Audienz bei Professor Dumbledore
Hallo, meine Lieben :) Bitte verzeiht mir, dass in den letzten Tagen kein neues Kapitel kam, aber ich wollte meine Marvel-Geschichte fertigkriegen und das ist mir zum Glück gelungen :D Heute geht's aber wieder weiter und ich wünsche euch ganz viel Spaß beim neuen Kapitel!
Liebe Grüße,
eure Hela
~~~
Audienz bei Professor Dumbledore
Unsicher sah sich Amberle im Büro von Professor Dumbledore um, doch der Schulleiter war weit und breit nirgends zu sehen. Und je länger er sich nicht blicken ließ, desto unruhiger wurde die junge Hexe und beschloss, sich ein wenig umzusehen. Sie ging langsam Richtung Schreibtisch und stieg die wenigen Treppenstufen hoch, während ihr Blick über den Raum schweifte. Es war ordentlich und geräumig, aber dennoch machte es einen geradezu mysteriösen Eindruck auf Amberle.
,,Wen haben wir denn da. Wenn das nicht unser Multitalent an Charaktereigenschaften ist.", brummte auf einmal der sprechende Hut und Amberle sah zu einem Regal auf, worauf sich der Spitzhut befand und nun mürrisch zu ihr heruntersah. ,,Es war äußerst schwierig dich unterzubringen, das muss ich schon sagen. Dich und Potter...die Qual der Wahl, wenn man so sagen will.", gab er von sich und Amberle musterte ihn ein wenig.
,,Ja. Ich bin ganz sicher, du führst ein furchtbares Leben."
Der Hut warf ihr einen missmutigen Blick aufgrund des Sarkasmus' zu, doch Amberle wandte sich von ihm ab und horchte auf, als ein seltsamer Laut zu hören war. Und als sie den Blick hob, entdeckte sie einen wunderschönen Vogel mit rot-gelbem Gefieder, der regelrecht majestätisch auf einer Stange saß und sie beobachtete. Sie fühlte sich augenblicklich zu diesem Geschöpf hingezogen und trat etwas näher, während sie den Vogel betrachtete. Er war wunderschön, anmutig und hatte etwas unglaublich Faszinierendes an sich, was Amberle sofort in einen magischen Bann zog. Der Vogel neigte ein wenig den Kopf und Amberle strich behutsam mit der rechten Hand über sein weiches Gefieder, während er leise summte und es zu genießen schien. Und Amberle hätte dieses faszinierende Tier noch unendlich lange weiter streicheln können, hätte nicht eine Stimme sie abrupt aus ihren Gedanken gerissen.
,,Ah, Amberle!"
Erschrocken ließ Amberle von dem Vogel ab und ihr Blick schnellte nach oben zum Treppenansatz, wo Dumbledore stand und sie mit einem leichten Lächeln ansah. Seine blauen Augen hinter der Halbmondbrille glitzerten ein wenig amüsiert und die junge Hexe hatte das Gefühl, bei einer schlimmen Straftat ertappt worden zu sein.
,,Professor! Tut mir leid, ich wollte nicht...", setzte sie an, als Dumbledore langsam die Stufen hinunterging und einen vielsagenden Blick auf den Vogel warf.
,,Wie ich sehe, hast du bereits Bekanntschaft mit Fawkes gemacht."
,,Ja. Er ist faszinierend.", gab Amberle zu und nun strich Dumbledore Fawkes selbst über die Federn.
,,In der Tat, das ist er. Fawkes ist ein Phönix, Amberle. Diese Vögel haben die außergewöhnliche Eigenschaft, bei ihrem Tod in Flammen aufzugehen und dann aus einem Haufen Asche wieder aufzuerstehen."
Amberle staunte nicht schlecht angesichts dieser Erklärung und war nur noch umso mehr fasziniert von Fawkes, der ihr einen zutraulichen Blick zuwarf. Seine dunklen Augen schimmerten und Amberle spürte, dass ein magisches Band zwischen dem Phönix und Dumbledore bestand.
,,Wow. Das ist unglaublich.", hauchte sie schließlich und ihr Schulleiter lächelte.
,,Aber wahr."
,,Jetzt verstehe ich auch, was mein Vater bezüglich dem Anhänger meines Armbandes meinte.", setzte Amberle an und als Dumbledore eine Augenbraue hob, präsentierte sie ihm das Schmuckstück an ihrem rechten Handgelenk. ,,Meine Eltern haben es mir zum Geburtstag geschenkt...mit einem Phönix als Anhänger."
,,Ein sehr schönes Geschenk. Diese Vögel sind laut Legenden sehr weise und ihre Tränen haben Heilkräfte."
Dumbledore betrachtete Fawkes und warf Amberle anschließend einen geheimnisvollen Blick zu, der ihr förmlich unter die Haut ging und ihr die Sprache verschlug. Doch dann ging der Schulleiter zum Schreibtisch und ließ sich langsam auf seinem Stuhl nieder.
,,Nun, kommen wir zum Grund deines Besuchs. Professor Snape hat mich darüber in Kenntnis gesetzt, dass es zwischen dir und einem Mitschüler zu einer Auseinandersetzung gekommen ist. Um welchen Schüler geht es?", wollte er wissen und die Gryffindor schluckte.
,,Valentin Blackwell, Professor. Er ist ein Slytherin."
,,Ah, verstehe. Zwar ist mir durchaus bewusst, dass sich Gryffindor und Slytherin nicht immer ganz gut vertragen, aber wie tiefgreifend diese Feindschaft reicht, entgeht einem wohl als Schulleiter.", meinte Dumbledore und schmunzelte ein wenig, während Amberle ihm einen reumütigen Blick zuwarf und innerlich betete, dass er sie nicht von der Schule warf.
,,Professor Dumbledore, dieser Vorfall tut mir wirklich furchtbar leid. Ich...ich weiß nicht einmal, wie das passieren konnte. Valentin hat mich nur ein wenig provoziert und das...hat schon ausgereicht."
,,Amberle, so etwas kann schon einmal vorkommen und deshalb werde ich dir nicht gleich den Kopf abreißen. Was dir widerfahren ist nennt man Magieschub. Es kommt häufiger bei jungen Hexen und Zauberern vor, wenn sie vorher noch nicht so viel instinktive Magie angewandt haben. Bei den einen zeigt es sich deutlicher und bei anderen wiederum nicht. Es legt sich mit der Zeit und je mehr du praktizierst, desto besser wird es werden.", erklärte Dumbledore und Amberle musterte ihn verunsichert.
,,Dann...werfen Sie mich nicht von der Schule?"
,,Nein, das werde ich nicht. Es bleibt bei einer Verwarnung, aber vorzugsweise solltest du besser die Gesellschaft von Valentin Blackwell meiden. Versuch einfach, ihm möglichst aus dem Weg zu gehen und dich nicht von ihm provozieren zu lassen. Dann wird das schon werden."
Amberle fiel ein Stein vom Herzen und sie war Dumbledore unendlich dankbar für sein Verständnis. Er schien wirklich zu erkennen, was in ihr vorging und bestrafte sie nicht einmal dafür. Es war ein Unfall gewesen und das sah auch Dumbledore so, was ihn in Amberles Augen sogleich noch sympathischer machte. Sie hatte das Gefühl ihm vertrauen zu können und spürte, dass er ein gutes Herz besaß. Kein Wunder, dass man ihn als Schulleiter für Hogwarts ausgewählt hatte. Er war genau die richtige Person dafür und mit Dumbledore als Schulleiter konnte man sich in Hogwarts nur sicher und Zuhause fühlen.
,,Vielen Dank, Professor Dumbledore.", brachte Amberle hervor und er schenkte ihr ein freundliches Lächeln.
,,Nicht zu danken, Amberle. Dann hätten wir das Problem ja geklärt. Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe und wenn es irgendwelche Probleme gibt, lass es mich einfach wissen. Und nur, um das Gemüt von unserem guten Severus nicht zu überhitzen, solltest du den Kurs Zaubertränke heute ausfallen lassen."
,,Ja, das werde ich wohl auch besser. Zumindest war Professor Snape da sehr deutlich.", brummte Amberle und Dumbledore gluckste ein wenig.
,,Nicht jeder Lehrer ist ein Sonnenschein. Da wirst du dich schon noch dran gewöhnen und jetzt wünsche ich dir noch einen schönen Tag. Du darfst gehen, Amberle."
Er nickte ihr noch zu und Amberle erwiderte es, ehe sie noch einen kurzen Blick auf Fawkes warf und dann das Büro von Dumbledore verließ. Sie war froh, dass die Sache so glimpflich ausgegangen war und dennoch machte es ihr auch irgendwie Angst, dass sie so die Kontrolle verloren hatte. Die Erklärung von Dumbledore leuchtete zwar ein, doch Amberle hoffte inständig, dass es sich wirklich mit der Zeit legen und am besten nicht noch einmal vorkommen würde. Und noch immer quälte sie diese Frage, warum Valentin Blackwell sie so dermaßen aus der Fassung gebracht hatte. Amberle spürte, dass er keine guten Absichten hatte und irgendwas tief vor ihnen allen verborgen hielt. Und die junge Hexe wollte unbedingt herausfinden was.
,,SO EIN MISTSTÜCK!", fluchte Valentin im Gemeinschaftsraum der Slytherin und Draco verdrehte die Augen, während er auf dem Sofa saß und seinen Mitschüler beobachtete.
Dieser stürmte im Gemeinschaftsraum wild umher und hatte große Ähnlichkeit mit einem aufgescheuchten Huhn, welches sich gar nicht mehr beruhigen wollte. Schon während der Stunde Zaubertränke hatte er die ganze Zeit lauthals über Amberle Harvey geflucht, bis Snape diesem schließlich Einhalt geboten und Valentin mit Nachsitzen gedroht hatte, wofür Draco seinem Paten unendlich dankbar war. Denn das Thema hing ihm schon zu den Ohren raus.
Seit sich der Vorfall heute Morgen ereignet hatte, war Valentin auf 180 und das schien seinen Hass gegenüber der jungen Harvey nur noch zu schüren. Zwar konnte Draco die Wut von Valentin durchaus nachvollziehen, doch er konnte auch nicht leugnen, dass es ihn irgendwie faszinierte.
Noch nie hatte er einen Magieschub derartigen Ausmaßes gesehen und noch dazu von einer muggelstämmigen Hexe. Dass Amberle obendrein auch noch eine Gryffindor war, setzte dem Ganzen noch die Krone auf und Draco begann langsam zu begreifen, was der sprechende Hut bei der Zeremonie damit gemeint hatte, dass Amberle die Eigenschaften aller vier Häuser aufwies. Der grenzenlose Mut war ohne Zweifel vorhanden, aber die Auseinandersetzung mit Valentin hatte auch gezeigt, dass sie Feuer hatte. Amberle war impulsiv und stark, was sie in den Augen von Draco durchaus interessant machte. Vielleicht schon ein wenig zu interessant.
,,Draco, hörst du mir überhaupt zu?", kam es knurrend von Valentin, doch Draco hob nur eine Augenbraue.
,,Was hast du gesagt?"
,,Dass wir Harvey eine Abreibung für das verpassen müssen, was sie mit mir gemacht hat. Sonst denkt die noch, sie kann sich alles erlauben."<, zischte Blackwell und Draco rollte mit den Augen.
,,Valentin, wenn du jetzt auf sie losgehst, dann geht das nach hinten los und sie lässt dich womöglich nochmal durch die Luft segeln."
,,Soll ich das etwa einfach so wegstecken und sie davonkommen lassen?", platzte es wütend aus Valentin heraus, doch Draco hob nur die rechte Hand.
,,Natürlich nicht. Aber wir müssen mit Bedacht vorgehen und am besten so, dass es nicht auf uns zurückfällt. Ich will keinen Ärger und schon gar nicht wegen einer kleinen unbedeutenden Gryffindor. Also reiß dich zusammen und halt dich zurück. Ich werde mir schon was für Harvey überlegen."
,,Das will ich hoffen. Sonst übernehme ich das selbst und dann wird sich dieses dreckige Schlammblut noch wünschen, niemals geboren worden zu sein."
Die Augen von Valentin funkelten vor Zorn und Draco lehnte sich in die Sofakissen. Irgendwas beschäftigte ihn an der ganzen Situation, aber er wusste noch nicht was. Zumal Valentin und Amberle sich heute offiziell zum ersten Mal begegnet waren und es dann gleich zu einer derartigen Auseinandersetzung gekommen war. Es schien mehr dahinter zu stecken und Draco beschloss, dass er diesbezüglich auf Spurensuche gehen würde. Schließlich konnte er keinen tobenden Slytherin gebrauchen, der den Ruf ihres Hauses gefährdete, nur weil er es auf Harvey abgesehen hatte. Denn auch, wenn sie Draco bezüglich des Vorfalls ein wenig faszinierte, so war sie immer noch eine Gryffindor und eine Muggelgeborene noch dazu. Zwischen ihnen lagen also Welten und bis auf den Unterricht würden sie niemals etwas gemeinsam haben können. Denn so war das immerhin zwischen Slytherin und Gryffindor. Es war eine Feindschaft, die schon viele Jahrzehnte zurücklag und auch niemals enden würde.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top