                                   Das Trimagische Turnier

Die Fahrt nach Hogwarts verbrachte Amberle sehr nachdenklich. Die Ereignisse bei der Quidditch-Weltmeisterschaft hatten sie innerlich aufgewühlt und das Dunkle Mal war für die junge Hexe Beweis genug, dass die Rückkehr von Voldemort näher rückte. Und wer war dieser Mann gewesen, der das Symbol an den Himmel gebannt hatte?
Amberle war sich sicher, dass es sich dabei um den mysteriösen Fremden aus ihrem Traum handeln musste und er würde ohne Zweifel noch eine wichtige Rolle spielen. Die Frage war nur, mit was für einen Auftrag Lord Voldemort los geschickt hatte.
Harry, Ron und Hermine unterhielten sich natürlich ausgiebig um den Vorfall der Todesser, wie man die Anhänger von Voldemort nannte, und Amberle entging nicht, dass Harrys Narbe ihm dabei Schmerzen breitete. Das fiel auch Hermine auf, die ihm daraufhin ans Herz legte, Sirius einen Brief zu schreiben und von alldem zu berichten.
Unwillkürlich musste Amberle wieder an ihre Begegnung mit Sirius denken, wo er sie inständig vor Valentin gewarnt hatte. Die Vermutung lag nahe, dass auch Valentin zu den Anhängern Voldemorts zählte, obgleich er noch ziemlich jung war. Allerdings rätselte Amberle auch darüber, was der Slytherin von ihr wollte.
Er schien sie mit Argusaugen zu bewachen und sah in ihr irgendeine Art Bedrohung, was Amberle irritierte. Warum sollte sie in seinen Augen gefährlich sein? Gut, sie hatte ihn im ersten Schuljahr und auch im zweiten durch Magie im hohen Bogen durch die Luft geschleudert, aber beide Male war es ein Unfall gewesen. Und bis heute konnte sich Amberle auch nicht erklären, weshalb sie so impulsiv bei Valentin reagierte, wo sie sonst eher ein ruhiges Gemüt besaß. Es brauchte schon viel, um sie so sehr zu reizen, dass sie die Fassung verlor. Was also sah Valentin Blackwell in ihr, dass er der festen Überzeugung war, sie würde eine Bedrohung darstellen?
,,Amberle, hörst du uns zu?", riss die Stimme von Ron sie auf einmal aus den Gedanken und Amberle zuckte zusammen.
,,Was?"
,,Ich habe gefragt, ob du weißt, wer der Freak bei der Weltmeisterschaft war.", wiederholte der Rotschopf seine Frage und sie seufzte.
,,Ron, wie oft denn noch. Ich habe nicht viel mehr gesehen als ihr Drei. Wer auch immer dieser Mann war, er gehört definitiv zu Voldemort und wollte mit dem Dunklen Mal ein Zeichen setzen."
,,Meinst du, es könnte bedeuten...dass Voldemort zurückkehren wird?", kam es zögerlich von Harry und Amberle warf ihm einen mitfühlenden Blick zu.
,,Ich weiß es nicht. Vermutlich schon. Aber selbst wenn es ihm gelingen sollte zurückzukommen, dann werden wir ihn gemeinsam aufhalten. Du bist nicht allein, Harry."
Amberle rang sich zu einem Lächeln durch, welches der Schwarzhaarige zaghaft erwiderte. Hermine und Ron schwiegen und tauschten einen nachdenklichen Blick, denn auch sie schien das Ereignis durch die Todesser keineswegs loszulassen. Und Amberle spürte, wie das Paket für Dumbledore in ihrem Handgepäck auf einmal gefühlte Tonnen wog. Obwohl ihre Neugier enorm groß war, hatte sie es nicht geöffnet und fragte sich noch immer, was der Schulleiter für dieses Jahr so dringend benötigte. Was sollte in diesem Schuljahr anders sein, als in den vorherigen? 

Die Antwort darauf ließ nicht lange auf sich warten, denn als die Freunde in Hogwarts ankamen und ihr Gepäck abgeladen hatten, herrschte schon Aufregung draußen. Denn Hagrid stand auf einer Art Landebahn und winkte mit zwei großen Holzplaketten an Stäben, als eine Kutsche mit Pferden direkt auf ihn zugeflogen kam. Dabei wurde Hagrid fast über den Haufen geflogen, sodass er eine Bauchlandung auf dem Boden hinlegte und damit alle Anwesenden zum Lachen brachte.
Und aus dem See vor der Schule tauchte mit einem Mal ein großes Schiff auf, welches ein weißes Segel mit einem fremden Wappen hisste. Unter den Schülern brachen wilde Diskussionen aus, was es wohl damit auf sich haben könnte und Amberle war ebenfalls neugierig, spürte jedoch nun einen kleinen Zeitdruck, da sie schließlich noch das Paket bei Dumbledore abliefern musste.
,,Wir treffen uns beim Abendessen, ja? Ich hab noch was zu erledigen.", sagte sie an ihre drei Freunde gewandt und Ron runzelte die Stirn.
,,Was denn bitte?"
,,Top Secret, Ron.", gab Amberle zurück und Hermine musterte sie prüfend.
,,Du wirkst ja sehr geheimnisvoll. Erzählst du uns später, worum es geht?"
,,Vielleicht. Ich muss jetzt wirklich los. Vielleicht findet ihr ja in der Zwischenzeit heraus, was es mit diesen mysteriösen Besuchern auf sich hat. Bis später."
Mit diesen Worten wandte sich Amberle von dem Trio ab und bahnte sich einen Weg durch die schaulustigen Schüler. Sie hatte mit Dumbledore vereinbart, dass sie ihm das Paket noch vor dem Abendessen bringen würde und sie ließ den Schulleiter nur ungern warten. Zumal sie hoffte, dass er ihr auch offenbaren würde, was sie die Ferien über wie ein Heiligtum für ihn behütet hatte. Nur machte sie sich nicht allzu große Hoffnungen, denn das größte aller Mysterien war ohne Zweifel Professor Dumbledore persönlich. Und ihn würde sie ganz sicher niemals durchschauen können.

Amberle zog ihre Umhängetasche etwas nach und eilte dann durch die Korridore zum Büro des Schulleiters. Sie freute sich Dumbledore wiederzusehen, denn der alte Schulleiter zählte zu ihren Lieblingslehrern. Obwohl er ja gar nicht unterrichtete. Aber er hatte stets ein offenes Ohr für seine Schützlinge und das machte schon viel aus.
Der Wasserspeier brachte die Hexe den gewohnten Weg nach oben und an der Tür klopfte Amberle, bis ein „Herein" erklang und die Tür bereits aufschwang. Amberle trat in das Büro und fand Dumbledore an seinem Schreibtisch vor. Er betrachtete gerade etwas in seinen Händen, was er jedoch in einer Schublade verschwinden ließ, als sie in sein Blickfeld trat. Dumbledore lächelte kaum merklich und seine blauen Augen schienen Amberle durch die Halbmondbrille mal wieder förmlich zu durchleuchten, während sie die Tür hinter sich schloss.
,,Ah, Amberle. Willkommen zurück in Hogwarts. Und, bist du bereit für das neue Schuljahr?", fragte der Zauberer und die Hexe nickte eifrig.
,,Ja, Professor. Zumal es ja offenbar etwas Besonderes mit sich bringt, wenn man die unerwarteten Gäste draußen bemerkt. Darf ich fragen, was es damit auf sich hat?"
,,Oh, das erfahrt ihr alle beim Abendessen nachher. Obgleich ich dir sagen kann, dass dieses Schuljahr ein besonderes Ereignis beiwohnt."
Dumbledore erhob sich von seinem Stuhl und wirkte mal wieder sehr geheimnisvoll, was Amberle schmunzeln ließ. Der Schulleiter war ihr wahrhaftig ein Rätsel und dennoch spürte sie wieder, dass sie ihm bedingungslos vertrauen konnte. Dann griff die Braunhaarige in ihre Tasche und zog das Paket hervor, welches sie Dumbledore reichte.
,,Wie gewünscht habe ich Ihr Präsent mitgebracht. Und keine Sorge, ich habe nicht rein gesehen.", versicherte sie ihm und Dumbledore lächelte wieder, als er das Päckchen an sich nahm.
,,Das hätte mich auch sehr überrascht. Aber da du mir diesen großen Gefallen getan hast, werde ich dir auch offenbaren, was sich in diesem Päckchen verbirgt."
Dumbledore zog seinen Zauberstab und mit einem einzigen Schlenker öffnete sich das Päckchen von selbst. Zum Vorschein kam ein kleiner brauner Kelch, den Amberle nun mit Interesse musterte. Er hatte ein paar Verzierungen und irgendwas sagte Amberle, dass dies keineswegs ein gewöhnlicher Kelch war. Sie sah auf und bemerkte, wie Dumbledore sie musterte und deutete dann kaum merklich auf den Inhalt des Päckchens.
,,Sir, was genau ist das?", hakte die Hexe nach und Dumbledore verschränkte die Hände hinter seinem Rücken.
,,Das ist der Feuerkelch. Zugegeben, dies hier ist nicht seine gewöhnliche Größe, aber es machte uns eindeutig leichter ihn zu transportieren. Und er ist sehr wichtig für das kommende Ereignis."
,,Lassen Sie mich raten: den Rest erfahre ich beim Abendessen.", schlussfolgerte Amberle und Dumbledore wirkte amüsiert, während er ihr die Schulter tätschelte.
,,Dir entgeht wahrlich nichts. Ich danke dir für den Botengang, denn es wäre zu riskant gewesen, ihn per Post einfliegen zu lassen. Und ich bin sicher, Ollivander hat sich über deinen Besuch gefreut."
,,Oh, ja. Es war geheimnisvoll und rätselhaft wie schon beim ersten Mal. Aber das waren die Ferien ohnehin an sich. Sie haben sicher schon vom Vorfall bei der Quidditch-Weltmeisterschaft gehört.", meinte Amberle und ihr Schulleiter nickte.
,,Ja, das habe ich. Und wir sollten uns darüber dringend unterhalten, allerdings nicht heute. Geh jetzt und zieh dich um. Sonst beginnt das Essen noch ohne dich und ich bin sicher, Ronald Weasley schlägt wieder mächtig zu."

Dumbledore gluckste und Amberle konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, da selbst dem alten Zauberer nicht zu entgehen schien, was für ein Vielfraß Ron im Grunde war. Jedes Festmahl war für ihn eine Herrlichkeit und seine Freunde amüsierten sich jedes Mal königlich über das, was der Rotschopf dann stets verputzte. Tja, für Ron schien die Welt eben in bester Ordnung zu sein, solange es nur genug zu essen gab.
,,Dann bis später, Professor. Ich bin schon gespannt was es mit diesem...Feuerkelch auf sich hat.", brachte Amberle hervor und nickte kurz dem Phönix Fawkes zu, der seinen Kopf leicht neigte, und verließ dann das Büro.
Sie war ehrlich überrascht, dass Dumbledore ihr den Inhalt des Päckchens offenbart hatte, aber er schien ihr offenbar ebenfalls zu vertrauen. Zumindest in einem gewissen Maß, sonst hätte er dies sicher für sich behalten. Und Amberle verspürte nun große Neugier auf das heutige Abendessen, denn was auch immer sie und ihre Freunde dort heute erwartete...es musste etwas Besonderes sein.

Ron schlug in der Tat wieder zu, als das Festessen zur diesjährigen Einschulung die Tische füllte und Amberle konnte nur schmunzeln. Harry und Hermine schauten mit gemischten Blicken zu ihrem rothaarigen Freund, der den Hähnchenschenkeln den Gar ausmachte. Dann spürte Amberle jedoch instinktiv, dass sie beobachtet wurde und schielte zum Tisch der Slytherin rüber. Dort trafen ihre blauen Augen auf die grauen von Draco, der sie vielsagend musterte und sofort wandte Amberle den Blick wieder ab.
Der blonde Malfoy-Spross beschäftigte sie eindeutig mehr als er sollte, aber er musste ja auch immer wieder zu den ungünstigsten Momenten auftauchen. Was hatte er überhaupt so spät noch bei der Meisterschaft verloren gehabt? Es war Amberle ein Rätsel, wie Lucius Malfoy seinen Sohn bei einem derartigen Attentat unbeobachtet herumlaufen lassen konnte.
Zum Glück trat Dumbledore nun an das Pult und hielt seine alljährliche Ansprache, während die Tische sich von selbst aufräumten und das Geschirr verschwand. Amberle zwang sich daher die Gedanken an Malfoy wegzuschieben und lauschte stattdessen den Worten von Dumbledore.
,,Jetzt, da wir uns alle niedergelassen haben, möchte ich eine Ankündigung machen.", setzte er an, als sich die Tür zur Großen Halle öffnete und Filch im Eiltempo über den langen Gang auf Dumbledore zu eilte. ,,In diesem Jahr wird das Schloss nicht nur euch ein Zuhause bieten, sondern auch ein paar ganz besonderen Gästen. Ihr müsst wissen, dass Hogwarts ausgewählt wurde..."
Dumbledore war gezwungen seine Rede zu unterbrechen, als Filch ihn erreichte und leise etwas zusprach. Amberle schüttelte kaum merklich den Kopf, da der Hausmeister auf seine ulkige Art mal wieder für Aufsehen sorgte. Dann schienen er und Dumbledore sich jedoch zu einigen, denn Filch trabte zurück Richtung Korridore, während Dumbledore sich wieder an die Menge wandte.
,,Nun denn. Hogwarts wurde ausgewählt, Schauplatz einer legendären Veranstaltung...des Trimagischen Turniers zu werden. Für alle, die es nicht wissen: das Trimagische Turnier ist eine Begegnung dreier Schulen in einer Reihe von magischen Wettstreiten. Von jeder Schule wird nur ein Schüler ausgewählt, um anzutreten. Eines muss klar sein: einmal ausgewählt, müsst ihr allein da durch. Und glaubt mir, wenn ich euch sage...diese Wettstreite sind nichts für schwache Herzen.", fuhr er fort und bei seinen Worten ging Gemurmel durch die Reihen, ehe Dumbledore abwinkte. ,,Schön, später mehr dazu. Aber zuvor, begrüßt bitte zusammen mit mir die charmanten Schülerinnen von der Beauxbatons Akademie für Zauberei und ihre Schulleiterin Madame Maxime."

Die Türen der Halle öffneten sich und durch sie schritt eine Gruppe junger Hexen in blauen Seidengewändern. Mit Hüten und edlen Frisuren wirkten sie wie eine Elite-Schule und Amberle staunte nicht schlecht über das feine Erscheinungsbild. Im Gleichschritt passierten sie den Gang und hielten ab und zu kurz an, um ein charmantes Aufseufzen von sich zu geben und den anwesenden Jungs ein zauberhaftes Lächeln zu schenken.
Dabei zogen sie natürlich sämtliche Blicke auf sich und mit eleganten Sprüngen tanzten sie nun auf Dumbledore zu, während die Jungs sich gar nicht satt sehen konnten.
,,Der Wahnsinn.", kam es verträumt von Ron und Amberle verbarg ihr Gesicht in der rechten Hand, da ihr dies Geschmachte einfach zuwider war.
Nun ließen die Schülerinnen der französischen Akademie eine Horde Schmetterlinge durch Magie in die Luft fliegen und die Schulleiterin schritt würdevoll den Gang entlang. Dabei staunten die Schüler jedoch nicht schlecht, denn Madame Maxime überragte sie alle mühelos und musste sogar größer als Hagrid sein. Sie war ebenfalls in Satingewänder gekleidet, hatte ein enorm resolutes Auftreten und ihre dunkelroten Haare reichten ihr knapp bis zum Kinn.
,,Meine Fresse, das ist eine ziemlich große Frau.", merkte Seamus an und Amberle schmunzelte ein wenig.
,,Tja, manche wachsen eben über sich hinaus, Seamus."
Die große Frau trat auf Dumbledore zu, der ihr zur Begrüßung sogar einen Handkuss gab, was Amberle die Sprache verschlug. Die jungen Schülerinnen beendeten ihre Darbietung unterdessen und ernteten dafür von den männlichen Schülern Hogwarts einen tosenden Applaus.
Amberle tauschte einen vielsagenden Blick mit Hermine und Ginny, die mindestens genauso genervt von dem Verhalten der Jungs waren. Dann zog jedoch Dumbledore wieder die Aufmerksamkeit auf sich, denn er eilte zurück zu seinem Pult und hob die Hände, um den Lautpegel wieder etwas zu senken.
,,Und nun unsere Freunde aus dem Norden. Begrüßen wir die stolzen Söhne von Durmstrang und ihren Schulleiter Igor Karkaroff."
Alle Blicke schnellten wieder zu den Türen und wo eben noch charmant gelöste Atmosphäre durch die Beauxbatons Akademie geherrscht hatte, wich diese nun einem weitaus düsteren Ambiente. Denn die Schüler von Durmstrang trugen allesamt lange Stäbe bei sich, mit denen sie im gleichmäßigen Rhythmus immer wieder auf dem steinernen Hallenboden aufschlugen. Streng in dunkelbraunen Overalls gekleidet und mit ausdruckslosen Gesichtern, lieferten sie eine beeindruckende Performance ab, die einigen Anwesenden sogar Gänsehaut bescherte. Sie führten Kunststücke vor, die Stäbe ließen Funken sprühen und ein Schüler gab sein akrobatisches Talent zum Besten. Doch die größte Aufmerksamkeit galt dem Schüler, der nun die Halle betrat und Ron fielen bei dem Mann fast die Augen aus dem Kopf.
,,Ich glaub, ich träume. Das ist Victor Krum."

Tatsächlich war der legendäre bulgarische Sucher unter den Schülern, die nun ihre Darbietung ebenfalls beendeten. Ihr Schulleiter, Igor Karkaroff, stach in seinem weißen Mantel und mit seiner schwarzen Fellmütze deutlich heraus und wurde nun von Dumbledore in Empfang genommen, den er freudig begrüßte.
,,Albus!"
,,Igor!", erwiderte Dumbledore und sie klopften sich freundschaftlich auf die Schultern.
Währenddessen kehrte etwas Ruhe in der Halle ein und Amberle war etwas überwältigt von dem, was sich hier eben angespielt hatte. Zwar waren die bisherigen Abenteuer, die sie gemeinsam mit ihren Freunden bestritten hatte, niemals langweilig gewesen, doch das hier war in der Tat außergewöhnlich. Das Trimagische Turnier versprach bereits jetzt ein grandioses Ereignis zu werden, obgleich Amberle das Gefühl hatte, das ein Schatten über ihnen allen lag.
Die Schüler der beiden Gastschulen hatten sich bei den Tischen aller vier Häuser aufgeteilt, während die zwei Schulleiter bei den Lehrern Platz genommen hatten. Nur am Rande bekam Amberle mit, wie Madame Maxime eine Konversation mit Dumbledore führte, der dann Hagrid mit einspannte. Und der Wildhüter schien so fasziniert von Maxime zu sein, dass er Professor Flitwick unbeabsichtigt eine Gabel in den Handrücken stach. Igor Karkaroff tauschte derweil einen grimmigen Blick mit Snape, dem der ganze Trubel ohnehin zuwider zu sein schien und schwieg die meiste Zeit.
Dann wies Mr. Filch vier Männer an etwas in die Halle zu tragen und Amberle erkannte einen fünf-stöckigen Turm aus Gold und Bronze, der vor dem Pult von Dumbledore abgestellt wurde und mit einigen Mustern und Verzierungen versehen war. Sie spürte die vertraute Aura des Feuerkelchs innerhalb dieser Hülle, was ihr eine leichte Gänsehaut bescherte. Sie wusste nicht warum, aber sie hatte Ehrfurcht vor diesem magischen Artefakt. Und in seiner vollkommenen Größe war er sicher noch atemberaubender als in Miniatur. Filch stellte sich abseits hin und Dumbledore trat an den Turm heran, woraufhin die Gespräche an den Tischen erstarben.
,,Ich bitte um Aufmerksamkeit. Ich würde gerne einige Worte sagen.", begann Dumbledore und legte eine Hand auf das goldene Metall. ,,Nie endender Ruhm winkt dem Schüler, der das Trimagische Turnier gewinnt. Aber dazu muss dieser Schüler 3 Aufgaben überstehen. Eine gefährlicher und riskanter als die andere. Daher hat das Ministerium eine neue Regel aufgestellt. Um all das zu erklären, ist der Leiter der Abteilung für „Internationale Magische Zusammenarbeit" bei uns: Mr. Bartemius Crouch!"
Ein hochgewachsener Mann im edlen grauen Hosenanzug und Mantel, mit grauen kurzen Haaren und kurzem Schnurrbart, kam um den Lehrertisch herum, während der Blick von Amberle einen weiteren fremden Mann auffing, der sich durch die Hintertür Zutritt verschaffte. Vom Regen durchnässt und mit blassem Hautteint schien er wie ein Geist zu wirken, als Blitze den Himmel durchzuckten und sich dies als magische Abbildung an der Decke der Halle präsentierte. Die jüngeren Schüler schrien erschrocken auf, als der fremde Mann kurzer Hand seinen Zauberstab zückte und diesen auf die Decke richtete, wodurch sich diese wieder in einen ruhigen bewölkten Nachthimmel verwandelte.

Nun hatte der Mann die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden und steckte seinen Zauberstab weg. Sein Erscheinungsbild wirkte markant und etwas einschüchternd, was ihm eine geradezu imposante Persönlichkeit zu verliehen schien. Sein Gesicht wurde von dunkelblonden dünnem Haar umrahmt und war von Narben gezeichnet, während sein linkes Auge durch ein künstliches ersetzt worden war. Er hatte einen langen dunklen Stab bei sich, den er als Gehhilfe benutzte, denn Amberle bemerkte sein starkes Humpeln, was wohl seinem Holzbein zuzuschreiben war, welches sich unter der weiten schlaksigen Hose verbarg.
,,Wer ist das?", brachte die Hexe hervor und Ron lehnte sich etwas über den Tisch, ehe er mit gedämpfter Stimme antwortete.
,,Das ist Mad Eye Moody."
,,Alastor Moody? Der Auror?", hakte Hermine nach, woraufhin Dean verwirrt die Stirn runzelte.
,,Auror?"
,,Er jagt schwarze Magier. Askaban verdankt die Hälfte seiner Häftlinge ihm.", erklärte Ron, während er ehrfürchtig zu Moody sah. ,,Er soll jetzt aber total durchgeknallt sein.", fügte er noch hinzu und Amberle musterte den Auror prüfend.
,,Wir alle würden vermutlich durchdrehen, wenn wir unseren Lebensunterhalt mit der Jagd auf schwarze Magier verdienen. Da sitzt dir der Tod doch permanent im Genick."
Moody humpelte ein paar Schritte weiter und stapfte die wenigen Stufen herunter, während sein Blick kurz zum Gryffindor-Tisch huschte. Amberle glaubte zu sehen, dass sein künstliches Auge Harry im Visier hatte, doch dann trat Moody auf Dumbledore zu, der ihm die Hand schüttelte.
,,Ah, mein alter Freund. Danke, dass Sie gekommen sind.", begrüßte er ihn und Moody gab ein Grummeln von sich.
,,Diese dämliche Decke."
Dumbledore tat die Aussage mit einem Nicken ab und kehrte zu Crouch zurück, während Moody sich abseits postierte und in die Innentasche seines Mantels griff. Er zog ein Gefäß heraus und gönnte sich einen kräftigen Schluck, was von den Gryffindor skeptisch beobachtet wurde.
,,Was der da wohl trinkt. Was glaubt ihr?", äußerte Seamus und Amberle verzog das Gesicht.
,,Ich will es gar nicht wissen."
,,Keine Ahnung, aber Kürbissaft wird's nicht sein.", unterstrich Harry die Bemerkung und Moody ließ seine Trinkflasche wieder in seinem Mantel verschwinden, ehe er kurz den Kopf zuckend schüttelte und sich dann auf seinem Gehstock abstützte.
Amberle wusste nicht warum, aber sie verspürte einen Anflug von Misstrauen gegenüber diesem Auror. Ob es an seiner skurrilen Erscheinung lag oder aber der Gesamtausstrahlung, konnte Amberle nicht sagen, aber es schien fast so, als hätte dieser Mad Eye Moody etwas zu verbergen. Allerdings konnte sie ihn nicht genauer ins Visier nehmen, denn in dem Moment trat Bartemius Crouch vor die Menge und wirkte etwas unsicher, bevor er sich schließlich wieder fing und entschlossen eine Ansage verkündete.
,,Nach reiflicher Überlegung hat das Ministerium beschlossen, dass um der eigenen Sicherheit Willen kein Schüler, der jünger ist als 17 Jahre, sich um die Teilnahme am Trimagischen Turnier bewerben darf. Diese Entscheidung ist endgültig."
Dieser Beschluss erntete Empörung und Protest von vielen betroffenen Schülern, doch Amberle hatte daran nichts auszusetzen. Denn wenn man den Worten von Dumbledore Glauben schenkte, dann schien dieses Turnier es in sich zu haben und der Schulleiter unterband die wütenden Ausbrüche der Schüler.
,,SEID RUHIG!", rief er aus und brachte die Anwesenden wieder zum Schweigen, ehe Dumbledore seinen Zauberstab hervorzog und die Hülle des Turms durch Magie verschwinden ließ, wodurch tatsächlich der Feuerkelch zum Vorschein kam, wo sich nun eine Flamme blauen Feuers entzündete. ,,Das ist der Feuerkelch. Wer sich für das Turnier bewerben möchte, braucht nur seinen Namen auf ein Stück Pergament zu schreiben und es bis Donnerstagabend um diese Zeit in die Flamme zu werfen. Tut das nicht leichtfertig. Seid ihr erst ausgewählt, gibt es kein Zurück mehr. Jetzt in diesem Moment...hat das Trimagische Turnier begonnen!"

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