Das mysteriöse Tagebuch
Willkommen zurück in Hogwarts, meine Lieben :) Die Woche hat ihre goldene Mitte erreicht und unsere Reise geht natürlich weiter. Heute begeben sich unsere Freunde auf die Spur von einem alten "Bekannten" und es wird wieder spannend und geheimnisvoll ;) Viel Spaß beim Weiterlesen.
Liebe Grüße,
eure Hela
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Das mysteriöse Tagebuch
,,Ich kann's nicht fassen, dass ihr das wirklich durchgezogen habt."
Amberle schüttelte den Kopf, während sie mit Harry und Ron auf dem Weg zum Frühstück war. Eben hatten sie Hermine im Krankenflügel besucht, die seit den Weihnachtsferien dort war. Oder besser gesagt seit jenem Abend, an dem sie mit Harry und Ron den ominösen Plan in die Tat umgesetzt hatte.
Und als ihre Freunde ihr schließlich eröffnet hatten, was sich an dem Abend zugetragen hatte, war Amberle sprachlos gewesen. Denn Harry, Ron und Hermine hatten doch tatsächlich einen Vielsafttrank zusammengebraut, der Harry und Ron einen Gastauftritt in den Gestalten von Crabbe und Goyle, sowie Hermine eine Verwandlung in eine menschliche Katze beschert hatte. Und infolgedessen hatte Hermine Fellknäul ausgewürgt, während Harry und Ron Draco ausgehorcht hatten. Das war auch soweit gut gegangen, nur hatten sie nach einer knappen Stunde die Flucht ergreifen müssen, als die Rückverwandlung eingesetzt hatte.
,,Tja, manchmal muss man Opfer bringen, um Erfolge zu erzielen.", gab Ron wehleidig von sich und Harry sah Amberle vielsagend an.
,,Immerhin wissen wir jetzt, dass die Kammer vor 50 Jahren wirklich schon mal geöffnet wurde. Und damals wurde eine Schülerin ermordet. Aber selbst Malfoy scheint nicht zu wissen, wer der Erbe Slytherins ist und wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich wirklich, dass er es nicht ist."
,,Womit wir wieder bei der Frage wären, wer es dann ist. Vielleicht ja doch Valentin. Ich meine, er wollte das Monster ja schon auf dich loslassen, Amberle.", meinte Ron und die Hexe wurde nachdenklich.
,,Das mag zwar sein, aber ich glaube trotzdem nicht, dass er es ist. Ich meine, wer schon die Hilfe von zwei Slytherin-Diven braucht, um mich offenbar in eine Falle locken zu wollen, der wird wohl kaum in der Lage sein, ein Monster zu befehligen, was wehrlose Schüler angreift. Steht denn wirklich nichts in diesem Tagebuch, was du gefunden hast, Harry?"
Amberle musterte den Jungen mit der Blitznarbe, doch der schüttelte den Kopf. Besagtes Tagebuch hatte Harry mit Ron im Mädchenklo gefunden, wo die Maulende Myrte damit offenbar attackiert worden war. Das Tagebuch gehörte einem gewissen Tom Riddle, war jedoch vollkommen leer und somit ebenfalls eine Sackgasse. Allerdings rief der Name etwas in Amberle hervor und sie versank deshalb wieder in Gedanken, was Harry und Ron nicht verborgen blieb.
,,Den Blick kenne ich. Was geht dir durch den Kopf?", fragte Ron und Harry schien bereits zu ahnen, was in der Hexe vorging.
,,Du hattest wieder einen Traum, oder?"
Die beiden Jungs blieben stehen und warfen ihr abwartende Blicke zu, woraufhin Amberle ebenfalls innehielt. Sie zögerte noch kurz, denn es bereitete ihr ein wenig Unbehagen, doch es waren schließlich ihre Freunde und Amberle nickte, während sich ein Schatten auf ihr Gesicht legte.
,,Ja. Aber...er war anders als die im ersten Schuljahr."
,,Wie meinst du das?", hakte Harry nach und Amberle war ein wenig unschlüssig im Bezug auf ihre Antwort.
,,Ich weiß auch nicht. Es war...ich konnte nichts Genaues erkennen. Der Traum wirkte so, als würde alles durch einen Schatten verborgen sein und als könnte ich keinen genauen Einblick darin werfen. Aber die Stimmen...waren dafür umso deutlicher."
,,Stimmen? Hörst du jetzt auch schon welche?"
Ron starrte Amberle entgeistert an und hielt sie offenbar schon für übergeschnappt. Amberle selbst, ging es ja nicht anders und sie ärgerte sich darüber, dass der Traum ihr keine bessere Erkenntnis lieferte. Aber Harry schien die Sache ziemlich ernst zu nehmen, denn er legte ihr eine Hand auf die Schulter und musterte sie mit seinen blauen Augen.
,,Was haben die Stimmen gesagt, Amberle?"
,,Nun, ja...die Botschaft an der Wand wurde ständig wiederholt. Der Name Tom Riddle kam auch vor und dann war da noch Geflüster, aber in einer Sprache, die ich nicht verstehen konnte.", erklärte sie und die Miene von Ron hellte sich auf.
,,Das muss Parsel gewesen sein. Aber warum bei Merlins Bart kommt das in deinem Traum vor?"
,,Tja, wenn ich das wüsste, Ron. Ich frage mich sowieso, warum ich von all den Dingen träume. Seit wir den Stein der Weisen damals gefunden haben, hatte ich keinen Traum mehr...bis jetzt. Als Harry das Tagebuch gefunden hat, da hat es wieder angefangen. Fragt mich nicht warum, denn ich weiß es nicht. Nur, dass es so ist."
Amberle war erleichtert, als Hermine wieder aus dem Krankenflügel entlassen wurde, doch die Situation in Hogwarts spannte sich weiter an. Denn der Hufflepuff Schüler Justin Finch-Fletchley, welcher beim Duellierclub von der Schlange fast angefallen worden war, war vor Weihnachten ebenfalls Opfer eines Angriffs geworden und lag versteinert im Krankenflügel. Der Fast Kopflose Nick hatte weniger Glück gehabt, denn den Geist hatte es voll erwischt und er war dem Monster zum Opfer gefallen. Und da Harry mal wieder zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war, hatte McGonagall ihn Dumbledore vorführen müssen. Zwar war der Schulleiter von Harrys Unschuld überzeugt, doch die neuen Schutzmaßnahmen und die Befürchtung, dass Hogwarts womöglich sogar geschlossen werden könnte, sorgten für noch mehr Unruhe unter den Schülern.
Amberle zerbrach sich den Kopf über das mysteriöse Tagebuch von Tom Riddle und warum ihr der Name so eine Gänsehaut bescherte. Sie hatte kein gutes Gefühl dabei und spürte, dass mehr dahinter steckte. Und auch Gilderoy Lockhart, der zum Valentinstag eine irrsinnige Aktion mit Liebesboten und den reinsten Affenzirkus veranstaltete, konnte die Stimmung nicht wirklich auflockern. Bei den meisten Lehrern fiel der Schriftsteller sogar noch mehr in Ungnade und Amberle bescherte er durch seine wahnwitzigen Aktionen Albträume. Und auch in dieser Nacht hatte Amberle keinen ruhigen Schlaf, denn die Ereignisse holten sie erneut ein und katapultierten die junge Hexe in ihren Träumen an einen Ort, der jenseits ihrer Vorstellungen lag.
Es war düster und Amberle spürte, dass sie die Grenzen der Realität verlassen hatte. Sie wusste nicht, warum es sie immer wieder an diesen unbekannten Ort der Leere zog, doch diesmal legte sich der Schatten nieder und sie erkannte schemenhafte Bilder von Ereignissen, die lange zurückliegen mussten.
Das Erste, was ihr ins Auge stach war Dumbledore und er sah etwas jünger aus, während er auf einen Schüler sah, der nun die Treppe hinaufkam und auf ihn zusteuerte. Der Schüler hatte dunkle kurze Haare, einen blassen Teint und eine Ausstrahlung, die Amberle eine Gänsehaut bescherte.
,,Zu dieser späten Stunde in den Gängen umherzuwandern ist nicht klug, Tom.", ermahnte Dumbledore den Schüler und Amberle traf fast der Schlag.
,,Tom Riddle."
Sie hauchte seinen Namen nur, denn es musste sich um den Besitzer des mysteriösen Tagebuchs handeln. Jener sprach mit Dumbledore über den tragischen Tod einer Schülerin, die dem Monster zum Opfer gefallen worden war. Und Amberle realisierte, dass sie sich in der Vergangenheit befinden musste-vor genau 50 Jahren in Hogwarts.
Und aus dem Gespräch zwischen Dumbledore und Tom Riddle filterte Amberle heraus, dass Hogwarts schon damals offenbar kurz vor der Schließung gestanden hatte und sie horchte auf, als Tom ansprach, den Verantwortlichen zu fassen. Dumbledore warf dem Schüler eindringliche Blicke zu, als wollte er seine Seele damit durchbohren und entließ Tom schließlich, der dann in einem Flur verschwand. Amberle warf einen kurzen Blick auf Dumbledore und als sie den Eindruck hatte, dass er sie direkt ansehen würde, entschloss sie sich schnell, Tom Riddle zu folgen.
Dieser eilte durch die Korridore und Amberle hatte Mühe, sein Tempo zu halten. Sie wusste nicht warum, aber dieser junge Mann bereitete ihr Unbehagen. Er schien etwas zu verbergen und es konnte unmöglich ein Zufall sein, dass ausgerechnet sein Tagebuch auftauchte, wo Hogwarts erneut durch die Kammer des Schreckens zu einem gefährlichen Ort wurde. Tom erreichte einen Raum, zog den Zauberstab aus seinem Umhang und öffnete die alte Holztür, wo zu Amberles großen Überraschung, eine jüngere Version des Wildhüters Hagrid zum Vorschein kam, der rasch einen Deckel schloss und zusammenzuckte, als Tom ihn überraschte.
,,Guten Abend, Hagrid. Ich muss dich leider anzeigen. Dass sie jemanden umbringt hast du nicht gewollt, aber...", setzte Tom an, doch Hagrid wurde hysterisch.
,,Das kannst du nicht machen. Du verstehst das nicht."
,,Die Eltern des toten Mädchens sind morgen bei uns. Hogwarts ist es ihnen schuldig, das Monster, das ihre Tochter getötet hat, hinzuschlachten.", klagte Tom ihn an, doch Hagrid schüttelte den Kopf.
,,Er war's nicht. Aragog hat nie einen umgebracht...niemals."
,,Monster sind miserable Haustiere und jetzt geh zur Seite.", forderte Tom den Wildhüter auf, doch Hagrid weigerte sich.
,,Nein!"
,,Geh zur Seite, Hagrid."
,,Nein!"
Tom Riddle sprach einen Zauber aus und feuerte diesen auf die Kiste ab, die sich daraufhin öffnete. Amberle sprang reflexartig zur Seite, als eine große Spinne an ihr vorbei rauschte und durch einen weiteren Zauber von Tom in die Dunkelheit verscheucht wurde. Dann richtete der Schüler seinen Stab wieder auf Hagrid, der ihm wehrlos ausgeliefert war und Amberle nahm zum ersten Mal die düstere Aura wahr, welche die Seele von Tom Riddle umgab. Sie spürte, dass dieser Mann nichts Gutes im Schilde führte.
,,Ich kann dich nicht gehen lassen. Du wirst einen Schulverweis kriegen und Zauberverbot!", sprach er aus und Hagrid ließ niedergeschlagen die linke Hand sinken, als Amberle nicht mehr tatenlos zusehen konnte.
,,Aufhören!"
Es war nur ein Traum, das wusste Amberle und deshalb konnte ihr auch nichts geschehen. Doch umso entsetzter war sie, als Tom Riddle sich plötzlich zu ihr umdrehte und für den Bruchteil einer Sekunde glaubte sie, eine hässliche Fratze aufblitzen zu sehen, als seine Augen sie direkt fixierten. Und Amberle traf fast der Schlag, als er direkt zu ihr sprach und Tom sie verwirrt ansah.
,,Wer bist du?"
Ruckartig fuhr Amberle aus dem Schaf hoch und spürte, wie ihr Herz raste. Ihre dunkelbraunen Haare klebten an ihr und ihr Oberkörper bebte, während sie versuchte, ihre hektischen Atemzüge unter Kontrolle zu bringen. Und obwohl sie sich noch nicht vollständig beruhigen konnte, so war ihr bereits jetzt klar, dass dies kein gewöhnlicher Traum gewesen sein konnte.
Tom Riddle hatte sie gesehen...mit ihr gesprochen. Und wenn es auch nur ein einziger Satz gewesen war, den er an sie gerichtet hatte. Wie war das nur möglich? Bisher war Amberle immer nur stumme Beobachterin gewesen und sie konnte sich nicht einmal einen Reim darauf machen, was sich vor 50 Jahren abgespielt haben musste. Nur schien Hagrid damals als Hauptverdächtiger verurteilt worden zu sein und alles, weil Tom Riddle ihn angeklagt hatte. Und auch, wenn der Traum ihr eine Heidenangst einjagte, so wusste Amberle, dass Tom Riddle die Antwort im Bezug auf die Kammer des Schreckens sein musste.
Was Amberle noch mehr außer Fassung brachte war die Tatsache, dass auch Harry eine Reise in die Vergangenheit gemacht hatte. Denn wie dieser am nächsten Tag berichtete, war das Tagebuch von Tom Riddle doch keine leere Sackgasse, sondern steckte nur voller Geheimnisse und es hatte ihn in die gleiche Zeit geschickt, wo Amberle durch ihren Traum gelandet war. Dort hatte Tom Riddle Harry die vergangenen Ereignisse geschildert und nun stand das Quartett vor der Frage, was Hagrid mit alldem zu tun hatte. Dabei gingen die Meinungen der vier Freunde jedoch ziemlich weit auseinander.
,,Ich glaube nicht, dass es so war, Harry.", brachte Amberle hervor, doch ihr bester Freund machte ein ernstes Gesicht.
,,Wenn ich es dir doch sage: es war Hagrid! Hagrid hat vor 50 Jahren die Kammer des Schreckens geöffnet."
,,Er kann es nicht gewesen sein, das kann nicht sein.", wandte Hermine ein und auch Ron hatte seine Zweifel.
,,Wir kennen diesen Tom Riddle nicht mal. Klingt so, als wenn er ein fieser Verräter wär."
,,Wenn ihr mich fragt, ist er genau das.", stimmte Amberle ihm zu, während Harry entschlossen in die Runde schaute.
,,Das Monster hatte eine Schülerin umgebracht. Was hätten wir da gemacht?"
,,Na, jedenfalls nicht Hagrid angezeigt.", erwiderte Amberle tonlos, als Hermine einen Vorschlag machte.
,,Hört zu, Hagrid ist unser Freund. Wollen wir ihn nicht einfach selbst fragen?"
,,Das wird ein lustiger Besuch werden. Hallo, Hagrid. Sag's uns: hast du im Schloss kürzlich was Haariges und Verrücktes losgelassen?", äußerte Ron sarkastisch, als auf einmal die Stimme von Hagrid direkt hinter den vier Freunden erklang.
,,Haarig und verrückt? Ihr sprecht doch wohl nicht von mir, oder?"
,,Von dir? Nein.", widersprachen die Vier schnell, doch Hagrid musterte sie mit einem unsicheren Blick.
Amberle fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, denn Hagrid konnte ihrer Meinung nach unmöglich etwas mit den Angriffen zu tun haben. Weder damals, noch heute. Vielmehr hatte sie diesen mysteriösen Tom Riddle in Verdacht, der wie ein Geist im Schatten zu lauern schien und nur darauf wartete, zuschlagen zu können.
,,Was hast du da, Hagrid?", fragte Harry schnell, um das Thema umzulenken und Hagrid hielt einen Eimer hoch.
,,Oh, das ist ein fleischfressender Schneckenschutz. Der ist für die Alraunen. Also, Professor Sprout hat gesagt, dass sie noch ein bisschen wachsen müssen, aber sobald sie ihre Akne hinter sich haben, können wir sie in Würfel hacken und einkochen. Und dann können wir die Versteinerten im Krankenflügel endlich wieder aufwecken. Aber bis es soweit ist, solltet ihr Vier...lieber gut auf euch aufpassen, okay?"
Der Wildhüter warf den vier Freunden einen eindringlichen Blick zu und diese nickten eifrig. Daraufhin wandte sich Hagrid von ihnen ab und ging seiner Wege, als er beiläufig Neville begrüßte, der wie von der Tarantel gestochen auf das Quartett zustürmte. Völlig außer Atem machte er vor ihnen Halt und wandte sich an den schwarzhaarigen Gryffindor.
,,Harry! Ich weiß nicht, wer das war, aber du musst mal kommen. Komm schon!"
Neville führte die Freunde auf direktem Wege in den Schlafsaal von den Jungs. Dort herrschte das reinste Chaos, denn alles war verwüstet und nur Hedwig, die Eule von Harry, saß auf dem Nachttisch und schaute auf die Freunde, die entgeistert auf das Bild starrten, welches sich ihnen darbot.
,,Was in Merlins Namen ist hier nur passiert?", fragte Amberle, als Harry sich auch schon daran machte, die Überreste seiner Sachen zu durchsuchen und Hermine stellte bereits Theorien auf.
,,Es muss ein Gryffindor gewesen sein, sonst kennt niemand unser Passwort. Es sei denn, es war kein Schüler."
,,Wer es auch war, er muss irgendwas gesucht haben.", schlussfolgerte Ron und Harry sah vielsagend zu seinen Freunden.
,,Und gefunden. Tom Ridddles Tagebuch ist weg!"
Die Tatsache, dass ausgerechnet das Tagebuch von Tom Riddle verschwunden war, beschäftigte die Freunde auch am nächsten Tag noch. Hermine hatte sich in die Bibliothek begeben, um dort nach Antworten zu suchen und Harry musste sich auf das Quidditch-Spiel vorbereiten, denn heute trat Gryffindor gegen Hufflepuff an. So blieb Amberle mit Ron allein zurück und sie fragten sich, wie das alles nur zusammenpassen konnte.
,,Das kann doch kein Zufall sein. Ich meine, Harry und ich finden in einer Nacht beide heraus, was sich vor 50 Jahren abgespielt hat. Tom Riddle stellt Hagrid als Verdächtigen ins Zentrum und jetzt ist sein Tagebuch verschwunden? Also entweder, ist das alles hier abgekartetes Spiel oder...", setzte Amberle an, als Ron nachdenklich wurde.
,,Oder wir übersehen etwas."
,,Ja, das ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Aber was? Ich meine, Hagrid kennt sich mit allen möglichen Tierwesen aus, aber ich glaube kaum, dass er ein Monster besitzt, welches in der Lage ist, andere zu versteinern. Was soll das überhaupt für ein Viech ein?", grübelte Amberle weiter, woraufhin Ron mit den Schultern zuckte.
,,Keine Ahnung. Aber wir müssen endlich rausfinden, wer dahinter steckt. Sonst endet das alles noch ziemlich böse."
Amberle nickte, denn Ron hatte ohne Zweifel Recht. Sie hoffte, dass Hermine etwas rausfinden konnte und freute sich sogar auf das Quidditch-Spiel, denn sie erhoffte sich dadurch etwas Ablenkung von all den Ereignissen, die ihre Konzentration mächtig beeinträchtigten. Doch als sie mit Ron gerade die Tribüne passieren wollte, kamen auf einmal Harry und Professor McGonagall auf sie zu.
,,Miss Harvey! Mr. Weasley! Bitte kommen Sie mit.", forderte ihre Hauslehrerin die beiden auf und nachdem Amberle einen irritierten Blick mit Ron getauscht hatte, folgten sie ihr gemeinsam mit Harry.
Die Drei fragten sich, was Professor McGonagall von ihnen wollte und Harry konnte seinen beiden Freunden nur mitteilen, dass das Quidditch-Spiel abgesagt worden war. Warum, das wusste niemand und als der Weg in den Krankenflügel führte, nahm die Verwirrung der Freunde zu, doch Amberle hatte bereits ein ungutes Gefühl.
,,Ich warne Sie vor, das wird für Sie alle vermutlich ein Schock.", warnte McGonagall und machte vor einem Krankenbett Halt.
Die drei Gryffindor folgten ihr und hielten abrupt inne, als sie erkannten, wer da im Krankenbett lag. Reglos, erstarrt...ohne Zweifel ebenfalls versteinert, lag ihre beste Freundin auf dem Bett und Amberle starrte erschüttert auf sie, während Ron und Harry neben ihr, ebenfalls förmlich zu Statuen erstarrten.
,,Hermine!"
Amberle, Harry und Ron waren schwer erschüttert von der Tatsache, dass Hermine versteinert worden war. Offenbar hatte der Angriff in der Nähe der Bibliothek stattgefunden und außer einem Spiegel, den Hermine bei sich getragen hatte, waren keine weiteren Anhaltspunkte vorhanden.
Für Amberle war es nur schwer zu verkraften, dass es ausgerechnet ihre beste Freundin getroffen hatte und sie machte sich schwere Vorwürfe, dass sie Hermine nicht in die Bibliothek begleitet hatte.
,,Ich hätte mit ihr gehen sollen." brachte sie niedergeschlagen hervor, woraufhin Ron sie versuchte aufzumuntern.
,,Dann hätte es dich vermutlich genauso erwischt. Das Monster hat es auf Muggelgeborene abgesehen und das macht dich mit zum Ziel."
,,Ich war schon so oft abends alleine unterwegs, Ron und mir ist nie was passiert.", widersprach sie ihm, doch der Rotschopf hatte dafür eine logische Erklärung.
,,Du hattest einfach Glück."
,,Amberle, es ist nicht deine Schuld. Du hättest es nicht verhindern könnten.", sagte Harry und legte ihr eine Hand auf die Schulter, während er sie mitfühlend ansah.
Die junge Hexe nickte kaum merklich und hoffte, dass die Versteinerten so schnell wie möglich wieder aufgeweckt werden konnten. Nun warteten die drei Freunde jedoch mit den anderen Gryffindor im Gemeinschaftsraum, als Professor McGonagall eintrat und eine Pergamentrolle vorlas.
,,Dürfte ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten! Wegen der aktuellen Ereignisse, treten neue folgende Regeln augenblicklich in Kraft: alle Schüler kehren jeden Abend bis 6 Uhr in ihre Gemeinschaftsräume zurück. Alle Schüler gehen bloß in Begleitung eines Lehrers zu ihrem Unterricht. Ohne Ausnahme! Eines jedoch, darf ich Ihnen nicht verschweigen: sollten wir nicht im Stande sein, den Angreifer zu fassen...wird die Schule vermutlich geschlossen."
Minerva verließ den Raum mit schnellen Schritten und für die Anwesenden war diese Nachricht ein harter Schlag. Amberle wollte sich gar nicht ausmalen, wie ihr Leben ohne Hogwarts aussehen würde, denn die Schule war zu ihrem zweiten Zuhause geworden. Sie mussten endlich etwas unternehmen und sie wandte sich hilfesuchend an Harry und Ron.
,,Was machen wir denn jetzt?"
,,Wir müssen mit Hagrid sprechen. Diesmal war er es bestimmt nicht, aber wenn er echt damals das Monster befreit hat, dann kann er uns sagen, wie man in die Kammer reinkommt und dann sehen wir weiter.", entschied Harry, als Ron ihn an ein wichtiges Detail erinnerte.
,,Ja, aber du hast doch gehört: wir dürfen den Turm nicht verlassen, außer zum Unterricht."
,,Dann hol ich wohl mal Dad's alten Umhang wieder raus.", erwiderte Harry und Amberle seufzte leise.
,,Und schon wieder brechen wir die Regeln. Aber was soll's. Immerhin retten wir dadurch hoffentlich die Schule."
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