Das Herz der Schlange

Hallo, meine Lieben :) So, es geht wieder weiter. Sorry fürs Warten, aber durch die Feiertage ist es auf Arbeit leider etwas hektisch. Deshalb bin ich nicht sonderlich zum Schreiben gekommen. Aber heute geht es weiter und während bei uns ja der Sommer so langsam losgeht, herrscht in Hogwarts mal wieder Weihnachtsstimmung. Also, viel Spaß beim Weiterlesen ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                              ~~~

                                                                        Das Herz der Schlange

Amberle war froh, dass sie die Weihnachtsferien in Hogwarts verbringen konnte. Denn nach dem Gespräch mit Dumbledore gab es einfach zu viele Dinge, die ihr durch den Kopf gingen und es wäre nahezu unmöglich gewesen, ihren Eltern eine heile Welt vorzuspielen. Darüber hinaus gab es noch einen Grund, weshalb sie Weihnachten in der Schule verbringen wollte: Draco!
Ihr Freund würde diese Ferien ebenfalls in Hogwarts sein, weil seine Eltern wohl verreisten und somit hatten er und Amberle die perfekte Gelegenheit, um endlich wieder mehr Zeit miteinander zu verbringen und gemeinsam Weihnachten zu feiern. Nun gut, soweit es ihnen möglich war.
Denn mit Harry und Ron im Haus hatte es Amberle nicht unbedingt leicht, sich unbemerkt zum Raum der Wünsche davonzustehlen, was ja schon während der Schulzeit eine Herausforderung war. Aber da ihre Freunde nun sehr viel Freizeit hatten, musste die Hexe stets die besten Momente abpassen und sich mit Draco abstimmen.
Somit hatten allen voran die Eulen Artemis und Ares alle Flügel voll zu tun, die Botschaften zu übermitteln und Amberle stellte sich einmal mehr die Frage, ob ihr Leben jemals etwas unkomplizierter werden würde.
Als sie damals erfahren hatte, dass sie eine Hexe war, war ihr Leben durch diese Wandlung gehörig auf den Kopf gestellt worden. Ihre mysteriösen Träume und außergewöhnlichen Fähigkeiten hatten die Situation noch etwas komplizierter gestaltet und als wäre das noch nicht genug, hatte sie sich wider Willen ausgerechnet in einen Slytherin verliebt. Und das, obwohl Slytherin und Gryffindor doch im Grunde bis aufs Blut verfeindet waren.
Doch Draco war kein gewöhnlicher Slytherin. Er besaß ein gutes Herz und obgleich nur Amberle dies erkennen mochte, war es tief in ihm verborgen. Und genau das inspirierte die junge Hexe für eine Idee, was sie Draco an Weihnachten für ein Geschenk machen konnte. Lange hatte sie sich schon Gedanken gemacht und nun schien es Amberle, als hätte sie das ideale Geschenk für ihn gefunden.
Wobei gefunden nicht das richtige Wort sein konnte, denn Amberle hatte sich in den letzten Wochen vielmehr daran gemacht, dieses Geschenk selbst zu kreieren. Und sie hoffte sehr, dass es Draco gefallen würde.
Allerdings musste Amberle auch immerzu an das Gespräch mit Dumbledore denken, denn seine Worte hatten sie gründlich zum Nachdenken gebracht. Warum Voldemort nichts von ihrer Existenz wissen durfte, konnte sie sich nur dadurch erklären, dass es mit ihren speziellen Fähigkeiten zu tun hatte. Möglicherweise sah Dumbledore darin eine Gelegenheit, um dem schwarzen Zauberer Einhalt zu gebieten und aus eben jenem Grund hatte er Amberle doch auch zum Mitglied des Ordens gemacht.
Ohnehin war die ganze Sache überaus verstrickt und mysteriös, was die junge Hexe beunruhigte. Niemand von ihnen wusste, was sie alle erwarten und wann Voldemort womöglich zuschlagen würde. Amberle wusste nur, dass er es auf Harry abgesehen hatte und sie ihn unter allen Umständen beschützen mussten. Denn er schien die einzige Hoffnung zu sein, den dunklen Lord bezwingen zu können.

Als der Tag sich langsam dem Ende neigte und die verbliebenen Schüler und Lehrer sich zum Abendessen in der großen Halle trafen, schlich sich Amberle heimlich aus dem Gryffindor-Turm davon und machte sich auf den Weg zum Raum der Wünsche.
Im ganzen Schloss vernahm man den leisen Klang von Weihnachtsglocken und überall duftete es nach Zimt und Keksen, was die besinnliche Zeit noch einmal ganz besonders unterstrich. Es war zwar noch nicht ganz Heiligabend, aber um Mitternacht war der 24. Dezember und den wollte Amberle gemeinsam mit Draco im Raum der Wünsche feiern.
Da sie beide in letzter Zeit sehr eingespannt gewesen waren, freute sich die Hexe natürlich umso mehr, den jungen Zauberer wiederzusehen. Dafür hatte sie sich auch extra in Schale geworfen und natürlich, weil fast Weihnachten war.
Amberle trug ein schwarzes schlichtes knielanges Kleid mit dem Hogwarts Wappen an der linken Schulterseite und schwarze flache Stiefeletten. Zuerst hatte sie ja an das rote Kleid gedacht, doch sie wollte nicht auf die unterschiedlichen Häuser hinweisen, aus denen sie und Draco stammten. Denn heute zählte nicht, ob sie eine Gryffindor und er ein Slytherin war, sondern nur das gemeinsame Weihnachtsfest und das wollte Amberle friedlich feiern. Ihre langen dunklen Haare fielen offen über ihre Schultern und abgesehen von ihrem Armband, das Amberle von ihren Eltern damals geschenkt bekommen hatte und kleine silberne Ohrringe, verzichtete sie auf Schmuck. Ganz nach dem klassischen Motto: weniger ist mehr.
Der Weg zum Raum der Wünsche fühlte sich endlos an und das Geschenk in der kleinen Umhängetasche von Amberle schien mit einem Mal Tonnen zu wiegen, da die Hexe natürlich nicht wusste, ob es Draco überhaupt gefallen würde und sie konnte deshalb nur hoffen, dass es kein Reinfall werden würde.
Als endlich die magische Tür vor Amberle auftauchte, spürte sie das aufregende Klopfen ihres Herzens und es kam ihr vor, als würde sie den Raum der Wünsche gleich zum ersten Mal betreten. Und das, obwohl sie doch schon so viele Stunden darin verbracht hatte. Umso seltsamer war es für Amberle, dass sie Aufregung verspürte und neugierig war, welche Form der Raum der Wünsche wohl diesmal angenommen hatte. Und da es nur einen Weg gab, um das herauszufinden, öffnete sie schließlich die Tür und betrat den magischsten Raum in ganz Hogwarts. Als die Tür hinter Amberle ins Schloss fiel, warf diese einen ersten Blick auf ihre Umgebung und verharrte aus Staunen an Ort und Stelle.

Nie hatte der Raum der Wünsche schöner ausgesehen, denn Amberle kannte ihn ja bisher nur als Trainingsraum für Dumbledores Armee, heimlicher Platz für die Anwendung der dunklen Rituale und Treffpunkt mit Draco, wo der Raum zwar ebenfalls gemütlicher gewirkt hatte als bei den anderen beiden Tätigkeiten, doch heute übertraf es alles.
Überall schwebten Kerzen, in einer Ecke befanden sich ein kleiner Kamin, wo Feuer drin loderte und sogar eine gemütliche Sitzecke. Doch die größte Überraschung war wohl der kleine Weihnachtsbaum, vor dem Draco stand und sich nun zu Amberle umdrehte, welche er mit einem verschmitzten Lächeln begrüßte. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose samt schwarzer Schuhe und hatte in ihren Augen niemals besser ausgesehen.
,,Du siehst etwas überwältigt aus.", meinte er und Amberle konnte sich nur mit Mühe von dem Anblick ihres Umfeldes losreißen.
,,Es ist...wunderschön."
,,Tja, ein magischer Raum, der sich den Vorstellungen anpasst kann schon praktisch sein.", erwiderte Draco und trat an Amberle heran, ehe er die Arme um sie legte und sie etwas an sich heranzog. ,,Du bist aber noch viel schöner.", sagte er und Amberle musste grinsen.
,,Schmeichler."
Er grinste ebenfalls, doch dann beugte sich Draco zu Amberle und küsste sie. Amberle erwiderte den sanften Kuss und war froh, dass sie sich gegen alle Hindernisse und für Draco entschieden hatte. Auch wenn es für jeden anderen falsch sein mochte, so war für sie nur wichtig, dass sie zusammen waren und nichts würde etwas daran ändern, was sie für Draco empfand.
Langsam beendeten sie ihren Kuss und Amberle sah in die sturmgrauen Augen von Draco, die für sie so außergewöhnlich waren, wie kaum etwas anderes. Es war so leicht, sich in ihnen zu verlieren und gleichzeitig dort alle Antworten zu finden, nach denen Amberle suchte. Als Draco ihren verträumten Blick bemerkte, legte er den Kopf etwas schräg und hob eine Augenbraue.
,,Ist alles in Ordnung?"
,,Ja. Ich bin nur froh, dass wir das hier gewagt haben.", sagte Amberle und Draco ließ seinen Blick kurz über den Raum schweifen.
,,Weihnachten im Raum der Wünsche zu feiern?"
,,Nein, du Spinner.", gab Amberle lachend zurück und schlug leicht gegen seine Brust, ehe sie den Kragen seines weißen Hemdes ein wenig umfasste. ,,Ich meine uns beide. Wir sind zusammen und das ist das Wichtigste für mich. Denn du gibst mir die Kraft, das alles durchzustehen und Hoffnung darauf, dass vielleicht alles gut werden kann."

Obwohl Amberle dieses Thema eigentlich gar nicht hatte ansprechen wollen, waren ihr die Worte wie von selbst über die Lippen gekommen. Allerdings wurde ihre Befürchtung, den Augenblick dadurch gänzlich ruiniert zu haben, schnell von Draco verscheucht, der ihr einen zuversichtlichen Blick schenkte und das Gesicht von Amberle umfasste.
,,Es wird alles gut werden. Solange wir beide zusammenhalten kann nichts passieren, denn wir sind stärker als all das hier.", versicherte Draco ihr und Amberle nickte kaum merklich, als er fortfuhr und dabei ein wenig zur Seite sah. ,,Außerdem...habe ich schon eine Lösung gefunden."
Nun wurde die junge Hexe neugierig, denn seine Worte weckten ihr Interesse. Jedoch beschlich sie dabei auch der Anflug eines unguten Gefühls, weshalb sie mit gemischten Gefühlen zu ihm aufsah.
,,Eine Lösung? Wofür?"
,,Naja, du hast ja von diesem Preis gesprochen, den du wohl für das Ritual aus dem Buch der Schatten zahlen musst.", setzte er an und Amberle nickte. ,,Deshalb habe ich dein anderes Ich gewissermaßen heraufbeschworen und mit ihm verhandelt. Wir beide werden diesen Preis zahlen...gemeinsam."
Für einen Moment starrte Amberle ihn fassungslos an, bis seine Worte erst richtig realisierte. Ihr wurde nach und nach klar, was für eine Bedeutung das hatte und welche Tragweite das Handeln von Draco besaß. Vermutlich mehr, als es ihrem Freund selbst bewusst war.
,,Du hast was?"
,,Einen Ausweg gefunden.", erklärte Draco, doch Amberle trat ein wenig zurück und war bis in alle Grundmauern erschüttert.
,,Draco, einen Deal mit meinem Schattendouble zu schließen, ist kein Ausweg finden. Du hast möglicherweise den Untergang deines eigenen Schicksals besiegelt oder deine Seele verkauft."
Die junge Hexe konnte einfach nicht glauben, was Draco ihr eben offenbart hatte und verspürte im gleichen Moment Angst aufkommen. Angst, dass Draco nun ebenfalls ins Visier dieser Bürde geriet und der ganzen Sache nicht mehr entfliehen konnte. Doch der Slytherin war umso entschlossener und schien keine Sekunde an seinem Handeln zu zweifeln.
,,Hey, das war meine Entscheidung. Und ich würde sie jederzeit wieder treffen.", brachte er hervor und umfasste die Braunhaarige an den Armen. ,,Amberle, ich habe das Gefühl, als würde die ganze Sache mit jedem Jahr mehr aus den Fugen geraten und ich will, dass wir das gemeinsam durchstehen. Wir haben zusammen das Buch der Schatten geöffnet, also bezahlen wir auch zusammen den Preis dafür.", sagte er entschlossen, doch Amberle sah ihn nur zweifelnd an.
,,Was ist, wenn all dies mich am Ende das Leben kosten sollte? Wenn der Preis für diese Macht mein Leben ist?"
,,Dazu wird es nicht kommen. Egal, was ich dafür tun muss...du wirst nicht sterben. Ich weiß nicht, wie diese ganze Sache ausgeht, aber...eins weiß ich genau. Ich darf dich nicht verlieren."

Bei den letzten Worten wich er ihrem Blick aus und sah zu Boden. Amberle konnte nicht anders, als ihn daraufhin ergriffen anzusehen und sie konnte nicht leugnen, dass seine Worte sie emotional getroffen hatten. Sie wollte natürlich ebenfalls, dass all dies ein gutes Ende nahm und sie verspürte die gleiche Angst, die Draco zu verspüren schien: den jeweils anderen zu verlieren.
Aber gerade deshalb wollte Amberle ihn keineswegs in Gefahr bringen und ihrer Ansicht nach, würde dieser Handel genau das mit sich bringen. Und so sehr es sie auch rührte, dass Draco das für sie auf sich nehmen wollte, so durfte sie dies auf keinen Fall zulassen.
,,Draco, ich kann das nicht von dir verlangen. Es war immerhin meine Entscheidung auf diesem Weg nach Antworten zu suchen und ich werde dich nicht in Gefahr bringen."
,,Tust du auch nicht. Amberle, du hast dich für diesen Weg entschieden und ich habe dir versprochen, ihn mit dir gemeinsam zu gehen. Also bitte, stoß mich deshalb jetzt nicht weg und akzeptiere meine Entscheidung. Denn ganz egal, was du jetzt auch sagst...du wirst mich nicht mehr los.", entgegnete Draco und setzte sein verschmitztes Grinsen wieder auf, was den Widerstand in Amberle zusammenstürzen ließ und sie betrachtete Draco eingehend.
,,Du hast ein gutes Herz, Draco. Warum zeigst du den anderen nicht, wie du wirklich bist? Wovor hast du Angst?"
Als sie ihm diese Frage stellte, gab Draco ihre Arme wieder aus seinem Griff frei und ging ein paar Schritte. Amberle konnte ihm ansehen, dass er diesbezüglich einen inneren Konflikt führen musste und zum ersten Mal schien Draco seine tiefsten Gedanken und Gefühle offenzulegen.
,,Amberle, wenn man in solchen Kreisen aufwächst wie ich, dann lernst du schnell, dass Gefühle nicht unbedingt einen Vorteil mit sich bringen. Sie werden als Schwäche bezeichnet und wenn du zu emotional bist, dann kann dich das schneller den Kopf kosten, als dir bewusst ist."
,,Gefühle sind aber keine Schwäche, Draco. Sie sind Stärke.", erwiderte Amberle, doch Draco warf ihr einen zweifelnden Blick zu.
,,Das sagst du und vielleicht auch all jene, die der gleichen Ansicht sind. Aber in meiner Welt läuft das alles ein bisschen anders. Ich hatte diesbezüglich niemals eine große Wahl. Im Grunde...habe ich gar keine."

Erneut ging der Blick von Draco zu Boden und Amberle wurde zum ersten Mal wahrhaftig bewusst, wie schwer er es in seinem Leben außerhalb von Hogwarts haben musste. Sie konnte nun verstehen, warum er sich stets wie ein unnahbarer Eisprinz aufführte und versuchte, jegliche Gefühle von sich zu stoßen und weshalb er deshalb allen so arrogant und kalt begegnete. Es war eine Fassade, die seinen wahren Charakter verstecken sollte und sie bewies etwas sehr Wichtiges: Amberles Instinkt hatte sie nicht getäuscht!
Sie hatte schon bei der ersten Begegnung gespürt, dass sie Draco vertrauen konnte und hatte sein wahres Ich erst so spät erkannt, weil er es vorher nicht zugelassen hatte. Draco war ein Meister darin, seine Gefühle zu verbergen und musste seine äußere Fassade seit der Kindheit perfektioniert haben. Und erst jetzt ließ er all seine Masken gegenüber Amberle fallen und zeigte ihr, wie er wirklich war.
Entschlossen überbrückte Amberle wieder den Abstand zwischen ihnen und nun war sie diejenige, die sein Gesicht umfasste und Draco eindringlich ansah.
,,Du hast immer eine Wahl, Draco. Ganz gleich, was die anderen sagen oder von dir erwarten, du kannst deine eigenen Entscheidungen treffen und nur darauf kommt es an."
Amberle hoffte, dass er sich ihre Worte zu Herzen nahm und sich nicht mehr gezwungen sah, sich dem Willen anderer zu beugen. Und während Amberle insgeheim vor allem Lucius Malfoy für das schwere Leben von Draco verfluchte, so ergriff Draco in dem Moment ihre Hände und hielt sie mit seinen verschränkt, als er die junge Hexe mit einem Blick betrachtete, wie er es nie zuvor getan hatte.
,,Amberle, ich will, dass du etwas weißt.", begann er und nahm einen tiefen Atemzug, bis er Amberle sein Herz offenlegte. ,,Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt oder uns alles noch erwarten wird, aber ich versichere dir eins: so, wie ich bei dir bin...bin ich in Wirklichkeit. Mein ganzes Leben wurde praktisch seit meiner Geburt vorherbestimmt und mir wurde niemals groß die Wahl gelassen. Man hat mir schon früh beigebracht, dass Ansehen, Blutsstatus und Vermögen das Wichtigste im Leben wären und bisher habe ich das auch immer so gesehen, denn es gab für mich niemals einen Grund, diese Ansicht zu ändern. Bis du gekommen bist. Du hast mich vom ersten Moment an fasziniert. Schon, als wir uns vor der Einschulung zum ersten Mal im Hogwarts-Express gegenüberstanden...hast du etwas in mir hervorgerufen. Nur hatte ich zu viel Angst davor, mich darauf einzulassen oder mich dir zu nähern und deshalb habe ich alles getan, um mich von dir fernzuhalten. Das hat auch wunderbar funktioniert...bis zum vierten Schuljahr. Als du meinem Vater bei der Quidditch-Weltmeisterschaft die Stirn geboten hast...da wusste ich es. Ich wusste, dass ich dich um jeden Preis näher kennenlernen wollte und ich habe es niemals bereut. Ich will nicht lügen, es wird niemals einfach sein und meine Familie ist furchtbar, was all diese Dinge angeht, aber du hast mir gezeigt, was wahre Liebe ist und dafür danke ich dir. Du bist der Grund, warum ich mich ändern will und durch dich habe ich den Mut, eigene Entscheidungen zu treffen. Und das hier, das ist der wahre Draco Malfoy. Ich wollte nur, dass du das weißt und niemals vergisst. Denn ich liebe dich, Amberle. Und daran wird nichts und niemand jemals etwas ändern können."

https://youtu.be/6eo2_YR9BzY

Amberle war so ergriffen, dass sie Mühe hatte, nicht in Tränen auszubrechen. Seine Worte bedeuteten ihr unendlich viel und es war wohl das Schönste, was jemand in ihrem ganzen Leben zu ihr gesagt hatte. Leicht lehnte Amberle ihre Stirn an seine und schloss ihre Augen, als sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug.
,,Ich liebe dich auch, Draco. Mehr als alles andere. Völlig egal, ob du ein Slytherin und reinblütig bist...mein Herz gehörte von Anfang an nur dir und es wird immer dir gehören."
Es war die Wahrheit. Von Anfang an hatte ihr Herz für den unnahbaren Slytherin geschlagen und jede Begegnung mit ihm war einzigartig gewesen. Aber auch Amberle hatte zu viel Angst gehabt, sich darauf einzulassen und sich so lange gegen ihre wahren Gefühle gewehrt, bis diese die Oberhand gewonnen hatten. Und nun waren sie vereint und gemeinsam würden sie alle Hindernisse bewältigen können.
Draco glitt ein wahrhaft glückliches Lächeln über das Gesicht und als sie einen intensiven Blick miteinander tauschten, überbrückten sie von selbst die geringe Distanz zwischen sich und ihre Lippen trafen zu einem weiteren Kuss aufeinander. Ein Kuss, der alle anderen übertraf und mehr aussprach, als es Worte jemals hätten tun können.
Der Kuss nahm immer leidenschaftlichere Formen an und Amberle spürte, wie ihr Herz vor Aufregung und Vorfreude pulsierte. Obwohl dies natürlich nicht ihr erster gemeinsamer Kuss war, so war sie Draco dennoch zuvor noch nie so nahe gewesen. Und sie wollte sich einfach vollkommen fallen lassen im Bezug auf das, was zweifellos folgen würde. Das schien auch Draco zu erahnen, denn er unterbrach den Kuss und lehnte seine Stirn an ihre, während er die nächsten Worte nur leise hauchte.
,,Wir müssen das nicht tun."
Ihr war klar, was er meinte und dennoch spürte sie eine unbändige Sehnsucht nach Draco und seiner Nähe. Sie wollte ihm so nah sein wie nie zuvor und die letzte Grenze zwischen ihnen auch noch einreißen. Amberle wollte, dass sie eins wurden. Sie wollte ihm auch den letzten verbliebenen Teil von sich geben und ihr Herz sagte ihr, dass es die richtige Entscheidung war. Langsam umfasste Amberle den Hemdkragen und sah Draco entschlossen und liebevoll in die sturmgrauen Augen.
,,Aber ich will es. Nichts anderes...ich will nur dich, Draco."
Langsam zog sie Draco zu sich und erneut überbrückten sie den letzten Abstand zwischen sich, als ihre Lippen sich zu einem weiteren Kuss verschlossen. Nicht einmal das dünnste Blatt Pergament hätte noch zwischen ihnen Platz gefunden, als sie sich einander ihren Küssen hingaben und damit jegliche Möglichkeit ausmerzten, den Raum der Wünsche heute noch zu verlassen.

Es war wider der Natur!
Er war ein Slytherin-sie eine Gryffindor. Es war quasi verboten und gegen jede Regel-gegen jede Vernunft. Möglicherweise war es sogar die schlimmste Sünde, die Amberle je begehen konnte. Doch all diese Gedanken verbannte sie aus ihrem Kopf, als sie erneut Dracos Lippen auf ihren spürte und langsam begann, seine Hemdknöpfe nach und nach zu öffnen. Er tastete auf ihrem Rücken unterdessen nach dem Reißverschluss ihres Kleides und zog diesen auf, während sie beide gemeinsam instinktiv zu der Sitzecke in Nähe des Kamins wanderten.
Amberle streifte Draco das Hemd von seinen Schultern und es landete auf dem Boden, während sie gemeinsam in den Polstern der Sitzecke niederließen. Ihren Kuss unterbrachen sie in keiner Sekunde und Amberle blendete alles andere außer der Nähe zu Draco vollkommen aus. Auch als sie sich nach und nach aller Kleidungsstücke entledigten, vergaß die junge Hexe alles um sich herum und sie konnte spüren, wie ihr Herz mit jeder Sekunde schneller schlug.
Es war ein berauschendes Gefühl für Amberle, Draco so nahe zu sein und es fühlte sich an, als würden sie in genau diesem Moment auch noch die letzten Grenzen zwischen sich einreißen. Als würden sie sich dem jeweils anderen voll und ganz offenbaren, indem sie sich einander hingaben und ihre Gefühle die Oberhand gewinnen ließen. Und sowohl Amberle als auch Draco spürten, dass diese Nacht alles verändern würde. Denn die Schlange hatte das Herz des Löwen endgültig für sich gewonnen und der Löwe das Herz der Schlange.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top