Kapitel X


„Harry?",fragte Lily einige Zeit später in Verwandlung, „Wieso starren dichalle so komisch an?" Harry sah ziemlich blass aus, das hatte sieschon bemerkt, als sie den Raum betreten hatte.

„Bistdu krank? Musst du in den Krankenflügel?" Endlich drehte der Jungesich zu ihr um, antwortete aber nicht.

Hermineschnaubte verächtlich: „Professor Trelawney hat in Harrys Tassegelesen. Und den Grimm gesehen."

Lilywirkte nicht besonders beeindruckt und zog die Augenbraue hoch: „DasZeichen des Todes?", fragte sie. „Wie spannend."

Ronsah sie entgeistert an: „Harry wird vielleicht bald sterben und dusagst ,spannend'dazu? Hast du einen an der Waffel?" Bei den letzten Worten wurde erlaut.

Lilylehnte sich zurück und ihre Feder flog über das Pergament, währendsie mitschrieb, was ihre Hauslehrerin der Klasse über Animagierzählte, Menschen, die sich willentlich in Tiere verwandelnkonnten.

„Esist nur so...", murmelte sie, während sie ein Wort durchstrich,„Wahrsagen ist ein äußerst schwieriges Fach und ungenau nochdazu. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, die offen stehen unddie Wahrsagerei zeigt immer nur eine. Und was gezeigt wird, mussnicht zwingend bald eintreten. Es könnte genau so gut sein, dassdein Tod erst in siebzig Jahren eintritt, was nicht weiterverwunderlich wäre. Oder dass man die Zeichen falsch gelesen hat.Oder, oder, oder..."

Ronstarrte sie an: „Woher weißt du so viel über das Fach, du hast esnoch nicht einmal selbst gewählt."

„MeineMutter hat mit mir über eigentlich jeden Unterricht geredet, den ichhier haben würde. Und ich habe gelesen. Okay, gelesen war eigentlichdas meiste. Moms einziges Kommentar zu Wahrsagen, als ich es inBetracht gezogen habe, war ,unnötig viel Gerede, Sorgen undFirlefanz'.Sie hat es nicht so mit Dingen, die man nicht vollständigkontrollieren kann."

„Wasist eigentlich los?", fragte die Lehrerin von vorne, „Ihr seid,offengestanden, der einzige Kurs, der nicht über meine Verwandlungbegeistert ist."

Lilyhatte nicht einmal bemerkt, dass die Professorin sich vorne in diegetigerte Katze und wieder zurück verwandelt hatte.

„Wirhatten gerade Wahrsagen und...", fing Hermine an, aber schon nachdiesen Worten stieß McGonagall einen Seufzer aus: „Ich verstehe.Also, wessen Leben wird bald ein Ende finden?"

Harryhob zögernd die Hand.

Sieschnaubte: „Wieso wundert mich das nicht? Nun ja, Sie solltenwissen, dass meine werte Kollegin jedes Jahr den Tod eines Schülersvoraussagt, als Begrüßung für die neue Klasse sozusagen. Nun,falls Sie das aufheitert, Potter: Keiner von denen, die angeblichsterben würden, hat es tatsächlich getan, ausgenommen einesHufflepuffs, aber der ist vor zwei Jahren von einem Drachen gefressenwurden, sechs Jahre nach der Weissagung... Nun ja, Sie erfreuen sichbester Gesundheit Potter, aber ich versichere Ihnen, dass Sie, fallsSie eines plötzlichen Todes sterben, müssen Sie die Aufgaben nichtabliefern."

Späterin der Großen Halle wirkte Ron noch immer besorgt und schauteständig zu Harry hinüber, während Hermine auf ihn einredete.

„Harry?Hast du... hast du in letzter Zeit irgendwo einen schwarzen Hundgesehen?", fragte er schließlich.

Harryüberlegte kurz, dann nickte er langsam: „Ja, als ich weggelaufenbin, da war einer."

DerLöffel aus Rons Hand fiel klappernd auf den Tisch. Seltsamerweiseachtete er überhaupt nicht auf Ron und Hermine, die sich darüberstritten, ob er nun sterben müsse oder nicht, sondern erzählteLily, wie er aus dem Haus der Dursleys abgehauen war. Lily blickteverträumt zur Decke hoch. Es gefiel ihr, in Hogwarts zu sein. Nachdem Mittagessen machte sie sich zu Alte Runen auf, und einige Meterweiter auf dem Flur stieß Hermine wieder zu ihr, sie wirkteaufgebracht, redete aber über nichts, das einzige, was Lily aus demunverständlichen Gemurmel aus Hermines Mund entnehmen konnte, wardass sie etwas mit Hippogreifen gemacht hatten.

Inden folgenden Stunden erfuhr Lily die ganze Geschichte, erst amDonnerstag kam Malfoy wieder zum Unterricht. Er zeigte eine leidendeMiene, aber er besaß nicht gerade viel schauspielerisches Talent,laut Lily war es offensichtlich, dass er keine Schmerzen empfand, undwenn doch, dann nicht halb so viel, wie er vorgab zu haben,allerdings schien ein Mädchen aus seinem Haus vollkommen andererMeinung, sie fragte ihn ständig, wie es ihm gehe und ob sein Armschmerzen würde. Lily wusste es zwar nicht genau, aber sie war sichziemlich sicher, dass das Mädchen Pansy Parkinson hieß.

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AmDonnerstag hatten sie eine Doppelstunde Zaubertränke, mit demverhassten Hauslehrer von Slytherin, Severus Snape. Auch wenn Lilynoch nie ein Wort mit ihm gewechselt hatte, graute es ihr schon vorzwei Stunden in dem dunklen Kerker, denn Ron, Harry und Herminehatten ihr alles über die Stunden erzählt, die Snape abhielt, undauch wenn sie gut in diesem Fach war, war sie sich sicher, dass ihreTränke nicht unfehlbar waren.

DerKerker war ein langer, unterirdischer Raum, in dem es um einigeskälter war als im Rest des Schlosses und an den Wänden waren Gläsermit Tieren die in Essig, und anderen, noch ekelhafteren Substanzen,eingelegt waren, was Lily irgendwie aggressiv stimmte, genauso wieeinige andere unheimliche Orte, an denen sie gewesen war.

Justin dem Moment, in dem Lily sich zu Harry, Ron, Hermine und Neville aneinen der Tische. Eine gute Viertelstunde nachdemSnape das Rezept für den Trank, eine Schrumpflösung,den sie brauen sollten, an die Tafel geschrieben hatte, platzteMalfoy in den Raum. Snape sah kurz auf und sagte nur: „SetztenSie sich", was Harry und Ron scheinbar sehr aufregte, aber nicht sosehr wie die Tatsache, dass Malfoy sich direkt zu ihnen setzte, undProfit aus seiner Verletzung schlagen wollte, so halste Snape Harryund Ron die Aufgabe auf, Malfoys Zutaten vorzubereiten, da sein Armso verletzt war, dass er es nicht selber tun konnte.

Ronfluchte die ganze Zeit vor sich hin, als er die Gänseblümchenwurzelnfür den Slytherin schnitt. Das Resultat der hastigen Arbeit warjämmerlich, das konnte man bei bestem Willen nicht abstreiten, nichtwenn man die in zahllose Größen zerschnittenen Wurzelstücke sah.Daraufhin wurde Ron gezwungen, seine eigenen, die er in dervergangenen Zeit sorgfältig in gleichförmige Stücke zerteilt hat.

Lilybeschloss, den Mann nicht zu mögen, ihr war klar, dass er dochsicherlich wissen müsste, dass Malfoy seine Arbeit alleine erledigenkönnte, wenn nicht, war er zu dumm, um Lehrer zu sein. Trotz ihrerwachsenden Abscheu zu Snape bemerkte sie, dass er sie geflissentlichübersah, sein Blick, der Harry, der neben ihr sah hasserfülltfixierte, genau wie er es vor einigen Tagen bei Lupin getan hatte,glitt über sie, ohne den geringsten Ausdruck.

„IhreTränke sollten nun Grün sein", verkündete er. Befriedigt stellteLily fest, dass das bei ihr der Fall war, genau wie bei Hermine, auchbei einigen anderen schimmerte die Flüssigkeit im Kessel grünlich,aber nicht so satt wie in denen der beiden Hexen, in Nevilles dagegenkonnte man nicht einmal einen grünlichen Schimmer erahnen, derInhalt seines Kessels leuchtete Orange. Snape ging an den Tischenentlang und gab bei keinem der Ergebnisse irgendein Kommentar ab, alser es auch nicht bei Harry tat, wirkte dieser ungeheuer erleichtert.Bei Lily dagegen blieb er stehen und musterte ihre Mixtur eingehenderals die der anderen.

Alser den Kopf hob, sagte er: „Sehr gut, Miss Middletal. Ihr Trank isteinwandfrei. Fünf Punkte für Gryffindor."

AlleGespräche im Raum verstummten. Das hatte es noch nie gegeben, Snapehatte in den zwölf Jahren, in denen er auf der Schule unterrichtete,noch nie Punkte an andere Häuser vergeben, schon gar nicht anGryffindors. Bevor jemand sich darüber wundern konnte, schritt Snapezu Nevilles Kessel. Der Trank darin war immer noch leuchtend orange.

„Wiedumm muss man eigentlich sein, Longbottom? Der Trank sollte grünsein, Sie Idiot! Nun denn, wir testen nachher einfach an ihrer Kröte,wie gut der Trank ist." Kurz vor Ende der Stunde, in der HermineNeville unaufhörlich Anweisungen ins Ohr geflüstert hatte, musstesich die ganze um einen Tisch herum aufstellen, auf dem wirklichNevilles Kröte Trevor hockte und träge durch den Raum guckte. Erschien nicht besonders in Angst davor, möglicherweise gleichvergiftet zu werden. Snape verabreichte dem Tier einen Tropen vonNevilles Gebräu, welches unter Hermines helfender Hand tatsächlichwie das im Buch aussah, und verwandelte es so in eine Kaulquappe.Missmutig, genau wie alle Slytherins, sah der Lehrer auf das kleineWesen und tröpfelte das Gegenmittel auf ihn.

„ZehnPunkte Abzug für Gryffindor, weil Miss Granger nicht begreifen kann,dass man sein Mitschüler die Aufgaben alleine machen lässt."

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„Was für einScheusal der ist", murmelte Lily auf dem Weg zu dem Klassenraum, indem Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichtet.

Ron schnaubte:„Heute war er noch ganz harmlos, du hättest ihn mal richtig inAktion sehen sollen!"

„Aber er hatGryffindor Punkte abgezogen, weil Nevilles Trank in Ordnung war",hielt sie dagegen.

„Ja, und dir hater welche gegeben, ich glaube, das ist eine Premiere."

Professor Lupinwartete bereits vor dem Klassenzimmer, als die Schüler in kleinenGrüppchen verteilt eintrafen.

„Hallo, lassteure Sachen bitte in den Taschen. Heute braucht ihr nur eurenZauberstab, bitte folgt mir."

Gemurmel machtesich unter den Schülern breit, anscheinend wurde in diesem Jahrgangnoch nie etwas in Praxis gemacht. Außer, erwähnte Harry, als eingewisser Lockhart einen Schwarm Wichtel auf die Klasse losgelassenhatte, die Übung endete katastrophal.

Ihr kurzer Wegdurch die Schule wurde unterbrochen, als Peeves vor ihnen einSchlüsselloch mit Kaugummi verstopfte. Dabei sang er leise „Lusche,Lusche Lupin, Lusche, Lusche Lupin."

Lupin schien dasgeflissentlich zu überhören, das Lächeln auf seinem Gesicht warweder verschwunden noch schmaler geworden: „Ich an Ihrer Stelle,Peeves, würde den Kaugummi wieder entfernen, sonst kommt unserHausmeister nicht mehr an seine Besen."

Peeves lachteschnaubend, so dass ekelhafter Speichel in alle Richtungen spritzteund sang weiter.

„Passt jetztbitte gut auf, das ist ein sehr nützlicher, kleiner Zauberspruch",sagte Lupin ruhig und richtete seinen Zauberstab auf den Kaugummi,„Waddiwasi."

Der Kaugummi flogmit ungeheurer Kraft aus dem Schlüsselloch, geradewegs in Peeves'Ohr, der sich stöhnend verzog. Lupin ging weiter und führte dieKlasse in das beinahe vollständig leere Lehrerzimmer, der einzigeAnwesende war Snape, der sich erhob, sobald er Gesellschaft bekam:„Ich warne Sie, Lupin, in dieser Klasse ist Neville Longbottom, ichan Ihrer Stelle würde nichts riskanteres unternehmen, als... nun ja,stricken, es sei denn Miss Granger flüstert ihm Anweisungen insOhr."

Neville wurdeputerrot, aber Lupin zog nur die Augenbraue hoch und sagte: „Gut,ich habe gehofft, dass Neville beim ersten Schritt des Unternehmensbehilflich sein könnte."

Um Snapes Lippenerschien ein spöttisches Grinsen, während er die Türe hinter sichschloss. Ein Schrank am anderen Ende des Raumes fing an, bedrohlichzu ruckeln. Einige der Schüler wichen zurück.

„Keine Panik",sagte Lupin ruhig, „In dem Schrank ist nur ein Irrwicht." Einigeder Schüler wichen trotzdem weiter zurück.

„Irrwichte mögenenge, dunkle Räume, genau wie diesen Schrank. Aber nun zu der Frage:Was ist ein Irrwicht?"

Lilys Hand schosszeitgleich mit der von Hermine in die Luft, aber diese antwortete,bevor Lily auch nur den Mund öffnen konnte: „Irrwichte sindGestaltwandler. Er verwandelt sich stets in das, was sein Gegenüberam meisten fürchtet."

Lupin nickteanerkennend: „Sehr gut. Also, der Irrwicht sitzt da drinnen imDunkeln, weiß nicht, wer wir sind und was wir am meisten fürchten,doch sobald er den Schrank verlassen wird, wird er es. Allerdingssind wir als große Gruppe im Vorteil. Wieso Harry?"

Weil er nichtweiß, in was er sich verwandeln soll.

Diese Antwort lagLily auf der Zunge, im Landhaus hatte es des öfteren Irrwichtegegeben, aber ihre Mutter hatte sie stets alleine, hintergeschlossener Türe erledigt.

Hermine vor ihrwippte auf den Fußballen auf und ab, während Harry nach einerAntwort suchte. Sie war sich ziemlich sicher, dass das für ihnziemlich nervig sein musste.

„Nun ja... Äh...Ich denke, weil er dann nicht weiß, in was er sich verwandelnsoll?", antworte Harry nach einigen Augenblicken.

„Genau",bestätigte Lupin, „Deswegen sollte man es nie alleine mit einemIrrwicht aufnehmen, wenn mehrere Anwesende da sind, ist er verwirrt.Ich habe einmal einen erlebt, der sich zur Hälfte in einefleischfressende Schnecke und zur anderen in einen Wer... in einenDrachen verwandelt hat. Das war lächerlich. Um einen Irrwicht zubesiegen, muss man ihn lächerlich machen, denn es gibt nichts aufder Welt, auf das Irrwichte stärker reagieren, als auf Lachen. Umihn so zu verändern, dass er witzig wird, braucht man nur einenZauberspruch. Die Formel lautet: Riddikulus."

Die ganze Klassewiederholte im Chor.

„Gut", fuhrLupin fort, „Neville, kommst du bitte einmal?"

Neville tratzitternd und schlotternd vor.

„Also, wovorhast du am meisten Angst?"

Nevilles Lippenbewegten sich, aber wenn er etwas sagte, dann so leise, dass esniemand verstehen konnte.

„Wie bitte?",Lupins Stimme war immer noch freundlich.

„Vor P –Professor Snape", stieß Neville hervor und in der Klasse gab eseinige Lacher, auch Neville kicherte zaghaft.

„Und du lebstbei deiner Großmutter?" Neville nickte wieder. Lupin flüsterteihm etwas ins Ohr und Neville nickte unsicher.

„Gut. WennNeville seine Sache gut macht, wird der Irrwicht sich als nächstesjemand anderem zuwenden, also denkt bitte einen Moment darüber nach,was eure größte Angst ist und wie ihr sie in etwas lustigesverwandeln könnt."

Um Lily herumwurde es still. Sie war sich nicht sicher, was ihre größte Angstwar. Der Mantikor, schoss es ihr durch den Kopf. Einmal wurde sie inden Bergen von einem angefallen, ein riesiges Exemplar, mit demgrausamsten Gesicht, das sie sich vorstellen konnte, dem längstenStachel und einem vernarbten Pelz. Er hatte sie angegriffen und nurkurz bevor der giftige Schwanz sie im Gesicht traf, hatte ihre Muttersie gerettet, es war seltsam gewesen, sie hatte genau gewusst, woihre Tochter war und war mit ihr disappariert und später alleinezurück gekommen, um ihn zu erledigen. Sie könnte die Körperteilevertauschen, oder ihn sich selber stechen lassen. Oder in eine Katzeverwandeln. Um ehrlich zu sein, sie musste Lächeln, hatte sie dasschon immer einmal tun wollen.

Lupin öffnete denSchrank und Professor Snape stieg heraus, drohend kam er auf Nevillezu, der vor Angst wie versteinert wirkte, trotzdem hob er denZauberstab und quiekte: „Riddikulus!"

Auf einmal gab eseinen Knall, Snape stolperte einige Schritte rückwärts und trug einspitzen besetztes Kleid, eine riesige, knallrote Handtasche und einenturmhohen Hut, auf dem ein ausgestopfter Geier thronte. Lily prustetelos, das war ein köstliches Bild!

Als Parvativortrat, verzerrte sich das Bild von Snape und wurde zu einerblutigen Mumie, die mit wankenden Schritten auf die Schüler zu ging.„Riddikulus!", schrie Parvati und am Fuß der Mumie löstesich eine Bandage, über die sie stolperte und hinfiel. Der Kopfrollte über den Boden davon. Bevor der Irrwicht zu Lily kam, wurdeaus ihm ein blutiger Augapfel, eine kriechende Hand, eine Todesfeeund eine gewaltige Spinne, der Ron die Beine wegfluchte.Die Spinne kullerte vor Harry und schon verschwammen ihre Konturen,aber bevor sie eine feste Gestalt annehmen konnte, sprang Lupinbeinahe vor Harry und der Irrwicht nahm die Gestalt einer silbernen,leuchtenden Kugel an. „Riddikulus!", rief Lupin und dieKugel flog davon, wie ein Ballon, aus dem man die Luft ließ. Ermachte eine Schleife und blieb als schlaffe Hülle vor Lilys Füßenliegen.

Sie holte einenMoment tief Luft, hob den Zauberstab auf Brusthöhe und machte sichdarauf gefasst, den Mantikor, der sie vor Jahren töten wollte, einzweites Mal zu sehen, aber er kam nicht.

Zuerst war derIrrwicht nicht erkennbar, nur Nebel, der um eine Person waberte, aberinnerhalb einer Sekunde verflüchtigte er sich, wurde zu einem Mann.Er war groß und dürr mit weißer Haut, die heller erschien als einSchädel, aber unter ihr zeichnete sich ein Geflecht aus Adern ab.Anstatt Nasenlöchern besaß er längliche Schlitze in seinemGesicht. Die Augen waren stechend rot und ihre Pupillen warenschlitzartig, wie die einer Schlange. Langsam, ganz langsam, hob erden Zauberstab.

Die Angst nahm vonLily Besitz, sie wusste nicht, wer er war oder wieso sie ihnfürchtete. Aber die Angst verflüchtigte sich, beinaheaugenblicklich. Stattdessen trat kalte Wut an ihre Stelle und als sieden Mund öffnete, um den Zauber zu sprechen, den sie sollte, formtenihre Lippen lautlos die erste Silbe eines anderen Wortes „Ava..." Am Rande nahm sie wahr, wie er das gleiche tat, alssie sich wieder fing, sie sich erinnerte, dass er bloß ein Irrwichtwar. Sie schrie Riddikulus, aber ihr Ergebnis war nichtbesonders lustig, ein Lichtblitz, giftig grün, schoss aus seinemZauberstab, traf aber den Irrwicht selbst. Im letzten Moment ließsie ihn in Blumen verpuffen.

Einige Leutelachten zaghaft.

Harry, vor dem dergrößte Haufen der Blumen liegen blieb, sah genauso entsetzt aus,wie Lily sich fühlte, trotzdem hob auch er den Zauberstab, aberbevor der Irrwicht eine Gestalt annehmen konnte, stellte sich Lupinvor ihn, der Irrwicht wurde zu einer silbernen Kugel, die r wie einenLuftballon zerplatzen ließ, die Überreste fielen in den Schrankzurück.

„So, ich glaubedas reicht für heute. Jeder, der es mit dem Irrwicht aufgenommenhat, bekommt fünf Punkte. Hausaufgaben gibt es keine", sagteLupin, er sah entsetzt aus, verstört.

Noch bevor sie denRaum wirklich verlassen hatten, fragte Harry mit angespannter Stimme:„Lily, weißt du, wer das war?"

Sie sah ihn an, inihren Augen fand sich die gleiche Mauer, die schon im Zug existierthatte. „Nein."

Als Harry denNamen nannte, zuckte sie nicht zusammen: „Lord Voldemort."


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